In diesem Threat wurde ich gefragt, welchen Stellenwert Aufmerksamkeit in meinem Training einnimmt.
Da ich meine Ansicht zu diesem Thema ohnehin mal überprüfen wollte, schreibe ich was ich zu den drei "A".
Ich bin während meines Trainings immer auf der Suche nach Eselsbrücken oder Metaphern,
die es den Schülern erleichtern sollen, meinen Sermon zu ertragen und zu behalten.
Einer dieser Versuche sind die drei "A". Sie stellen eine Form dar, wie man das Behalten dieser Punkte erleichtern kann.
Ich benutze diese Erklärung sehr gerne, weil sie grafisch dargestellt den Schülern schnell klar macht, worum es geht - vielleicht auch für Eure Schüler eine Hilfe?
Ich bin der Meinung, dass ohne sie die Grundlage der SV fehlt, denn:
• Aufmerksamkeit
Wir können nur auf das reagieren, was wir wahrnehmen
• Akzeptanz
Wir reagieren auf Wahrgenommenes nur wenn wir akzeptieren, dass die Wahrnehmung richtig ist
• Aktion
Haben wir eine Gefahr wahrgenommen und akzeptiert müssen wir agieren
Die "drei A" bedingen einander:
• Nur wenn ich mir darüber im Klaren bin, dass mir etwas passieren kann (Akzeptanz)
werde ich meiner Umwelt die entsprechende Aufmerksamkeit zollen.
• Nur wenn ich Aufmerksam bin, kann ich Gefahren frühzeitig eindämmen (Aktion).
• Nur wenn ich eine Gefahr akzeptiere (Akzeptanz) kann ich aktiv werden.
Für die, die es wollen, habe ich zur verdeutlichung auch eine schöne Grafik angehängt
Zur Kurzweil:
Ein Beispiel dafür, wie es gehen kann, wenn man sich nicht daran hält:
Vor ein paar Jahren feierte ich mit einem Freund auf einer größeren Party Sylvester. Zu den Gästen gehörten auch ein paar 18 jährige, die ihre Pyrogeschosse mit Gaspistolen verschossen (damals noch erlaubt).
B. (mein Freund) warf einen Kracher, der direkt über Ihren Köpfen explodierte. Wir lachten beide - B. war aber so clever sich zurückzuziehen.
Ich selber lachte immer noch und blieb stehen, ich war ja schließlich unschuldig. Durch mein Bleiben verstieß ich leider gegen das "Akzeptanz-A" - ich habe die Gefahr gesehen (Aufmerksamkeit) aber nicht akzeptiert, dass sich die zu erwartende Gewalt vielleicht gegen mich richten würde - ich habe nicht akzeptiert, dass sie sich gegen einen unschuldigen richten könnte. Dadurch kam es auch erst einmal micht zum "Aktions-A" - wenn ich nicht akzeptiere, dass der andere mir was tun wird, bleibe ich natürlich auch dumm stehen.
Meine anfängliche Dummheit ist dann in die nächste übergegangen:
Innerhalb von ein paar Augenblicken hatte ich dann akzeptiert, dass der andere MICH angreifen (oder bedrohen) will, mir blieb auch nichts anderes übrig, denn er richtete die Pistole auf mich und fragte:"soll ich Dich auch mal abschießen?"
Statt nun zu rennen blieb ich stehen und sagte ihm immer wieder, dass er die Waffe runter nehmen soll. Zu guter Letzt nahm ich ihm die Pistole dann ab - aber das war eher Glück.
Worauf ich hinaus will: Hätte ich mich von Anfang an auf die "Drei A" (klingt dramatisch - nciht? ) verlassen - wäre ich mit B. weggerannt und hätte heute eine Story weniger zu erzählen.
Hat jemand kritik zu den "Drei A"?? Immer her damit!