Ich hatte geschrieben:
Der Punkt ist ja, wenn die Jugendgewalt deutlich gestiegen ist, die Gesamtgewalttaten aber schonmal auf einem ähnlichen Niveau waren, ist die Gesellschaft an sich ja nicht unsicherer geworden. Ich habe aber den Eindruck, dass viele eine andere Wahrnehmung haben, nämlich dass alles schlimmer geworden ist.
D.h. man lebt im Schnitt nicht gefährlicher als früher, rein von den Gesamtzahlen. Dieser Eindruck wird aber oft vermittelt, es scheint in der Gesellschaft gemsamthaft ein größeres Unsicherheitsgefühl zu bestehen. Messergewalt hier, Probleme mit Migranten dort usw. Lebt Max Mustermann heute wirklich gefährlicher? Oder ist das Thema heute einfach medial präsenter und deswegen besteht größere Unsicherheit?
Geändert von FireFlea (22-09-2025 um 16:23 Uhr)
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"man ist keine elitäre gruppe, die den richtigen weg bestreitet, und die wahrheit für sich in anspruch nehmen kann, weil man eine minderheitenmeinung vertritt." - Marq Aurel
ja dies wird immer behauptet und versucht zu beweisen, weil es in das persönliche konzept verschiedener ideologien passen muss.
ich finde es befremdlich zu behaupten, dass die mehrheit der gesellschaft ein bestimmtes gefühl hat, dass in meinungsumfragen monatlich zutage tritt wird und dann evtl auch aus gründen "widerlegt" werden muss.
ich glaubelangfristig, dass man dagegen nicht antreten kann und verliert die mehrheit der gesellschaft auf lange sicht an oft fragwürdige "gegner".
Geändert von marq (Gestern um 11:56 Uhr)
Ich rede hier ja nicht von irgendwelchen Ideologien oder Behauptungen, sondern von der Kriminalstatistik, in dem Fall zu gefährlicher Körperverletzung. Und da hatten wir 2007 halt nunmal genau so viele Fälle wie 2023. Innerhalb der gefährlichen Körperverletzung mag es andere Schwerpunkte geben, vielleicht gibt es heutzutage bspw. mehr Messergewalt, dafür muss dann aber irgendwas anderes abgenommen haben. Jedenfalls ist das Risiko für den Durchschnitts-Deutschen, heute Opfer einer gefährlichen Körperverletzung zu werden, nicht höher als 2007.
Beispiel - ein entfernter Bekannter von mir ist Mitte 80, AfD Mitglied und lebt irgendwo in einem Vorort von Hamburg. Er ist Akademiker, war in leitender Position tätig und ist Rentner. Er hat mir mal erzählt, dass er nachts öfter schweißgebadet aufwacht aus Angst, was hier alles abgehe mit Gewalt, Migranten & Co. Hatte er persönlich damit zu tun? Nein, dem geht's finanziell und auch sonst gut (abgesehen vom Alter).ich finde es befremdlich zu behaupten, dass die mehrheit der gesellschaft ein bestimmtes gefühl hat, dass in meinungsumfragen monatlich zutage tritt wird und dann evtl auch aus gründen "widerlegt" werden muss.
ich glaubelangfristig, dass man dagegen nicht antreten kann und verliert die mehrheit der gesellschaft auf lange sicht an oft fragwürdige "gegner".
passt. ein großer teil der Trump wähler kommt ja auch aus dem "bible belt" und lebt in ländlichen gemeinden, in denen wegen der bilder aus großstädten, die ihnen vermittelt werden, die angst vor migranten und sodom und gomorrah herrscht. im grunde auch nicht anders, als in den top AFD hochburgen in ländlichen gebieten des "ostens", in denen die tatsächlichen begegnungen mit "ausländern" aller art eher seltene zufallsbegegnungen sind.
und was soll das immer, mit dem "gefühl".... entweder ist etwas so, wie es tatsächlich ist, oder nicht.
Es ist auch de Frage, ob Gewalt mehr im öffentlichen Raum statt findet. Es macht einen Unterschied ob das Messer im häuslichen Bereich oder uaf der Straße etc eingeseztzt wird. Sieh u-B die Gewalt gegen Rettungskräfte: das sagen eigentlich alle, dass dies zugenommen hat. mindestens in der Schwere. Ähnliches gilt für Gewalt auf Fussballplätzen, z-B gegen Schriis auch. Die Aussage es sei nicht schlimmer als früher halte ich für zu grob. Islamistische Gewalt und Attentate waren z.B vor dem Milleniumswechsel in DE kaum ein Thema. Danach ganz andere Baustelle.
du willst vergleichen was nicht vergleichbar ist. das ist das problem,9
ps : deine geschichte vom afd akademiker ist weltklasse![]()
Aha und warum? Es ging um gefährliche Körperverletzung. Warum ist gefährliche Körperverletzung nicht mit gefährlicher Körperverletzung vergleichbar?
Was soll das heißen, glaubst Du ich denke mir das aus? Ich kenne mehrere AfD Leute, kannte früher sogar NPD Funktionäre.ps : deine geschichte vom afd akademiker ist weltklasse![]()
Ich behaupte, dass das nicht sonderlich wichtig ist, ob es früher besser, schlimmer oder gleich war. Das Problem ist doch, dass wir eine nicht endende Kette von skandalösen Vorfällen und Entwicklungen im Bereich "Migration und Kriminalität" haben, bei denen ziemlich zuverlässig ein Versagen von Behörden/des Staates eine zentrale Rolle einnimmt.
Dazu kommt eine Kommunikationsstrategie von Seiten der Politik und vieler Medien, die einem Verscheißern der Bevölkerung gleichkommt. Tut mir ja Leid, aber nach einer Nachricht, dass jemand am hellichten Tag Leute erstochen, einem der Toten dann Körperteile abgeschnitten und diese durch die Gegend geworfen hat, brauche ich keinen "ZDF-Faktencheck" der mir Statistiken zurechtbiegt oder Politiker, die so tun, als wären sie betroffen, dann aber doch nur dazu mahnen, jetzt bloß nicht die falschen Schlüsse zu ziehen.
Nein, beides macht die Lage schlimmer und ich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen, wie kaputt man sein muss, um an verantwortlicher Stelle zu sitzen und nicht zu verstehen, was das anrichtet. Es braucht dagegen ein klares Signal, dass erstens dieser konkrete Täter nie wieder frei auf deutschem/europäischen Boden herumlaufen wird und dass zweitens alles getan wird, die Anzahl solcher und verschiedener anderer Taten zukünftig zu minimieren. Es müssten verbindliche Regeln her, die auch so streng gesetzt sind, dass sie dem Gerechtigkeitsempfinden der Bevölkerungsmehrheit entsprechen. Medien sollten diesbezüglich unendlichen Druck auf die Politik ausüben. Dann wird evtl. ein Schuh draus.
Aber dafür ist es vllt. schon zu spät. Das hätte 2015 geschehen müssen. Müssen! Ein Signal aus der Politik, dass man die Probleme einsieht und vor allem behebt. Ein Blick auf die Sonntagsfrage zeigt, wie falsch sie dagegen mit ihrem tatsächlichen Handeln gelegen hat. Dumm, wer das nicht hat kommen sehen.
Ich persönlich glaube ja, dass es Anfang bis Mitte der 90er in Berlin deutlich wahrscheinlicher wahr, zufällig auf Gewalttäter (vor allem in Gruppen) zu treffen. Das hat dann später deutlich abgenommen. Die letzten Jahre kann ich wegen altersbedingtem veränderten Lebenswandel (und weil ich eigentlich nur noch selten in der Stadt bin) keine persönliche Einschätzung mehr geben. Aber ich denke, z.B. Massenschlägereien mit dutzenden oder hunderten Teilnehmern wird es nicht mehr so oft geben wie in den 90ern.
Das hält mich aber nicht davon ab, den Umgang mit den Problemen heute so richtig Ka**e zu finden.
dir ist schon klar, dass dies eine klage gegen den nationalismus und die deutschtümelei war, die sich zu Heynes missfallen in der 2. hälfte des 19.jh. breitmachten und die "linken" teile der 48er impulse endgültig ins nationalistische umgeleitet hatten?
Heyne passt nicht zu deiner argumentationslinie im faden.
ich bin auch um den schlaf gebracht, wenn ich an die Entwicklungen in Deutschland denke, aber sicher nicht aus gründen angeblich unsicherer zustände, die mit migranten zu tun haben sollen. mir machen da, wie Heyne, ganz andere sachen sorgen.
Geändert von egonolsen (Gestern um 19:16 Uhr)
"man ist keine elitäre gruppe, die den richtigen weg bestreitet, und die wahrheit für sich in anspruch nehmen kann, weil man eine minderheitenmeinung vertritt." - Marq Aurel
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