Ich denke, Henry Müller wollte mit seinem Video dem WT-Trainierenden lediglich Anregungen geben, wie man eine Trainingseinheit noch effektiver gestalten kann bzw. welche unterschiedlichen Bedürfnisse die Selbstverteidigung an uns stellt.
Dazu gehören Technik, Timing, Sparring aber auch physische Fitness, Kondition, Schlagkraft u.v.m..
Jeder kann seine eigene Meinung vertreten, letztendlich bringen ein "Mein´s ist besser als Dein´s" sowie die ständig auf´s neue geführten und ermüdenden Diskussionen über die Effektivität des WT sowohl in den verschiedenen Derivaten als auch System- und Stilübergreifend uns nicht weiter.
Man sollte lieber trainieren, sein Bestes geben und offen für Neuerungen sein.
Diese Message hat Henry Müller gut verständlich rübergebracht.
Zum Video ... ich halte die gezeigten Sachen durchaus für sehr guten WT-Stoff, der mit einigen Trainingsbeispielen für Fitness und Kraft angereichert wurde. Ob jetzt da in jedem Kettenfauststoß die absolute Power drinsteckt oder nicht, ist m.E. unerheblich, wenn man generell weiß, dass dieser Mann sehr hart und schnell schlagen kann, sowohl mit als auch ohne Kettenfäuste. Ich denke durchaus, dass die gezeigten Schläge, wenn sie treffen, für Viele mehr als genug sind. Auch Boxer trainieren am Sandsack nicht immer den K.O.-Punch, oft sieht man sie auch nur beim Kraftausdauertraining, indem schnelle, leichte Serien geübt werden. Beim WT ist das nicht anders.
Wichtig ist einfach nur dem Schüler zu vermitteln, dass das Schlagkraft- und Konditionstraining eben wichtige SV-Bausteine sind, die neben Lat-Sao und Chi-Sao sowie vielen anderen Sachen immer wiederholt werden müssen.
Technik alleine ist zwar gut, aber erst Technik sowie Power in den Fäusten und eine gute Physis machen Dich richtig "scharf".
Letztlich bin ich überzeugt davon, dass Henry Müller zur absolut praxistauglichen Fraktion zählt und ein WT vermittelt, dass so realitätsnah ist, wie man ein WT-Training nur bekommen kann.