Zitat Zitat von Kraken Beitrag anzeigen
Dem stimme ich ganz und gar nicht zu.

Der Satz: "Ich liebe meine Mutter!" wird bei keinem vernünftigen Menschen den Reflex auslösen: "WAS??? Und niemanden sonst??? Du Monster!"

Die Bekundung der Liebe für die Mutter hat KEINE weiteren Implikationen!

1+1=2 ist eine völlig korrekte Aussage. Es gibt noch eine unendliche Anzahl weiterer korrekter Gleichungen. Diese haben aber erst einmal nichts damit zu tun, dass 1 plus 1 gleich 2 ist.

Die implizite Forderung, dass sich Jeder um Alles kümmern soll und immer und jederzeit alle Sonderfälle, jeden Zusammenhang und überhaupt Alles erwähnen soll, entzieht sich völlig meinem Verständnis!

Ich meine: Machen das diese Leute eigentlich nur, wenn ihnen eine Meinung oder Aussage nicht passt?
Hm...dein "Freundin im Restaurant"-Beispiel ist charmant, aber so ganz war meine Aussage nicht gemeint.

Es gibt durchaus Unterschiede zwischen Bekunden und Fordern:
"Ich liebe meine Mutter!" wird niemanden sonderlich stören, ein "Ihr sollt meine Mutter lieben!" ist aber geignet folgende Reaktionen auszulösen:

"Hä? Wieso jetzt plötzlich?"
oder
"Und was ist mit meiner Mutter?"
oder
"Sollten wir nicht alle Menschen lieben? So von wegen "Liebe deinen Nächsten?""
oder
"Und was ist mit deinem Vater?"
oder
"Nö!"

Dabei ist es völlig egal, ob diese Antworten legitim sind, es geht nur darum, dass man durch eine einschränkende Formulierung die Leute dazu einlädt. Die fühlen sich dann schnell ausgegrenzt und reagieren entsprechend.

In dem konkreten Fall: Ein "Mein Christentum ist mir sehr wichtig, aber ich respektiere fremde Weltanschauungen und es wäre echt schön, wenn sich solcher Respekt generell durchsetzen würde" hat halt eine andere Außenwirkung als "Respektiert meine Religion und gebraucht das Wort richtig!"

Apropos wichtig: du sagst, dass dir die Religion wichtiger ist als dein Leben. Ich habe Verständnisprobleme, was alles drunter fällt, kannst du das kurz erklären? Also wofür du im Christentum dein Leben lassen würdest.