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Thema: Was ist ein Mann?

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  1. #27
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    Standard

    Zitat Zitat von Seemann Beitrag anzeigen
    War auch mein erster Gedanke. Ich bin mir allerdings auch bewusst, dass dieser Gedanke der heutigen Zeit entspringt.
    Ach, schon Kaiser Friedrich II wurden Menschenversuche unterstellt, um ihn zu verunglimpfen.
    Dergleichen muss also schon im 13. Jahrhundert als nicht besonders nett angesehen worden sein.

    Friedrichs Wissbegierde verursachte zahlreiche falsche Gerüchte über Experimente an Menschen: Neugeborene habe er isoliert, um die Ursprache herauszufinden (nach Salimbene von Parma). Zwei Menschen habe er eine Mahlzeit einnehmen lassen, dann den einen auf die Jagd und den anderen zum Schlafen geschickt und schließlich beide umbringen und ihre Bäuche aufschneiden lassen, um herauszufinden, wer besser verdaut habe. Einen zum Tode Verurteilten habe er in einem Weinfass sterben lassen, um zu sehen, ob bei dessen Ableben die Seele entweiche. Diese Geschichten sollten jedoch nicht Friedrichs Wissbegierde unterstreichen, sondern ihn als Ketzer entlarven

    Zitat Zitat von Seemann Beitrag anzeigen
    Ja, sicherlich. Wer gut ist, der geht nicht in die Politik, von Ausnahmen mal abgesehen, das sieht man auch da. Irgendwie wurmt es mich aber jetzt doch ein wenig, dass wir jetzt irgendwie im Gespräch von Page zum Präsidenten in Brasilien gekommen sind.
    Bolsonaro war nur ein prominentes Beispiel für jemanden, der auch heute noch eigentlich überkommen geglaubte Ansichten (Homesxualität ist Erziehungssache) vertritt und der an der Spitze einer demokratischen Gesellschaft steht.
    Dahin gekommen bin ich von der Frage, ob denn nun sexuelle Identität, so sie angeboren ist, durch die Gene, insbesondere denen auf den Geschlechtschromosomen bestimmt wird, oder durch andere Faktoren.
    Ein homosexueller Mann hat ja vielleicht eine männliche Identität, seine sexuelle Präferenz weicht aber von der Mehrheit der Träger von Y-Chromosomen ab.
    Es gibt da einen epigenetischen Ansatz, als Nebeneffekt eines Schutzmechanismus des Embryos vor den Hormonen der Mutter, wodurch die Homosexualität angeboren, aber eben nicht fest in den Genen per Basenpaare verdrahtet wäre, sonder eben über die Aktivität der Gene.
    Mit Page hat das zunächst mal nix zu tun, weil ich nur das YT-Video aus dem von Dir verlinkten Artikel kenne und da lässt er sich nach meiner Erinnerung nicht über sexuelle Identität oder Homosexualität aus, sondern über die Frage, ob die Gene auf dem Y-Chromosom nicht nur in Geschlechtszellen einen Funktion haben.

    Zitat Zitat von Seemann Beitrag anzeigen
    Page ist interessant, weil er Genetiker ist und diese Perspektive einnimmt. Ich sehe diese ergänzend zu z.B. einem Zimbardo, den jeder Psychologiestudent kennt, weil der halt deren Standardwerk fürs Studium mitgeschrieben hat ("Der Zimbardo") und der aus seiner Sicht als Psychologe ähnliche Ansichten vertritt und ähnliche Schlussfolgerungen zieht.
    Welche Perspektive genau? Dass das Y-Chromosom mehr ist, als ein verkrüppeltes X-Chromosom?
    Oder weiterführende Annahmen über das Wesen von Männern und Frauen?
    Bei Wissenschaftlern trenne ich zwischen der Meinung, die aus Forschungsergebnissen gefolgert wird, und der Privatmeinung.
    Gerade wenn einer Genetiker ist, besteht die Gefahr, dass ein Privatmeinung im Dunstkreis der Genetik von Laien für richtig gehalten wird.

    Zitat Zitat von Seemann Beitrag anzeigen
    Und ich glaube, das trifft auch zu. In manchen Merkmalen unterscheiden sich die Geschlechter stärker, wie in anderen.
    Ja, ich kenne durchaus sehr rücksichtslose Frauen. Und aggressive.
    Auf der anderen Seite habe ich in einem Artikel über weibliche Autismus die Ansicht gelesen, eine autistische Frau zeige ein Sozialverhalten wie ein "normaler" Mann.

    Naja, ich mag ja das Essay über die Bonoboisierung der Gesellschaft:
    Die Bonobos leben im Wohlstand und Matriarchat, Konflikte werden sexuell ausgetragen.
    Gemeine Schimpansen haben es etwas schwerer und leben in einer Machokultur mit Gewalt und Unterdrückung.

    Nördlich des Flusses leben als unsere nächsten Verwandten die Schimpansen. Sie sind organisiert in kleinen Verbänden, an deren Spitze ein Mann steht. Diese mit absolutem Machtanspruch ausgestattete Persönlichkeit organisiert seine Herrschaft über das, was man unter Menschen als Männerbünde bezeichnen würde. Durch Zeichen- und Lautkommunikation stimmen sich die Männer dieser Gruppe untereinander ab. Sie organisieren sowohl Jagden auf kleinere Primaten als auch Feldzüge in die Territorien benachbarter Schimpansengruppen. Hierbei schrecken sie vor der Tötung von gruppenfremden Artgenossen nicht nur nicht zurück, sie scheint sogar konzeptionelles Ziel der Aktion zu sein.
    Innerhalb der Gruppe besteht eine absolute Dominanz über die Weiber, die keinerlei Mit- und Selbstbestimmungsanspruch haben und – anders als die Männer – keine Freundschaften unter Geschlechtsgenossen/innen bilden. Die nach Außen dokumentierte Brutalität der Männer wirkt ebenso nach innen. Unbotmäßige Weiber werden verfolgt und brutal gemaßregelt. Das kann bis zum Tode der verfolgten und misshandelten Weiber und ihrer Säuglinge führen. Konfliktlösung erfolgt grundsätzlich durch Gewaltanwendung. Bei der Nahrungsaufnahme und insbesondere bei aufwändig zu beschaffenden Gourmet-Spezialitäten wie frischem Fleisch herrscht Futterneid – eine sozial verträgliche Aufteilung der Beute erfolgt nicht.

    Südlich des Kongo leben inmitten des tiefen Urwaldes die engsten Verwandten der Schimpansen. Diese fast identischen Primaten mit der Bezeichnung Bonobo stellen in ihrem Verhalten fast in allen Punkten das genaue Gegenteil der Schimpansen dar. Zwar leben auch sie in kleinen Sozialverbänden, die jedoch von einem dominierenden Weib geführt werden. In diesen Gruppen stellen die Männer die rangniedrigsten Mitglieder der Gruppe dar.
    Auch Bonobos gehen gemeinsam auf Jagd, jedoch sind Feldzüge gegen benachbarte Gruppen unbekannt. Vielmehr erfolgt bei zufälligem Zusammentreffen Kontaktaufnahme und Kommunikation. Sowohl innerhalb der Gruppe als auch zwischen den Gruppen kann es zu Konflikten kommen, die jedoch nie die Brutalität der Schimpansengruppen erreichen. Die Konfliktlösung erfolgt durch die Weiber – allen voran dem Alphaweib – auf friedlichem Wege: Durch Sex. Diese Form der konfliktlösenden Kommunikation ist derart präsent, dass sich der Eindruck vermittelt, die Bonobos seien beständig mit sexuellen Handlungen beschäftigt. Hierbei ist es nicht nur der direkte Kontakt der Geschlechtsorgane – auch der schnelle Handgriff in die Klitoris oder an den Penis trägt zur augenblicklichen Entspannung von Stresssituationen bei. Bonobo-Gruppen agieren sozial, indem beispielsweise tierische Beute gerecht verteilt wird.
    [...]
    Anthropologische Analogien

    Gehen wir von der Annahme aus, dass es sich bei den Beobachtungen bei Primaten nicht um evolutionäre Zufälligkeiten handelt, sondern Kausalzusammenhänge bestehen, so könnte dieses auf eine schlichte Formel gebracht werden:

    – Je größer der Aufwand zur Versorgung und Sicherheit der Gruppe, desto ausgeprägter nimmt die Gemeinschaft von Gewalt geprägte, männlich-totalitäre Herrschaftsformen an.
    – Je geringer der Aufwand zur Versorgung und Sicherheit der Gruppe, desto unmaßgeblicher wird das Gewaltanwendungspotential und umso mehr entwickelt sich die Sozialgemeinschaft über Gleichberechtigung hin zur weiblichen Dominanz.

    https://spitzwege.wordpress.com/2014...sche-analogie/
    Geändert von Pansapiens (30-12-2019 um 01:04 Uhr)

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