Gute Einwände. Es ist auch richtig, dass man - um besser zu werden - entsprechend hart und ausdauernd an sich arbeiten muss.
Aber..... vergleichen wir das Ganze doch mal mit der Schußwaffenausbildung von polizeilichen oder militärischen Spezialeinheiten.
- Ziehen, Zielen und Schießen unter Belastung, Stress, Bedrohung,...
- Unterscheidung von realer Bedrohung und keiner Bedrohung...
- Agieren im Team....
- Erfüllen von Aufträgen (Festnahme, Sichern eines Gebäudes...) mit Schußwaffeneinsatz...
- Schußwaffeneinsatz im Stehen, Liegen, Rennen, Nachts, engen Räumen, Fahrzeugen,...
- usw.
Da kommt einiges zusammen. Und dennoch habe ich noch nie gehört, dass ein Beamter eines SEK ca. 10-15 Jahre trainieren muss, um für einen Einsatz bereit zu sein.
Sicherlich ist er nach 1-2 Jahren nicht der weltbeste Schütze, aber es reicht aus, um seinen Beruf ausüben zu können. Zwar wird dieser Beamte nun stundenmäßig sicherlich intensiver pro Woche ausgebildet als der gängige Kampfsportler, wenn man aber berücksichtigt, dass dieser Beamte noch ein paar andere Dinge in dieser Zeit zu lernen hat, relativiert sich dies wieder.
Lange Rede, kurzer Sinn: wieso wird so oft behauptet, man bräuchte sehr lange, um einen brauchbaren SV-Stil zu erlernen, wenn es andere - meiner Meinung nach ebenso komplexe - Dinge gibt (Schußwaffeneinsatz), die deutlich schneller erlernbar sind?
Wenn ein System seinen Ursprung im militärischen Beriech hat, ist das sicherlich keine Garantie für Überlegenheit, ich denke aber, dass gerade in diesem Bereich Unterrichtskonzepte entwickelt wurden, die eben entsprechend effektiv sind. Meiner Meinung nach liegt die "Überlegenheit" (um es mal so zu nennen) eines Systems weniger in seinen Techniken, sondern eher in der Art und Weise, wie diese Techniken vermittelt und trainiert werden.
Gruß
Stoiker
Genau das ist der Grund warum wir nicht immer darauf rumreiten, daß unsere Schule ein "militärisches" System unterrichtet.
Alles was ich von Leuten gehört habe, die in Israel ihren Dienst getan haben (sei es Wehrdienst oder Zeitsoldat) bestättigt genau das was Du schreibst und was auch Avi Nardia in dem Artikel andeutet: Die Nahkampfausbildung besteht aus den absoluten Grundzügen des Krav Maga, gepaart mit viel Aggressions-und Streßdrills.
Eyal ist ein weit verbreiteter Name in Israel und in den USA hat die IKMF fast kein Standbein. Wer weiß...
Gruß
John.
Geändert von F-factory (07-07-2008 um 21:15 Uhr)
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