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Thema: Das Gegenteil von "Schlaghemmung" - der "Wunsch" mal richtig "draufzuhauen"

  1. #76
    Registrierungsdatum
    17.02.2009
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    Beiträge
    449

    Standard

    Zitat Zitat von DieKettenfaust Beitrag anzeigen
    Für mich gesehen finde ich es schade das ich die Fähigkeit "zu explodieren" nicht besitze.
    Ich habe die Erfahrung gemacht das man sich manchmal jedemenge Unannehmlichkeiten ersparen kann, auch wenns gewaltig in die hose gehen kann!
    ich bin nicht der bei dem die Faust locker sitzt!
    im Gegenteil, ich kann mich diesbezüglich (außerhalb vom Ring) kaum überwinden
    ...
    kann man da was machen?


    Hallo Kettenfaust,

    ich glaube man hat besser Dein "Problem" (die Hemmung zuzuschlagen) als umgekehrt (das Problem sich nicht kontrollieren zu können).

    Ich schätze, die Fähigkeit zu extremer Aggressivität sitzt in jedem von uns - auch in Dir. (Ich "befürchte" der Literaturtipp von nito wird mir das bestätigen).

    Gegen Dein "Problem" kann man definitiv etwas machen. Da gibts auch hier im KKB schon ein paar ganz interessante Threads - hab jetzt zwar grad keinen parat - einfach mal durchschauen.

    Gruss

    Klaus
    "Schmerz ist der Lehrer - Weisheit die Lektion" www.impact-kempten.de

  2. #77
    BämBäm Gast

    Standard

    Zitat Zitat von variable Beitrag anzeigen

    Mich würde mal das Gegenteil interessieren - der Wunsch, die eigene Aggressivität auszuleben. Und zwar real! (also nicht im Ring oder so) Dabei interessieren mich mehrer Aspekte:

    1. Kennst Du überhaupt diesen Wunsch, die eigene Aggressivität körperlich auszuleben? Im Klartext: Würdest Du nicht mal gerne so richtig zuschlagen - natürlich nicht ohne Grund - aber trotzdem, das eigene "Können" so richtig ausleben, dem anderen eine "echte Lektion" erteilen? Was wäre wenn Du im voraus sicher wüsstest, dass es keine Konsequenzen für Dich gibt?

    2. Wenn ja, was hält Dich davon ab? Juristische Folgen? Moralische Bedenken? Oder was sonst?

    3. Wie kontrollierst Du Deine "dunkle Seite"? Was unternimmst Du, dass Du nicht doch irgendwann einmal "explodierst"? Was sind Deine "emotionalen Kontrollinstrumente"?
    zu 1: ist mir durchaus bekannt.

    zu 2: ich stell mir immer die Frage was mir das persönlich bringt. Ich muss anderen Leuten nichts beweisen. Aber es gibt natürlich die Grenze, die nicht überschritten wird.

    zu 3: Um Dampf abzulassen bzw. sich zu messen gibts Sparring und Sandsacktraining . Ansonsten nach dem Motto: Immer schön freundlich aber wer mich angreift ist selbst schuld....

  3. #78
    Kyoshi Gast

    Standard

    Zitat Zitat von BämBäm Beitrag anzeigen
    Ansonsten nach dem Motto: Immer schön freundlich aber wer mich angreift ist selbst schuld....
    Gutes Motto !

  4. #79
    LazarusLong Gast

    Standard

    Zitat Zitat von variable Beitrag anzeigen
    Hallo Leute,

    es finden sich immer wieder Fragen nach dem Abbau von "Schlaghemmung", oder wie man aggressiver, offensiver, kämpferischer wird.

    Mich würde mal das Gegenteil interessieren - der Wunsch, die eigene Aggressivität auszuleben. Und zwar real! (also nicht im Ring oder so) Dabei interessieren mich mehrer Aspekte:

    1. Kennst Du überhaupt diesen Wunsch, die eigene Aggressivität körperlich auszuleben? Im Klartext: Würdest Du nicht mal gerne so richtig zuschlagen - natürlich nicht ohne Grund - aber trotzdem, das eigene "Können" so richtig ausleben, dem anderen eine "echte Lektion" erteilen? Was wäre wenn Du im voraus sicher wüsstest, dass es keine Konsequenzen für Dich gibt?

    2. Wenn ja, was hält Dich davon ab? Juristische Folgen? Moralische Bedenken? Oder was sonst?

    3. Wie kontrollierst Du Deine "dunkle Seite"? Was unternimmst Du, dass Du nicht doch irgendwann einmal "explodierst"? Was sind Deine "emotionalen Kontrollinstrumente"?

    Lasst mal hören.

    Gruss

    Klaus

    Zu 1: Grundsätzlich ist dieser Wunsch in mir nicht vorhanden, also nicht in der Form wie bei einem Exraucher oder Exalkoholiker der Wunsch nach der nächsten Kippe/Flasche immer latent vorhanden ist. Die Frage nach den Konsequenzen ist hier eigentlich irrelevant, ich habe einfach gelernt, meine Aggressionen durch hartes Training auszugleichen. Geh mal 5km Schwimmen, wenn Du danach noch Rumschlägern willst...

    Natürlich kommt hin und wieder der Wunsch hochgekocht dem einen oder anderen (oder der einen oder anderen) mal so richtig die Fresse zu polieren, aber dann kommt auch gleich die Überlegung, ist der Andere nun Gegner oder Opfer. Ist er Opfer, hab ich es nicht nötig, mich mit so einem Würstchen anzulegen, ist er Gegner, kommt die Überlegung, bin ich vielleicht das Opfer? Ist die Überlegung so weit gediehen, ist die erste Wut verraucht (geht bei mir schnell) und ich lass es ganz bleiben, gehe vielleicht amm Abend mit meinen Hunden nochmal Joggen um Dampf abzulassen und gut isses.

    Was mich also davon abhält 2. ist eine bedarfsgerechte Mischung aus Arroganz und Selbsterhaltungstrieb bzw. eine Verlagerung auf andere Bereiche (Austoben beim Schwimmen oder Laufen). Hinzu kommt noch der Gedanke an meine Familie, die ohne Versorgung dastünde, wenn mir etwas zustösst oder wenn ichjemandem zustosse und dafür in den Bau müsste

    zu 3. Hat bis jetzt erst eine Person in meinem Leben geschafft, bei mir die richtigen Knöpfe zu drücken. Bezeichnenderweise war es jemand, der mir sehr nahestand, mir körperlich vollkommen unterlegen war, dies auch wusste und mich im Bewusstsein, daß ich sie niemals schlagen würde, immer weiter provozierte.
    Seitdem weiss ich, daß eine Wohnungstür nur aus 2 dünnen Schichten HDF mit einer Wabenstruktur aus Pappe besteht und einem Faustschlag nur wenig entgegenzusetzen hat. (Wir haben uns dann bald danach getrennt).
    Ansonsten bleibt mir eigentlich immer genug Zeit zum Verschwinden bevor mir der Kragen platzt, da ich eine relativ hohe Reizschwelle habe.

    Bei ganz extremen Situationen, sollte sich zum Beispiel jemand an meiner Frau oder den 2 kleinen Landplagen vergreifen, ...
    Keine Gnade, keine Reue, das tut der nie wieder.
    Aber wie gesagt, das sind Extremsituationen.

    Edit: Wenn ich keine andere Möglichkeit habe, dann gehe ich drauf, ohne Rücksicht und ohne Hemmungen, bewusst und kontrolliert, aber das betrifft nicht Deine Fragestellung, wenn ich es richtig verstanden habe.
    Geändert von LazarusLong (16-09-2009 um 14:34 Uhr)

  5. #80
    DieKlette Gast

    Standard

    Zitat Zitat von variable Beitrag anzeigen

    3. Wie kontrollierst Du Deine "dunkle Seite"? Was unternimmst Du, dass Du nicht doch irgendwann einmal "explodierst"? Was sind Deine "emotionalen Kontrollinstrumente"?
    Es gibt Momente, da sehe ich nicht ein mich zu kontrollieren, die sind allerdings so selten wie eine Sonnenfinsternis.

    In den meisten Fällen ist mir klar, dass meine Aggros nix anderes sind als Dinge in meinem Leben, die ich nicht in den Griff kriege. Hilflosigkeit zeigt sich grundsätzlich in Agression. Umso mehr der eigene Laden läuft, umso cooler werde ich.

    Angst ist das Stichwort, wenn man lernt mit Ängsten umzugehen, sie runterzuregeln, indem man sich selber Mut macht, motiviert etc., umso geringer wird der Wunsch jemanden die Schnauze zu zerlegen.

    Allerdings gibt's Momente, wo ich das wirklich gerne getän hätte:
    Ein Beispiel, steht ein damalig' noch guter Freund in der Tür und erzählt mir, nachdem die Trennung von meiner Ex zwei Monate her ist, dass er sie ****t. Wäre ich indem Moment nicht völlig perplex gewesen, hätte es richtig gescheppert
    Das einzige was ich gemacht habe war ein:" Du gehst jetzt besser." Der hat dann die Flucht ergriffen und ich war einfach nur geschockt.

    Mein Umfeld hätte das sogar toleriert, wenn ich ihm eine gedonnert hätte, so heftig war die Situation, ohne jetzt in Details abdriften zu wollen.

  6. #81
    KhRYZtAL Gast

    Standard

    ich hab angst vor lazaruslong

  7. #82
    Phrachao-Suea Gast

    Standard

    Ich machs wie Santa Klaus:
    "Sie wollten es so, ich kenne keine Gnade!"



    oder war das doch der Terminator?

  8. #83
    xxxchris Gast

    Standard

    Hallo Klaus,

    kurze Antwort auf deine Fragen:

    1. "Wenn ich Dich richtig verstanden habe, dann sind für Dich "Klatschereien" mit einem anderen "Mob" so etwas wie für andere Menschen beispielsweise "Extrem-Downhill-Races", "Base-Jumping" oder andere Extremsportarten - Kick / Adrenalin (und in Deinem Fall noch Kameradschaft) sind die Auslöser - mit Aggressionen oder "Lust auf Gewalt" hat es eigentlich gar nichts zu tun. Habe ich Dich da richtig verstanden?"

    JA. Ich fühle mich nicht "mächtig" nur weil ich einem eine gegeben habe. Manchmal kommt es sogar vor, dass man sich nach einem Match die Hände reicht und sich dann abmacht bevor die Polizei kommt. Kommt aber immer seltener vor und eigentlich auch nur wenn es Leute beider Parteien gibt, die sich relativ gut kennen. Ich kann jetzt nur für mein Fussballumfeld sprechen, aber viele haben eine ähnliche Motivation wie ich. Es gibt aber auch richtig böse Assis, da geht es nur um das kapputhauen. Von solchen Leuten distanziere ich mich aber.

    2. Und noch eine andere Frage: Hast Du keine Bedenken / Angst, Du könntest bei so einem "Meeting" mal die Kontrolle verlieren und "zu weit gehen"?

    Ich bin noch "alte Schule" - wenn jemand auf dem Boden liegt und wehrlos ist, höre ich auf. Hatte dies bis dato immer unter Kontrolle und hatte bis jetzt auch Glück wenn ich mal lag. Man hat höchstens meinen Oberkörper und die Beine gestiefelt, aber meinen Kopf in Ruhe gelassen. Habe aber schon richtig böse Sachen gesehen. Generell gehe ich "nüchtern" zu Spielen bei denen was gehen könnte d.h. kein Alkohl, Drogen oder Aufpuschmittel. Ich bevorzuge einen klaren Kopf.

    Weiterhin möchte ich mich nicht als "Hooligan" definieren. Ich betätige mich nur wenn es die Situation erfordert (ein Gegner sich stellt) und auch nur an Spieltagen. Da wir seit vielen Jahren in einer sehr unattraktiven Liga vor uns hindümpeln, ist diese Art der Freizeitaktivität mittlerweile sehr beschränkt. Außerdem bräuchte ich dies auch nicht jedes WE.

    Die Frage warum ich nicht mehr in den Ring gehe: ich bin berufs- und familienbedingt sehr stark eingespannt und habe einfach nicht mehr die Zeit mich auf einen Kampf vorbereiten. Weiterhin kann ich auch nicht einfach Urlaub nehmen sondern bin von der Ferienzeit abhängig. Konsequenterweise fehlt mir dann einfach die Puste 3x2 zu kämpfen. Zudem kommt hinzu, dass ich jetzt fast 40 bin und die Motivation auch nachläßt. Mein letzter Kampf im Ring war vor 6 Jahren.

    Insgesamt ein sehr interessanter Thread mit spannenden Beiträgen. Danke für die Eröffnung, Klaus.

  9. #84
    xPatrickx Gast

    Standard

    Zitat Zitat von variable Beitrag anzeigen
    Hallo Leute,

    es finden sich immer wieder Fragen nach dem Abbau von "Schlaghemmung", oder wie man aggressiver, offensiver, kämpferischer wird.

    Mich würde mal das Gegenteil interessieren - der Wunsch, die eigene Aggressivität auszuleben. Und zwar real! (also nicht im Ring oder so) Dabei interessieren mich mehrer Aspekte:

    1. Kennst Du überhaupt diesen Wunsch, die eigene Aggressivität körperlich auszuleben? Im Klartext: Würdest Du nicht mal gerne so richtig zuschlagen - natürlich nicht ohne Grund - aber trotzdem, das eigene "Können" so richtig ausleben, dem anderen eine "echte Lektion" erteilen? Was wäre wenn Du im voraus sicher wüsstest, dass es keine Konsequenzen für Dich gibt?

    2. Wenn ja, was hält Dich davon ab? Juristische Folgen? Moralische Bedenken? Oder was sonst?

    3. Wie kontrollierst Du Deine "dunkle Seite"? Was unternimmst Du, dass Du nicht doch irgendwann einmal "explodierst"? Was sind Deine "emotionalen Kontrollinstrumente"?

    Lasst mal hören.

    Gruss

    Klaus
    das ist eine sehr interessante frage!!

    1)ja,kenne ich.ich habe immerzu (über mehr als 10 jahre) von allen seiten suggeriert bekommen -auch aus der eigenen familie- "du kannst nichts,du bist nichts wert,du bist ein schwächling".ich würde gerne mal in erfahrung bringen,was mir das ganze training de facto an physischer leistung eingebracht hat.
    2)ich habe absolut keinen grund mich so gehen zu lassen.nichts um mich herum macht einen derartigen ausbruch notwendig.
    3)ein stück weit das geliche wie unter 2),ansonsten versuche ich mir über die situationen in denen ich mich befinde im klaren zu sein.

  10. #85
    nord Gast

    Standard

    Zitat Zitat von variable Beitrag anzeigen
    Hallo Leute,

    es finden sich immer wieder Fragen nach dem Abbau von "Schlaghemmung", oder wie man aggressiver, offensiver, kämpferischer wird.

    Mich würde mal das Gegenteil interessieren - der Wunsch, die eigene Aggressivität auszuleben. Und zwar real! (also nicht im Ring oder so) Dabei interessieren mich mehrer Aspekte:

    1. Kennst Du überhaupt diesen Wunsch, die eigene Aggressivität körperlich auszuleben? Im Klartext: Würdest Du nicht mal gerne so richtig zuschlagen - natürlich nicht ohne Grund - aber trotzdem, das eigene "Können" so richtig ausleben, dem anderen eine "echte Lektion" erteilen? Was wäre wenn Du im voraus sicher wüsstest, dass es keine Konsequenzen für Dich gibt?

    2. Wenn ja, was hält Dich davon ab? Juristische Folgen? Moralische Bedenken? Oder was sonst?

    3. Wie kontrollierst Du Deine "dunkle Seite"? Was unternimmst Du, dass Du nicht doch irgendwann einmal "explodierst"? Was sind Deine "emotionalen Kontrollinstrumente"?

    Lasst mal hören.

    Gruss

    Klaus
    1. Einmal konnte ich miterleben wie ich "Hirntot vor Wut" war GG. Da hat mir jemand 40 Euro geklaut und ist mim Rad davon gefahren... ich hab alles fallen gelassen und bin ewig nachgelaufen... habe ihn leider (oder Gottseidank^^) net erwischt. Ich war so zornig, ich hätte ohne nachzudenken versucht ihn zu erschlagen, ohne Rücksicht.

    2. Juristische Folgen, moralische Bedenken und die pazifistische Einstellung meiner Freundin (=

    3. Tief durchatmen... an positive Sachen denken... und ein gelassener und zufriedener Gesichtsausdruck... hilft meistens sehr

    lg,
    nord/Michael

  11. #86
    Trinator Gast

    Standard

    Zitat Zitat von eternaldragon Beitrag anzeigen
    ich machs wie santa klaus:
    "sie wollten es so, ich kenne keine gnade!"



    Oder war das doch der terminator? :d
    :d:d

  12. #87
    Herr Patitis Gast

    Standard

    Zitat Zitat von variable Beitrag anzeigen
    Hallo Leute,

    es finden sich immer wieder Fragen nach dem Abbau von "Schlaghemmung", oder wie man aggressiver, offensiver, kämpferischer wird.

    Mich würde mal das Gegenteil interessieren - der Wunsch, die eigene Aggressivität auszuleben. Und zwar real! (also nicht im Ring oder so) Dabei interessieren mich mehrer Aspekte:

    1. Kennst Du überhaupt diesen Wunsch, die eigene Aggressivität körperlich auszuleben? Im Klartext: Würdest Du nicht mal gerne so richtig zuschlagen - natürlich nicht ohne Grund - aber trotzdem, das eigene "Können" so richtig ausleben, dem anderen eine "echte Lektion" erteilen? Was wäre wenn Du im voraus sicher wüsstest, dass es keine Konsequenzen für Dich gibt?

    2. Wenn ja, was hält Dich davon ab? Juristische Folgen? Moralische Bedenken? Oder was sonst?

    3. Wie kontrollierst Du Deine "dunkle Seite"? Was unternimmst Du, dass Du nicht doch irgendwann einmal "explodierst"? Was sind Deine "emotionalen Kontrollinstrumente"?

    Lasst mal hören.

    Gruss

    Klaus

    1. Ja, dass kenne ich. Wobei es dabei eher weniger darum geht, Aggressivität auszuleben sondern eher darum, manchen Leuten mal zu zeigen, dass ich nicht so schwach bin wie ich aussehe und sie sich nicht alles mit mir erlauben können
    Wüsste ich, dass es keine Konsequenzen gibt...dann würd ich schonmal zuschlagen. Aber nur einmal. In den Bauch oder so. Es geht mir ja nicht darum, jemanden kaputt zu schlagen sondern, wie gesagt, ihm nur etwas mehr Respekt beizubringen.

    2. Unter meinen Freunden ist Gewalt eigentlich das letzte Mittel. Würde ich jemanden zuerst schlagen, wäre ich bei ihnen (und auch bei mir selbst irgendwie) unten durch.

    3. Das ist sehr unterschiedlich...manchmal stelle ich mir vor, wie diese Leute in 10 Jahren dran sein werden und bekomme Mitleid mit ihnen. Oder ich hau ihnen einfach verbal in die Fresse. Und sollte ich wirklich mal "explodieren", dann hab ich immer noch genug Kontrolle um den Anderen und mich zu schützen. Vor einiger Zeit hatte mich mein großer Bruder so fies provoziert, dass ich ihn einfach nur noch leiden sehen wollte. Bin auf ihn zu, hab ihn geschlagen aber kurz davor noch gedacht: NICHT GEGEN DEN KOPF!
    Hab ich dann auch nicht gemacht, er hat ne Faust aufs Schulterblatt bekommen, lag 2-3 Minuten auf dem Boden, dann war auch wieder gut.
    Geändert von Herr Patitis (27-08-2010 um 15:11 Uhr)

  13. #88
    FLEUR Gast

    Standard

    1. Kennst Du überhaupt diesen Wunsch, die eigene Aggressivität körperlich auszuleben?

    nein gar nicht ... sehe die Lösung der Gewalttätigkeit eher als Ausweg für Leute, denen die Argumente ausgehen.


    2. Wenn ja, was hält Dich davon ab?


    Einsicht, gutes Argumentieren oder das mir das Thema nicht juckt....


    3. Wie kontrollierst Du Deine "dunkle Seite"?

    meine "dunkle Seite" wird von meiner "guten Seite" einfach komplett dominiert

  14. #89
    Theogenes Gast

    Standard

    1. Kennst Du überhaupt diesen Wunsch, die eigene Aggressivität körperlich auszuleben? Im Klartext: Würdest Du nicht mal gerne so richtig zuschlagen - natürlich nicht ohne Grund - aber trotzdem, das eigene "Können" so richtig ausleben, dem anderen eine "echte Lektion" erteilen? Was wäre wenn Du im voraus sicher wüsstest, dass es keine Konsequenzen für Dich gibt?

    2. Wenn ja, was hält Dich davon ab? Juristische Folgen? Moralische Bedenken? Oder was sonst?

    3. Wie kontrollierst Du Deine "dunkle Seite"? Was unternimmst Du, dass Du nicht doch irgendwann einmal "explodierst"? Was sind Deine "emotionalen Kontrollinstrumente"?

    Hallo liebe Kampfkunst-, -sport- und SV-Gemeinde,

    ich bin ein total Neuling was dieses Forum anbelangt. Die eröffnete Diskussion finde ich höchst interessant. Danke dafür Klaus.

    Meiner Meinung nach scheint der Trieb hin zur Agressivität im menschlichen Wesen verankert zu sein. Zumindest würde ich von einem friedfertigen Lebewese eine andere historische Entwicklung erwarten als die unserige.

    Zu 1.: Ja dieses Gefühl ist mir auch bekannt. Letztlich muss ich aber bei mir feststellen, dass der Auslöser für den Wunsch dem Trieb nachzugeben nicht die Qualität der Provokation als vielmehr die Quantität der auftretenden Provokationen ist, d.h. kleinere schnell hintereinander abfolgende Vorkommnisse über einen längeren Zeitraum hinweg.

    Zum Zusatz: "keine Konsequenzen": Ich bin mir ziemlich sicher, dass in einer Gesellschaft, die körperliche Gewalt nicht ahnded bzw. in bestimmten Situationen legitimiert, Mord- und Todschlagsraten rapide zunehmen würden. Das mag radikal klingen, aber man bedenke das heute noch in anderen Kulturkreisen vorkommende Gewohnheitsrecht der Blutrache. Auch der Blick in die Geschichte (Stammes- und Sippengesellschaften im vorchristlichen Europa) macht deutlich, dass vor Übertragung des Gewaltmonopols auf den Staat die Hemmschwelle hin zum Mord wesentlich geringer gewesen sein dürfte. Wenn man die Konsequenzlosigkeit von Gewalt dann noch auf die moralische Komponente ausweitet, also anstatt der religiös - in Europa christlich - geprägten Achtung vor der Schöpfung und des Lebens das z. B. aus dem Altertum bekannten Ideal der Ehrerhaltung propagiert, dann ist ein Nährboden geschaffen, auf dem wohl der Großteil seinem Trieb nachgehen würde. Was ich damit sagen will: der Gewalttrieb ist wohl angeborten, wird aber von den jeweiligen gesellschaftlichen Rahmenbedingungen limitiert oder gefördert.

    Zu 2: Sicherlich ist es eine Mischung aus moralischen und rechtlichen Konsequenzen, die mich und ich denke auch die meisten vor dem Gebrauch körperlicher Gewalt abbringt. Ganz auf Gewalt verzichten kann ich jedoch nicht. Ich versuche daher meist jene Gewalt zu nutzen, die in unserer Gesellschaft legitim zu sein scheint, d. h. sarkastische Bemerkungen, Sticheleien und sogar - darauf bin ich keineswegs Stolz - Mobbing. Dabei ist mir klar, dass ich damit mein Agressionspotential eben nur auf den anderen abgebe, aber dies scheint ja - mit Ausnahme von Mobbing - erlaubt. Das erschreckende für mich selbst dabei ist jedoch, dass es mir kaum möglich ist, ganz auf Gewalt zu verzichten.

    Zu 3: Ich habe für mich eine Variante entdeckt passiv körperliche Gewalt anzuwenden. Bei Leuten, mit denen ich öfters zu tun habe, denen ich mich unmöglich enziehen kann und die mir den letzten Nerv rauben wollen, habe ich mir angewöhnt - sofern gerade möglich - mal richtig "Dampf abzulassen" und das sprichtwörtlich. Ich lasse ihnen beim Gehen dann einen schönen Koffer da. Da ist besonders in geschlossenen Räumen genugtuend

    Beste Grüße

  15. #90
    Rafaelo Gast

    Standard

    Zitat Zitat von variable
    1. Kennst Du überhaupt diesen Wunsch, die eigene Aggressivität körperlich auszuleben? Im Klartext: Würdest Du nicht mal gerne so richtig zuschlagen - natürlich nicht ohne Grund - aber trotzdem, das eigene "Können" so richtig ausleben, dem anderen eine "echte Lektion" erteilen? Was wäre wenn Du im voraus sicher wüsstest, dass es keine Konsequenzen für Dich gibt?

    2. Wenn ja, was hält Dich davon ab? Juristische Folgen? Moralische Bedenken? Oder was sonst?

    3. Wie kontrollierst Du Deine "dunkle Seite"? Was unternimmst Du, dass Du nicht doch irgendwann einmal "explodierst"? Was sind Deine "emotionalen Kontrollinstrumente"?
    1. Definitiv: Ja. Besonders weil ich weiß, dass physische Gewalt nur eine Form der Gewalt ist. Andere Formen der Gewalt können beispielsweise verbale Gewalt und auch Armut sein. Aber auch Intrigen, Abhängigkeitsverhältnisse und moderne Formen der Gewalt, hier besonders heimtückisch das Stalking, gehören dazu. Diese Formen der Gewalt empfinde ich als nicht minder schlimm, werden aber eher gesellschaftlich toleriert. Es gibt viele Menschen, die mir im Leben begegnet sind, die auf unterschiedliche Art und Weise ihr kaputtes Ego ausgelebt haben - ihre "Gewalt" und Macht zwar sehr gerne ausüben, aber natürlich physische Gewalt verurteilen. Frauen und Männer nehmen sich nach meiner Erfahrung übrigens nicht viel!

    2. Erstaunlicherweise habe ich keine Angst vor Schmerzen, dem Verlust meines Lebens und meine moralischen Bedenken halten sich bei mir in Grenzen. Es ist eher die Sorge vor juristischen Konsequenzen, zumal ich keine Lust habe einen Verbrecher auch noch mit Schmerzensgeld zu "belohnen".

    3.
    • Ich beschäftige mich hobbymäßig ein wenig mit Theologie (bitte, nicht lachen!) vor allem mit dem Buddhismus. Bei meinen seelischen Abgründen und der Wut, die ich auf manche Mitmenschen verspüre, merke ich wie weit ich noch vom "Erwachen" entfernt sein muss. Tröstend wirken hier die Worte eines Aiki-Meisters der sagte: "Jeder Mensch kann das Gleichgewicht verlieren, aber ein Meister findet es schnell wieder zurück."
    • Wenn ich als Kampfsportlehrer vor einer Gruppe Kinder stehe, spüre ich das ich Verantwortung trage. Ich möchte die Menschen, die an mich glauben und lieben nicht enttäuschen, so dass ich mich nicht gehen lassen darf und meiner Wut Raum lasse. Eine Wut, die das Leben eines anderen Menschen unwiderbringlich zerstören könnte.
    • Ich jogge gerne und versuche mich jeden Tag mehr in Gelassenheit zu üben.
    • Die Selbsterkenntnis, dass ich manchmal ein Idiot sein kann und mich auch schon geirrt habe.
    • Eine Rechtsschutzversicherung und ein Handy für die 110 wirken natürlich ebenso beruhigend.


    Paradoxerweise gehen wir in unserer Gesellschaft sehr doppelmoralisch mit dem Thema Gewalt um. "Angry White Pyjamas" haben das Bild von einem sauberen Sport geprägt. Die Kampfkünste wurden über die letzten hundert Jahre versportlicht, um sie salonfähiger zu machen. Dabei ging es der Kampfkunst ursprünglich niemals um Sport, sondern darum sich in einer gefährlichen Situation durch zu setzen, was nunmal mit Blut und gebrochenen Knochen einhergehen kann. Nur das ist eine Seite des Kampfsports, die sehr gerne tabuisiert wird. "Schläger" eignen sich nicht als Werbeträger, werden nicht von Politikern hofiert und sind keine beliebten Schwiegersöhne. Da wir in einem christlich sozialisierten Land leben ergibt sich die ketzerische Frage, warum wir nicht die linke Wange hinhalten, wenn uns auf die rechte geschlagen wird. Also, warum überhaupt Selbstverteidigung? Wie gut das sich Politiker mit Bodyguards umgeben und es sich "leisten" können physische Gewalt scharf zu verurteilen. Bürger, die sich einen Begleitschutz nicht leisten können, müssen sich nach erfolgreicher Notwehr zunächst mit der Justiz auseinander setzen.

    Hätte der Mann, der unlängst von den beiden S-Bahn-Schlägern erschlagen wurde, sich gewehrt, beispielsweise indem er dem einen den Kopf durch die Fensterscheibe gestoßen hätte und dem anderen das Knie gebrochen, so wäre er heute als Täter gebrandmarkt. Das ist eine verkehrte Welt.

    Grüße

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