Danke für den Bericht. Du machst es aber auch echt spannend![]()
Danke für den Bericht. Du machst es aber auch echt spannend![]()
Hallo,
Hab den Thread mit Spannung verfolgt und da ja mehrfach die Frage nach Erfahrungen kam, wollte ich hier mal meine Erfahrungen kundtun.
Da Ryushin die Fakten ja schon sehr schön zusammengefasst hat, spar ich mir den Teil und komme mal zu den eigentlichen Erfahrungen.
Ich habe den SV-Lehrer in seiner ersten Ausprägung 2009 gemacht und zu dem Zeitpunkt war die Ausbildung auf drei Wochenenden aufgeteilt. Inhalt und auch grundsätzliche Struktur deckte sich aber mit dem was Ryushin beschrieben hat.
Gleich vorweg, ich werde auch den SV-Lehrer II in 2010 machen.
Aus der Aussage lässt sich dann sicherlich schon schliessen, dass ich mit der Ausbildung grundsätzlich zufrieden war. Haupkritikpunkt ist sicherlich der Preis. Die Ausbildung liegt mit 450 € schon in einem Bereich der sicherlich nicht einfach mal so finanziert wird. Wenn man dann noch in Rechnung stellt, dass Essen und Unterkunft dazu kommen, ist das schon recht happig.
Die Untebringung des Seminars in der Sportschule des LSB ist sicherlich schonmal eine gute Wahl. Es besteht auch die Möglichkeit dort unterzukommen und sich verpflegen zu lassen. Preise sind vertretbar, wenn sicherlich auch nicht günstig. Die ganze Anlage ist optimal für jede Form von sportlichem Seminar und eignet sich auch gut für theoretische Einlagen.
Im Hinblick auf das eigentliche Seminar fangen wir mal mit den Dozenten an, da die Diskussion hier ja schon angerissen wurde.
Das Team, welches die SV-Lehrer Ausbildung durchführt (war, ist und bleibt): Siegfried Wolf, Jürgen Kestner und Werner Dietrich.
Ich will mich hier nicht in irgendwelche Diskussionen verstricken lassen, wer in wessen Augen welche Qualifikation hat. Ich denke aber, dass hier eine sehr gute Mischung aus gestandenen Karateka mit gehörigem praktischen Know-How zusammengekommen ist. Die Betonung liegt hier auf praktisch.
Die Dozenten vereinen jahrelange Erfahrung im Bereich des sportlichen Karate mit dem praktischen Einsatz auf der Straße, bzw. im Einsatz.
Beispielhaft sei hier Jürgen genannt, der - wie schon im Vorfeld beschrieben - Goju-Ryu Karate betreibt. Jürgen schaut aber auch über den Tellerrand und praktiziert sehr erfolgreich Wing Tsun und andere Kampfsportarten. Gleichzeitig blickt er auf jahrelange Erfahrung im Praxiseinsatz (SEK) zurück. Wer einmal seine Unterarme gesehen hat (ich sage nur: "Schnitte") bekommt einen ersten Eindruck davon, was es heisst auf die harte Tour zu lernen.
Wie dem auch sei, ich habe diese Mischung der Dozenten als sehr angenehm empfunden und mir hat sie auch die Möglichkeit geboten die für mich interessanten oder relevanten Techniken herauszusuchen. Besonders gut fand ich dabei, dass die Dozenten durchaus unterschiedliche Ansätze haben, aber diese gleichwertig nebeneinander gestellt präsentiert haben. Man hatte also die Wahl, was für einen selber funktioniert, bzw. was man für den Unterricht übernehmen will. Gleichzeitig wirkte das ganze nie chaotisch, sondern es wurde - neben unterschiedlichen Ansätzen im Detail - doch eine einheitliche Linie von allen Dozenten gefahren.
An dieser Stelle vielleicht kurz eine Auswahl, was ich mit unterschiedlichen Ansätzen meine:
- Ableitungen von SV-Techniken aus der Grundschule
- Ableitungen von SV-Techniken aus Shotokan-Kata
- Ableitungen von SV-Techniken aus Goju-Ryu-Kata
- Elemente aus verschiedenen Stilrichtungen
- Elemente die eher für andere Kampfsportarten "typisch" sind (z.B. für Wing Tsun) - im Karate zwar teilweise existieren, aber nicht so häufig genutzt werden.
In dem Kontext vielleicht auch noch interessant - da es auch im Thread diskutiert wurde - warum eigentlich eine SV-Ausbildung? Ist Karate nicht SV?
Meine 5 Cent zu dem Thema: Ja, Karate ist SV - und ich denke auch die Dozenten sehen das so. Aber: Karate ist SV, die entwickelt wurde im vollem Wissen, dass die SV illegal ist. Anders gesagt, Karate - wenn richtig trainiert - ist sehr effektive SV, die einen aber direkt ins Gefängnis bringt.
Dies wird in dem Kurs sehr gut thematisiert. Die Dozenten scheuen sich dann auch nicht für die verschiedenen Unterthemen (Recht, Anatomie, ...) Experten ins Boot zu holen.
Daher einer der Gründe für eine separate Ausbildung: Aufzeigen effektiver Verteidigungsmöglichkeiten mit minimiertem Risiko rechtlicher Konsequenzen.
Weiterhin möchte ich einigen Vorrednern zustimmen: Viele Dojos wissen leider rnicht mehr, wie man Karate so betreibt, dass es sich zur SV eignet, da der Fokus rein auf dem Sportlichen liegt.
Last but not least sollte man dann noch bedenken, dass hier ein SV-Lehrer ausgebildet wird. Damit also auch Fähigkeiten vermittelt werden sollen, die es einem Trainer ermöglichen "Neulingen" grundlegende Fähigkeiten im Bereich der SV/SB zu vermitteln.
Das gelingt dem Kurs übrigens sehr gut.
Ich betreibe inzwischen seit 17 Jahren Karate und hab auch immer mal wieder über den Tellerrand geschaut und andere Kampfkünste "probiert". In der Ausbildung zum SV-Lehrer konnte ich trotzdem noch was lernen. Dies hat zum einen mit den Dozenten zu tun und zum anderen mit den anderen Kursteilnehmern. Wenn man zu der Erfahrung der Dozenten noch die Erfahrung der anderen Teilnehmer hinzunimmt und dann noch auf die zusätzlichen Referenten schaut (der Anatomiereferent war eine Erfahrung für sich), dann hat sich - trotz meiner anfänglichen Kritik am Preis - die Investition gelohnt. Das bezieht sich übrigens sowohl auf das Geld, als auch auf die blauen Flecken und die Zeit die man investieren muss.
So, hoffe das war jetzt nicht zu chaotisch... wenn dazu noch jemand Fragen haben sollte, bitte sehr ... wenn auch vielleicht nicht immer bitte gleich
Gruß
Davon abgesehen dass meine Befürchtungen so eine These beinhaltet haben, würde mich eine Erklärung dazu wirklich interessieren.@Yo8472
Karate ist SV, die entwickelt wurde im vollem Wissen, dass die SV illegal ist.
Habe ich nicht zuletzt Angst einmal selbst wirklich in Bedrängnis zu kommen, um mir dann bei einer hoffentlich erfolgreichen Abwehr vor Gericht von einem „SV Fachmann“ meine Fehler aufzeigen zu lassen.
Genau hier sehe ich ein Riesen Problem auf uns zu kommen, die Behauptung irgendwelcher Größen man dürfe die „vernichtenden“ Karate Techniken nicht im SV einsetzen. Nein, vielmehr viel Geld für ein fragwürdiges SV Ausbildung ausgeben um ein „sanftes“ SV zu erlernen. Ja, wie soll den ein Richter dann entscheiden, wenn es solche Fachauskünfte gibt.
@Y08472: Danke erst mal für den Bericht aus Deiner Sicht.
Hmmm interessanter Bericht...
aber mal ehrlich den Aspekt mit der Illegalität und der SV den glaubst Du doch nicht wirklich oder? Solch Aussagen kenne ich sonst nur aus den Stilen mit den 2 Buchstaben (als Abkürzung)--> die mörder tödlichen Techniken...
Anders herum, wenn das für Karate stimmen würde dann wohl auch für fast alle anderen KK/SV-Stile.
Also das war ein Bericht von einem Karateka der davon überzeugt zu sein scheint! Was jetzt sehr geil wäre, wäre ein Bericht von jemanden der unvoreingenommen Berichtet (naja vielleicht erwarte ich da etwas zuviel).
Was mir aber im Bericht fehlte... WELCHE TECHNIKEN habt ihr auf WELCHE ANGRIFFE gemacht... vielleicht sogar ein Viedeo vorhanden??
Ableitung aus der Grundschule, Shotokan etc. kann alles mögliche heißen.
"Eternity my friend is a long f'ing time!"
Selbst wenn Du es wolltest müßtest Du es erstmal schaffen... dat is nämlisch jar net so einfach! (Das Vorhaben auch an jemanden umzusetzen der sich bewegt und nicht mitspielt - dieses Problem kennt aber wohl jeder hier).
Mal ganz im ernst im Karate gibt es auch nicht mehr oder weniger tödliche, gefährliche Techniken wie in allen anderen Stilen auch! Ein "glücklicher" Treffer und das kanns gewesen sein. Egal ob das ein Suki war oder ein Boxhieb oder in KFS oder oder oder
@ Yo8472
Auch von mir ein Dank für diesen interessanten Beitrag !![]()
Da muss ich Trunkenbold zustimmen. Ich glaube jemand der sich verteidigen muss hat ein riesen Problem wenn er denkt "Oh je was mach ich jetzt? Ich darf meine vernichtenden Karate Techniken nicht einsetzen". Wenn die mentale Einstellung soweit ist hat derjenige kaum eine Chance. Im Ernstfall braucht man einfach einen gewissen Killerinstinkt, statt im Kopf schon bei den Konsequenzen wie Richter usw.Genau hier sehe ich ein Riesen Problem auf uns zu kommen, die Behauptung irgendwelcher Größen man dürfe die „vernichtenden“ Karate Techniken nicht im SV einsetzen. Nein, vielmehr viel Geld für ein fragwürdiges SV Ausbildung ausgeben um ein „sanftes“ SV zu erlernen. Ja, wie soll den ein Richter dann entscheiden, wenn es solche Fachauskünfte gibt.
Das Problem ist aber das Du froh sein kannst wenn Du jemand im ernstfall umhaust... alles andere ist (un-)glückssache!
Im Ernstfall geht Dein Puls nach oben, deine Techniken und deine Bewegungen werden grober sind nicht mehr so exakt, Deine Warnehmung kann getrübt sein durch den hohen Puls, Angst, STress, schlechte Lichtverhältnisse, Laute Geräusche, etc. pp. .
Aus eigener Erfahrung weiß ich dass dann i.d.R. nur noch (im Vergleich zum normalen Traning) rudimentäre Technikansätze übrigbleiben. Selbst 100 und 1000fach eingeschleifte Techniken entfalten nicht mehr ihre Wirkung wie sonst. Ausnahme: Glückstreffer, Reaktion ohne sich der Gefahr wirklich bewußt zu sein (schwer zu erklären).
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