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Geändert von rambat (07-11-2010 um 20:17 Uhr)
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Geändert von rambat (07-11-2010 um 20:16 Uhr)
Langsam verwundert Andylee eigentlich immer mehr. Wenn die Würfe wirklich nur am Körper Gewicht hängen, warum werden sie dann noch im Ju Jutsu gelehrt? Das System wurde für die SV erschaffen, und dort nimmt keiner Rücksicht auf das Körpergewicht.. Also irgendwie müssen sie ja wohl auch bei größeren und schweren Gegnern funktionieren oder nicht? Was sagst du dazu Andy? Das würde mich wirklich interssieren.
Geändert von mrx085 (25-04-2010 um 01:30 Uhr)
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Geändert von rambat (07-11-2010 um 20:46 Uhr)
Eine absolut berechtigte Frage, die im Ju-Jutsu immer wieder gestellt wird. M. E. geht es hier um das gesamte Repertoire, was man für eine SV benötigt. Je mehr man kann, umso mehr kann man einsetzen. Vielleicht wird es klarer, wenn man erwähnt, dass es im Ju-Jutsu auch einen Wettkampf gibt, genau genommen zwei Wettkampfvarianten: Das Ju-Jutsu Fighting-System, also die Leichtkontaktvariante und den Ju-Jutsu-Allkampf, also die Vollkontaktvariante.
Beide Varianten beinhalten die klare Trennung in Gewichtsklassen! Der Grund ist gleichbedeutend mit dem im Judo.
Für die SV: Zumindest in unserer Schule vertreten wir die Auffassung, dass im Streetfighting Würfe unterlassen werden sollten, sofern der Gegner klar schwerer ist. Sicher: Bei Vorführungen wirft dann schon mal ein kleines Kind einen ausgewachsenen Mann. Wer Judo trainiert, kennt die gute Judo-Fallschule, die sowas dann auch möglich macht, die Angriffe sind abgesprochen (wie im Übrigen auch in Prüfungen), niemand hat Verletzungen zu befürchten und niemand will verletzt werden. Ergo: Man geht sehr vorsichtig miteinander um, alles basiert auf Absprachen.
Geht man richtig ins Streetfighting, überwiegen z. B. eye-jap, Knie, Ellbogen, Kettenfauststöße und manchmal natürlich auch Würfe. Die Regel sind sie m. E. aber nicht. Wenn man Würfe aber nie gelernt hat, kann man sie auch nicht einsetzen. Also: Würfe gehören daher selbstverständlich zum Repertoire. Das wir uns hier aber nicht missverstehen: Ich halte das Judo, was ich kenne und wovon ich hier auch schreibe für einen absolut tollen Kampfsport. Andere offensichtlich auch, wenn man nach Judo googlet...daher geht es für mich in dieser Diskussion nicht darum, Judo "klein zuschreiben", sondern darum, was Judo in Deutschland tatsächlich ausmacht.
Ich schrieb ja schon, dass ich den Eindruck habe, hier wollten einige eine weitere Marketingstrategie verfolgen und das Judo in die Nähe der MMA rücken lassen - von wegen "Judo ist nicht so sanft, wie man meint - nein...Judo ist ein ultra-harter Kampfsport - also kommt zum Judo", was eben konträr zu dem Bild steht, welches man in Deutschland über Judo so mitbekommt, über Googlen, Olympiaden, Meisterschaften, usw. Und es geht mir darum, dass hier suggeriert wird, der DJB würde als größter deutscher Judoverband ein falsche Bild über das Judo nach außen transportieren. Das sind momentan noch meine Punkte, bei denen ich einen Klärungsbedarf habe.
Geändert von AndyLee (25-04-2010 um 11:20 Uhr)
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Geändert von rambat (07-11-2010 um 20:46 Uhr)
@andy Lee Ich verstehe. Gegen deine Argumente lässt sich nicht sagen, die treffen auf das modene Judo zu. Nur das was heute unter Judo bekannt ist, scheint mit der von Kano geschaffen Kk nicht viel zu tun haben. Ob das gut oder schlecht ist, sei dahin gestellt, ich persönlich finde es schade, den jeh mehr ich über das Old School Judo lese, desto intessanter finde ich es, und es festigt meinen Entschluss auf den Y-Day zu kommen, und vielleicht werde ich sogar einen weiteren Lehrgang von Rambat besuchen, sofern es noch einem abgesehen von dem Termin im Mai gibt. Aber wie gesagt das ist nur meine Meinung, ich habe nichts gegen das moderne Judo, es macht mir Spaß, und ist meines Erachtens nach eine Super Egänzung zu meinem KM Training, aber es ist trotzdem gut zu wissen, das es noch mehr im Judo gibt, als heute gelehrt wird. Und ich denke nicht, das es die Absicht von rambat war, Judo als hart darzustellen.. was es deiner Meinung nach nicht ist. Aber so kann man das nicht sagen. Wenn das moderne Judo Profesionell auf Wettkampfebene durchgeführt wird kann es durchaus zu schweren Verletzungen kommen. Laut einem befreundeten Wettkämpfer ist das so, und ich glaube ihm. Da ist vom sanften Weg nicht mehr viel übrig. aber diese mythos der Fehlübersetzung hat rambat ja schon oft genug angeprangert.
ps: Das ist wie gesagt nur meine Meinung andylee, ich möchte mich nicht mit dir streiten.
Geändert von mrx085 (25-04-2010 um 11:52 Uhr)
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Geändert von rambat (07-11-2010 um 20:45 Uhr)
Gut, das dürfte mein Problem mit Ju-Jutsu erklären, nämlich daß mir da die Methodik fehlt. Kombiniert mit dem Fehlen von Drills dürfte das wohl auch erklären, warum man in der SV Würfe eher vermeiden sollte. Da dürfte bei Nichtgelingen wohl mehr passieren als bei einem schlecht gelandeten Schlag.
Jetzt bist Du ja doch verärgert.![]()
Weißgurt =Vorsichtig behandeln, Nicht werfen, Diese Seite oben![]()
Die Lehrgänge finden mehrmals im Jahr statt, so ca. 4-5mal in Urberach bei Frankfurt am Main und auch immermal bei Sehnde/Hannover, der nächste Termin wird meist nach dem jeweils letzten Lehrgang festgemacht. Also keine Sorge, sofern du möchtest wirst du es bestimmt nochmal auf einen Lehrgang schaffen :-)
Kleine Anmerkung zu deinen Beiträgen: Kannst du versuchen, gelegentlich mal die Enter-Taste zu drücken? So "kompakt" wie jetzt sind sie nämlich manchmal recht schwer zu lesen ;-)
Hmm, ich machs mir mal einfach und verweise einfach auf meinen Beitrag in "Judo als gute Grundlage?" aus dem Ju-Jutsu-Forum. Kann euch aber gerne noch mehr erzählen, aus der Sicht eines "bekehrten Sportjudokas"Zitat von rambat
, wüsste nur grad nicht was... Das beste ist natürlich eh, hingehen, angucken, werfen lassen :-)
Liebe Grüße, Tim
@Timity Ups Sorry.Natürlich kann und werde ich in Zukunft öfter zur Enter Taste greifen, war keine Absicht meine Betrage ewas leserfeindlich zu gestalten.
@Lehrgänge Das klingt doch gut, danke für die Infos.
Deiner Argumentation kann ich gut folgen.
Ich hatte allerdings nicht von meiner Meinung über das Judo geschrieben, dass möchte ich noch einmal klarstellen. Ich hatte davon geschrieben, dass die Begrifflichkeit "Der sanfte Weg" eine aus dem Judo selbst multiplizierte Aussage ist. Kannst du selbst überprüfen, wenn du danach googlest. Die Übersetzung der Silbe "Ju" bleibt immer noch abzuwarten, wobei die Möglichkeiten "ausweichen" und "nachgeben" sicherlich nicht völlig wortverfremdend sind.
Aber wenn du mich nach meiner Meinung fragst: Im Ju-Jutsu zählen Würfe - neben den Atemitechniken - zu den "harten" Verteidigungsmitteln. Ich habe praktisch keine Turniere im Ju-Jutsu gesehen, die nicht ohne Verletzungen ausgegangen sind, so z. B. auch bei den Deutschen Meisterschaften - zu 99% resultierten diese m. E. aus Wurfsequenzen. Insofern kann auch ich auf jeden Fall die Würfe als harte Verteidigungsmittel bezeichnen. Dies impliziert für mich aber keinesfalls den Gedanken, das Judo selbsterklärend als eine "harte Kampfsportart" bezeichnet werden muss, da es ja noch die Heble-, Würge-, Festhalte- und Festlegetechniken gibt. Wenn ein Sport also nur Sequenzen beinhalten muss, die hart sind, um selbst als "hart" durchzugehen, würde mir auf Anhieb auch keine einzige KK einfallen, die "weich" ist, wenn ich konsequent in solchen Kategorien denken würde.
Ich trenne Kampfkünste oder Kampfsportarten aber generell nicht durch die Unterscheidung, ob sie "hart" oder "weich" sind, sondern wie funktionell sie sind und wie sie mich persönlich in meinen individuellen Anforderungen und Ansprüchen an Hobby, Freizeit und Wunsch nach Sicherheit ansprechen. "Hart" oder "Weich" sind Schlagwörter, also Worthülsen, die zunächst überhaupt keine Aussage über die Qualität des Sportes an-sich machen. Ist Handball ein "harter" oder "weicher" Sport?? ...gemessen an wen oder was? Damit möchte ich erklären, warum ich hier den Eindruck habe, dass es hier wohl eher um eine Marketingstrategie geht, wenn man meint, Judo wäre eine "harte" Kampfsportart. Auch hier bleibt die Frage, woran man so etwas misst, ob sich so etwas überhaupt messen lässt und ob es wichtig und sinnbringend ist, so etwas zu messen, völlig unbeantwortet.
Jedem Leser, der sich überlegt, welchen Kampfsport er trainieren möchte, kann ich nur empfehlen, über eine derartige "Macho-Grenze" hinaus zu denken. Wichtig ist also m. E. nicht, ob ein Angebot besonders hart ist, ob es besonders weiß wäscht oder ob es besonders gut schmeckt (um mal einige gängige Werbebotschaften aufzugreifen), sondern, ob es den eigenen Wünschen und Bedürfnissen entspricht, was grundsätzlich ein zeitliches Ausprobieren voraussetzt. Bedeutet: Nicht so naiv sein und sich von derartigen Werbesprüchen einnehmen zu lassen und zum Verbraucher-Zombie zu werden, sondern sich konkret und umfassend zu informieren und danach praktisch zu erproben. Wenn dabei herauskommt, dass Judo das geeignete Angebot ist, umso besser
EDIT:
Ich habe eben auch mal im Judo-Forum recherchiert und bin auf folgende Aussage gestoßen: "Kano saß im olympischen Kommitee und hat auch lange dafür gekämpft, dass Judo zur olympischen Sportart wird, das ist eigentlich kein Geheimnis." Und an gleicher Stelle:
Ich bin nur etwas verunsichert, da hier ein User gemeint hat, dass Kanos Bemühen, dass Judo olympisch wird, nur eine Behauptung wäre...?In "Andreas Niehaus, Leben und Werk KANÔ Jigorôs (1860-1938), Ergon Verlag 2003, ISBN 3-89913-310-2" , Seite 133 zitiert der Autor: "Kanô. In: Kaizô, Heft 20, Nr 7, 1938. Zit. in Kôdôkan (Hg.): Kanô Jigorô taikei 8, 369.":
Zitat:
Deshalb möchte auf jeden Fall, daß sich die Kampfkünste und der athletischen
Disziplinen Hand in Hand entwickeln. Auch wenn beide verschieden sind, so ist ihr
Ziel doch identisch: Die Stärkung der körperlichen Konstitution und das Stählen des
Geistes. Deshalb halte ich es für gut, judô und kendô in die im Westen entstandenen
Olympischen Wettkämpfe aufzunehmen, und die Gesinnung des bushidô einfließen
zu lassen.
Geändert von AndyLee (25-04-2010 um 15:48 Uhr)
@AndyLee
Wieso sollte Rambat "Marketingstrategien" nutzen? Ich glaube du hast keine Ahnung, was er macht und warum. Er verdient nichts mit Judo, sondern gibt sein Wissen KOSTENLOS weiter. Die paar Euro für den Lehrgang sind ein Selbstkostenpreis für die Verpflegung (die gibt es dort nämlich dazu!) und nichts mehr. Er hat auch keine kommerzielle Schule oder sonstiges. Er unterichtet Judo weil er dafür lebt und zwar mit Herz und Seele!
Geh bitte auf einen der Lehrgänge und unterhalte die mit Ihm, dann wird sich alles Aufklären.
Ich hielt Judo auch für "Jackenraufen" - bis ich Ihn kennenlernte. Judo ist eine vollständige, tolle, Kampfkunst, die alles beinhaltet was man braucht, man muss nur die Leute kennen, die es einem zeigen können. Stell Dir mal vor es gibt sogar welche, die das aus Spaß an der Freude tun und nicht des Geldes wegen...
Grüße
Kanken
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