Naja, also für die Messerabwehrkonzepte des Krav Maga konnte ich mich noch nie begeistern ...
http://www.youtube.com/watch?v=pF0aA...eature=related
Mal abgesehen von der Tatsache, dass Messerabwehr die schwierigste Aufgabe einer Kampfkunst oder eines Selbstverteidigungssystems ist und oft Optimalbedingungen sowie das Quäntchen Glück ausschlaggebend sind, kann ich dem Konzept von "standing blocks" gegen einen Messerarm nicht viel abgewinnen.
Wenn manche SV´ler schon damit Mühe haben, einen schnellen Schlagarm des Angreifers erfolgreich mit einem aktiven Block zu beantworten, wie soll das dann gegen ein Messer funktionieren, da hier noch viel mehr an Präzision und Timing benötigt werden!
Darüberhinaus wird oft vergessen, dass ein mit einem Messer bewaffneter Amokläufer nicht einmal zusticht oder schneidet und dann "einfriert". Nein, er zieht das Messer wild und mehrfach zurück, um erneut anzugreifen. Schafft man es in der ersten Kontaktphase nicht, den Messerarm zu kontrollieren, sprich festzuhalten, dann erübrigt sich weiteres Technikgeplänkel!
Zudem berücksichtigt man meistens auch nicht, dass ein Angreifer nicht nur das Messer als Waffe besitzt, sondern noch ein freier, zweiter Arm zum Schlagen zur Verfügung steht. Kontrolliert man z.B. den Messerarm und positioniert sich nicht sofort auf der "toten Flanke" des Gegners, kann dieser mit dem anderen Arm zuschlagen. Trifft Dich hier auch nur ein Wischer, kann man davon ausgehen, dass der Gegner seinen Messerarm befreien und erneut angreifen wird. Das hätte dann ein tödliches Ende für den Verteidiger!
Effektive Messerabwehr kann nur auf einer beweglichen, schnellen, defensiven Schrittarbeit bauen. Distanz, Distanz und nochmal Distanz ... den Gegner umkreisen, immer versuchen auf die messerabgewandte Körperseite zu laufen.
Mit Gegenständen werfen, jedes Hilfsmittel (Stuhl, Aktentasche, Besenstiel etc.) einsetzen, welches gerade verfügbar ist. Ggf. versuchen mit schnappenden Kicks gegen den Messerarm zu treten, um den Angriffsarm auszuschalten oder dem Gegner das Messer aus der Hand zu treten. Stoppkicks gegen das gegnerische Knie, wenn er nach vorne stürmen will. Einen Gegenstand als Ablenkung ins gegnerische Gesicht werfen, um entweder kraftvoll in seinen Unterleib zu treten oder schnell die Distanz überbrücken, um seinen Waffenarm zu greifen, dabei schlagen, schlagen und nochmal schlagen.
In engen Räumen (Fahrstuhl, Büro, Treppenhaus etc.) sofort versuchen den Gegner auf der messerabgewandten Körperseite gegen die Wand zu drücken bzw. ihn einzukeilen sowie währenddessen schlagen, schlagen und nochmal schlagen.