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Thema: Gewalt: Opfer und Täter

  1. #31
    shenmen2 Gast

    Standard

    Zitat Zitat von AndyLee Beitrag anzeigen
    Allerdings sieht man ja auch Unterschiede bei den weibl. Opfern z. B. im sexuellen Bereich. Hieße das ebenfalls, dass hier das weibl. Geschlecht besonders "Wehrfähig" ist? Hm... könnte sein, ich bezweifle das allerdings. Aber: Eine Erklärung dafür habe ich auch nicht..."
    Wahrscheinlich sind unter den männlichen Opfern anteilig mehr körperlich Wehrlose (=Kinder und Jugendliche) und weniger Erwachsene.
    Aber um auf deine Ausgangsfrage zurück zu kommen:
    Du trainierst 4 verschiedene Kampfsportarten, die, soweit ich weiß, auch auf SV ausgelegt sind.
    Was fehlt dir in deinem Training, das deiner Ansicht nach für die Männer-SV wichtig ist ?
    Welche Inhalte sollten Männer-SV-Kurs haben ?

  2. #32
    Helmut Gensler Gast

    Standard

    mir fehlt in diese Nicht-Diskussion ein für mich wesentlicher Punkt.
    ich habe irgendwoher gehört/gelesen, dass gerade in der sexualisierte Gewalt weit über 70% aller Taten im "erweiterten Bekanntenkreis" stattfanden.
    da versuche ich einen verbalen/körpersprachlichen/psychologischen/.... Ansatz.

  3. #33
    Simplicius Gast

    Standard

    Zitat Zitat von Helmut Gensler Beitrag anzeigen
    mir fehlt in diese Nicht-Diskussion ein für mich wesentlicher Punkt.
    ich habe irgendwoher gehört/gelesen, dass gerade in der sexualisierte Gewalt weit über 70% aller Taten im "erweiterten Bekanntenkreis" stattfanden.
    da versuche ich einen verbalen/körpersprachlichen/psychologischen/.... Ansatz.
    Wieso, man kann doch Onkel Horst, oder dem Klassenkameraden, auch in die Eier treten, wenn der seine Finger nicht bei sich behält?

  4. #34
    Chen-Xin Danny Gast

    Standard

    AndyLee@,

    Man sollte auch die strukturelle Gewalt ( Galtung ) nicht vergessen.
    Wie stehst du dazu?

    Chen-Xin

  5. #35
    Doc Norris Gast

    Standard

    Zitat Zitat von Simplicius Beitrag anzeigen
    Wieso, man kann doch Onkel Horst, oder dem Klassenkameraden, auch in die Eier treten, wenn der seine Finger nicht bei sich behält?

  6. #36
    AndyLee Gast

    Standard

    Zitat Zitat von shenmen2 Beitrag anzeigen
    Wahrscheinlich sind unter den männlichen Opfern anteilig mehr körperlich Wehrlose (=Kinder und Jugendliche) und weniger Erwachsene.
    Aber um auf deine Ausgangsfrage zurück zu kommen:
    Du trainierst 4 verschiedene Kampfsportarten, die, soweit ich weiß, auch auf SV ausgelegt sind.
    Was fehlt dir in deinem Training, das deiner Ansicht nach für die Männer-SV wichtig ist ?
    Welche Inhalte sollten Männer-SV-Kurs haben ?
    Die Aufschlüsselung der Opfer im Bezug auf Kinder, Jugendliche u. Erwachsene kannst du ebenfalls der im 1. Thread aufgeführten Tabelle entnehmen. Die Masse der Opfer sind demnach schon 21 Jahre und älter.

    Was mir beim Training fehlt? Die Frage müsste eigentlich lauten, was Jungen und Männer m. E. brauchen. Hier glaube ich nicht an eine spezielle "Männer-SV", genauso wenig glaube ich an eine spezielle "Frauen-SV". Techniken kämen ja bekanntlich erst zum Einsatz, wenn alle anderen Interventionen "versagt" haben und man praktisch keine andere Möglichkeit mehr hat. Weglaufen macht - sofern es noch eine Option wäre - nur dann Sinn, wenn man sich sicher ist, schneller und ausdauernder als der/die Angreifer zu sein.

    Es gibt ja bereits Jungen- und Männerarbeit, dort, wo sie stattfindet, zumeist mit nachhaltigen Ergebnissen. Der Haken: Diese Angebote existieren nur sehr selten - im Vergleich zu adäquaten Angeboten für Mädchen und Frauen gehen sie eher unter. Außerdem befinden sie sich zumeist sehr zentral an einem Ort (hier z. B. in Hannover), sind also für ein bestimmtes Hilfe-Klientel schlecht zu erreichen und kosten darüber hinaus eine Menge Geld...bei Kindern und Jugendlichen könnte dies im Rahmen der Jugendhilfe übernommen werden. Bei Männern nicht. Übrigens schreibe ich hier über das "Männerbüro" in Hannover, die eine überaus "erfolgreiche" arbeiten leisten.

    Insgesamt darf auch nicht vergessen werden, dass sich die Angebote für Frauen insgesamt auf spezielle Deeskalations- bzw. Abwehrtechniken beziehen, wohingegen Angebote für Männer die Bandbreite von Tätern und Opfern abzuhandeln haben. Wie also müssten demnach derartige Angebote aussehen? Sicher ist ein körperliches Training nicht schlecht, die Aufarbeitung eines gewissen "Ohnmachts- bzw. Überforderungsverhalten, Konfliktkultur, Rollenverständnis, etc. wäre m. E. aber genauso wichtig. Daher könnten solche Kurse für Männer auch nur Fachleute übernehmen, wie es ja in der Frauen-SV auch sein sollte. Mit "Fachleuten" meine ich aber nicht den "gemeinen Schwarzgurtträger", eine Zusatzquali gehört m. E. schon dazu.

    @Chen-Xin Danny
    Danke für diesen Hinweis - da bin ich ganz deiner Ansicht. Die strukturelle Gewalt hat eben den "Nachteil", dass sie wesentlich suptiler und damit für Außenstehende schlechter zu lokalisieren ist.

    @Helmut
    Ja, bei sexueller Gewalt - so habe ich es auch verstanden - kommen die Täter häufig aus dem näheren Bekannten- bzw. Verwandtschaftskreis. Bedeutet, dass wir es hier auch mit einer ganz anderen Verhältnismäßigkeit von Beziehungen haben. Hier geht es teilweise um Abhängigkeitsverhältnisse und Machtstrukturen, die so einfach für ein Opfer nicht zu durchdringen sind.
    Geändert von AndyLee (06-02-2012 um 14:32 Uhr)

  7. #37
    Sven K. Gast

    Standard

    Zitat Zitat von Helmut Gensler Beitrag anzeigen
    mir fehlt in diese Nicht-Diskussion ein für mich wesentlicher Punkt.
    ich habe irgendwoher gehört/gelesen, dass gerade in der sexualisierte Gewalt weit über 70% aller Taten im "erweiterten Bekanntenkreis" stattfanden.
    da versuche ich einen verbalen/körpersprachlichen/psychologischen/.... Ansatz.
    Genau dies sollte ein guter Kurs vermitteln. Und hier bin ich einmal bei
    @AndyLee. Viele Kurse bieten dies nicht. Wenn doch einmal, nur halbherzig
    und marginal.

    http://www.polizei.bayern.de/content...behauptung.pdf
    http://www.frauenberatung-sh.de/verg...elle-noetigung
    Geändert von Sven K. (06-02-2012 um 16:21 Uhr)

  8. #38
    shenmen2 Gast

    Standard

    Zitat Zitat von AndyLee Beitrag anzeigen
    Es gibt ja bereits Jungen- und Männerarbeit, dort, wo sie stattfindet, zumeist mit nachhaltigen Ergebnissen.
    Nachhaltige Ergebnisse bei SV-Kursen ? Wie sollen die denn aussehen ? Wahrscheinlich redest du von völlig anderen Angeboten (präventive Jugendarbeit).

    Der Haken: Diese Angebote existieren nur sehr selten - im Vergleich zu adäquaten Angeboten für Mädchen und Frauen gehen sie eher unter. Außerdem befinden sie sich zumeist sehr zentral an einem Ort (hier z. B. in Hannover), sind also für ein bestimmtes Hilfe-Klientel schlecht zu erreichen und kosten darüber hinaus eine Menge Geld...bei Kindern und Jugendlichen könnte dies im Rahmen der Jugendhilfe übernommen werden. Bei Männern nicht. Übrigens schreibe ich hier über das "Männerbüro" in Hannover, die eine überaus "erfolgreiche" arbeiten leisten.
    Welche Arbeit denn ? Geht es da tatsächlich um SV ?

    Insgesamt darf auch nicht vergessen werden, dass sich die Angebote für Frauen insgesamt auf spezielle Deeskalations- bzw. Abwehrtechniken beziehen, wohingegen Angebote für Männer die Bandbreite von Tätern und Opfern abzuhandeln haben.
    Na eben. Aus welchem Grunde sollte ein Mann zu so einem Angebot gehen anstatt zum Thaiboxen, MMA oder Krav Maga ? Das sind die bekanntesten und beliebtesten Mittel gegen männliche Wehrlosigkeit.
    Wie also müssten demnach derartige Angebote aussehen? Sicher ist ein körperliches Training nicht schlecht, die Aufarbeitung eines gewissen "Ohnmachts- bzw. Überforderungsverhalten, Konfliktkultur, Rollenverständnis, etc. wäre m. E. aber genauso wichtig. Daher könnten solche Kurse für Männer auch nur Fachleute übernehmen, wie es ja in der Frauen-SV auch sein sollte.
    Aber wo siehst du denn die Zielgruppe für solche Kurse ?
    Warum sollte ein Mann in einen SV-Kurs mit "Psycho-"Anteil gehen, wenn er einfach zum Kampfsport gehen kann ? Im Gegensatz zu Frauen wird ein Mann für ein männliches Hobby nicht schief angesehen.

  9. #39
    AndyLee Gast

    Standard

    Zitat Zitat von shenmen2 Beitrag anzeigen
    Nachhaltige Ergebnisse bei SV-Kursen ? Wie sollen die denn aussehen ? Wahrscheinlich redest du von völlig anderen Angeboten (präventive Jugendarbeit).
    Nachhaltig würde ein Kurs für Jungen und Männer sein, wenn die Betreffenden nicht mehr z. B. durch Körperverletzungen oder häusliche Gewalt auffallen. Nein, das wäre keine präventive Jugendarbeit, sondern eine Arbeit zunächst nur mit Tätern.

    Zitat Zitat von shenmen2 Beitrag anzeigen
    Warum sollte ein Mann in einen SV-Kurs mit "Psycho-"Anteil gehen, wenn er einfach zum Kampfsport gehen kann ? Im Gegensatz zu Frauen wird ein Mann für ein männliches Hobby nicht schief angesehen.
    Was hat denn jemand davon, wenn er einfach nur zum Kampfsport geht...wird er dann wohlmöglich "unbesiegbar" oder vllt. letztlich selbst zum Täter? Nun haben wir eine Menge Klischees erfüllt... worin liegt aber die wirkliche Hilfe und: warum steht Mann sich immer im Weg?

  10. #40
    Simplicius Gast

    Standard

    Zitat Zitat von AndyLee Beitrag anzeigen
    Nachhaltig würde ein Kurs für Jungen und Männer sein, wenn die Betreffenden nicht mehr z. B. durch Körperverletzungen oder häusliche Gewalt auffallen. Nein, das wäre keine präventive Jugendarbeit, sondern eine Arbeit zunächst nur mit Tätern.
    Kommen zwei Sozialpädagogen aus der Kneipe und sehen einen zusammengeschlagenenen, blutenden Menschen auf der Straße liegen.
    Sagt der eine zum anderen:
    Du, dem, der das getan hat, dem müssen wir unbedingt helfen.

  11. #41
    sbenji Gast

    Standard

    Zitat Zitat von Simplicius Beitrag anzeigen
    Kommen zwei Sozialpädagogen aus der Kneipe und sehen einen zusammengeschlagenenen, blutenden Menschen auf der Straße liegen.
    Sagt der eine zum anderen:
    Du, dem, der das getan hat, dem müssen wir unbedingt helfen.
    Es gibt potentielle "Täter", denen man helfen kann.
    Leben mit Pädophilie: Die Angst vor sich selbst - taz.de
    Andere Frage soll man einen kranken "Täter" in den Knast sperren und dann ohne Hilfe wieder auf die Menscheit los lassen?
    Der Ansatzen den Tätern zu helfen ist gar nicht so dämlich.

  12. #42
    Simplicius Gast

    Standard

    Zitat Zitat von sbenji Beitrag anzeigen
    Es gibt potentielle "Täter", denen man helfen kann.
    Leben mit Pädophilie: Die Angst vor sich selbst - taz.de
    Dass in der linken Szene eine gewisse Symphatie für solche Neigungen besteht, ist ja nicht neu.
    Dass man hier in der Vorbeugung ansetzt ist ja schön, wenn die Betroffenen das Problem selbst erkennen und den Wunsch haben mitzumachen.
    Gibt es irgendwelche belastbaren Studien über den Erfolg von Therapien bei Phädophilen?

    Zitat Zitat von sbenji Beitrag anzeigen
    Andere Frage soll man einen kranken "Täter" in den Knast sperren und dann ohne Hilfe wieder auf die Menscheit los lassen?
    Der Ansatzen den Tätern zu helfen ist gar nicht so dämlich.
    Nein, jemand, der dauerhaft eine Gefahr für Unschuldige darstellt, soll nicht wieder auf die Menschheit losgelassen werden.
    Ein Gutachter, der einen Täter für harmlos erklärt, der daraufhin weiter Unschuldige schädigt, sollte für seine Unfähigkeit haftbar gemacht werden.
    Man sollte eher den Opfern und deren Angehörigen eine Therapie zukommen lassen, als eine Therapie mit unsicherem Ausgang bei den Tätern versuchen.


    Es geht hier allerdings eigentlich um Gewalttaten.
    Sind prügelnde Jugendliche krank?
    Erst kommt der TE damit, dass viel mehr Männer Opfer werden und nun rückt er endlich damit raus, dass er am liebsten mit männlichen Tätern arbeiten will.
    Also Täterkurse anstatt SV-Kurse für weiblichen Opfer.
    Warum er denkt, dass "Mann sich im Weg steht" wird wohl sein Geheimnis bleiben, hängt aber eventuell mit dem hier geäußerten Wunsch zusammen.
    Geändert von Simplicius (06-02-2012 um 21:36 Uhr)

  13. #43
    Raging Bull Gast

    Standard

    Zitat Zitat von Simplicius Beitrag anzeigen
    Nein, jemand, der dauerhaft eine Gefahr für Unschuldige darstellt, soll nicht wieder auf die Menschheit losgelassen werden.
    Ein Gutachter, der einen Täter für harmlos erklärt, der daraufhin weiter Unschuldige schädigt, sollte für seine Unfähigkeit haftbar gemacht werden.
    Man sollte eher den Opfern und deren Angehörigen eine Therapie zukommen lassen, als eine Therapie mit unsicherem Ausgang bei den Tätern versuchen.
    Warum eigentlich nicht mit Beiden?

    Und die "Gutachteridee" ist ja mal ziemlich hirnrissig - das führt lediglich dazu, dass kein Gutachter mehr eine positive Sozialprognose stellt. Die können den Täter ja auch schlecht in den Kopf reingucken.

  14. #44
    DerBen Gast

    Standard

    Zitat Zitat von Simplicius Beitrag anzeigen
    Nein, jemand, der dauerhaft eine Gefahr für Unschuldige darstellt, soll nicht wieder auf die Menschheit losgelassen werden.
    Ein Gutachter, der einen Täter für harmlos erklärt, der daraufhin weiter Unschuldige schädigt, sollte für seine Unfähigkeit haftbar gemacht werden.
    Man sollte eher den Opfern und deren Angehörigen eine Therapie zukommen lassen, als eine Therapie mit unsicherem Ausgang bei den Tätern versuchen.
    Anmerkung: Gutachter sind auch nur Menschen und kein Gebiet, dass sich mit dem Menschen beschäftigt ist weniger greifbar als die Psyche.
    Dann könnte man ja direkt die Häftlinge Gutachten erstellen lassen.
    Ich möchte nicht wissen, wieviele Täter enorm intelligenter sind als die Psychologen um sie herum.

  15. #45
    Registrierungsdatum
    15.01.2004
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    Land der tausend Hügel
    Alter
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    Gerade weil Gutachter "auch nur Menschen" sind, sollte man die potentielle Fehlerhaftigkeit ihrer Aussagen berücksichtigen und im Zweifelsfalle zugunsten Unschuldiger irren.
    But if they tell you that I've lost my mind
    Baby it's not gone just a little hard to find

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