"Wer sind die Opfer:
Gewaltdelikte aufgrund von Abhängigkeitsverhältnissen."
Da schlage ich lieber folgende Formulierung vor:
@sven: wenn Du das blöd findest, dass ich das hier so modifiziert poste, dann lösch es bitte einfachWer sind die Opfer?
Ein Blick in die offiziellen Statistiken zeigt, dass junge Männer am häufigsten Opfer von Gewalt werden, insbesondere bei Raubüberfällen und Körperverletzung im öffentlichen Bereich.
Eine Ausnahme stellen sexuell motivierte Gewaltaten dar. Hier die meisten (>95%) Opfer weiblichen Geschlechts und davon die Altersklasse von 14-21J stark überrepräsentiert.
Ein anderes Feld sind Gewalttaten, bei denen ein Abhängigkeitsverhältnis zwischen Täter und Opfer besteht.
Opfer sind dabei in den meisten Fällen Frauen, Kinder und ältere Menschen. Ihnen allen gemeinsam ist eine soziale oder wirtschaftliche Abhängigkeit. Häufig macht sich der/die Täter auch die Hilflosigkeit seines/ ihres Opfers zunutze.
Das Opfer schweigt aus Scham, Hilflosigkeit, Schuldgefühlen. Sie werden vom Opfer teilweise heruntergespielt oder gar verschwiegen, weil Angst vor weiteren und noch stärkeren Gewalttaten oder weitere Konsequenzen befürchtet werden. Je größer die objektive Hilflosigkeit der Opfer ist, desto häufigen bleibt die erlittene Gewalttat im Dunkeln. Gerade Pflegebedürftige oder Behinderte sind im besonderen auf den Partner oder die Betreuungsperson angewiesen. Sie sind oder fühlen sich oft wehrlos gerade wegen ihrer Abhängigkeit vom Täter und nur selten offenbaren sie ihre körperlichen, sexuellen oder seelischen Misshandlungen.
Falls es aus diesen Gründen zu keiner Anzeige kommt, tauchen diese Fälle in den offiziellen Statistiken nicht auf.
Geändert von Simplicius (12-02-2012 um 20:52 Uhr)
Mir ist zum "Fühlen" noch etwas eingefallen. In der SV Werbung und auch hier im Forum wird öfter darauf hingewiesen, was Frauen (im Vergleich zu Männern) zu wenig oder nicht ausreichend haben/können (z.B. Kraft, Rücksichtslosigkeit, Härte, Kommunikation,...). Was die meisten Frauen, glaube ich, haben und können, ist das Gefühl für Gefahr (Intuition). Leider wird oft die kognitive Ebene dazugeschaltet und übertont mit Vernunft die Bauchstimme. Das wäre, finde ich, ein guter Ansatzpunkt für die Arbeit gegen Gewalttaten (wahrscheinlich außerhalb von Abhängigkeitsverhältnissen).
Wie meinst du das?
Ich meinte das nicht im Sinn von Überlegenheit oder Unterlegenheit.
Ich bezog mich z.B. auf:
Frauen haben in ihrer Sozialisation -im Gegensatz zu Männern- nicht gelernt sich körperlich zu wehren. Hinzu kommen psychologische Hemmnisse, wie "Verlust des Arbeitsplatzes" bei Übergriffen auf der Arbeit, durch Verknüpfungen, in der Beziehung zum Täter(Lebensgefährte, Verwandte usw.) oder der bekannten "Schlaghemmung", die erst mal abgebaut werden muss oder "Fehler" in der Kommunikation mit Männern usw. usf.Und genau hier erweist sich die Gruppe der gemeinhin schwächeren Mädchen und Frauen als rentable Einnahmequelle, indem man ihnen suggeriert man könnte einen Angreifer rein mit überlegener Technik jederzeit effektiv abwehren. Solche Angebote sind verlockend und verleiten naive Personen, die noch nie an einer Schlägerei oder körperlichen Auseinandersetzung teilgenommen haben, diesem Lockruf blind zu vertrauen.
Dabei wird oft verkannt, dass effektive Selbstverteidigung aus der Summe der Fertigkeiten besteht, nämlich
1.
technische bzw. konzeptionelle Überlegenheit (ein ökonomisch ausgerichtetes Kampfsystem),
2.
kooperatives und unkooperatives Sparring (Einschleifen von Konzepten und Techniken unter kampfähnlichen Bedingungen bei Verwendung von Schutzausrüstung),
3.
ein im Verhältnis zum potenziellen Angreifer relativ gekräftigter Körperbau,
4.
körperliche Fitness,
5.
mentale Stärke (Angstkontrolle, Ruhe bewahren, Entscheidungen unter Stress schnell und sicher treffen können),
6.
Kampfgeist (den unbedingten Willen zum Sieg, auch wenn man dafür selbst einstecken muss),
7.
kontrollierte Aggression (Abbau von Schlaghemmungen, den Willen besitzen, den Angreifer - u.U. auch nachhaltig - ernsthaft verletzen zu wollen),
8.
taktische Intelligenz (Fluchtmöglichkeiten, improvisierte Waffen, Verhalten bei mehreren Angreifern, Gefahren erkennen, präventive Gefahrenabwehr, Deeskalation),
9.
Plan B (selbst eine Waffe mitzubringen, z.B. Pfefferspray, Schlagstock, Messer).
Nur, wenn alle diese Faktoren gleichermaßen ausgebildet sind, kann eine effektive Abwehr funktionieren.
Doch eben dies zu tun bedeutet ... richtig erkannt ... harte Arbeit! D.h. die richtige Schule und den richtigen Ausbilder zu finden, regelmäßig zu trainieren und somit eine entsprechende zeitliche Investition zu leisten, mit Biß und Ehrgeiz zu trainieren, bereit sein den eigenen Körper zu pushen, kleinere Trainingsverletzungen in Kauf zu nehmen ... Schweiß und Anstrengung ... sich mit mentalen Strategien auf einen Kampf vorzubereiten.
Wenn man das den Mädchen und Frauen im Vorfeld sagen würde, dann machen viele sofort wieder an der Tür kehrt. Daher muss man erstmal die Pille der angeblichen Unbesiegbarkeit bei null Aufwand verteilen.
Daher habe ich vor einer Cagefighterin z.B. mehr Respekt als vor einer Frau mit einem Selbstbehauptungskurs und etwas Jujutsu-Training. Und nicht weil Jujutsu nichts taugen würde, sondern weil die Cagefighter das Kloppen eher nicht nur in der Theorie kennt.
Geändert von lucyinthesky (12-02-2012 um 22:36 Uhr)
Frauen haben oft besseren Zugang zu ihren Emotionen und können die notfalls unterdrücken => Rücksichtslosigkeit
Wer schon mal Frauen bei Sport erlebt hat, weiß, was die für Ehrgeiz entwickeln => Härte
zu Kommunikation muss ich wohl nix sagen, oder?
Der normale Mann ist den Tricks einer normalen Frau oft schutzlos ausgeliefert. Schon mal einen Zickenkrieg in einer Frauengruppe erlebt?
(Meine persönliche These ist, dass Frauen in so vielen Kulturen unterdrückt werden, weil die Männer einfach Schiss vor denen haben und auf das einzige setzen, was sie haben: körperliche Überlegenheit.)
Ich persönlich mag Vergleiche (z.B. wer „besser“ oder „schlechter“ ist) nicht. Ich wollte mit meiner Aussage von oben aussagen, dass Frauen bereits „Fähigkeiten“ haben, die man für die SV nutzen könnte (genauso wie das Männer haben). Möglicherweise habe ich mich missverständlich ausgedrückt.
Ob einige Männer einige Frauen wegen ihrer Härte, Rücksichtslosigkeit und Kommunikationstricks unterdrücken und deshalb sexuelle Gewalt anwenden, weiß ich nicht. Vielleicht wäre das aber eine Antwort auf dadada's Grundfrage im Nachbarthread.
Geändert von lucyinthesky (13-02-2012 um 00:18 Uhr)
mir ist die rein geschlechterspezifische Zuschreibung etwas zu plakativ. Ich kenne genügend Männlein, die keine Chance gegenüber entsprechenden Frauen haben, und das auf fast allen Ebenen.
da ich im Behindertenbereich arbeite kommen noch einige Komponenten als wesentlich auf, die in Psyche und Erziehung gründen.
Ganz unabhängig davon ist die grundlegende Frage, wer wem warum "helfen" will und kann.
Dann frag doch konkret nach einer Formulierung, die das Wort "Opfer" beinhaltet. Ist aber eigentlich auch kein Ding, für dich formuliere ich das mal passgenauer: "Opfer von Gewaltdelikten aufgrund problematischer Abhängigkeitsverhältnisse." Ich finde, dass auch dieser Satz eigentlich ganz einfach ist...?
Obgleich es darüber ja nun keine Zahlen gibt und Aussagen in diese Richtung demnach absolut spekulativ sind.
@Helmut
In dem von dir gebrachten Kontext ist sie sicher plakativ.
AndyLee postete
Na also, so langsam kommst du ja zu Potte. LOL. Herzlichsten DankOpfer von Gewaltdelikten aufgrund problematischer
Abhängigkeitsverhältnisse." Ich finde, dass auch dieser Satz eigentlich ganz
einfach ist...?
dafür !
Fehlt nur noch eine vernünftige Definition von "Gewalt" als
Arbeitsgrundlage. Das fehlt hier aber.
Der frühere Minister Geissler ließ Sitzblokaden vor einer Kaserne
räumen, mit dem Hinweis, auch das sei Gewalt.
Eine friedliche Sitzblockade wird als Gewalt bezeichnet. Auf
so etwas muss man erst mal kommen.
Der Chirurg der ein Bein amputiert, begeht auch Gewalt.
Bring du mal deine genaue Definition von "Gewalt"
Aber Vorsicht dabei !
XXL Feat. Peter Steiner - It's Cool Man - YouTube
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Chen-Xin
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Geändert von Simplicius (13-02-2012 um 13:36 Uhr)
Den Vorschlag finde ich gut, auch gut ausformuliert!
Ich weiß nur nicht, ob die Gewalttaten aus Abhängigkeitsverhältnissen so erwähnt werden sollten - es handelt sich hierbei ja lediglich um eine These, bzw. Behauptung.
Die Begrifflichkeiten sind mir hier auch zu undifferenziert. Du erwähnst "Frauen" und "Kinder"... Frauen sind geschlechtlich klar definiert, Kinder sind Mädchen und Jungen, also eine Mischung, ältere Menschen ebenfalls. So kommt man natürlich auf keine klare, geschlechtsspezifische Trennung.
Ich hab nur den Ursprungstext so angepasst, dass der den Zahlen nicht widerspricht, den Rest habe ich übernommen.
Der Autor wird wissen, warum er die Abhängigkeitsverhältnisse erwähnen möchte, eventuell, weil z.B. Gewalt in Pflegeheimen oft vergessen wird.
Zu der Undifferenziertheit: Ich meine es ist dennoch intuitiv klar, was gemeint ist.
Es hieß ja früher auch "Frauen und Kinder zuerst" und dass Senioren beiderlei Geschlechts irgendwann schwächer werden ist auch klar.
Wenn man die Frauen bei den Senioren rausnähme, weil schon erwähnt, wäre es komisch und missverständlich: "Kinder, Frauen und alte Männer"
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