Zuerst müssen wir WT hier definieren, bevor wir beurteilen können, ob WT funktioniert oder nicht.
WAS ist WT?
WT ist für mich die LT Variante des Wing Chuns und greift mit einer charakteristischen Vertikalen Faust an, versucht im Kampf die Distanz zu schließen um in die sogenannte (klassische) Trappingdistanz zu kommen, gemäß der Magnetzonentheorie um dort die Gliedermaßen des Gegners momentan zu sperren um selbst die Körperwaffen Ellbogen, Knie usw. einsetzen zu können.
Typisch für WT ist die Trainingsmethode Chi Sao, Lat Sao usw. in der versucht wird die Abwehr von sowohl Grapplingangriffe als auch Schläge usw. abzuwehren, welches dann zum Reflex werden soll.
In den neuen Interpretationen des Wingchuns -> Wing Tsun (KRK) wir auf höherem Niveau immer mehr frei agiert, so dass schließlich alles WT sein kann, solange es den 4 Kampfprinzipien (Ist der Weg frei usw.) folgt.
Das macht DAS Wt natürlich schwer greifbar.
Das gilt aber nur für den Duellkampf. KRK Wt beinhaltet aber auch den 3Sekundenkampf (wovon der ritualkampf eine unterart ist) wo für das Szenario der SV trainiert wird.
Wenn jemand mit KFS einen Kampf gewinnt, hat dann WT gewonnen?
Wenn ein Boxer KFS in einem Kampf macht , macht er dann WT?
Da wir wissen, dass immer Menschen gegeneinander antreten und nicht Systeme und wir Menschen durchaus ähnliche Bewegungsmuster haben muss man weiters definieren wo sich WT kategorisch von anderen Systemen abhebt.
Wenn ich als nicht WTler einen Wtler mit KFS besiege bin ich ja auch kein besserer WTler als der Wtler. :-)
Daher muss man zuerst definieren was WT ist.
Technik: KFS, Bong Sao, Tan Sao, Pflaumenblütenschritt usw.
Trainingsmethode: Chi Sao, Lat Sao, Formen
Taktik: Magnetzonentheorie (immer vorwärts nach dem Prinzip: Rann an den Mann wo der nichts kann, schnell Hände bringens zu Ende)
Richtig?
ohne Worte!
Ich habe einen Vorschlag wieso machen nicht der WT Anfechter und ein Wt befürworter von euch einen Kampf und ich filme das ganze und stelle es ins Netz dann haben wir eventuell ein Video, in dem man sieht, das WT klappt.
ich glaub eher, das die beiden boxer auch glück hatten.
Hallo Leute,
selbstverständlich funktioniert Wing Tsun unter Streß. Was ist das für eine eigenartige Frage. Was hat denn Streß mit dem „System“ zu tun? Streß ist doch keine Systemfrage, sondern Thema, daß an der jeweiligen Person auszumachen ist, inwieweit sie in der Lage ist, unter Streß das zu tun, was sie ohne Streß auch hinbekommt.
Der Irrtum, daß Boxen auf natürlichen Bewegungen basiere, aber Wing Tsun nicht, ist - auch noch so oft wiederholt - nur ein Irrtum, der daher rührt, daß manche Leute eine stark vorurteilsgeprägte Vorstellung von Kampf haben. Hier wird oftmals Natürlichkeit mit Gewohnheit verwechselt.
Daß Wing Tsun unter Streß sehr gut funktioniert, habe ich selbst etliche Male erfahren dürfen. Ich habe ebenso erfahren müssen, daß einige Personen unter Streß auch nix mehr zustande bringen, was im Training kein Problem darstellte. Und das hat weniger mit dem Können zu tun, als mit dem psychischen „Korsett“ einer Person. Analysiert man die Gründe für ein psychisches Einbrechen, ist der Faktor Angst ein wesentlicher. Manche glauben, man könne diesen Faktor durch besonderes Training a la Sparring reduzieren. Das stimmt aber nur bedingt, weil nicht jede Person Sparring gleich „bedrohlich“ empfindet, wie eine reale Situation. Andere Personen haben selbst ohne jegliches Sparring kein Problem damit, in realen Situationen sich auf das System zu verlassen.
Was man machen kann ist folgendes: Man betreibt mit Schülern, welche über die Grundlagen hinaus sind und beginnen, das System auf ihre Person hin zu adaptieren, also das Bewegungskonzept schon einigermaßen beherrschen, ein spezielles Streßtraining (was nicht mit Sparring gleichzusetzen ist, aber durchaus eine Form des Sparrings sein kann). Hierbei wird der Schüler an seine <psychische> Grenze geführt - aber nicht darüber hinaus. Er muß lernen, sich in dieser Grenze „wohl zu fühlen“, was diese dann zunehmend erweitert. Wie das im Einzel durchgeführt wird, ist individuell zu sehen und Teil der Ausbildung in dem Bereich, wo der Schüler das System beginnt zu personalisieren. Es muß hier sehr genau auf den einzelnen Schüler und dessen Befindlichkeit geschaut werden. Eine gute Methode, Streß schon recht früh als Faktor ins Training einzubinden ist es, selbst einfachste Partnerübungen zunehmen stärker unter Streß durchzuführen - aber immer nur im Rahmen der Funktionalität. Wenn man hierbei Schüler zu früh ihre Belastungsfähigkeit überreizt, besteht die Gefahr, das Gegenteil zu erreichen.
Gruß, WT-Herb
ad 1: Irrelevantes theoretisches "Wissen".
ad 2: Kampfrelevantes "Chi Sao" kann man in sehr kurzer Zeit (einige Monate) auf brauchbarem Niveau erlernen. Wt Chisao braucht Jahre u. Jahrzehnte, um am Ende keine Rolle in einem Kampf zu spielen.
ad 3: Durch ihr Training sind MMaler wesentlich besser qualifiziert die von dir erwähnten Techniken an den Mann zu bringen als irgendwelche KK.
Was die Rolle des Chisao`s bzw. der Feinkoordination angeht. Ich habe in einem survival Buch gelesen , dass die Feinkoordination ab ca. Puls 115 bereits messbar abnimmt, bei einem nicht um allzuviel drüber liegenden Pulsschlag ist bereits die Grobmotorik beeinträchtigt. Die genauen Werte habe ich leider nicht zur Hand.
Die Aussagen erklären jedenfalls warum Kampf so aussieht wie er aussieht. Der Mensch ist unter Stress und körperlicher Anstrengung zu feinkoordinativen Höchstleistungen nicht mehr fähig.
Ergo WT- Chisao und arbeiten mit Minimaldruck ist eine Kunst für sich, für`s Kämpfen aber überflüssig.
Moment, wir haben gerade einen Riesenschritt zur Lösung des Problems gemacht.
WT+ Stress= nicht anwendbar
WT (ohne Stress, Übungssituation) = anwendbar
Das sagt uns, dass man nur den Stress eliminieren muss, um die Anwendbarkeit zu gewährleisten.
EDIT: Zu meiner Schande muss ich gestehen, dass ich leider nur die ersten paar Postings gelesen habe. WT-Herb hat das Problem bereits erkannt und selbstredend gelöst. Mea culpa!
Geändert von Odysseus22 (19-05-2012 um 12:44 Uhr)
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