Mein aktuelles Bild von Karate: http://www.kampfkunst-board.info/for...erband-139535/
Sieht etwas anders aus, auch wenn wir einen ähnlichen Schreibstil haben, wie ich finde
Mein aktuelles Bild von Karate: http://www.kampfkunst-board.info/for...erband-139535/
Sieht etwas anders aus, auch wenn wir einen ähnlichen Schreibstil haben, wie ich finde
Um da auch mal Bezug drauf zu nehmen...
Ich hab das Gefühl, dass wir, als kleiner Verein, auch mit deswegen so klein sind.
Das Wald-und-Wiesen-Shotokan prägt das allgemeine Bild von Karate mit "Ozz Sensei, ozz *verbeug*, Karate nul zul Velteitikunk, bösen Angliff nul mit Chudan Uke blocken und dann im Zenkutsu Dashi einen einzigen Oi Zuki schlagen, dann Kampf beendet sein und zur Freude eine Kata tanzen, ozz!".
Wer sowas sucht, kommt zum Training, merkt "Kacke, das tut ja weh!!!" und kommt nie wieder. Wer Schmerz, Blut und Schweiß sucht - sprich: Kampf", geht deswegen heut zu tage erst gar nicht in einen Karateverein. Das Angebot ist ja groß.
Um mal mein Verständnis von Karate mit in den Topf zu werfen:
Karate ist das, was der Übende daraus macht. In erster Linie ist es wie alles andere im Leben auch - individuell. Oder wie der Köllner sagt: "Jeder Jeck is anders!".
So ist es auch mit Karate und so war es auch immer. Wenn nicht, hätten wir heute nicht so viele verschiedene Stile. Jeder legt andere Schwerpunkte und hat natürlich in bestimmten Bereichen auch mehr Talent als ein Anderer. Es gibt nichts schlimmeres als ein standardisiertes, starres System das keine Freiheiten lässt.
Viele andere Systeme haben das bereits erkannt. Nur in den tradierten Karatestilen hält sich die dogmatische Sicht vom "Do" und den hohen geistigen Anforderungen wacker und vor allem hartnäckig.
Versteht mich nicht falsch. Ich habe nichts gegen Philosophie und "Do". Ganz im Gegenteil. Aber spätestens wenn der "Do" zum Stolperseil des Pragmatismus wird, bekomme ich Probleme damit.
Eins hab ich in meinen 15 Jahren KK gelernt. Im Endeffekt machen wir alle das Gleiche. Egal ob Karate, Kung-Fu, FMA, usw., usw. Der Mensch hat nur zwei Arme und zwei Beine. Soviele Möglichkeiten lässt einem das nicht. Somit ist eigentlich alles Karate.
Viele Grüße!
Mathias
Jetzt habe ich diesen Fred schon sooo lange lesen müssen und erst auf der dritten Seite kommt das, was ich lesen möchte...
Genau so sehe ich es auch und genauso habe ich es in den ganzen Jahren erfahren und erlebt...
Bin auch öfter bei den trad. Taekwondo-lern (Kwon Jae Hwa)...soooo weit weg ist das in der Tat nicht vom Karate.
Einige meinen sogar, dass TKD mehr oder weniger das koreanische Karate sei
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"Das Weiche besiegt das Harte, das Schwache triumphiert über das Starke." (Lao-Tse)
Moral ist menschlich - und hat damit wenig Wert.
In einer KK ist Moral ohnelin fraglich - es geht nur um Gegensätze.
Die Philosophie im Karate ist der Ausgleich. Karate hat noch eine Menge Reste schamanistischer Praxis, wie viele China-KKs.
Das Wissen um den Ausgleich ist aber natürlich nicht genug, es müssen noch Mittel her, um dies körperlich und seelisch umzusetzen.
Das nennt man dann Form oder Wesensbildung.
Karate war mal eine praktische Kunst. Heute ist es eine theoretische Freizeitkultur.
Fechtergruß
sehe ich nicht so, wäre besser wenn man nicht verallgemeinert. nunja diese meinung mag entstehen wenn man nur das wettkampfkarate sieht und kennt.FireFlea
Zitat:
Zitat von Richard22
Karate war mal eine praktische Kunst. Heute ist es eine theoretische Freizeitkultur.
Das kann man wohl so sagen.
wieso sollte das fraglich sein, jeder lehrer übernimmt eine moralische rolle wenn er unterrichtet, in welche richtung das dann geht hängt von dem lehrer ab. jeder lehrer hat die schüler die in seine weltanschauung passen und umgekehrt.In einer KK ist Moral ohnelin fraglich - es geht nur um Gegensätze.
Bedingt dadurch, dass wir nicht auf die Straße gehen und aktiv versuchen unsere Fähigkeiten zu testen, (ob wahr oder nicht) wie die Samurai die Schärfe ihrer Waffen an dem kleinen Volk testeten, würde ich das ebenso sehen.
Allerdings würde ich ebenso behaupten wollen, dass es diese Form der Fähigkeitsprüfung in Sachen Karate noch immer gibt. Dann kommen wir wieder zum philosophischen (charakterlichen, moralischen) Punkt und so schließt sich der Kreis.
Ich hatte den Beitrag erst überlesen. Karate ist meiner Meinung nach in erster Linie Kampfkunst im Sinne von Kunst = "Kämpfen können". Andere Aspekte stellen sich dann eher automatisch ein.
Und was ist die Philisophie im Karate? Dojokun oder die 20 Sätze von Funakoshi. Das hat meiner Meinung nach wenig mit irgendeiner Philosophie sondern sind ganz allgemeine Trainings- und Verhaltensgrundsätze, wie es sie auch in anderen gesellschaftlichen Bereichen gibt.
Womit wir auch wieder bei der Unterscheidung "KampfKUNST vs. KampfSPORT" wären?
Die Philosophie bei der Kampfkunst ist mMn letztlich auch die mentale Ausrichtung auf Effektivität und weniger auf die Athletik wie im Sport.
Will sagen: ein Valdesi, ein Maurino, ein Diaz und wie sie alle heißen, haben eben in ihrem Sport keine Philosophie des Karate wirklich verinnerlicht und hätten in einer Kampfsituation auch gegen die ältere Generation wie Wichmann, Shirai, Naito, Gomez und Co. nicht den Hauch einer Chance.
Aber jedem das Seine...wir sind ja tolerant
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"Das Weiche besiegt das Harte, das Schwache triumphiert über das Starke." (Lao-Tse)
Man fasst sich gern in Worthülsen, und mit dem Eso-Faktor lässt sich sicherlich gut Kasse machen. Aber im Prinzip ist der Sport die absolute Spitze des Pragmatismus.
Da klaffen Schluchten zwischen dem theoretischen Möchtegern der Künstler ("mein Karate ist effektiv, was DIE machen ist doch nur Rumgehampel") und der trübseligen Realität - erzborniert den Kampf ablehnen, aber trotzdem glauben, man könnte es besser als diejenigen, die tagein tagaus nichts anderes tun. Solche Querulanten sind mir unter den meist sehr bodenständigen Sportlern nie begegnet. Das kommt immer nur von der "traditionellen Fraktion", der es scheinbar ein innerstes Bedürfnis ist, den Sportlern jede Art von kk-speziefischem Können abzusprechen. Ich frage mich, warum da anscheinend immer auf Krampf irgendwelche Minderwertigkeitkomplexe kompensiert werden müssen. Das hätte doch eigentlich wirklich niemand nötig?
Zumal es wirklich sehr sinnig ist, sich irgendwelche Extrembeispiele herauszugreifen und Eliten völlig verschiedener Facon gegeneinander abzugleichen.
Cheers!
L.
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