Es gab ( gibt ? ) von Leung Ting ein Chi-Sao-loses WT, das ich sehr interessant fand und aus dem zu meiner Anfangszeit
in jeder Unterrichtseinheit geübt wurde. Natürlich überwiegend
als "Luftnummer" aber es gab genug Interesierte, die dann
in eigener Regie das ausserhalb des regulären Trainigs mit
realistischen Angriffen geübt haben.
Passend zum obigen Boxerclip: Das (ich nenne es mal) "brachial WT" (ohne Chi-Sao und Zeugs) hätte hier durchaus Ausichten auf Erfolg gehabt, wenn es konsequent verfolgt werden würde. Das Problem ist aber, dass ich mit dem "brachial WT" keine endlos Graduierungen "motivieren" und schon gar keinen Großverband züchten kann. Dazu ist das Konzept es auf der einen Seite zu brachial-rabiat und auf der anderen zu "simple".
@Bujun:
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Ich meine, dort ist das Konzept beschrieben? Man beachte auch die Preise...
Wer erfolgreich WT im Privatleben angewendet hat, kommt natürlich
recht schnell in polizeiliche Ermittlungen und wenn das ein paar mal
zu oft passiert, gibts auch keine Bewährung mehr.
Eine Problematik, die nur allzugerne in den gängigen Verbänden vernachlässigt wird - nicht nur im WT. Wenn ich nach deren Werbung (im Sinn der Verbände) gehe, dann werde ich dort zum "zivilen Killer" ausgebildet. Was aber keiner mal richtig und neutral durchspricht: Wie geht es eigentlich DANACH weiter, wenn ein Mitbürger durch meine Wirkung auf dem Boden liegt und zum Beispiel bleidende Schäden mitnimmt? Der abgelutschte Notwehrparagraph muss erst einmal aktiviert werden und das ist nicht einfach, weil es eben meist nicht so klar ist - insbesondere dann, wenn es um die Verhältnismäßigkeit der Mittel geht. Und das Rollenspiel zu Beginn "ich will keinen Ärger" ist ein Pseudo-Ritualkampf, der IMO kaum stattfinden wird. Aber dies ist ein weites Feld...
Ich kann aus Erfahrung (nicht im Sinne der Notwehr) sagen, dass die Mühlen der deutschen Justiz ein sehr sturer und blinder Bock sind, insbesondere dann, wenn wir nicht vor einem Zivilgericht stehen. Es geht am Ende gar nicht mehr um die Sache, sondern um Formalien und Präzedenzfälle. WER dann letztenendes den Schaden hat, dass juckt den Staatsanwalt nicht. Ich persönlich kann mir da als Landesbeamter zum Beispiel gar nix erlauben!
Eine Kamfkunst-Persönlichkeit zeichnet sich gerade dadurch aus,
dass eine höhere geistige Reife entwickelt wird und auch das
"normale" Auftreten der Person bekommt eine Ausstrahlung, die
weitgehend vor Anpöbelungen schützt.
Schön formuliert und ich möchte ergänzen: Dieser Mensch lebt dazu präventiv und sucht nicht die Konflikte bzw. versucht dies zu de-eskalieren.