War mir schon klar ... die Antwort hast Du ja auch anscheinend erhalten
Es war mir halt ins Auge gesprungen, das schöne altdeutsche Wort, welches heute eigentlich nicht mehr gebräuchlich ist
...aber zurück zum Thema...![]()
Hängt das nicht davon ab, wie das Training aussieht?
Ist nicht in jedem Falle das, was sich in Jahrzehnten intensiven Trainings entwickelt, immer auch von Persönlichkeit und Biographie des Übenden abhängig?
Ich meine inzwischen zu wissen, daß das, was man von Ueshiba kennt, keine "Wunder" waren. Sondern daß seine Fähigkeiten prinzipiell auch anderen Übenden möglich sind.
Wie man sich dem annähern kann - und möchte - und wie es sich konkret ausformt, hängt von den Übenden ab, denke ich.
Bisher ist niemand im Aikido auf ein ähnliches Level gekommen.
Ueshibas Biographie lässt sich nicht nachleben, und so sind auch sicher einige Schlüsselerlebnisse, die zu seinen Wahrnehmungsfähigkeiten und seinem Können geführt haben, individuell und enzigartig.
Dennoch gab es auch andere Leute mit ähnlichen Fähigkeiten, daher muss man davon ausgehen dass theoretisch jeder Mensch bei entsprechendem Training und Talent etwas derartiges erreichen kann.
Das Training heute ist aber meist nicht intensiv genug, enthält oftmals wichtige Elemente nicht, und niemand übt auf diese besessene Art und Weise Tag und Nacht seinen Körper und seinen Geist, wie Ueshiba es getan hat.
Solche Ausnahmen, die zudem auch ein außergewöhnliches Talent mitbringen, gibt es immer nur ein paar wenige.
!! Sorry - OT!!!
Suche ein englischsprachiges Buch, das vor kurzem erschienen ist und die Frühgeschichte des Aikido behandelt. Es ist nicht von Pranin ... Mir ist der Autor dummerweise völlig entfallen. Es wurde damals im KKB schon besprochen.
Danke!
Die Fähigkeiten von Ueshiba - zumindest der Art nach - kann auch heute jeder lernen, er muss nur die Übungen dafür machen. Warum er die keinem verraten hat, oder ob er diese Dinge zufällig ohne die Übungen erworben hat, weiss ich nicht. Im Detail mag es durchaus sein, dass er körperliche Voraussetzungen (breit, genetisch mit starkem Muskelbau versehen, und eher kurz geraten) hatte, die man eben nicht erwerben kann. Man hat sie, oder nicht.
Ich bin mir aber nicht sicher, ob es erstrebenswert ist, solche Fähigkeiten erwerben zu wollen, und in Kauf zu nehmen was mit einem passiert. Kann vorkommen, dass die eigene Zündschnur etwas kurz gerät, vielleicht gibt sich das auch wieder, keine Ahnung.
"Man kann Leuten nicht verbieten, ein ***** zu sein." (Descartes)
Die wenigsten Leute kennen die Übungen, die man "nur" dafür machen muss, und auf welche Weise man üben muss.
Wenn das so einfach wäre, gäbe es einige tausende von Ueshibas.
Natürlich gibt es bestimmte Übungen die man machen kann, aber das ist doch längst nicht alles, es ist ein Teilaspekt des Ganzen.
Es geht dabei nur vordergründig um den Erwerb von "Fähigkeiten". Was glaubst du, was mit einem "passiert"?
oh, interessant:
in der Darstellung auf dieser Seite:
Aikido in Neuruppin - den Geist reinigen
klingt es wie eine Art Qi-Gong, das mit der Verbindung mit Himmel und Erde arbeitet und mit den drei Dantian.
Stammt das aus dem Ōmoto-kyō?
Die ersten Übungen (des Chinkon Kishin, shinkokyu, torifune, furutama und variationen) sind verbunden mit den drei fundamentalen Prinzipien des Aikido und verkörpern Dreieck, Kreis und Quadrat. In Übung 10 erhebt man sich auf Kami-Level. Sie aktiviert die Kräfte, die es erlauben, das Ziel zu erreichen. Diese Übung hat die Schüler O senseis zu seiner Zeit so verwirrt, dass er sie nur noch ausnahmsweise ausführte.
Wird das in vielen Schulen mit diesen Imaginationen geübt?
Ich könnte mir vorstellen, dass das einigen Westlern zu esoterisch ist.![]()
Also doch Übungen die man einfach machen könnte. Oder, nicht.
Ich "glaube" nicht, ich weiss, was mit MIR passiert ist. Ich wurde, aufgrund diverser Irrungen und Wirrungen meines Lebensweges, ziemlich böse, man schafft es eben nicht grundsätzlich, sich von richtig grosser Körperkraft nicht irritieren zu lassen, und es nicht dauernd einsetzen zu möchten. Da lässt man dann öfter mal Leute in die Wand laufen, weil man keinen Bock auf die und deren besch*ssene Attitüden hat, oder schmeisst die anderweitig aus dem Fenster, Zug, oder wo auch immer man denen begegnet. Dabei gehen dann Zähne zu Bruch, Knie, oder andere Knochen. Nachher denkt man drüber nach, ob das so immer richtig gewesen ist, und setzt sich mit seinen Irrungen auseinander. In meinem Fall hat das dazu geführt dass die Kraft wieder weggegangen ist, aber das muss natürlich nicht immer so laufen.
Man tritt ein in eine Welt, in der der Körper "tierischer" wird, stärker, VIEL stärker, schneller, reaktionsschneller. Aber eben auch der Geist, der reagiert dann schon mal wie der eines Raubtiers auf die Beute, und haut was um weil man so empfunden hat. Und an der Stelle fängt man an nachzudenken, ob das so richtig ist. Was nicht unbedingt eine schöne Erfahrung ist. Wenn man merkt dass man irgendeinem deshalb das Knie zertreten hat, weil irgendwann vorher mal ne dämliche Tussie was von "haha Du Lusche / Schlapp******* / <insert your derogative here>" von sich gegeben hat.
Diese "fantastischen" Fähigkeiten gliedern sich in 2 Teile. Der eine ist schlicht eine animalische Grundfähigkeit, auf Elemente des Körpers zuzugreifen bzw. diese wieder zu reaktivieren, die mal in der Urzeit Komponenten des Flucht- bzw. Raubtiers war von dem wir stammen. Ein Affe ist auch heute noch viel stärker als wir, bei gleichem Gewicht. Lass mal nen 80-Kilo-Bonobo dieser gröberen, grauhaarigen Art wütend werden. Das ist einerseits eine biologische Anpassung, die Strukturen sind da, müssen aber wieder wachsen um der Belastung standzuhalten, und vermutlich notwendige Stoffwechselressourcen ausreichend bereit zu stellen. An der Stelle lernt man dann auch dessen Grenzen kennen, denn wenn die verbraucht sind weil man es übertreibt, geht es einem extrem dreckig. Dieser Mechanismus unterliegt keinerlei Schranken, was soziale Gefühle angeht. Das ist ein Tier, und so agiert man, schnell, auf den Punkt.
Der andere ist ein emotionaler Mechanismus, in dem man sich mit seinen tieferen, bzw. "höheren" Komponenten stärker in Verbindung setzt. Das seelische in einem, dem gefällt nicht wenn man Witwen beklaut oder Kindern den Lolli wegnimmt. Der schaltet auch das Tier aus, wenn es übertreibt. Das ist dann das Reich der Intuition, der Eingebung, des Zugangs zu den Gefühlen anderer Menschen. Ihre Absichten zu erkennen, intuitiv mit denen zu kommunizieren, vorherzusehen was die machen wollen. An dem Punkt verliert es sich dann ein bischen was das alles kann, aber, es kann eine Menge. Nur eben nicht ohne Gefühle. Dieses "Nicht verletzen" ist quasi das womit man es da zu tun bekommt in Reinkultur.
Beides zusammen ist eine tolle Sache. Man macht nie was falsch, aber kann unheimlich tolle Sachen körperlich. Unglücklicherweise ist das nicht automatisch, wenn es Konflikte gibt, ist das ziemlich Arbeit, das miteinander zu versöhnen. Und darum ist das eben auch nicht alltäglich, und etwas das man in jedem Sportverein findet. Grundsätzlich kann das jeder Mensch, nur ist das etwas das viel Intuition, und viel Arbeit an den Gefühlen erfordert, oder voraussetzt. Der Gefühlsmensch der in seinem stillen Kämmerlein handwerklich vor sich hinhämmert hat eher Zugang, weil er von Natur aus stärker mit sich im Reinen ist, als der Kopfmensch der immer alles wissen will, und nicht ohne genauen Plan wie das klappt auf's Klo geht.
So, jetzt kann sich jeder überlegen, ob er "wie Ueshiba" werden möchte oder nicht. Das ist kein Spaziergang, sowas dauert länger.
"Man kann Leuten nicht verbieten, ein ***** zu sein." (Descartes)
Nein, es geht nicht darum, einfach Übungen zu machen.
Ueshiba antwortete auf die Frage, wer ihn ein solch phantastische Kampfkunst gelehrt hätte, und ob es Takeda Sokaku gewesen sei.
Die Antwort war nein, Takeda hätte ihm zwar die Augen für Budo geöffnet, aber die Kampfkunst Aikido ist ein Geschenk der Götter.
Ueshibas Weg war religiös geprägt, und viele seiner Übungen waren spirtueller Natur.
Es gibt eine Menge Leute die jede Menge Übungen machen, aber ob man dadurch automatisch Weise oder erleuchtet wird oder ein begnadeter Kampfkunstmeister wird, hängt noch von vielen anderen Faktoren ab.
"Einfach Übungen machen" hat noch niemanden auf eine solches Level gebracht.
Was auch immer mit dir passiert ist, aus deiner Schilderung kann ich nichts erkennen dass es irgendwas damit zu tun hätte, was Ueshiba gemacht hat.
Er war weder ein böses wildes Tier, noch war er gefühlsbetont, noch eine Mischung von beidem.
Ich schliesse aus deiner Äußerung, dass du deine Erfahrungen, oder Fähigkeiten die du hast (oder gerne hättest) mit denen Ueshibas geleichsetzt?
ES gibt keine Anleitung, um zu werden wie Ueshiba.
Deine Irrungen und Wirrungen sind dein eigenes Ding.
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