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Thema: Aikido - die nüchterne Betrachtung

  1. #106
    Terao Gast

    Standard

    Aikido ist auch mehr als SV
    Wie wäre es mit "etwas anderes als..."? Oder wär das zu neutral?

  2. #107
    Asahibier Gast

    Standard

    Zitat Zitat von DaniArrow Beitrag anzeigen
    ... Aikido ist auch mehr als SV, es geht um Körperbeherrschung, Timing, Gleichgewicht, Disziplin und Einklang von Körper und Geist. Daher werden nicht ausschließlich Techniken gelehrt die in der echten Kampfsituation hilfreich sind, sondern auch solche die das fördern.

    ... Es werden aber auch Abwehrtechniken für Schläge gelehrt, oft enden diese dann im Armhebelgriff.
    ...
    Ich mach das jetzt noch nicht lange - aber ich hatte in dem Training schon Schmerzen an Stellen die ich nicht mal kannte. Das kann richtig hart sein. Nicht täuschen lassen, am besten einfach mal ein, zwei Probetrainings irgendwo mitmachen und selber erfahren.
    Aikido ist keine SV, und ich wüsste keine Aikido Schule die mit SV wirbt. Vielleicht ist Verteidigungsfähigkeit nach langen jahren ein Nebenprodukt des Aikido aber sicher nicht das im Dojo angestrebte Ziel.

    Armhebelgriffe bei Schlägen, naja, ich war da auch mal optimistischer, wenn man an jemanden gerät der Schlagen kann fördert das einen gesunden Realismus.

    Schmerzen bei Stellen die man nicht kennt sind bei Anfängern normal, das sagt nix über ein KK-Training aus, das kannst Du auch nach Bauch/beine/Po haben

  3. #108
    GastR Gast

    Standard

    Wir führen bei uns regelmäßig Aikido-Anfängerseminare durch, bei denen immer wieder auch aktive oder ehemalige Kampfsportler anderer Stile teilnehmen. Naturgemäß tauchen zu Beginn der Kurse immer wieder die Fragen auf wie SV, Aikido vs. anderen Kampfsport etc.
    Im Interesse der anderen Anfänger müssen die Antworten aber immer kurz ausfallen und relativiert werden.
    Ich verfahre meistens so, dass ich mir die Gesichter merke und in den einzelnen Techniken im Laufe des Seminares mit diesen Leuten einmal die Technik bei einem spezifischen Angriff aus deren Sport kurz zeige. Bislang haben sich die Leute damit schon sehr zufrieden gegeben.
    Manchmal ergibt sich nach dem Training für ein paar Minuten dann noch eine lockere Sparringrunde.
    Man muss nur aufpassen, dass dabei die Gruppe nicht auseinanderdividiert wird und auch die gänzlich "unvorbelasteten" Anfänger bei der Stange bleiben.
    Interessanterweise werden die Fragen dazu immer weniger, je mehr das Verständnis dafür wächst, was Aikido eigentlich ist und welche Ziele erreicht werden sollen. Meistens ist es so, dass das Aikido nach ein paar Stunden Üben bei den anderweitig erfahrenen Leuten durchaus als Kampfkunst ernst genommen wird.

    Meine Erfahrung ist bislang, dass jede Aikidotechnik ihre Berechtigung hat und unterschiedliche Dinge geschult werden sollen. Aber nicht jede Technik kann überhaupt in der Praxis problemlos angewendet werden und eignet sich auch gegen alle andere Kampfsportarten.
    Techniken spielen auch nur eine untergerordnete Rolle, viel wichtiger sind die Eingänge dazu und das richtige Timing und Positionierung. Irimi, atemi bzw tenkan, tenchin und/oder kaiten müssen sauber sein. Gerade bei den schlagenden Vertretern ist die Beachtung der Angrifflinie/-ebene sehr wichtig und unspektakuläre Würfe wie kokyu-nage lassen sich eigentlich ganz gut anwenden.
    Judoka zu werfen habe ich bislang nicht geschafft aber irimi/atemi Eingänge mit Hebeln wie nikkyo oder sankyo die sauber zu Boden geführt werden sind hier die bevorzugten Techniken.
    Wichtig dabei ist mir aber immer, dass die Prinzipien beibehalten werden und Aikido nicht auf die Techniken reduziert wird. Das ist auch mein größter Kritikpunkt, wenn Aikido versportlicht und "verregelt" wird wie beim shotokan Aikido zum Beispiel. Hier werden Techniken mit Kraft durchgesetzt und andere Optionen vollig weggelassen, weil es die Regeln nicht zulassen oder weil diese nicht mehr geübt werden.

  4. #109
    Terao Gast

    Standard

    Wichtig dabei ist mir aber immer, dass die Prinzipien beibehalten werden und Aikido nicht auf die Techniken reduziert wird. Das ist auch mein größter Kritikpunkt, wenn Aikido versportlicht und "verregelt" wird wie beim shotokan Aikido zum Beispiel. Hier werden Techniken mit Kraft durchgesetzt und andere Optionen vollig weggelassen, weil es die Regeln nicht zulassen oder weil diese nicht mehr geübt werden.
    Was ich nicht verstehe: Genau damit reduzierst Du doch Aikido auf die Techniken. "Prinzipien" sind in keinem Regelwerk verboten. Wer die nicht regelkonform umsetzen kann, so die Theorie, wird sie auch nicht-regelkonform schwerlich umsetzen können. Zumal nach einem Regelwerk, das auf genau diese KK und genau ihre Prinzipien zugeschnitten ist.

  5. #110
    DeepPurple Gast

    Standard

    Zitat Zitat von Riai Beitrag anzeigen
    ....., viel wichtiger sind die Eingänge dazu und das richtige Timing und Positionierung. Irimi, atemi bzw tenkan, tenchin und/oder kaiten müssen sauber sein.
    ....
    Und genau da haperts meiner Meinung nach, basierend auf dem was ich an Training gesehen habe, am meisten. Timing, Distanz und richtige Eingänge üben war gegenüber den Techniken eigentlich unterrepräsentiert.

  6. #111
    GastR Gast

    Standard

    Zitat Zitat von Terao Beitrag anzeigen
    "Prinzipien" sind in keinem Regelwerk verboten.
    Mit den anderen Optionen meinte ich nicht die Prinzipien, sorry. Ich meinte eher die Sachen die in den jeweiligen Kampfsportarten verboten sind wie Würfe oder Hebel beim Boxen, atemi beim shotokan-aikido etc.

  7. #112
    Terao Gast

    Standard

    Zitat Zitat von Riai Beitrag anzeigen
    Mit den anderen Optionen meinte ich nicht die Prinzipien, sorry. Ich meinte eher die Sachen die in den jeweiligen Kampfsportarten verboten sind wie Würfe oder Hebel beim Boxen, atemi beim shotokan-aikido etc.
    Sag ich doch! Du redest ausschließlich von Techniken, bzw. Technikgruppen.

  8. #113
    GastR Gast

    Standard

    Hm, ich gebe die Recht in dem was du schreibst, aber ich verstehe deinen Einwand nicht.
    Ich fürchte wir reden aneinander vorbei

    Mein Kritikpunkt beim Shotkan-Aikido konkret geht dahin, das ich hier das Spiel so verstanden habe: Jemand mit einem Stück Plastik in der Hand muss den anderen damit berühren. Das gibt ein Punkt. Der andere muss versuchen, das zu verhindern. Das darf er nicht mit allen Mittel, sondern darf dazu nur ein bestimmtes Repertoire an Techniken benutzen.
    Das hat nicht viel mit dem Aikido zu tun so wie ich es verstanden habe. Vielleicht habe ich ja auch das Shotokan nicht richtig verstanden. Aber mehr erschließt sich mir nicht aus den gesehenen Videos.

  9. #114
    Terao Gast

    Standard

    Zitat Zitat von Riai Beitrag anzeigen
    Hm, ich gebe die Recht in dem was du schreibst, aber ich verstehe deinen Einwand nicht.
    Ich fürchte wir reden aneinander vorbei

    Mein Kritikpunkt beim Shotkan-Aikido konkret geht dahin, das ich hier das Spiel so verstanden habe: Jemand mit einem Stück Plastik in der Hand muss den anderen damit berühren. Das gibt ein Punkt. Der andere muss versuchen, das zu verhindern. Das darf er nicht mit allen Mittel, sondern darf dazu nur ein bestimmtes Repertoire an Techniken benutzen.
    Das hat nicht viel mit dem Aikido zu tun so wie ich es verstanden habe. Vielleicht habe ich ja auch das Shotokan nicht richtig verstanden. Aber mehr erschließt sich mir nicht aus den gesehenen Videos.
    Naja, und das übliche Spiel im Aikido läuft eben so: Jemand muss mit der Faust von oben Richtung Kopf schlagen. Er schlägt dabei nach Möglichkeit so, dass der andere gut eine ganz bestimmte Technik (nicht etwa ein Repertoire, das er flexibel anwenden kann!) üben kann. Mehr erschließt sich für mich da auch nicht. Sind einfach beides verschiedene Übungen. Der eine Unterschied (und es ist aus meiner Sicht der Wesentliche) ist die Intention des Uke: Hie treffen, da üben lassen. Der andere Unterschied ist, dass beide aus einem gewissen Repertoire (wie begrenzt oder wie groß das auch im einzelnen sein mag) auswählen können, ohne das dem anderen vorher zu sagen (im Gegenteil. Sie werden ihr Möglichstes tun, ihr Tun bis zum allerletzten Moment zu verschleiern, bzw. das des anderen so früh wie möglich zu durchschauen).

    Ich weiß auch nicht, wo wir aneinander vorbeireden. Ich persönlich sehe nicht den geringsten Sinn darin, diese Bread-and-Butter-Übungen gegeneinander auszuspielen. Natürlich müssen die einander ergänzen. Nur wenn sie das nicht tun, taugt das Übungskonzept nichts. Ob das beim Shodokan der Fall ist, müssen aber die Shodokanler wissen.

  10. #115
    Captain Kürbis Gast

    Standard

    ich verstehe überhaupt nicht wo diese idee her kommt das beim aikido immer von oben geschlagen wird. ja es gibt angriffe wie shomennuchi oder yokomenuchi, aber es gibt auch den ganz normalen ski zum kopf oder bauch. der kommt einfach gerade ins gesicht bzw bauch.

    und es wird auch nicht nur so geübt das die faust stehen gelassen wird und schon gar nicht das der uke nicht trifft (wenn das so geübt wird, was in einigen dojos mit sicherheit passiert, ist das ein riesen fehler und kein angriff mehr!). im gegenteil muss uke so zuschlagen das er, wenn der nage sich nicht bewegt, ihn schlägt (wie doll ist dann ne frage von absprache). ansonsten negiert das jede technik da aikido ohne einen vorher ausgeführten angriff keinen sinn macht.

  11. #116
    GastR Gast

    Standard

    Zitat Zitat von Terao Beitrag anzeigen
    Naja, und das übliche Spiel im Aikido läuft eben so: Jemand muss mit der Faust von oben Richtung Kopf schlagen. Er schlägt dabei nach Möglichkeit so, dass der andere gut eine ganz bestimmte Technik (nicht etwa ein Repertoire, das er flexibel anwenden kann!) üben kann. Mehr erschließt sich für mich da auch nicht. Sind einfach beides verschiedene Übungen. Der eine Unterschied (und es ist aus meiner Sicht der Wesentliche) ist die Intention des Uke: Hie treffen, da üben lassen. Der andere Unterschied ist, dass beide aus einem gewissen Repertoire (wie begrenzt oder wie groß das auch im einzelnen sein mag) auswählen können, ohne das dem anderen vorher zu sagen (im Gegenteil. Sie werden ihr Möglichstes tun, ihr Tun bis zum allerletzten Moment zu verschleiern, bzw. das des anderen so früh wie möglich zu durchschauen).
    ...
    Nun, der Unterschied ist der, dass das eine Wettkampf ist und das andere eben Kata. Ich kritisiere nicht Shotokan-Aikido, sondern dass das hier mit dem Aikido (welches ich zum Beispiel übe) gleichgesetzt wird. Jeder soll das üben, was er möchte.
    Und Schade, dass du Aikido so kennengelernt hast, wie du es eben beschrieben hast und als üblich bezeichnest.

  12. #117
    Terao Gast

    Standard

    Zitat Zitat von Riai Beitrag anzeigen
    Nun, der Unterschied ist der, dass das eine Wettkampf ist und das andere eben Kata. Ich kritisiere nicht Shotokan-Aikido, sondern dass das hier mit dem Aikido (welches ich zum Beispiel übe) gleichgesetzt wird. Jeder soll das üben, was er möchte.
    Und Schade, dass du Aikido so kennengelernt hast, wie du es eben beschrieben hast und als üblich bezeichnest.
    Schade, dass Du Übungs- oder Wettkämpfe so kennengelernt hast, wie Du es oben beschrieben hast.

    Aber jeder soll üben, was er möchte, richtig. Ich finde beide Ansätze legitim.

  13. #118
    GastR Gast

    Standard

    Zitat Zitat von Terao Beitrag anzeigen
    Schade, dass Du Übungs- oder Wettkämpfe so kennengelernt hast, wie Du es oben beschrieben hast.
    Ich habe viele geile Wettkämpfe kennengelernt. Nur heissen die nicht Aikido bzw. werden damit gleichgesetzt.

  14. #119
    Terao Gast

    Standard

    Zitat Zitat von Riai Beitrag anzeigen
    Ich habe viele geile Wettkämpfe kennengelernt. Nur heissen die nicht Aikido bzw. werden damit gleichgesetzt.
    Gleichsetzen ist natürlich Blödsinn. Weiß auch nicht, ob das im Shodokan passiert. Als eine mögliche Säule scheint es mir aber doch nützlicher, bzw. zumindest nicht annähernd so schädlich, wie diese Purzelübungen auf einen Wink des Meisters, die wir hier kürzlich zu sehen bekamen. Die hoffentlich auch nicht mit Aikido gleichgesetzt werden. Auch wenn sie, glaube ich, so heißen.

    Jeder nach seiner Facon eben.

  15. #120
    the5ilence Gast

    Standard

    Als eine mögliche Säule scheint es mir aber doch nützlicher, bzw. zumindest nicht annähernd so schädlich, wie diese Purzelübungen auf einen Wink des Meisters, die wir hier kürzlich zu sehen bekamen.
    Nach meiner Erfahrung können Wettkämpfe leider leicht genauso schädlich sein, wie irgendwelche weltfremden Purzelübungen. Habe leider schon abundzu erlebt, dass Leute in einem System mit Wettkampf, diesen schnell als das Maß aller Dinge hernehmen - nach dem einfachen Motto: Was im Wettkampf nicht funktioniert ist Quatsch.
    Allerdings gehe ich zur Zeit beim Üben davon aus, dass es eine Reihe von Techniken gibt, welche leider nicht sofort von Anfang an unter Wettkampf-bedingungen funktionieren, sondern lange Übung vorraussetzen, bevor man sie Anwenden kann. Wenn eine solche Technik auf einen Wettkampf trifft, so wird sie meistens entweder verworfen, oder so lang angepasst und "verbessert" bis sie auf dem aktuellen Stand des Übenden funktioniert. Und da stagniert die Entwicklung dann gern in einer Sackgasse... Viele Übungen im Aikido bringen leider keine schnellen Erfolge, also denke ich, dass man Wettkämpfe sehr vorsichtig und spezialisiert als Trainings-Instrument einsetzen muss...

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