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Thema: fechten mit Faust und Fuß

  1. #46
    ThiS Gast

    Standard

    Zitat Zitat von Suriage Beitrag anzeigen
    Gerade was den Aspekt der Schrittarbeit anbelangt schalte ich zum Beispiel extrem um. Im Fechten will ich hauptsächlich nach vorne und das explosiv, nach dem Motto: Angriff ist die beste Verteidigung weil ein toter Angreifer kann nicht mehr angreifen. Natürlich kann man auch in andere Richtungen aber die Beinarbeit ist klar nach vorne ausgerichtet.
    Unbewaffnet ist da eher ein "Allround-Stand" bevorzugt der alle Richtungen gleich abdeckt und mir auch Balance technisch Flexibilität gibt.
    Naja, ich gehe auch im Karate sehr linear nach vorne. Zumindest wenn ich mich dann entscheide anzugreifen. Ehrlich gesagt mache ich mit dem Stock aber auch genau das gleiche (bin da aber auch Laie). Ein Arnis Lehrer hat mir mal gesagt es wäre zwar kein Arnis, aber es würde wohl trotzdem funktionieren. Und ein Kendo-Ka hat mich ausgelacht weil ich so tief und lang gestanden bin, war aber hinterher dann doch überrascht was da so ging. Das sind natürlich nur meine Erfahrungen die man nicht verallgemeinern kann, aber da waren schon ne Menge Gemeinsamkeiten da, sowohl bei mir persönlich zwischen waffenlos und mit Waffen als auch zwischen mir und den jeweils anderen.
    Wobei ich bei Kendo und meinem Shotokan aber vorsichtig mit dem Vergleichen wäre, weil beide auf WK ausgerichtet sind, und da eine Menge passiert (man brauch sich ja nur mal den Thalhoffer, Liechtenauer usw. im Vergleich zum modernen Fechten anzuschauen).
    Und gerade das was ich von Thalhoffer kenne erinnert mich sehr an unsere Nicht-Wettkampf Übungen. Passierschritt und dann dran drauf drüber.
    Worauf ich hinauswill: Die operative Umsetzung muss sich klar voneinander Unterscheiden, aber das taktische Grundkonzept wie ich einen Kampf führe sollte zumindest das Selbe sein, oder? Und das einzelne Bewegungen sich auch stark ähneln (weil nicht beliebig viele effiziente und effektive Bewegungen) sind wir uns einig?
    Bin da aber wie gesagt kein Experte.

    Aber dieses "umschalten" passiert ja nicht bewusst sonder ergibt sich sowieso aus der Situation. Wenn man mal beim Fechten aneinander prallt und dann ins Ringen übergeht ändert sich auch der Stand zB um mit einem ankommenden Feger besser umgehen zu können oder ich senke meinen Schwerpunkt etwas um nicht so leicht geworfen werden zu können.
    Klar, stehst du mit Waffe höher als ohne?

    Stell dir einfach mal vor du kämpfst unbewaffnet gegen einen Schwertkämpfer (was glaube ich gerade im Karate ja ein sehr wichtiges Thema ist) und dann stellst du dir Schwert vs. Schwert vor. Würdest du deine Vorgehensweise nicht ändern? Ich meine ein Jodan Uke gegen eine Schwertklinge ist wohl sehr gewagt. Gegen eine Faust aber durchaus brauchbar.
    Nein würde ich nicht (also theoretisch, im Ernstfall würde ich mir sehr wahrscheinlich erst in die Hose machen und dann rennen, oder andersrum ). Ich versuche auch ohne Waffe möglichst den Angriff zu meiden, respektive den Arm so zu blockieren, dass er für mich keine Gefahr mehr darstellt. Ich wäre mit Sicherheit zögerlicher und hätte einen größeren Abstand und würde sehr wahrscheinlich draufgehen, aber meine Grundtaktik bliebe dieselbe. Natürlich wird's für mich um einiges schwieriger aber grundsätzlich versuche ich das gleiche wie immer: Gegnerische Gliedmaße zu kontrollieren und meine Faust irgendwo parken wo es weh tut und danach dann was sich ergibt.
    Auch bei unseren Messersachen machen wir nichts groß anderes, es verschiebt sich im Prinzip nur die Wertigkeit der Kontrolle der gegnerischen Gliedmaßen. Hat der andere keine Waffe reicht eigentlich ein fester Griff um den Arm mit ein wenig Hikite aus, hält er in der Hand ein Messer, dann brauchs da ein wenig mehr. Klar das ist ein Unterschied, aber in meinen Augen kein gravierender (das ist aber klar subjektiv)

    Wie gesagt: Die Bewegung ändert sich mit der Zielsetzung.
    Führst du einen Schritt mit Waffe anders aus als ohne?
    Inwiefern ändert sich denn deine Zielsetzung?
    Das oberste Ziel sollte doch sein den Kampf zu beenden, oder? Dazu muss ich am Gegner Schaden anrichten, mit den Werkzeugen die ich zur Verfügung habe. Dabei gilt dann möglichst ein Ziel zu wählen bei dem ich unter maximaler Eigendeckung möglichst viel Schaden anrichte. Das sich diese Ziele dann unterscheiden, und auch die Methoden den Schaden anzurichten ist klar, aber die grundsätzlichen Bewegungsmuster und Taktiken bleiben doch die selben?!

    Dafür dass ich keine Ahnung habe, hab ich dann doch wieder viel geschrieben

  2. #47
    Huangshan Gast

    Standard

    Natürlich gibt es in Waffenbereich und dem Waffenlosen speziele Taktiken,Techniken,Methoden......... !

    In nicht spezialliesierten,ganzheitlichen Kampfsystemen jedoch gibt es viele Überschneidungen.

    Vergleich 1 zu 1 natürlich nicht, einige Prinzipien,Stände,Bewegungen, .... sind jedoch universell.

    Glückskeks Weisheit 16: Die Waffe soll als Verlängerung des Körpers betrachtet werden!

  3. #48
    KeineRegeln Gast

    Standard

    Bei sportlichem Fechten musste ich im Gegenzug an WTF, Semikontakt Karate und an letzter. Stelle an KB Point Fighting denken.

    Spezialisiert und mit ähnlicher Zielsetzung.

    Gruß
    KeineRegeln

  4. #49
    sky- Gast

    Standard

    Hm, das mit dem 'es ist nicht so schlimm wenn man einmal einen Faust oder Fuß ab bekommt' ist auch wieder relativ.

    Im Waffenkampf ist es eben so dass dich der andere umbringen möchte und das auch noch ziemlich hässlich, das verändert natürlich das Verhalten grundlegend.

    Um also wieder auf das Waffenlose zurück zu kommen, wie würde man sich im Kampf verhalten wenn man wüsste dass der andere einen umbringen will? Jede falsche Bewegung wäre fatal.

    Vermutlich wird sich das dann ähneln.

    Wenn man auch einmal in die Geschichte schaut scheinen Einzelkämpfe wohl so (alles natürlich höchst unsicher, da die Überlieferung bei so etwas schlecht sind) geführt worden sein dass entweder der 1. Angriff entschieden hat weil der Gegner überrascht war oder einen Fehler gemacht hat oder es dann sehr lange und vorsichtig ging - oft mit dem Ausgang dass sich das Paar dann wieder getrennt hat.

  5. #50
    Suriage Gast

    Standard

    Zitat Zitat von ThiS Beitrag anzeigen
    Wobei ich bei Kendo und meinem Shotokan aber vorsichtig mit dem Vergleichen wäre, weil beide auf WK ausgerichtet sind, und da eine Menge passiert (man brauch sich ja nur mal den Thalhoffer, Liechtenauer usw. im Vergleich zum modernen Fechten anzuschauen).
    Und gerade das was ich von Thalhoffer kenne erinnert mich sehr an unsere Nicht-Wettkampf Übungen. Passierschritt und dann dran drauf drüber.
    Worauf ich hinauswill: Die operative Umsetzung muss sich klar voneinander Unterscheiden, aber das taktische Grundkonzept wie ich einen Kampf führe sollte zumindest das Selbe sein, oder? Und das einzelne Bewegungen sich auch stark ähneln (weil nicht beliebig viele effiziente und effektive Bewegungen) sind wir uns einig?
    Bin da aber wie gesagt kein Experte.


    Klar, stehst du mit Waffe höher als ohne?


    Nein würde ich nicht (also theoretisch, im Ernstfall würde ich mir sehr wahrscheinlich erst in die Hose machen und dann rennen, oder andersrum ). Ich versuche auch ohne Waffe möglichst den Angriff zu meiden, respektive den Arm so zu blockieren, dass er für mich keine Gefahr mehr darstellt. Ich wäre mit Sicherheit zögerlicher und hätte einen größeren Abstand und würde sehr wahrscheinlich draufgehen, aber meine Grundtaktik bliebe dieselbe. Natürlich wird's für mich um einiges schwieriger aber grundsätzlich versuche ich das gleiche wie immer: Gegnerische Gliedmaße zu kontrollieren und meine Faust irgendwo parken wo es weh tut und danach dann was sich ergibt.
    Auch bei unseren Messersachen machen wir nichts groß anderes, es verschiebt sich im Prinzip nur die Wertigkeit der Kontrolle der gegnerischen Gliedmaßen. Hat der andere keine Waffe reicht eigentlich ein fester Griff um den Arm mit ein wenig Hikite aus, hält er in der Hand ein Messer, dann brauchs da ein wenig mehr. Klar das ist ein Unterschied, aber in meinen Augen kein gravierender (das ist aber klar subjektiv)


    Führst du einen Schritt mit Waffe anders aus als ohne?
    Inwiefern ändert sich denn deine Zielsetzung?
    Das oberste Ziel sollte doch sein den Kampf zu beenden, oder? Dazu muss ich am Gegner Schaden anrichten, mit den Werkzeugen die ich zur Verfügung habe. Dabei gilt dann möglichst ein Ziel zu wählen bei dem ich unter maximaler Eigendeckung möglichst viel Schaden anrichte. Das sich diese Ziele dann unterscheiden, und auch die Methoden den Schaden anzurichten ist klar, aber die grundsätzlichen Bewegungsmuster und Taktiken bleiben doch die selben?!
    Ach mit dem Vergleich Sportfechten und historisches Fechten hab ich eh meine Liebe Not. Ich hab BBT Kenjutsu gelernt und Kendo (und ein ganz klein wenig TSKSR Kenjutsu). Wenn ich ehrlich bin halte ich im 1 vs. 1 Kendo für wesentlich effizienter. Jedenfalls hat mir das meine bisherige Sparringserfahrung gezeigt (Auch Schwert vs. Bo).Vor allem viele Abwehrtechniken der trad. Kenjutsu-Stile halte ich für nicht sehr praktikabel. Da funken Suriage, Kaeshi etc. wesentlich besser wie ich finde. In meiner Stadt gibts eine Gruppe die nach Thalhoffer trainiert. Denen werd ich auch bestimmt mal den ein oder anderen Besuch abstatten. Dann kann ich mir dazu auch eine qualifizierte Meinung bilden.

    Zur Zielsetzung: Grundsätzlich geb ich dir mit dem "Treffen vor getroffen werden" Recht ABER: Unbewaffnet vs. Schwert ist doch eines klar: Werde ich getroffen dann wars das (mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit)während ich Mano a Mano auch mal ein paar Treffer zur Not einstecken könnte ohne gleich kampfunfähig oder zumindest schwer verletzt zu sein. Und da beziehe ich mich aber in erster Linie aufs Striking. Ringen ist da sowieso wieder ein bisschen anders. Aber möglicherweise sieht das im Karate ja anders aus. Ich kann mir sogar vorstellen, dass Shotokan mit seiner explosiven Art und Weise da sehr interessante Lösungsansätze hat. Meine Sicht der Dinge sind sehr geprägt vom BBT Muto Dori und eben vom Kendo.

    Mit Waffe stehe ich nicht zwangsweise höher. Aber manchmal halt eben schon. Hängt von der Situation ab.

    Wir bewegen uns bei dieser Diskussion auf einer sehr abstrakten Ebene.

  6. #51
    sky- Gast

    Standard

    Zitat Zitat von Suriage Beitrag anzeigen

    Mit Waffe stehe ich nicht zwangsweise höher. Aber manchmal halt eben schon. Hängt von der Situation ab.

    Wir bewegen uns bei dieser Diskussion auf einer sehr abstrakten Ebene.
    Kommt auch auf die Waffe an, mit einem Langstab in der Hand passiert das ganz automatisch, da er einfach so besser zu führen ist - das Ding hat eben ein ziemliches Gewicht wenn man voll aus fährt.

    Die ganzen Kurzwaffen favorisieren dann wieder den üblichen Klopperei Stand.

  7. #52
    ThiS Gast

    Standard

    Zitat Zitat von Suriage Beitrag anzeigen
    Ach mit dem Vergleich Sportfechten und historisches Fechten hab ich eh meine Liebe Not. Ich hab BBT Kenjutsu gelernt und Kendo (und ein ganz klein wenig TSKSR Kenjutsu). Wenn ich ehrlich bin halte ich im 1 vs. 1 Kendo für wesentlich effizienter. Jedenfalls hat mir das meine bisherige Sparringserfahrung gezeigt (Auch Schwert vs. Bo).Vor allem viele Abwehrtechniken der trad. Kenjutsu-Stile halte ich für nicht sehr praktikabel. Da funken Suriage, Kaeshi etc. wesentlich besser wie ich finde. In meiner Stadt gibts eine Gruppe die nach Thalhoffer trainiert. Denen werd ich auch bestimmt mal den ein oder anderen Besuch abstatten. Dann kann ich mir dazu auch eine qualifizierte Meinung bilden.
    Jigen-Ryu sag ich dazu nur. Eigentlich nur wenige Techniken, die aber mit maximalem Einsatz.
    Zur Zielsetzung: Grundsätzlich geb ich dir mit dem "Treffen vor getroffen werden" Recht ABER: Unbewaffnet vs. Schwert ist doch eines klar: Werde ich getroffen dann wars das (mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit)während ich Mano a Mano auch mal ein paar Treffer zur Not einstecken könnte ohne gleich kampfunfähig oder zumindest schwer verletzt zu sein.
    Naja, das kommt auf den Treffer an
    Aber ja, auch da bin ich bei dir. Trotzdem ändert sich hier doch nur die Konsequenz mit der ich Treffer vermeiden muss und nicht die Art und Weise wie ich es tue.

    Und da beziehe ich mich aber in erster Linie aufs Striking. Ringen ist da sowieso wieder ein bisschen anders. Aber möglicherweise sieht das im Karate ja anders aus. Ich kann mir sogar vorstellen, dass Shotokan mit seiner explosiven Art und Weise da sehr interessante Lösungsansätze hat. Meine Sicht der Dinge sind sehr geprägt vom BBT Muto Dori und eben vom Kendo.
    Hmm.. das JKA Shotokan ist von der Idee her dem Kendo recht ähnlich, nur das "handeln" von Angriffen ist anders (von dem her was ich vom Kendo kenne: Nicht viel )
    Beides ist aber auch mit hohem Risiko verbunden. Was ich denke WK-Stile von "erprobten" Stilen unterscheidet
    Mit Waffe stehe ich nicht zwangsweise höher. Aber manchmal halt eben schon. Hängt von der Situation ab.
    Das tuts im Waffenlosen doch auch

    Wir bewegen uns bei dieser Diskussion auf einer sehr abstrakten Ebene.

    Ich hab auch das Gefühl das wir uns im Großen und Ganzen eigentlich einig sind

  8. #53
    Suriage Gast

    Standard

    Zitat Zitat von ThiS Beitrag anzeigen
    Ich hab auch das Gefühl das wir uns im Großen und Ganzen eigentlich einig sind
    Glaube ich auch.

  9. #54
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    Los kommt schon.
    Keiner der noch dagegen ist das Bewaffent und Unbewaffnet eins ist?
    Und ich hatte gedacht ich habe ein Thema gefunden was Seiten füllen kann und nun sind wir uns schon einig, keine weiteren Diskussionen.

    Naja es gibt ja genug Ablenkungen in anderen Fäden. Ich sage nur "Grünung der eigenen KK" usw.

  10. #55
    KeineRegeln Gast

    Standard

    Na, dann nur extra für dich: Ich finde, es sind komplett verschiedene Sachen! Wenn ich mit ner Waffe kämpft, fühle ich mich wie Superman. Und ohne, bloß wie Blob. Allso muss es was komplett unterschiedliches sein! !





  11. #56
    ky0han Gast

    Standard

    Tach,

    naja irgendwie isses halt zumindest ähnlich psychologisch und physisch.

    Mit einer balistischen Waffe fühlt man sich relativ sicher, da der Abstand den man wählen kann relativ groß werden kann. Das lässt sich dann auch runterdimensionieren (langer Stock, lange Arme) Desto weiter ich weg bin, desto sicherer bin ich (das gilt auch wenn der Feind ähnlich oder besser ausgerüstet ist).

    Körpermechanisch isses auch ähnlich, nicht umsonst wurde das waffenlose Training als Grundlage genutzt für das bewaffnete.

    Gruß Holger

  12. #57
    Terao Gast

    Standard

    Also, wann immer ich jemanden aus ner waffenlosen KK zum ersten Mal ein Schwert zur Hand nehmen gesehen hab, sah das erstmal genauso besch*** aus, wie bei jedem anderen Anfänger auch. Umgekehrt gilt dasselbe, wenn ein Waffen-KKler erste Schläge/Tritte/Griffe lernt.

    Klar, sie lernen`s ein wenig schneller, als jemand, der noch nie was mit Ganzkörpermotorik am Hut hatte. Das trifft aber auch auf Ballettänzer zu.

  13. #58
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    Zitat Zitat von shorinryuchemnitz Beitrag anzeigen
    Es geht darum welche Parallelen / Gemeinsamkeiten ihr seht bzw. nicht seht in Bezug auf Bewegungsprinzipien mit Hieb- und Stichwaffe und ohne Waffe, also leere Hand. Und ob ihr Gründe (er-)kennt warum das bei den heutigen Kampfsportarten nicht mehr so ist oder doch so ist.

    Einfach gesagt ist Karate für Euch Fechten mit Hand und Fuß oder nicht?
    Bitte begründet Eure Aussage.

    Gruß
    Nicht nur, um dir den Gefallen des Wiederspruchs zu geben :

    Im Shima-ha Shorin Ryu gibt es ja eine 1:1 Übertragung von Körpermechaniken
    mit Bo und Sai auf die Waffenlosen Kata.

    Dort steht man immer auf einer Linie, bietet auch waffenlos keine breite Angriffsfläche, bemüht sich gar, sehr schmal und unauffällig vorzugehen, was nicht nur Beine, sondern auch Oberkörperbreite betrifft.

    Es gibt z.B. dort die Anekdote, als Funakoshi Japanischen Kampfkunstschulen eine erste Vorführung gegeben habe, hätten diese Karate für "unrealistisch" befunden, aufgrund des Gyaku Tsuki.
    Sie seien selber so waffenkampf geprägt gewesen, dass sie diese "Blöße" als töricht empfunden hätten.

    Ich kann das nicht so recht nachfühlen und mutmaße, dass Oshiro, der das Shima Ha verbreitet, als Yamani Bojutsu Korrifäe eher selbst diese "Verbindung" stark herausgearbeitet hat.

    In meinem Okinawa Goju wurden die Waffentechniken von Kanryo Higaonna aus dem Kung Fu wohl nicht in Okinawa unterrichtet.
    Der Bo mag also Karatestile auf Okinawa beeinflusst haben. Ebenso Sai etc. .
    Aber wohl unterschiedlich stark.

    Goju Ryu ist sehr Ringerrisch und frontal.
    Andere Kata aus Shorin Ryu Stilen, die ich geübt habe, eigentlich auch. Es sei denn, das liege an meiner "Shorei-Brille."

    Wenn ich keine Waffe habe und der andere auch nicht, kann ich viel finaler im
    Griffbereich agieren.
    Hat er eine Waffe und ich nicht, will ich auch ganz weit oder ganz nah sein.

    Ist er mit seiner Waffe besser, will ich auch lieber ins ringerrische... .

    Also, meine These :

    Habe ich wenig Ahnung von waffenlosem Kampf, übertrage ich vielleicht meine Waffensparringserfahrungen auf ihn.

    Will ich anders aussehen als der Judowettkampf, und kenne auf Distanz schon Kendo, weiß aber nich so recht, was Karatebunkai eigentlich ist...
    ... sieht Karate vielleicht so aus, wie die JKA sich ihren Wettkampf hingebastelt hat.

    Nämlich wie Fechten mit Faust und Fuß.
    Bei nem Schwert stimmt ja auch der Ippon Gedanke.
    Aber Bunkai, wie ich es kenne, geht viel von Mehrfachtreffern, ruckartigen Genickhebeln etc. aus.

    Ich kann auch auf Distanz bleiben und sie schließen, wie beim Waffenkampf.
    Aber es sind andere Distanzen, Deckungsoptionen etc. .
    "We are voices in our head." - Deadpool

  14. #59
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    Was soll ich dazu nun sagen?
    Wie zu erkennen ist hängen die Antworten sehr mit den Erfahrungen der Diskussionsteilnehmer ab und das war ja genau mein Anliegen mit diesem Faden, zu hören was andere die nicht im gleichen oder ähnlichen Hintergrund ihre KK-Erfahrungen gemacht haben für eine Auffassung zu diesem Thema haben. Das ähnelt den Diskussionen
    1. "Was ist Karate?",
    2. "Gehören Kobudo und Karate zusammen",
    3. "Ist Karate SV"
    usw.
    Bei Frage 2 sagt mir meine Erfahrung und das was meine Lehrer dazu sagen eindeutig ja. Und wie Du selbst schreibst:

    Zitat Zitat von Gürteltier Beitrag anzeigen

    Im Shima-ha Shorin Ryu gibt es ja eine 1:1 Übertragung von Körpermechaniken
    mit Bo und Sai auf die Waffenlosen Kata.

    Dort steht man immer auf einer Linie, bietet auch waffenlos keine breite Angriffsfläche, bemüht sich gar, sehr schmal und unauffällig vorzugehen, was nicht nur Beine, sondern auch Oberkörperbreite betrifft.
    sieht das Oshiro Sensei auch so.


    Zitat Zitat von Gürteltier Beitrag anzeigen
    Der Bo mag also Karatestile auf Okinawa beeinflusst haben. Ebenso Sai etc..
    Aber wohl unterschiedlich stark.
    Ja.


    Zitat Zitat von Gürteltier Beitrag anzeigen
    Goju Ryu ist sehr Ringerrisch und frontal.
    Andere Kata aus Shorin Ryu Stilen, die ich geübt habe, eigentlich auch. Es sei denn, das liege an meiner "Shorei-Brille."
    unterschiedlich stark
    Bei uns im Shorinryu Shidokan ist das abdrehen und schmal sein nicht ganz so ausgeprägt wie im Shima Ha aber auch vorhanden.

    Zitat Zitat von Gürteltier Beitrag anzeigen
    Ist er mit seiner Waffe besser, will ich auch lieber ins ringerrische... .
    dann bist du aber vielleicht auch schon tot oder schwer verletzt

    Zitat Zitat von Gürteltier Beitrag anzeigen
    Habe ich wenig Ahnung von waffenlosem Kampf, übertrage ich vielleicht meine Waffensparringserfahrungen auf ihn.

    Will ich anders aussehen als der Judowettkampf, und kenne auf Distanz schon Kendo, weiß aber nich so recht, was Karatebunkai eigentlich ist...
    ... sieht Karate vielleicht so aus, wie die JKA sich ihren Wettkampf hingebastelt hat.

    Nämlich wie Fechten mit Faust und Fuß.
    Bei nem Schwert stimmt ja auch der Ippon Gedanke.
    Ich gebe aber zu bedenken das die Art sich zu bewegen sehr von der Art der Reglementierung abhängig ist. So kannst du immer wieder hören das Hebel im Kampf nicht funktionieren weil der Angreifer seinen Arm mit dem er geschlagen hat wieder zurück zieht bevor man einen Griff ansetzen kann, dass stimmt das kann auch jeder ausprobieren und wird sehen das wenn der Angreifer den Arm nicht stehen läßt das es mit greifen und Hebeln schwer wird. Wenn dann der Arm noch dicker ist als meine Hand umfassen kann oder der Angreifer schwitzt wird es fast unmöglich. Doch liegt das daran das die meisten dabei das Bild eines Vollkontakt Kampfes ala Kyokushin Karate im Kopf haben.
    Dort darf man nicht Festhalten und dann schlagen. Im SV ist eine bewährte Methode den Gegner mit der vorderen Hand zu kontrollieren (festhalten) und mit der anderen Hand zu zuschlagen, diese festhaltende Hand kann ich angreifen und auch hebeln, da hier ja der Angreifer kein interesse hat schnell wieder zurück zu ziehen im Gegenteil er will mich ja festhalten.

    So wie dieses Beispiel zeigt wie stark das Kampfverhalten und die eingesetzten Techniken von bestimmten Randbedingungen (Regeln, Schutzausrüstung und auch Nicht-/Bewaffnung) abhängig ist, (weiter oben kam auch die Anmerkung mit dem Schild als Deckung) so bleiben doch bestimmte Grundprinzipien zwischen waffenlos und bewaffnet übertragbar. Diese beziehen sich nicht auf die Ausführung der Einzeltechnik sondern auf die Generierung Stabilität/Flexibilität sowie Eigenschutz und Schadwirkung auf den Gegner und hier erkennen wir den Grundsatz den bestimmt auch jeder der Karate macht schonmal gehört hat "Karate kommt aus dem Hara/Hüfte/Bauch/Tanden."
    Das ist nun einmal auch in den bewaffneten Künsten so, da dies unser Körperschwerpunkt ist, wenn dieser im Gleichgewicht ist, ist das unser gesamter Körper. Wenn unser Körper gelernt diesen Punkt bei der Bewegung im Raum im Gleichgewicht zuhalten ist es der restliche Körper auch, daher folgen alle kämpfende Künste bestimmten Gesetzmäßigkeiten bei der Bewegung um genau dies zu bewerkstelligen.

    Zitat Zitat von Gürteltier Beitrag anzeigen
    Aber Bunkai, wie ich es kenne, geht viel von Mehrfachtreffern, ruckartigen Genickhebeln etc. aus.

    Ich kann auch auf Distanz bleiben und sie schließen, wie beim Waffenkampf.
    Aber es sind andere Distanzen, Deckungsoptionen etc. .

    Im unbewaffneten Kampf geht es auf größerer Distanz um das überwinden des Abstandes zum Gegner in dem der Körperschwerpunkt in gerader Linie also ohne Umweg (Strecke=kürzester Abstand zwischen zwei Punkten) auf den gegner zubewegt wird und dies geht am schnellsten wenn man dabei die Gravitation zur Hilfe nimmt (falling step), also von einer höheren Stellung (Mote Dachi) einen Ausfallschritt macht (Zenkutsu Dachi) oder überrennen (Passierschritt) das ist bewaffnet wie unbewaffnet gleich.
    Ist die Distanz schon überwunden und man ist am Gegner muss man sich entweder lösen um zu parieren bzw. erneut aus der Distanz anzugreifen oder man fängt an zu ringen, werfen, hebeln. Auch hier sind die Grundprinzipien bewaffnet wie unbewaffent aus meiner Sicht gleich.

    Gruß

  15. #60
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    Zitat Zitat von shorinryuchemnitz Beitrag anzeigen
    Ich gebe aber zu bedenken das die Art sich zu bewegen sehr von der Art der Reglementierung abhängig ist. So kannst du immer wieder hören das Hebel im Kampf nicht funktionieren weil der Angreifer seinen Arm mit dem er geschlagen hat wieder zurück zieht bevor man einen Griff ansetzen kann, dass stimmt das kann auch jeder ausprobieren und wird sehen das wenn der Angreifer den Arm nicht stehen läßt das es mit greifen und Hebeln schwer wird. Wenn dann der Arm noch dicker ist als meine Hand umfassen kann oder der Angreifer schwitzt wird es fast unmöglich.
    Dem schließe ich mich an. Ich habe allerdings dieses naive Hebelverständniss auch transzendiert.
    Mein Bunkai arbeitet viel mit Anknick- und Beugeschlägen auf greifende oder gegriffene Arme, versuchten Verwringungen und Umwicklungen mit dem eigenen Arm ( Uke Waza )u.ä..
    Beim Ringen geht es viel um Kopfkontrolle etc..

    Und Reglementierung ... die gibt's beim Bunkai ja nicht.
    Kata ist für mich Bubnkai, der waffenlose Duellkampf da immer nur aufgepfopft.

    "Karate kommt aus dem Hara/Hüfte/Bauch/Tanden."
    Das ist nun einmal auch in den bewaffneten Künsten so, da dies unser Körperschwerpunkt ist, wenn dieser im Gleichgewicht ist, ist das unser gesamter Körper. Wenn unser Körper gelernt diesen Punkt bei der Bewegung im Raum im Gleichgewicht zuhalten ist es der restliche Körper auch, daher folgen alle kämpfende Künste bestimmten Gesetzmäßigkeiten bei der Bewegung um genau dies zu bewerkstelligen.
    Schon. Aber ich stelle mich doch anders hinter einen Bo, als hinter meine Faust.
    Aber mag ich als grobe Theorie akzeptieren.



    Im unbewaffneten Kampf geht es auf größerer Distanz um das überwinden des Abstandes zum Gegner in dem der Körperschwerpunkt in gerader Linie also ohne Umweg (Strecke=kürzester Abstand zwischen zwei Punkten) auf den gegner zubewegt wird und dies geht am schnellsten wenn man dabei die Gravitation zur Hilfe nimmt (falling step), also von einer höheren Stellung (Mote Dachi) einen Ausfallschritt macht (Zenkutsu Dachi) oder überrennen (Passierschritt) das ist bewaffnet wie unbewaffnet gleich.
    Ist die Distanz schon überwunden und man ist am Gegner muss man sich entweder lösen um zu parieren bzw. erneut aus der Distanz anzugreifen oder man fängt an zu ringen, werfen, hebeln. Auch hier sind die Grundprinzipien bewaffnet wie unbewaffent aus meiner Sicht gleich.
    Unser Bunkai beginnt in der nahen Distanz, wie auch die Schlägereien, für die es eher konzipiert ist.
    Für Duelle haben wir die Sanchin. Wer die besser konnte, hatte gewonnen... .

    Ich hab nur mit Stock und Messer (auch beides gegen waffenlos) intensive Sparringserfahrung.
    Und für mich gibts da essentielle Unterschiede zum rein Waffenlosen.

    Auch wenn sie in den FMA, wo ich nach längerer Praxis die ersten vertheoritisierten Erfahrungen mit diesen Waffen gemacht habe, auch immer meinen, die Prinzipien seinen genau gleich.
    Wenn ich jemanden mit meinem Meseer gunte ( scherender Schnitt ) hab ich da aber viel mehr von, als von den niedlichen Faustgunting Spielereien. Usw. usf. .

    Gruß zurück.

    P.S.
    Wenn Karate und Kobudo zusammengehören, dann nehme ich doch immer, wenn ich die Zeit und den Platz habe Kobudo, und wenn mir einer zu schnell und dicht auf der Pelle sitzt, (erstmal) Karate ?
    So hab ich das immer verstanden.
    "We are voices in our head." - Deadpool

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