einen Gürtel im BJJ bekommt man meistens zum richtigen Zeitpunkt, nur entscheidet dein Trainer, wann der ist.
einen Gürtel im BJJ bekommt man meistens zum richtigen Zeitpunkt, nur entscheidet dein Trainer, wann der ist.
in meinem verein gibt es mindestens 50 mitglieder, eher noch mehr, wie will der trainer da den überblick behalten? ich konnte bisher noch nicht beobachten dass er sich notizen macht, und alle trainingseindrücke im kopf zu behalten stelle ich mir sehr schwer vor. er kennt ja noch nicht einmal von jedem den namen.
Über die Monate und Jahre wird er schon sehen, wer was kann.
Wenn er ein paar Leute und ihre Fähigkeiten gut kennt, nimmt er die als Vergleichswert.
Dann gibt's ja noch Turniere für den Vergleich mit externen.
Wie wird das gehandhabt?
Wenn einer in seiner Gurtklasse regelmäßig unter den Top 3 ist, gibt's dann den nächsten Gürtel?
"Eternity my friend is a long f'ing time!"
es gibt bei uns 3 kriterien: technischer fortschritt, regelmäßige teilnahme am training, erfolge bei wettkämpfen. näheres wurde nicht dazu gesagt.
2 der 3 kriterien müssen erfüllt sein um den nächsten gürtel zu erreichen, somit haben auch nicht-wettkämpfer eine chance.
so wurde es mir zumindest erklärt, genaueres kann ich nicht dazu sagen. ich bin erst seit mai dabei, da ist jede einheit mehr oder weniger ein überlebenskampf.
Es ist keine Frage, dass der Trainer entscheidet wann der Gurt vergeben wird. Dafür ist er ja Trainer.
Wenn ein Schüler einen Gurt quasi einfordert, dann geht das nicht. Man sollte ihn aber dann nicht einfach verknoten, sondern ihm auch klar machen, warum das geschieht. Ansonsten zieht man sich nur Frust hoch. Wenn ich also dem Blaugurt-Anwärter klar mache, dass er noch weit von blau weg ist, dann ist es ein deutlich probateres Mittel ihm zu sagen, er soll mal mit den Blaugurten X,Y und Z rollen. Wenn die ihn dann verknotet haben, kann ich ihm sagen: "Siehst Du? Noch bist Du nicht soweit. Deswegen gibts noch kein Blau!" und er wird es verstehen.
Wenn ich den aber dann mit 3 Braungurten verknote und ihn wortlos n Jahr auf Sperre setze, nimmt dem das sicher viel Trainingsmotivation.
Völlig legitim ist aber in meinen Augen die Frage, wann man ungefähr mit dem nächsten Gurt /Stripe rechnen kann, wenn man weiterhin mit gleichbleibendem Engagement, Fleiß und Fortschritt trainiert. Da ist nichts Verkehrtes dran, denn Gurte sind ja auch Motivatoren.
Also meines Erachtens bricht sich da keiner n Zacken aus der Krone, wenn er dem übereifrigen Neuling auch erklärt, warum etwas so ist. Als zivilisierter Mensch kann man auch durch Verbalkommunikation lernen.
Ach, wenn er gefragt hat wars ne falsche Motivation und wenn er nicht fragt wars ne richtige?
Genau, ist er - na und? Er ist halt ein symbolisches Zeichen für meinen Fortschritt. Jemandem zu unterstellen man wäre Gürteljäger und das sei Kinderkram finde ich arrogant und überheblich, ihr freut euch doch auch, als ihr den Schwarzgurt bekommen habt.Hier wird doch oft am Ende bei allen Diskussionen getönt, der Gürtel sei nicht wichtig. - Einigen offenbar doch...
Im BJJ wird auch Offenheit zur Kultur gemacht. Wenn man schon bestraft wird, wenn man seinen Lehrer nach seinem Leistungsstand fragt, dann ist das wie in nem schlechten Kult und die Lehrer sollten sich mal fragen, ob denen ihr Schwarzgurt nicht ein wenig zu Kopf gestiegen ist!
Das Prinzip der Gürtelvergabe ist ja nicht schlecht, aber der Lehrer kann doch auch auf eine Frage klare Antworten geben. DAFÜR ist er doch da, nicht um gebieterisch über seine Herde zu wachen und hin und wieder die segenvollen Gnaden in Form eines Gürtels niedergehen zu lassen!
Eben!Zitat von Raging Bull
Ich bin weiß Gott (w.a.i.) kein Gürteljäger und brauche das auch nicht.
Was mich hier in der Diskussion stört, ist dass manche teils im selben Post schreiben, die Gürtel seien ein Geschenk als auch, dass die Gürtel nach Können (also verdient) vergeben werden.
Was denn nun? Wenn ich etwas innerhalb eines Systems verdient habe, dann habe ich gemäß dem System ein anrecht. Wenn ich etwas geschenkt bekomme, heißt es, dass es nicht berechtigt sein muss, sondern es eine Entscheidung des Trainers ausserhalb des Systems ist.
Mir ist beides egal. Für mich passen nur die beiden aussagen nicht zu einander
Gruß
KeineRegeln
Ich habe mich immer über jede Graduierung gefreut, die ich erhalten habe. Aber sie war nie der Anlass, warum ich trainiert habe. Ich denke, dass schliesst sich nicht aus.
Ich denke (und hoffe), dass ich auch nie einen Gürtel geschenkt bekommen habe, sondern dass ich sie mir alle verdient habe. Deswegen bin ich auch stolz darauf.
@frank
deine einstellung deckt sich mit meiner.
ich bin blaugurt bjj. habe mir voerher und auch jetzt nie gedanken über eine verleihung gemacht.
aber bei meiner verleihung war ich trotzdem stolz wie bolle.
das wichtigste ist für mich der spass, das auspowern, neue techniken und die supertolle gemeinschaft der kollegen, die mich immer wieder anspornen.
der gürtelkram (positiv gemeint) kommt dann von selbst.
Bei selbstkritischer Betrachtung muß ich wohl ehrlich zugeben, daß der Umstand, schon vor rund 20 Jahren meinen ersten Blackbelt bekommen zu haben (Judo), sich negativ auf die Motivationspotentiale von Farbgurten für mich ausgewirkt hat.
Zurückblickend war ich monstermässig stolz. Aber der Abstand relativiert alles. Heute würde ich mich sicher auch über Anerkennung freuen (das ist wohl in der Natur der Menschen). Aber das ist gewiss nicht mehr ein wesentlicher Teil meiner Trainingsmotivation.
-Ich will lernen. Das treibt mich an. Dazu trage ich auch ´nen Whitebelt. Wenn sich die Farbe ändert ist auch schön, für mich aber kein "muß".
"It‘ s not about who is good or who is bad. It‘ s about who is left.“
Chris Haeuter
Weil?
Ich seh das genauso. Nur ist ja nicht automatisch jeder, der mal nach dem Leistungsstand fragt ein Gürteljäger. In manchen Posts (nicht vo Dir) kam es so raus, als wäre das allenfalls tragbar, wenn das in unterwürfigster Art und Weise getan wird. Und das halte ich für falsch.
Gerade bei Neulingen kann doch die Motivation sowohl zu trainieren, als auch zu fragen unterschiedlichste Gründe haben. Vielleicht ist da grad einer an nem Scheideweg. Ich konstruiere mal, aber es ist doch durchaus möglich, dass da einer mit seinem eigenen Fortschritt völlig unzufrieden ist und sich gerade fragt, ob BJJ der richtige Sport für ihn ist. Nehmen wir an, der hat jetzt 3 Stripes und andere, die mit ihm angefangen haben -vielleicht auch in anderen Vereinen- haben schon blau. In der Situation fragt der jetzt den Trainer nach seiner Meinung über die Aussicht auf blau und wird anschließend ne Stunde durch die Braungurt-Mangel gedreht. Dass der dann keinen Bock mehr hat, kann man verstehen. Der geht dann anschließend in irgendne SV-Geschichte, wo ihm der Fortschritt eben suggeriert wird.
Im Boxen gabs auch immer diese Unart jemanden, der im Sparring zu forsch wurde gegen (ja wirklich GEGEN) gute Leute ins Sparring zu stellen. Mit der klaren Anweisung, denen zu zeigen wo sie stehen. Kann man machen, aber IMO NICHT bevor man mal mit den Leuten das Gespräch gesucht hat. Ich hab da über die Jahre einige kennen gelernt, die einfach nur mit der eigenen Leistung unzufrieden waren und glaubten sich beweisen zu müssen. Wenn man denen mal in Ruhe ne klare Ansage gemacht hat, wo sie stehen, was fehlt und wie der Plan des Trainers ist, hat das "Wunder" bewirkt. Die sind ausnahmslos aufgeblüht und haben sich exakt an die Anweisungen gehalten. Gerade weil sie Erfolg wollten.
JEDER braucht seine Erfolgserlebnisse. Wenn die ausbleiben, ist die Frage nach dem Warum nicht nur legitim, sondern für die sportliche Karriere essentiell.
Ich will damit nicht verkennen, dass es auch Leute gibt, bei denen da reine Eitelkeiten eine Rolle spielen. Aber die bleiben IMO sowieso nicht beim BJJ, da denen das viele Rollen doch ohnehin ständig die Grenzen aufzeigt. Die gehen dann gleich lieber zum DJJV oder anderen und machen Gürtelprüfungen.
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