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Thema: Unglück am Djatlow-Pass ?

  1. #106
    Terao Gast

    Standard

    Gut, warum nicht banal. Panik müssen wir eh annehmen. Und damit hat eigentlich auch der offizielle Untersuchungsbericht recht: Fehler auf Seiten der Wanderer. Im Hochgebirge ist wie beim Tauchen und in ähnlichen lebensfeindlichen Umgebungen Panik meist der Anfang vom Ende. Kann aber trotz Erfahrung halt passieren.


    Ist wirklich ne Mary-Celeste-Story.

  2. #107
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    Fryway to hell
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    2.641

    Standard

    Aber ohne handfestes Schneetreiben zumindest anfangs macht das alles trotzdem keinen rechten Sinn, find ich.
    Und ohne Aliens oder geheimnisvolle militärische Experimente wird es langweilig

    Und danke für den Link zur Mary Celeste - Geschichte, die gefällt mir auch
    Volenti non fit iniuria

  3. #108
    ThiS Gast

    Standard

    Zitat Zitat von Fry_ Beitrag anzeigen
    @this
    Rekonstruktionsversuch plausibel
    Teil eins ließe sich evtl wirklich banal erklären. Alle sind im Zelt, es wird ungemütlich, evtl macht das Militär grade wirklich in der Gegend rum und keiner weiß was genaueres. Man erzählt sich gegenseitig was man machen würde wenn das Zelt einkracht, einer meint man solle dann zum Wald.
    Da wäre dann aber die Frage, warum sie zum dem Waldstück gelaufen sind, das sie nicht kannten. Warum nicht zu dem zurück von dem sie kamen?

    Da gibts Holz, da kann man ein schönes Feuerchen machen und überhaupt hätte man von vornherein da übernachten sollen. Eine klaustrophobische Stimmung macht sich breit. Die Schneemassen drücken besorgniserregend aufs Zelt und evtl ist der Ofen ja ausgegangen - wegen Wind oder wasauchimmer.
    Dann stürzt die Schneewand auf das Zelt, einer wird fast erdrückt, das Licht geht aus, alles schreit durcheinander. Und da, mitten in die aufkommende Panik und bedrückende Enge, schreit einer das verhängnisvolle Wort "Lawine !"
    Ein Teil der Leute schneidet sich sofort aus dem Zelt frei und rennt runter zum Wald. Der nächste ruft "die Idioten haben nicht mal die Streichhölzer dabei" und zwei weitere machen sich auf. Der Rest, vermutlich der besonnenere Teil, muss einfach schnell hinterher. Entweder weil er sich verantwortlich fühlt für die anderen, oder weil es zu zweit zu ungemütlich ist am Zelt. Man ist ja als Gruppe eingeschworen. Und die Zeit läuft, man weiß ja nicht wie lange man ne Chance hat die anderen überhaupt zu finden.
    Das halte ich für sehr glaubhaft.

    Dass der eine dabei getragen wurde hab ich mal unterschlagen. Evtl haben sie sich ja beim Spurenlesen verlesen.
    Klar kann auch passieren.
    Auf der anderen Seite, denke ich erklärt es die Panik noch ein bisschen besser, falls der eine seine Kopfwunde beim Zusammenbrechen des Zeltes erlitten hat (und vielleicht sogar nicht ansprechbar war).

    Das stelle ich mir dann schon ziemlich übel vor. Man sitzt im Zelt (schläft vielleicht auch schon), hat sowieso schon ein mulmiges Gefühl, weil das Zelt im Wind ächzt und die Bedingungen echt schei$e sind und auf einmal gibt's ein Geräusch, das Zelt stürzt ein, das Licht geht aus, man hört noch jemanden kurz schreien, dann ruft jemand "XY ist unter dem Zelt vergraben". Man schneidet sich aus dem Zelt, wühlt sich frei, zieht den Verschütteten unter dem Zelt heraus, hat vielleicht auch Blut an den Händen und in dem Moment hört man das Geräusch eines abgehenden Schneebretts. Und weil die Bedingungen ziemlich schlecht sind, sieht man auch nicht ob noch was in seine Richtung kommt oder nicht.
    Da wäre ich auch geflitzt, aber sowas von. Egal in welche Richtung!

  4. #109
    MichaelII Gast

    Standard

    So richtig überzeugt mich hier keine Theorie...
    Wenn ich die vorhandenen Berichte und Fotos im Netz anschaue, nach so langer Zeit noch so viele Unterlagen, da wurde damals doch genau geforscht, wo die 9 Jungen Leute geblieben sind. Also Von einer Lawine steht da nirgens was. Wenn ich mir die Fotosammlungen im Netz vom Gelände ansehe, wo soll da eine Lawine herkommen? Nach einer Lawine steht auch kein Zelt mehr.

    Die angegebenen Höhenmeter: zwischen 800 und 1079 Gipelhöhe der umliegenden Hügel ist auch kein Hochgebirge, lol.

    Dann der angebliche Schneesturm Nachts: weiß doch keiner, es gibt ein Foto wo sie im Schnee"sturm" wandern, aber als sie aus dem Zelt flohen blieben die Spuren zurück, also ab dem Zeitpunkt bis zum Auffinden des Zeltes maximal leichter Schneefall, sonst keine Fußspuren mehr...

    Und die "Gruppentheorien" wie Gruppe A geht dorhin, wartet bis Gruppe B usw usw. War ich ursprünglich auch Anhänger. Allerdings:



    Wenn ich mir die Entfernungen ansehe, in der die Leichen gefunden wurden: Also in Hügeligem Gelände (kein Hochgebirge), kein Schneesturm: Nur knapp ein km bis zum Wald, und dort die angeblich verschiedenen Gruppen (Gruppe die zum Zelt zurückgeht und die angezogene Gruppe die die "Schlucht" hinabsteigt) sind nur ein paar 100 Meter. Die "Gruppe" die angeblich angezogen vom Lagerfeuer aus in den Wald startete ist nur 75 Meter weit gekommen. Also praktisch ein zweites Unglück in 75 Meter Entfernung vom Lagerfeuer nach dem ganzen rätselhaften ersten Unglück? Nöö.......

    Und dann das Rätsel daß alle keine Schuhe oder Socken anhatten, wer schon mal alberne Schneespiele im Winter auf einer Almhütte gemacht hat, kurz raus ohne Jacke und Schneeklamotten geht, allerdings nicht ohne Schuhe oder in Strümpfen, also normalerweise hätte jeder bei Flucht aus dem Zelt erst scheine Schuhe geschnappt...

  5. #110
    Pustekuchen Gast

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    Wer jemals Ravenous gesehen hat, weiss, was passiert ist.

  6. #111
    Terao Gast

    Standard

    Und dann das Rätsel daß alle keine Schuhe oder Socken anhatten, wer schon mal alberne Schneespiele im Winter auf einer Almhütte gemacht hat, kurz raus ohne Jacke und Schneeklamotten geht, allerdings nicht ohne Schuhe oder in Strümpfen, also normalerweise hätte jeder bei Flucht aus dem Zelt erst scheine Schuhe geschnappt...
    Also, wenn wir nicht davon ausgehen, dass die Leichen post mortem (und zudem noch sehr selektiv, wer klaut einzelne Schuhe und Socken?) geplündert wurden (wobei sich der Plünderer noch die Mühe gemacht haben muss, die Hosenbeine der einen Leiche abzuschneiden und sie um die Füße einer anderen zu wickeln), müssen wir annehmen, dass genau das passiert ist. Egal, was der Grund dafür war.

    Die "Gruppen" ergeben sich weniger aus den Entfernungen, als vielmehr aus den unterschiedlichen Verletzungen. Und ich finds überhaupt nicht unplausibel, dass mit DIESER Kleidung bei DIESEN Temperaturen ein paarhundert Meter eine gehörige Entfernung sind, nachdem man erstmal ausgekühlt ist. Zumal, wenn man gar nicht mehr so recht weiß, wohin (daher ja auch die Vermutung, dass sie das Zelt wohl nicht mehr gesehen haben).

  7. #112
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    Zitat Zitat von ThiS Beitrag anzeigen
    Ich weiß nicht, wie sehr man eine Explosion aus einigen hundert Metern Entfernung noch wahrnimmt.
    Abhängig von der Stärke der Explosion mehr als heftig, beim Explodieren eines Meteors vor kurzem in Russland sind noch in zig Kilometer Entfernung die Scheiben von Fabriken und Wohnhäusern zerborsten.

    Für mich sieht das ziemlich nach Panik aus, und in Panik sucht man im Dunklen auch nicht erst seine Schuhe. Vielleicht wussten die dass etwas weiter entfernt schon mal Raketentests gemacht wurden, und wie das aussieht. Von innen das Zelt aufschlitzen macht man auch eher weil man vorne nicht mehr rauskommt, also hat es entweder gebrannt oder das Zelt war schon eingestürzt. Sturm, Lawine oder Druckwelle.

    Bei Drogenschmugglern wüsste ich nicht wieso die ohne äussere Verletzungen Knochenbrüche hatten, die müssen entweder irgendwo ausreichend tief gefallen sein, wurden von einer Lawine mitgenommen, oder eben von einer Druckwelle. Beim letzten Meteor in Russland hat es mehr als ordentlich gerumst, und das passiert wegen der geographischen Lage offenbar öfter als einmal alle 100 Jahre. Meteor von Tscheljabinsk ? Wikipedia

    Der Rest ist Umherirren im Dunklen ohne ausreichend Klamotten, mit dem Wissen dass man ohne Feuer die Nacht nicht überlebt.
    "Man kann Leuten nicht verbieten, ein ***** zu sein." (Descartes)

  8. #113
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    Sind die mit den Verletzungen nicht in einer Waldschlucht gefunden worden? Vielleicht sind die im dunkeln ja in die Schlucht abgerutscht und wurden dann vom Schnee begraben.

  9. #114
    Terao Gast

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    Beim letzten Meteor in Russland hat es mehr als ordentlich gerumst, und das passiert wegen der geographischen Lage offenbar öfter als einmal alle 100 Jahre.
    Der hat allerdings auch absolut unübersehbare Spuren in der Umgebung hinterlassen . Druckwelle oder Feuer gibt die Fundsituation an keiner Stelle her.
    Ebensowenig allerdings, zugegeben, eine Lawine. Ob die Wanderer Angst vor einer hatten, können wir trotzdem nicht wissen. Dann bleibt aber noch die Frage, warum man nicht sofort danach wieder zum Zelt zurück ist.

    Da wäre dann aber die Frage, warum sie zum dem Waldstück gelaufen sind, das sie nicht kannten. Warum nicht zu dem zurück von dem sie kamen?
    Könnte es auch sein, dass sie, schlaftrunken und panisch, zum falschen Waldstück gelaufen sind? Und dann verzweifelt nach ihrem Basislager suchten? Hatten sich doch vorher auch schon mal verlaufen (und zwar ohne Panik).
    Dann würde es auch Sinn ergeben, dass man erstmal den Weg in den Wald einschlug, nicht den zurück zum Zelt.
    Man mag auch im Basislager etwas erhofft haben, das das Zelt nicht (mehr) bieten konnte (Versorgungsmaterial für den, den sie trugen?).
    Wenn sie zum Zeitpunkt des Verlassens des Zeltes noch fest davon ausgingen, dass sie "da vorne im Wald" alles hatten, was sie brauchten, wird auch verständlicher, warum man lieber gleich rannte, statt noch was mitzunehmen. Bloß wars der falsche Wald. Und als die Erkenntnis kam, war es schon zu spät.

  10. #115
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    Noch was - im Dunklen ohne Taschenlampe und Mondlicht sieht man genau gar nichts. Das hatte ich schon oft genug im Skiurlaub auf dem Weg von der Hütte zurück, das war ohne Handy als Lampe der Horror.

    Zitat Zitat von Terao Beitrag anzeigen
    Wenn sie zum Zeitpunkt des Verlassens des Zeltes noch fest davon ausgingen, dass sie "da vorne im Wald" alles hatten, was sie brauchten, wird auch verständlicher, warum man lieber gleich rannte, statt noch was mitzunehmen. Bloß wars der falsche Wald. Und als die Erkenntnis kam, war es schon zu spät.
    Klingt für mich am Plausibelsten. Im Dunklen in die falsche Richtung gerannt und nicht mehr zurück gefunden, schnell geschwächt von Kälte und Panik. Bleibe noch die Frage nach dem Grund der Panik, aber dafür reicht ja schon wenn ein Idiot im Dunklen fällt und Feuer verteilt, und irgendwas anfängt zu brennen.
    "Man kann Leuten nicht verbieten, ein ***** zu sein." (Descartes)

  11. #116
    Terao Gast

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    Das "V" auf der Karte ist doch das Versorgungslager, oder? Dann wars ja wirklich nicht weit.

    Möchte anmerken, dass damit auch die Wassertheorie wieder im Rennen ist: "Komm, lass den nassen Scheiß! Gleich da vorne haben wir trockenen Kram!"
    Tja, war aber nicht so.
    Und was ein kurzer Sprint durch den Schnee werden sollte, wurde plötzlich zur Überlebenssituation.

  12. #117
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    Und 1500m im Dunklen im Schnee barfuss sind auch kein kleiner Sprint, dafür braucht man als ordentlicher Hobbyläufer auf der Tartanbahn schon 4 Minuten. Nass bei -30° sind 15 Minuten eine Ewigkeit.
    "Man kann Leuten nicht verbieten, ein ***** zu sein." (Descartes)

  13. #118
    Terao Gast

    Standard

    Zitat Zitat von Klaus Beitrag anzeigen
    Und 1500m im Dunklen im Schnee barfuss sind auch kein kleiner Sprint, dafür braucht man als ordentlicher Hobbyläufer auf der Tartanbahn schon 4 Minuten. Nass bei -30° sind 15 Minuten eine Ewigkeit.
    Wobei ich mir aber hervorragend vorstellen kann, dass eine Gruppe junger Leute das zunächst unterschätzt.
    Wären sie im richtigen Wald gewesen, wäre es ja auch kein Problem gewesen.

  14. #119
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    Zur den Sichtverhältnissen:
    Laut Mondkalender war da abnehmender Mond (4. Viertel)
    Volenti non fit iniuria

  15. #120
    ThiS Gast

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    Zitat Zitat von Terao Beitrag anzeigen
    Das "V" auf der Karte ist doch das Versorgungslager, oder? Dann wars ja wirklich nicht weit.
    Ja ist es, aber das ist auch schon recht weit für barfuß bei -30°.

    Möchte anmerken, dass damit auch die Wassertheorie wieder im Rennen ist: "Komm, lass den nassen Scheiß! Gleich da vorne haben wir trockenen Kram!"
    Tja, war aber nicht so.
    Und was ein kurzer Sprint durch den Schnee werden sollte, wurde plötzlich zur Überlebenssituation.
    Naja, also dann würde ich mir zumindest von den anderen was trockenes zum Überziehen leihen und nicht barfuß rausstapfen.
    Und wenn man sich das Zelt anschaut, dann wirken die Schnitte dadrin auf mich schon so, als wöllte jemand panisch da raus..

    Und zu den Lawinen:
    Die russische Quelle kann recht glaubhaft belegen, dass durchaus viele Indizien für eine Lawine bzw. einen lokalen Abrutsch von Schneemassen sprechen. Unter anderem hat die Gruppe das Zelt tief in den Schnee eingegraben, um Schutz vor dem Wind zu haben, das ist auch auf dem ersten Bild im Artikel gut zu sehen. Irgenwann ist die Schneewand über dem Zelt instabil geworden, schließlich zusammengebrochen und hat das Zelt unter sich begraben (hintere zwei Zeltstangen waren gebrochen) und die Verletzungen (die schweren sind allesamt aufgrund einer Druckbelastung entstanden) verursacht. Das Zelt war also verschüttet, ein paar Mitglieder bereits schwer verletzt, dadurch haben alle erst einmal in Panik das Zelt verlassen und dabei die Zeltbahn aufgeschlitzt. In direkter Umgebung um das Zelt hat man keine Spuren gefunden, erst ab ca. 15-20m, was für eine Verschüttung durch Schnee spricht. Auch hat ein Mitglied des Suchteams explizit angegeben, dass sie nur 8 Spuren gefunden haben, und eine neunte trotz Suche nicht ausmachen konnten; das spricht dafür, dass ein Mitglied aufgrund seiner schweren Verletzungen von anderen getragen werden musste.

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