Die Zahlen stehen im neuen Judomagazin (2014/01):
DJB: 160.555 (ca. 5% Minus in 2013)
DKV: 183.882
Die Zahlen stehen im neuen Judomagazin (2014/01):
DJB: 160.555 (ca. 5% Minus in 2013)
DKV: 183.882
Wenn das einer vor dreißig Jahren vorausgesagt hätte, dann hätten alle nur gelacht.
Edit: Hab's gerade verifiziert, die Zahlen stehen in der Bestandsaufnahme 2013 des DOSB. Da sind auch noch ein paar andere interessante Zahlen bei:
http://www.dosb.de/fileadmin/sharepo...ebung_2013.pdf
Krass.DJB: 160.555 (ca. 5% Minus in 2013)
DKV: 183.882
Wenn man da die gut 3/4 Kinder abzieht, sinds wirklich weniger als beim WT. Traurige Welt das.
Judo (wenn es richtig gemacht wird) finde ich echt gut und die negative Entwicklung ist sehr schade.
Für Erwachsene ist es anscheinend doch nicht so unwichtig wie SV-tauglich der Sport herüberkommt.
Nichts gegen BJJ - aber finde ich für Kinder nicht gerade "geeignet".
Die müssen mal was am Image machen...
Moin!
Ich habe ja relativ spät mit BJJ angefangen und war da schon über 30 Jahre alt. Da es in meiner Umgebung damals keinen guten BJJ-Trainer gab, haben wir eine kleine Trainingsgruppe gegründet und - passend zum Thema - ich bin in einen Judoverein gegangen, um wenigstens im Stand was zu lernen. Der Judoverein ist recht erfolgreich in der 2. Bundesliga unterwegs, hat sehr viele Mitglieder. Ich war 1 Jahr regelmäßig im Dojo.
Meine Erkenntnis:
- Der Judoverein ist nicht auf Erwachsene eingestellt, die mit Judo anfangen wollen.
- Aus irgendeinem, mir unerklärlichen Grund hat es der Trainer der Erwachsenentruppe nicht hinbekommen auf mich als Anfänger einzugehen bzw. mir Techniken meinen Niveau entsprechend zu erklären.
- Ich zwei mal in der Kinder- / Teeniegruppe, da war das Training strukturierter und didaktischer, allerdings habe ich nicht in die Gruppe gepasst.
- Bodenrandori hat allen mächtig viel Spaß gemacht, war aber wenig technisch und sehr kraftgeprägt
- Beim Randori im Stand gab es regelmäßig Verletzungen.
- Es wusste wirklich KEINER was BJJ ist und man hat mich immer wieder gefragt was das sei und wie sich das unterscheidet.
- Kleine Anekdote: Die Jungs vom Judo haben mitbekommen, dass die komplette Teeniesparte aus einem befreundeten Judoverein zum MMA gewechselt sein soll. Da haben sich aber alle mächtig aufgeregt.
Ich finde, dass im BJJ detailreicher und besser erklärt wird. Das Training ist "erachsenengerecht" und ich habe über Würfe und Takedowns im BJJ-Training mehr gelernt als im Judotraining.
Grüßchen, bjjfan
Hervorhebung von mir. Das ist wohl ein Punkt. Und da wird das Judo ja jetzt seit etlichen Jahren kleingeredet (bzw. redet sich auch selbst klein).Für Erwachsene ist es anscheinend doch nicht so unwichtig wie SV-tauglich der Sport herüberkommt.
Interessieren würde mich, was die 40.000 Schwund jetzt stattdessen machen. Meine Befürchtung ist, dass die sich großenteils ganz aus dem Grapplinglager verabschieden, und entweder ganz aufhören mit der Kämpferei, oder halt in irgendwelche SV-Strietfaiting-Geschichten wechseln. Für all die Kleinreder des "Sport-Judo" und "Jackenzerrens" ein Pyrrhussieg. Hoffe, sie sind stolz auf sich.
Mal ein Gegenbeispiel. Ich habe mit Mitte 30 damals mit DJB Judo begonnen, es gab eine eigene "Anfänger/Breitensportgruppe" und da wurde / wird sehr gut auf Neulinge eingegangen und auch Leute mit Behinderung waren / sind dort willkommen.
Da in der Gruppe der Focus auf "Techniktraining" gesetzt wurde, dennoch aber dynamisch trainiert wurde, waren aber immer auch einige aus der Wettkampgruppe da. Sehr gute Mischung, vorallem für das Randorii.
Relativ bald darauf wurde ich eingeladen doch auch in der Wettkampfgruppe (Stützpunkttraining) mitzutrainieren. Diese Gruppe bestand aus Jugendlichen und Erwachsenen. Dort ging es vorallem um viel Werfen, aber wenn ich da als Anfänger etwas mal noch nicht kannte, wurde er mir auch in dieser Gruppe erstmal beigebracht.
Kinder hatten eine eigene Trainingseinheit.
SV schien die wenigsten zu Interessieren und mit den geänderten Regeln hatte auch kaum einer ein Problem. Allerdings betrifft dies natürlich vor allem die, die schon da waren - nicht potentielle Interessenten!
Wirklich gestört hat mich, dass einige am Boden nur noch "verteidigen", d.h. sich bewusst in "die Bank" oder "Bauchlage" begaben. Ich denke hier könnte der DJB sich wirklich mal Gedanken über Regeländerungen machen, die dazu führen, dass der Bodenkampf wieder realistischer und attraktiver wird. Da könnte BJJ zweifellos eine gute Orientierung liefern.
Das der DJB kleiner wird, finde ich jetzt nicht so überraschend.
-Das Angebot an KK/KS hat sich doch in den letzten Jahren massiv erhöht, gerade auch im ländlichen Raum.
-Leute die SV Suchen werden generell er von anderen Angeboten angesprochen,
- und natürlich ist BJJ aus den genannten Gründen sehr populär und zieht mehr Leute an, darunter sicherlich auch zweifellos viele die sonst wohl zum Judo gingen
Warum wird dann aber der DKV eher größer? Die von Dir genannten Punkte treffen doch da genauso zu. Neue Konkurrenz gibts auch im Schlag- und Tretbereich. Den "SV-Markt" decken die genauso nur begrenzt ab. Und von einem allgemeinen "Vereinssterben" dürften die auch betroffen sein.Das der DJB kleiner wird, finde ich jetzt nicht so überraschend.
Ich glaube, dass der DKV-Markt nicht deshalb größer wird, weil man dem Karate mehr SV-Relevanz zubilligt, sondern weil der DKV Zuwächse über Seniorenkarate und Karate als gesundheitsförderliches Fitnessprogramm erzielt.
Bleibt der absolute Mitgliederschwund beim Judo zu erklären. Ich glaube wieder nicht, dass das irgendwas mit SV-Relevanz zu tun hat. Ich könnte mir stattdessen denken, dass die große potentielle Breitensportfraktion der älteren Semester absolut keine Lust auf Kontaktsport und insbesondere Würfe hat. Bei den Kindern, Jugendlichen und jüngeren Erwachsenen sieht das sicher noch ganz anders aus.
Warum das denn nicht? Im Prinzip dasselbe wie Judo mit weniger Würfen => weniger Verletzungsgefahr. Deswegen würde ich sagen: Judo ist super für Kinder, BJJ aber noch ne Nummer besser. ME viiiiel geeigneter als alle anderen KS/KK.
Hier in D müsste schon was einschneidendes passieren, dass BJJ Judo bis 2030 überflügelt.
Wenn ich den Leuten erzähle, dass meine Tochter Judo macht, kein Problem, kennt jeder.
Aber BJJ? Kennen hier nur - wenn überhaupt - Leute, die selber KS/KK machen. Selbst vielen Judoka sagt das nichts.
PS: Erstaunlich, dass der DKV den DJB überholt hat! Ich arbeite mit meiner Familie in die andere Richtung.
"Eternity my friend is a long f'ing time!"
Stimmt schon. Der DJB hat sich meiner Meinung nach zu sehr auf das Kinderraufen eingestellt. Erwachsene werden seit Jahren, bzw. Jahrzehnten, vernachlässigt.
Im Bereich Ü30 mag das wieder gehen. Da gibt es einige Neueinsteiger, aber eben lange noch nicht genug.
Versucht aber ein 20jähriger im Judo einzusteigen, trifft er meist auf Gruppen, die voll im Saft stehen und oftmals hohe Kyugrade oder gar die ersten Dangrade tragen. Das schreckt viele Anfänger ab und die Trainingsgruppen sind auch nicht darauf eingestellt.
Anders beim BJJ. Da sind die jungen Erwachsenen die wichtigste Zielgruppe. Aus meiner Sicht kommen jetzt beim DJB langsam die Resultate der sträflichen Vernachlässigungen der letzten Jahre zum Vorschein. Leider kann ich ein Gegensteuern nicht erkennen. Das Programm "Bewegt älter werden" ist ja nun auch nicht gerade für diese Zielgruppe geeignet. Das will ein 20jähriger (noch) nicht hören.
Mal sehen, was die nächsten Jahre bringen. Findet in der DJB-Spitze und in den Vereinen (!!) da in nächster Zeit kein Umdenken statt, wird es wohl noch düsterer.
Aber es ist eben für viele Funktionäre einfacher zu jammern, als tätig zu werden. Momentan ist die Not noch nicht groß genug, etwas unternehmen zu müssen. Daher wird jetzt erstmal kräftig gejammert.
PS.: Aus meiner Sicht würde es dem Judo in DE sehr gut tun, wenn Judo aus dem Olympischen Programm fliegt.
Genau so war es auch gemeint.herüberkommt
Nehmen wir mal die erwachsenen männlichen Sportler:
Warum machen die denn KS?
Klar hat jeder seine Gründe zu machen was man macht, aber was ist denn das Zünglein an der Waage wenn man zwischen dem einen oder anderen wählen kann?
Ist es vielleicht uncool zu sagen "Ich bin Judoka!" weil der Gegenüber denken könnte "Aha, der sanfte Weg - ein Softie!"?
Oder ist es viel cooler zu sagen "Ich mach brazzillian!" und der Gegenüber denkt "Oh, ... ist ja interessant!"?
Ist der Gegenüber weiblich, dann ist das zweitere bestimmt auch irgendwie "****"?
Warum? Was würde das in den (meisten) einzelnen Vereinen oder in den Köpfen der Interessenten ändern?Aus meiner Sicht würde es dem Judo in DE sehr gut tun, wenn Judo aus dem Olympischen Programm fliegt.
Naja, ein Punkt ist denk ich, dass BJJ bei denen, die überhaupt was mit dem Begriff anfangen können, als erstes die Assoziation "Das ist doch das, was die ganzen MMAler machen" auslöst. Und das ist halt für viele ein klares Pro-Argument. Nicht so viel hart fallen und gleichzeitig trotzdem noch im Nimbus des "härtesten Kampfsports der Welt" schweben: Tolle Mischung.Oder ist es viel cooler zu sagen "Ich mach brazzillian!" und der Gegenüber denkt "Oh, ... ist ja interessant!"?
Ist der Gegenüber weiblich, dann ist das zweitere bestimmt auch irgendwie "****"?
Nebenbei, wir haben als Kinder damals im Judo sehr viel und sehr gerne am Boden gekämpft. Ich kann mir irgendwie nicht so recht vorstellen, dass sich das in den einzelnen Vereinen großartig geändert haben soll, bloß weil die Olympioniken mehr Stand trainieren.
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