Zitat Zitat von Drey Wunder Beitrag anzeigen
Hallo itto_ryu, und vielen Dank für deine Hinweise.
„Kein Fantasy“ bedeutet schlicht, dass wir keine selbst erdachten „fantastischen“ Techniken üben, lernen. Punkt. Nicht mehr und auch nicht weniger. „Kein Rollenspiel“ bedeutet schlicht, dass wir keine szenisches fechten üben, lernen. „Kein Schaukampf“ bedeutet einfach nur dass wir keinen Schaukampf üben, lernen. Punkt. Vielleicht sehe ich alles ein wenig zu pragmatisch aber das ist es schon. Wer was etwas daran falsch auslegen oder verstehen könnte.. darüber könnten wir uns hier (und woanders) seitenweise Diskutieren.
Ja das habe ich schon verstanden, das ist schon selbsterklärend gewesen Dennoch glaube ich, Historisches Fechten braucht inzwischen diese Abgrenzungsbetonung nicht mehr. Das ist alles.

Zitat Zitat von Drey Wunder Beitrag anzeigen
Dein Vergleich mit Kendo ist nach meiner Meinung nach ein wenig „verdreht“. Wenn jemand nach Filmen wie Last Samurai handfeste „Ernstkampf“ sucht und dann bei der vollkommen versportlichte Kendo landet ist nicht gut bedient. Auch wenn er dabei mit Sicherheit sehr viel Spaß hat und ein wertvolles Vereinsmitglied wird. Bei uns ist das ja eher umgekehrt: viele Suchen eine eher sportlich ausgelegte coole Schwertkampf-Gruppe, und fragen sich nach eine weile warum wir statt coole gedrehte Schwertmoves immer nur ein und dasselbe sterbenslangweilige Technik wie Ansetzen üben.
Sobald eine klar wird, welche letale ziele der Fechtkunst vor 1500 verfolgt hat ist schon oft super uncool und eine Enttäuschung ist vorprogrammiert.
Die Leute, die nach solchen Filmen kommen, suchen ja meistens keinen Ernstkampf, vor allem weil sie gar keine Vorstellung davon haben, sondern sind erstmal nur angefixt durch die coolen Schwertkampfszenen in solchen Filmen und wollen auch die Klingen schwingen.
Beim Kendo trennt sich dann schnell die Spreu vom Weizen, weil eben die meisten der neuen Adepten zu weinerlich, zu weich und zu undiszipliniert waren, um beim Kendo mithalten zu können Weil es eben dort mit jeder Menge Ernst zugeht. Tatsächlich gab es dann Aussagen wie "boah das ist ja echt anstrengend und ihr kämpft ja richtig, so habe ich mir das nicht vorgestellt"
Kurzum, die Leute blieben nicht dabei, weil es ihnen entweder zu anstrengend und/oder zu Ernst und langweilig war. Da ging es uns im Kendo also genauso wie euch, denn die Leute erwarteten dann coole Filmmoves und fragten sich warum immer nur ein und dieselbe sterbenslangweilige Technik geübt wurde.
Insgesamt ist es also beim Kendo (wie wahrscheilich bei vielen Kampfsportarten sowieso), dass Leute mit Filmvorstellungen hingehen und dann enttäuscht sind, weil es eben mit harter Arbeit, Schweiß, Schmerzen und Ernst zur Sache geht. Damals rannten viele nach Rocky zum Boxen und haben wieder aufgehört, als sie das erste Mal auf die Nase bekamen oder es ihnen zu "langweilig" war, so wie nach Herr der Ringe zum Historischen Fechten. Wichtig sind doch durch solche Werbung dann die aus der größeren Masse, die im Sieb hängenbleiben und dann auch die Gruppe wirklich bereichern. Erst kürzlich haben Freunde aus einem kleinen Kendo-Club eine Aufführung zum Kendo im Kino machen können im Vorfeld der Premiere zu "47 Ronin", um damit für ihren bald beginnenden Anfängerkurs Werbung zu machen.
Wichtig ist für mich in der Definition, dass für mich auch Schwertkampf mit lethalen Techniken immer noch Sport ist (oder "sportlich anspruchsvoll" wenn man es so nennemöchte).