Ja bin ich, zumindest nur sehr bedingt. Natürlich hat das Üben mit schweren Gegenständen wie Keulen, Hämmer, Langstock etc. einen positiven Effekt auf den Körper. Der Körper lernt effektiv Kraft auf einen Punkt zu richten. Außerdem optimieren sich die Kontraktionsketten im Körper. usw.
Wenn ich aber nicht vor habe mit genau der Waffe zu kämpfen mit der ich auch übe, kann ich es gleich lassen.
Wer meint, man lernt den Bodenkampf durch das Üben von Langstockformen, hat, mit Verlaub, keine Ahnung vom Bodenkampf. Das sind 2 komplett unterschiedliche Welten. Alleine die Aussage "Mein Meister kommt gut zurecht mit dem Bodenzeugs". Welches Bodenzeug denn und gegen wen oder was? War er denn schonmal in eine BJJ, LL, oder Judo Gruppe und hat seine These validiert?
Im ersten Absatz erkennst Du sehr richtig einige der nützlichen Aspekte. Auf den zweiten Absatz geh ich daher nicht weiter ein. Ich denke du kannst den Widerspruch selbst erkennen. Mit demselben Argument könnte man auch den Boxsack abschaffen.
Was ihr nur immer alle mit "Formen" habt... Das sind austauschbare Anfängerübungen. Davon rede ich nicht.
Nein war er nicht. "Thesen" sind unwichtig. Validiert wird im Sparring (natürlich auch im Wettkampf und manchmal auch im echten Kampf) und dazu gibt es genügend Gelegenheiten bei uns. Wettkämpfer und Trainer, die Wettkämpfer ausbilden kommen zu ihm - also muss er nicht zu ihnen gehen. Glaub mir, ich wäre nicht dort, wenn es da um "Thesen" oder Theorie gehen würde, dazu gibt es Bücher.
Am Boxsack Boxe ich. Ich verwende genau die selben Bewegungsmuster die auch in der freien Anwendung zum tragen kommen. Außerdem trainieren ich Aspekte die sich so auch am besten am Boxsack trainieren lassen. Andere Aspekte werden durch andere Übungen besser ausgeprägt. Das Ziel ist klar, und die Schnittmenge relativ hoch.
Die Schnittmenge zwischen dem Üben mit dem Langstock und Bodenkampf ist dagegen verschwindend gering.
Ja unter den Blinden ist der Einäugige König. Vlt. sollte ich mal meiner LL Truppe vorschlagen, dass wir jetzt alle mit dem Langstock üben, anstatt uns auf den Boden zu wälzen.
Mal im Ernst: Selbst nach 10 Jahren Training mit dem Langstock wird dich jemand der ein halbes Jahr Bodenkampf in einem einschlägigen System trainiert hat, in die Tasche stecken (soweit Gewichts- und Kraftverhältnisse einigermaßen zusammen passen). Das garantiere ich Dir!
Grüße
Es gibt Übungen die machen den Körper schlicht besser, auch wenn sie
nicht 1 : 1 als sinnvoll wiedererkannt werden.
Die türkischen Ringer mit den riesigen Keulen .. ihr versteht was ich meine ?
Und Fedor mit Hammer vs. LKW-Reifen ...
Und meine eigene Erfahrung, dass durch das Üben mit einem scharfen
Katana mein wafffenloser Kram ERHEBLICH besser wird ??
Und hier sind wir wieder beim Thema: ein Lehrer der das selbst beherrscht
kanns einem zeigen / beibringen, wenn nicht - dann auch nicht weitergeben !
Grüße
BUJUN
Denke auch ohne Waffe kann man ein sehr guter Lehrer sein
Stimmt eh, hab aber auch nicht behauptet, dass das Üben mit dem Langstock einen zum Bodenkämpfer macht. Genauso wenig wie das Üben am Boxsack einen zum Boxer macht.
Aber wenn richtig geübt wird, schulen diese Übungen gewisse Grundlagen für die wesentlich praktischere Übung Sparring, welches wiederum eine sehr gute Übung für den Kampf ist.
Jeder Stil hat so seine Übungen, die einen isoliert betrachtet allesamt nicht zum Kämpfer machen. Die Übungen definieren aber irgendwie auch den Stil und wenn man sie weglässt, macht man halt einen anderen oder vereinfachten oder leider manchmal auch beschnittenen Stil.
Was aber den Typen betrifft, der nur ein halbes Jahr Bodenkampf in einem "einschlägigen System" trainiert hat, den schick uns mal lieber nicht, denn diejenigen die bei uns 10 Jahre Langstock trainiert haben, haben auch 10 Jahre Bodenkampf und Sparring gemacht und das wäre nicht fair. (Müssen solche Spekulationen und suggerierte Herausforderungen hier wirklich sein???)
Jaja. Aber manchmal wirds doch hier schon übertrieben. Man bekommt ja beim Querlesen hier im Forum oft den Eindruck, man müsse alles trainieren, aber BLOSS NICHT das, was man letztlich können will.
Das ist doch absurd.
Wenn jemand Bodensparring und Langstock übt, muss man schon sehr eigen ticken, um seine Bodenkampfskills aufs Langstocktraining zurückzuführen (und seine Langstockskills aufs Bodentraining??). Merkt das keiner mehr, vor lauter Prinzipienbesoffenheit?
Die Waffen können indirekt die Kampftechniken verfeinern, durch kräftigung, Strukturaufbau und besseres Körpergefühl. Letztendlich alles Fähigkeiten für die es etliche Übungen gibt, die sich genausogut eignen oder teilweise sogar besser.
Waffentraining eignet sich IMHO in erster Linie für den Umgang mit genauderselben. Sollte ich etwas Stockänliches in die Finger kriegen, habe ich nunmal ein Plan wie ich damit jemandem etwas Brachiales antun kann.
Bodenkampftraining eignet sich eben in erster Linie für die Situation am Boden oder auf dem Weg dahin.
Und so weiter und so fort..
So einfach ist das.
P.S.
Von daher sehe ich das Haargenau wie Terao!
Nein. Du hast behauptet dass Dein Meister "sehr gut mit dem Bodenzeugs" zurecht kommt. Und er führt das auf das üben mit dem Langstock zurück. Das ist in meinen Augen ganz einfach Quatsch. Wer noch nie am Boden trainiert hat, macht nichts anderes als wie ein Fisch zappeln. Da kann er noch so lange irgendwelche universalen Prinzipien trainiert haben. Die mögen zwar helfen, wenn du aber nicht einmal einen grundlegenden Plan am Boden hast, bringt das auch nicht viel.
Habe nie etwas anderes behauptet.
Du liest nicht richtig. Wenn jemand 6 Monate ein Bodenkampfsystem trainiert (einigermaßen intensiv versteht sich), dann macht der jeden (der ungefähr in der gleichen Gewichts- und Kraftklasse ist) platt, der noch keine Erfahrung am Boden hat. Darauf Wette ich 100.000 Euro! Langstocktraining hin oder her.
Das ist keine Spekulation und auch keine Herausforderung, ich gebe hier lediglich meine Meinung und Erfahrung Preis.
In Ordnung
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