Hallo,
meine Antwort ist ein Vergleich, keine Herablassung. Ich vergleiche das, was der Fragende mit Karate assoziiert, mit dem, was ich trainiere. Jeder, der hier schreibt, teilt seine Erfahrungen und seinen Karate-Hintergrund mit – und diese Information nutze ich, um die spezifische Wirkung meiner Krafterzeugung in Worten darzulegen. Angesehen davon antwortete ich auf die Frage, wie die „Stärke“ meiner Krafterzeugung gemessen wird, nicht aber wie ich Kraft erzeuge. Letzteres ist schriftlich nicht möglich.
Die Kraft eines Menschen ist erforderlich (weder die einer Maus noch die eines Elefanten), und ja, nur mit Kraft allein ist das möglich. Aber zur Unterstützung kommen noch weitere Faktoren hinzu, auf deren Nennung ich einfach mal verzichte. Wichtig ist jedoch, wie genau ich Kraft aufbringe (welche Muskeln usw.), um die von mir angedeutete Wirkung zu erzielen.
Grüße,
Henning Wittwer
Henning, das ist müßig, sich darüber auszulassen, dennoch sind die Stellen hervorgehoben, die ich (!) durchaus als solche (Herablassung) sehe(n würde):
Sorry, vlt war das mit der Maus und dem Elefanten missverständlich von mir ausgedrückt:Beide Bewegungen sind grob klar, denke ich. Als Kontaktstelle kann das Oi-Zuki-Handgelenk dienen, d. h. mein Gedan-Barai berührt das Handgelenk des Angriffsarms meines Trainingspartners. Mit Deinem Karate-Hintergrund und Deinen Erfahrungen würde Dein Gedan-Barai in dieser Situation eine Wirkung auf den Arm Deines Gegenübers haben. Vielleicht bewegst Du seinen Arm etwas aus der Bahn oder produzierst ein Hämatom oder eine Kombination aus beidem.
Ist nun die Kraft eines Bodybuilders (Mensch!!!!) oder die einer nicht Gewichte stemmenden Persönlichkeit (eben nicht so kräftig, wie erstgenannter) notwendig, um einen, von dir genannten, Tsuki zu parieren? Weiter: Muss das Muskelpaket mehr Kraft aufwenden oder weniger, als das was ihm entgegenkommt, um Strukturen des Gegenüber zu brechen?
Unbestritten... - zurück zu meinen vorher genannten Fragen![]()
Geändert von Sensei-T (18-02-2015 um 10:12 Uhr) Grund: Grammatik korrigiert
Ach nein. Das Behaupten ist meine Sache nicht.
Mir geht es nicht darum, jemanden von wasauchimmer zu überzeugen, wenn er selbst keine Erfahrungen damit hat.
Mir geht es lediglich um den Austausch mit Menschen, die an ähnlichen Dingen arbeiten, wie ich und die ähnliche Erfahrungen gemacht haben.
Darum habe ich hier nur reagiert auf die scheinbare Gleichsetzung von ten chi jin, Opening to six directions/pulling silk und Bildung eines Groundpath/peng. Denn nach meiner Erfahrung handelt es sich dabei um je eigenständige und voneinander zunächst einmal unabhängige Aspekte. Die auch je für sich selbst zu üben sind.
Geändert von carstenm (18-02-2015 um 12:03 Uhr)
Ich sage nur Vasiliev (der war´s allerdings nicht).
Habe ich leider keine Ahnung. Bzw. kann ich es biomechanisch oder neurologisch nicht erklären. Aber das Bild in castenms Artikel zeigt zumindest den Fakt ja ganz gut, wenn´s über Grounding geht.
Selbstredend ist natürlich die hübsche Rechnung von This, auf die ich eingestiegen bin, nicht wirklich auf den Menschen anwendbar (wurde ja auch schon gesagt). Sie sollte - für mich - nur grob bestätigen, dass wenn man die schiebende Kraft in ihrer horizontalen Richtung lässt, keine Chance hat, stehenzubleiben.
Biomechanisch/neurologisch kann man vielleicht sogar die komplexe Umformung nachweisen, musst du nur mal fix einen Supercomputer anwerfen.
Bei seinem Einstieg mit Griff an die Ellenbogen des Partners sagt Sergio sogar, dass es einfach ein Trick ist. Aber bei den späteren Übungen stört er die Struktur ja nicht mehr. Und selbst wenn man ihn vielleicht etwas kritischer sehen muss, hat der Mann für mich ein großes Können.
Richtig. Aber es ist offensichtlich gar nicht so einfach, Sergio ins Ungleichgewicht zu bringen. Und sicher gibt´s da draußen noch ganz andere Kaliber.
Sagt nicht Sergio, dass „Fajin“ nötig ist, um so jemanden trotzdem ins Ungleichgewicht zu bekommen?
Schöner Artikel, danke.
Vermutlich gibt´s da ein paar Dinge zwischen Himmel und Erde ... Bzw. wenigstens Sachen, die wir noch nicht (ganz) verstehen.
Grüße
Geändert von Nick_Nick (18-02-2015 um 10:56 Uhr)
@simplicius
...und von mir aus auch @FireFlea und @Vegeto
Wer auch immer der Urheber für diesen Link hier ist:
Skill Knowledge - Brisbane Chen Tai Chi
Das ist mit Abstand das Beste, was ich seit langem lesen und geniessen durfte!
Beim Lesen musste ich auch wieder an Justo Gomez und seinen "Standardhinweis" denken: "Look for connexion of upper and lower part of your body..." (mit spanisch-argentinischem Akzent natürlich)
_________________________
"Das Weiche besiegt das Harte, das Schwache triumphiert über das Starke." (Lao-Tse)
Ok, dann will ich versuchen, es klarer zu formulieren:
Ich mag lediglich den von dir benutzten Begriff "behaupten" nicht. Ich versuche im Gegenteil Formen von Kommunikation zu vermeiden, in denen etwas "behauptet" wird. Und zwar weil - nach meinem Verständnis - etwas zu behaupten eine im weitesten Sinne konfrontative Kommunikationssituation impliziert. Und das ist im Moment etwas, an dem ich nicht mitwirken möchte.
Ich sage Dinge, die ich erlebe, erfahre. Dinge, die ich nicht erlebe, sage ich nicht.
Jedenfalls versuche ich, in dieser Weise unmittelbar und klar zu sein. Wenn mein Gesprächspartner, das, was ich sage, nicht für wahr hält, dann ist das eben so. Ich sehe dann keine Veranlassung dazu, das, was ich gesagt habe, in irgendeiner Weise zu verstärken. Darum hatte ich geschrieben: "Das Behaupten ist meine Sache nicht."
Ich habe aber genauso auch geschrieben, daß es mir um Austausch geht. Und zwar um den Austausch mit Menschen, Das will sagen, die Antwort auf deine Frage ist: "Nein". Ich behaupte das nicht.
Sondern ich übe das schlicht und einfach.
Und ich fahre zu Lehrern, die das zeigen können und von denen ich es lernen kann.
Und ich tausche mich gerne aus mit anderen, die das auch üben.
In dem Absatz darunter ist ja sogar - wenn auch äußerst verkürzt - etwas dazu gesagt, was konkret geübt wird.
Wir benutzen übrigens tatsächlich schon seit längerem die von dir verlinkten Zeichnungen. Das, was wir konkret üben, findet sich darauf allerdings (bisher jedenfalls) nicht.
Langer Rede kurzer Sinn: Ich kenne das, wonach du gefragt hast, in der Tat seit ein paar Jahren aus eigenem Erleben und lerne und übe das auch.
Aber ich habe halt schlicht und einfach keine Lust, darüber einen konfrontativen Dialog zu führen oder, auf Deutsch gesagt, mich dazu rumzustreiten.
Ist es so verständlicher?
Abgesehen davon:
Ich habe keinen Schimmer, was und wie kanken übt. Aber. Auch in unserem Üben geht es um Vorstellung. Vielleicht ist das dasselbe, was er unter Bildern versteht. Vielleicht auch nicht. Wir benennen es am liebsten mit dem englischen Begriff "intent", für den es keine wirklich passende Übersetzung gibt.
Geändert von carstenm (19-02-2015 um 11:15 Uhr)
Hallo,
(1) Ich schrieb eindeutig, dass ich es schriftlich nicht erkläre. Selbstverständlich bin ich in der Lage meine Art von Krafterzeugung zu vermitteln. Allerdings spielen Worte (die missverstanden werden können), eher eine Nebenrolle. D. h. die verbale Kommunikation dient eher zur Unterstützung der eingesetzten visuellen und taktilen Kommunikation. Letztere ist insbesondere zum Vermitteln/Erklären meiner „Krafterzeugung“ unumgänglich.
(2) Zum Krafterzeugen und -übertragen in meinem Sinn ist nicht die Kraft eines Bodybuilders notwendig. Notwendig ist die Kraft eines spezifisch trainierten Menschen, der seine Muskeln unserem Lehrgebäude entsprechend trainierte, das darauf abzielt, Kraft in der für uns spezifischen Weise zu erzeugen. D. h. ich führe ganz bestimmte Übungen nach ganz bestimmten Übungsrichtlinien durch, um meinen Körper (meine Muskeln) für meine Krafterzeugung auszubilden.
Grüße,
Henning Wittwer
Richtig. Habe ich in dem Video an der Stelle nicht so genau hingesehen und hingehört. Mein Fehler.
Aber den Rest meines Geschrieben, den du nicht zitiert hast, kann ich immer noch unterschreiben:
Verstehe ich nicht. Müssen wir aber denke ich auch nicht weiter vertiefen.
Verstehe ich auch nicht. Falls du meinst, dass mentale Arbeit/Visualisierungen abergläubischer Mist sind und den Naturgesetzen widersprechen, lass es doch für dich.
Ich kann mich aber dem Beitrag von carstenm voll anschließen.
Grüße
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