Da kann man mal sehen, wie klein die Brötchen sind, die manche zu backen gezwungen sind.![]()
Da kann man mal sehen, wie klein die Brötchen sind, die manche zu backen gezwungen sind.![]()
Ältere Kollegen im Schulsport haben schon häufig berichtet, dass die Anforderungen in den letzten Jahrzehnten immer weiter abgesenkt wurden.
Meiner Erfahrung nach sind die Kinder im Schulsport gut, die regelmäßig im Verein aktiv sind. Das sind auch psychologisch gesehen die, die sich mal was trauen, Ehrgeiz haben und Ängste überwinden wollen. Ich versuche deswegen die Eltern schon früh zu ermutigen, ihre Kinder in Vereine zu schicken, zumal auch Studien gezeigt haben, dass der Organismus ein Lebenlang von Trainingserfahrungen aus dem Kindes- und Jugendalter zehrt.
Im Schulsport haben wir 2 bis 3 45Min. Einheiten die Woche, je nach Klassenstufe. Das reicht nicht, um wirkliche Trainingsreize zu setzen, zumal ja wie bereits erwähnt Zeit für's umziehen, Geräte auf- und abbauen, für die Disziplinierung der Schüler etc. davon noch abgeht. "Training" ist auch nicht die Aufgabe von Schulsport. Der Sportlehrer soll den Kindern Möglichkeiten des Sporttreibens aufzeigen bzw. die Vielfältigkeit von Sport vermitteln und möglichst begeistern, um Spaß am Sport zu erzeugen und so zum lebenslangen Sporttreiben zu motivieren.
Wenn Eltern in dieser Hinsicht ihrem Erziehungsauftrag immer weniger nachkommen, müsste man überlegen, Schule mal neu zu denken. Mir gefällt bspw. das Konzept der "bewegten Schule", wo es darum geht, Bewegung möglichst in jeder Unterrichtseinheit unterzubringen.
Geändert von Kensei (03-04-2015 um 22:54 Uhr)
In Bayern ist das schon als klare Anregung für den Unterricht vorgesehen.wirklich mehr Bewegung in den Unterricht
Aber die Umsetzung läßt noch zu wünschen übrig. Viel "älter gestickte Lehrer" (unabhängig vom Lebensalter!! ) müssen sich da umstellen. Verhaltenskreative Kinder sehen das als teilweise auch als Möglichkeit des Rumtobens und Verweigerns von Anforderungen.
In der Schule hatten wir damals 2 Schulstunden in der Woche und das ist total wenig. Weshalb kann man das nicht einfach erhöhen? In den USA (ohne deren System übernehmen zu wollen) spielt Sport eine viel größere Rolle in der Schule.
Als Kind habe ich noch zB jeden nachmittag Fußball o.Ä. gespielt. Da ist in Großstädten erstmal die Stadtplanung gefragt, entsprechende Möglichkeiten zu bieten.
Im Verein sport zu machen ist die beste Möglichkeit für ein Kind nicht nur wegen dem Sport an sich sondern auch wegen den sozialen Strukturen.
Hast du ein Beispiel dazu?
Ich kann mir das schwer vorstellen, m.E. brauchen einige Fächer auch "Ruhe" und "still sitzen", aber ich kenne auch das Konzept dahinter nicht.
schöner Film.
Bemerkenswert ist die aufwändige, aber eigentlich unumgängliche Ausstattung dieser Klasse = Höhenverstellbare Tische und Stühle, extra Computer, Whiteboard, 3 Tafeln an einer Wand, Liegeflächen, ......
Dafür müssen die Schüler in den vorausgegangenen Klassen schon viel geübt haben im sozialen Miteinander und den Anforderungen von Freiarbeit/Wochenplan/....
Natürlich funktioniert es dann !!
Wir hatten stinknormale unverstellbare Holztische und -stühle, und in den Pausen jedesmal Fussball mit nem Tennisball gespielt. Dazu Vereinssport 2x die Woche, und sonst Fussball auf der Wiese. Mehr als 2x die Woche Sport als Fach hatten wir auch nicht, ich weiss aber nicht mehr ob das 45 oder 90 Minuten waren (inklusive Umziehen).
"Man kann Leuten nicht verbieten, ein ***** zu sein." (Descartes)
Da sind viele Schulen glücklicherweise schon besser dran. Ergonomische Fakten finden ihren Anklang.stinknormale unverstellbare Holztische und -stühle
Aber das mit dem 2 Stunden Sport pro Woche ist meistens geblieben, der Fußball auf der Wiese geht leider ganz oft nicht mehr. Übergewichtige Kinder sind deutlich mehr geworden. Koordinatorische und konditionelle Minderleistungen sind bei deutlich über 25%
der Schüler zu bemerken.
Ich hab mal über die letzten 3 Monate Kindertraining ne kleine Zwischenbilanz gezogen.
Wir haben seit Januar 20 Minuten Fitness in die Trainingseinheiten aufgenommen. Diese findet grundsätzlich statt und kann auch nicht umgangen werden. Wer die Erwärmung schwänzt, macht halt das Training nicht mit und die Eltern werden informiertNatürlich muss man die Fitness dann immer mal variieren und mit Spaß versehen, damit es nicht langweilig wird ... logisch ...
Fazit: Die Kinder haben sich sehr gut daran gewöhnt und es ziehen auch alle mit. Klar steigt ab und an einer aus weil die Kraft nachlässt, aber nach einer ganz kurzen Verschnaufpause steigen die Kids auch wieder ein und machen wieder mit. Wir sind von gequälten und verhassten 10 Situps auf 85 Situps mit leisem fluchen ab 50 Wdh. hoch.Das ist echt Klasse. So viel schaffen so manche Erwachsene nicht.
Auch bei anderen Fitnessübungen werden die Kids besser. Selbst die verhassten Liegestütze sehen mittlerweile ganz ordentlich aus.
Generell ist auch mit der gestiegenen Fitness der Kids die Konzentration im Training besser geworden.
Ich für meinen Teil denke, dass der Sport und das Toben und sich mal anstrengen müssen für die Kinder ganz gut ist. Sie haben dadurch innerhalb eines überschaubaren Zeitrahmens deutlich erkennbare Erfolgserlebnisse. Und mal ehrlich, wer will sich schon mit der Anzahl erreichter Punkte in einer Arbeit vergleichen.
Es bringt durchaus etwas auch nur ein kleines Mindestmaß an richtigem Sport zu üben. Vielleicht sollte man sowas wie Frühsport an der Schule einführen.
Mehr Sport für Kinder
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So weit so erschreckend - nur kann man das ja nun wirklich nicht der Schule anlasten. Und ich halte es auch für falsch wenn man dann (ausschließlich) mit dem Finger auf die Schulen zeigt und denen die Verantwortung / Schuld zuschustern will.
Sportunterricht war auch vor 15-20 Jahren jetzt nicht deutlich mehr als die hier angesprochenen 2-3 Stunden, trotzdem war der Anteil der übergewichtigen / motorisch gestörten Kids deutlich geringer.
Schule kann m.E. nicht alle Defizite auffangen die sich die Eltern selber einbrocken. Und bewegte Schule etc. sind da vielleicht nette Überlegungen, wenn die Kinder dann aber den Rest der Woche sich wenig bis gar nicht bewegen und die Eltern eben auch selbst ihren Hintern nicht hochbekommen und es vorleben ist das Ergebnis bereits vorprogrammiert.
"It's not the size of the dog in the fight, it's the size of the fight in the dog." M. Twain
"Whoever said one person can’t change the world never ate an undercooked bat..."
laut BGB sind die Eltern für die Erziehung ihrer Kinder verantwortlich.irgendeinen grund wird es schon haben, dass staatlicherseits nichts (nennenswertes) flächendeckend für eine deutliche verbesserung getan wird.
Schule findet nur an 201 Tagen meistens vormittags statt, also mehr als die Hälfte des Lebens geschieht anderswo.
Gefühlt mehr als 50% der Lehrkräfte haben auch nur sehr wenig für die körperlichen Aspekte des Lernens übrig. Ihnen wäre es recht, nur Gehirne im Klassenzimmer zu haben.
mit diesem argument könnte man die schule m.e. insgesamt abschaffen oder mit ähnlichen argumenten (eigenverantwortung) jegliche verantwortung des staates verneinen.
natürlich liegt auch m.m.n. die verantwortung basismässig bei den eltern.
wenn die dieser jedoch nicht gerecht werden (können) und dadurch die erwähnten folgen sich immer mehr verstärken, wäre es doch naheliegend, staatlicherseits nachhaltig unterstützend einzugreifen; jedenfalls, wenn man der meinung ist, dass diese entwicklung künftig erhebliche negative auswirkungen haben wird - sonst kann man´s auch einfach laufen lassen.
es gäbe zb noch den bundestag, unsere bundeskanzlerin und die kultusministerien.Gefühlt mehr als 50% der Lehrkräfte haben auch nur sehr wenig für die körperlichen Aspekte des Lernens übrig. Ihnen wäre es recht, nur Gehirne im Klassenzimmer zu haben.
gruss
Geändert von zocker (08-04-2015 um 18:22 Uhr)
Der Arbeitsdienst der HJ, Maos rote Garden oder andere "staatliche Erziehungsmaßnahmen" zeigen wo das hinführen kann.wäre es doch naheliegend, staatlicherseits nachhaltig unterstützend einzugreifen
Natürlich wünsche ich mir als betroffener Lehrer oft genug, den Einfluß von Helikoptereltern oder die Ignoranz von "mein Kind darf alles, denn es hat ja ADHS" Eltern abzuschaffen. Nur: wer bestimmt, was eine richtige Erziehung ist?
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