Zitat Zitat von beniwitt Beitrag anzeigen
Die Absicht ist ein direkt auf den Erfolg als Ziel gerichteter Wille, oder ein Bestreben etwas zielorientiert umzusetzen. Es ist sehr "linear".
Das kann man halt auch so verstehen, dass dieser Wille / Yi sich so manifestiert "ich will diesen Ball oben rechts in den Winkel hauen". Oder "diesen Sack knocke ich jetzt mit einem Tritt in die Eier aus". Sowas erkennen Menschen die in ihren Instinkten verwurzelt sind sofort, und zumindest entspricht das nicht meiner Erfahrung dass ein guter IMAler oder auch nur guter Sportler so seine Initiativen anfängt. Mein Ziel ist dass mein Körper gesund bleibt, oder dass ich etwas erreiche. Ne Wand hochklettern, ein Tor werfen, oder nen Korb, mir nicht den Arm brechen, nicht vom Bus überfahren werden. Wie genau manifestiert sich bei mir nicht "zielgerichtet", und auch bei den guten Sportlern die ich so getroffen habe nicht. Die laufen relativ zielgerichtet auf das Tor zu, aber dann kommt einer von links und der andere bleibt weg, der Torhüter kommt rausgelaufen oder nicht, und so weiter. Chaos. Was der gute Sportler dann wirklich macht, entscheidet sich bei guten Leuten in der Zehntelsekunde wo die ihren Wurf ausführen, und dabei kommen immer wieder neue Tricks raus die man so noch nirgendwo gesehen hat. Von daher möchte ich nicht, dass sich bei Leuten die damit anfangen in den Kopf setzt, dass das etwas ist was man irgendwann vorher entscheidet, und dann mit viel zielgerichtetem Wollen durchprügelt, auch gegen andere Gefühle in einem selbst. Im Gegenteil, man muss lernen seinen Gefühlen zu vertrauen, und sich spontan zu verhalten. Die Absicht eine Faust nicht mit den Zähnen zu stoppen hat der Körper von alleine, oder auch dessen Geist. Diese intrinsischen Absichten reichen völlig aus, um komplexe Aktionen mit artistisch eingesetztem "Qi" / Jin auszulösen. Man spürt übrigens wenn sich das anbahnt. Das ist eher so wie beim Kaffee trinken, man hat Durst, möchte trinken, und greift spontan von alleine die Kaffeetasse ohne zu überlegen. Dann merkt man die ist aber zu heiss, und setzt wieder ab, und fängt an zu überlegen. Pusten, und so weiter. Das sind Vorgänge die unterschiedliche Hirnareale einsetzen, die aber ständig ineinander übergehen. Ich glaube nicht, dass man sich einen Riesengefallen tut, wenn man das extrem spezifiziert, was was ist, oder wie das heissen müsste.

Das ist jetzt als Erläuterung gedacht, und nicht als Trappatoni-Fundamentalkritik an allem was Du je gedacht oder gewollt haben könntest. Ich weiss nicht ob Du das so oder so ähnlich gemeint hast, ich möchte es nur mit einfachen Worten etwas klarer ausführen.

Manchmal ist weniger mehr. Man trainiert einfache Übungen in einem bestimmten Geisteszustand, und dann kommt viel von alleine, in spielerischem Kontext beim "Raufen" oder Ballsport.