Nein. Aber tiefgreifende Annahmen müssen schon was besser untermauert werden als mit Anekdotensammlungen, um mich zu überzeugen.
Wo soll man denn sonst die Grenze ziehen? Wo ziehst Du sie? Oder glaubst Du einfach alles, von dem irgendwer behauptet, er hätte das aber ganz sicher gesehen?
Ich frag mich halt auch, wo der Mehrwert von unsichtbaren Extradimensionalen liegt. Erklärt deren Existenz was? Kann man damit Ereignisse prognostizieren, herbeiführen, verhindern? Kann man auch ohne Verlust Engel, Außerirdische oder unsichtbare Spaghettimonster an ihre Stelle setzen? Ist das nicht einfach nur ein cooler Begriff für ein bei beliebigen Ereignissen wählbares +x? Kann mans nicht genausogut, sagen wir, unaufgeklärte Restvarianz nennen? Gibt es überhaupt unaufgeklärte Varianz, die nicht den Extradimensionalen zuzuschreiben ist, und wie unterscheidet man das eine von dem anderen? Pi mal Daumen aus dem Bauch heraus? Wie soll das gehen, wenn die doch so ganz anders ticken und handeln als wir? Hat es überhaupt praktische Konsequenzen, wenn ich die Existenz dieser unbegreiflichen, nicht beeinflussbaren Macht, deren Motive mir per se immer verschlossen bleiben werden, von der ich also nie wissen werde, wann, wo, wie, warum sie auf welche Weise eingreift oder nicht eingreift, annehme? Ist das nicht eine ziemlich genaue Definition dessen, was man landläufig Zufall nennt? Ist es nicht gerade ein Zeichen unserer Beschränktheit, der Konstruktion unseres spezifischen Seelenapparates, wenn man so will unserer Hybris, dass wir hinter allem, was wir nicht erklären können, ein humanoides, planvoll vorgehendes Wesen vermuten, das bei aller oberflächlichen Verfremdung uns doch wieder bloß als unser eigenes Spiegelbild erscheint? Sind wir so in unserer eigenen Personenhaftigkeit befangen, dass wir uns ein unpersönliches Universum, in dem eben nicht irgendjemand an den Schalthebeln sitzt, gar nicht vorzustellen vermögen?






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