Geändert von Gerar (10-01-2017 um 11:57 Uhr)
Es war so schön ruhig...
Ist es jetzt wirklich nötig, zwanghaft die MMA-Thematik hier mit reinzuholen?
Mehr zum Topic: Ich kann nur aus Training-Perspektive berichten, aber was da gut ankommt ist es Vorbind zu sein.
Damit meine ich weniger bestimmte Dinge auf diese Art zu schulen, sondern "normales Verhalten".
Wenn bei uns zum Beispiel geflucht oder an die Boxbirne gegangen wird, heißt es Kniebeugen - bei den Kindern, aber auch den Trainern; dadurch merke sie, daß die Regeln für alle gelten.
Dabei wirklich beachten, wie bereits gesagt wurde, daß Kinder mehr mitbekommen und nachmachen, als man denkt!
Als Beispiel: Ich habe eine andere Position der Hände beim An- und Abgrüßen, weil ich das so gelernt habe.
Irgendwann, als ich beim Angrüßen aufgeguckt hatte, um zu sehen wer laut war, hab ich bei einem unserer Jungds gesehen, daß er die Hände nun auch so hält - da habe ich vorher nie drüber nachgedacht.
Sobald man ihnen was aufzwingen will, was so gar nicht deren ist, habe ich die Erfahrung gemacht, daß sie blocken.
Was Wettkämpfe angeht: Bei uns haben wir zwar ein paar Kinder, die innerhalb des Vereins "kämpfen", aber höchtens zwei, die auch außerhalb würden wollen.
In einem anderen Judo-Verein, hat keines der Kinder Interesse an Wettkämpfen.
Das sollte man ebenfalls akzeptieren!
ach komm, das bringt doch auf dauer nichts!
den zwang sehe ich eher beim kelten - kann mich natürlich (diesmal) auch irren.Ist es jetzt wirklich nötig, zwanghaft die MMA-Thematik hier mit reinzuholen?
hast recht, auch wenn ich vorher noch gerne das alter des (inoffiziellen) sohnes, sowie die bedeutung des begriffs "(inoffiziell)" in diesem zusammenhang gewusst hätte.Mehr zum Topic: ...
letzteres wäre meine nächste frage an den te gewesen.
also, meine erfahrung zb:
- mit kindern ist es gut, viele (alters- und persönlichkeitsangemessene) spässe zu machen.
- man sollte stets im blick haben, wie das kind veranlagt ist, d.h. welche art "hilfe" es überhaupt verträgt.
-vor allem sollte man nicht hauptsächlich von seiner eigenen persönlichkeit und von dem, von dem man meint/weiss, dass es für einen selbst passt/als kind gepasst hat, auf die bedürfnisse des kindes schliessen.
- zudem sind auch die zeiten zu berücksichtigen, in denen man lebt, zb:
nur weil man selbst in einer zeit aufgewachsen ist, in der allgemeine stimmung war, dass es einem jungen nicht schadet, ab und zu mal eine zu fangen (wenn er zu frech war), heisst das nicht, dass man das auf eine zeit in der sich die gesellschaftliche grundstimmung und weitere damit zusammenhängende verhältnisse diesbezüglich sehr geändert haben, übertragen kann.
...
gruss
hier heißt es viel 'auf die Bedürfnisse der Kinder eingehen'
ich habe aber auch noch einen Leitspruch, der das etwas relativiert - zurecht wie ich meine:
"Nicht das Karate zu den Menschen bringen - die Menschen zum Karate bringen."
d.h. wer bei der Kata an den haaren spielt wird ausgepeitscht!!
Deiner hingegen bringt mich nur zum Kopfschütteln, vielleicht noch zum Gähnen.
Ich habe es auch nicht nötig, mich hinter Allgemeinplätzen zu verstecken, wie du es so gerne tust.
Das liegt daran. Dass es darum geht, was ICH tun kann. Gecheckt?Zum Gruseln, weil in dem Text, wo es angeblich um deinen (Adoptiv)Sohn geht, 15x das Wort "Ich" vorkommt und nicht einmal dein Sohn als Person auftaucht.
Umgekehrt habe ich mehr als 10 "Du-Nachrichten" in deinem Post gezählt. Grosse Klasse.
Naja, hier geht's ja glücklicherweise um mich. Mit Leuten wie dir muss ich mich, Gott sei Dank, nicht beschäftigen.
Wie überaus überraschend. Eine geradezu bahnbrechende Erkenntnis.
Danke Alfons. Nun, führen durch Vorbild ist einer meiner wichtigsten Grundsätze.
Ich habe allerdings manchmal das Gefühl. Dass ein starkes Vorbild die Kinder auch überfordern kann. Verstehst du, was ich meine?
Viele Kinder von Stars scheinen im Leben "abzustürzen" und mir scheint da ein Einflussfaktor zu sein, dass das Vorbild der Eltern in gewissen Fällen unerreichbar scheint.
Was denkst du dazu?
Auch das habe ich inzwischen bemerkt.
Nachdem ich dachte, Meditation sei für die Jungen viel zu schwierig, habe ich herausgefunden, dass das Gegenteil der Fall ist, und sie dies sehr mögen und schätzen.
Danke Gerar. Du scheinst mich zu verstehen.
Ich schäme mich nicht für meine Fragen. Stinkfrech profitieren ich von den Erfahrungen, welche kluge Köpfe während harter Jahre gemacht haben.
Dies scheint besonders wichtig zu sein und stets betont.
Auch ich erinnere mich, dass die Vorbilder stets wichtiger waren, als die Belehrungen.
Allerdings habe ich Belehrungen dieser Vorbilder auch gerne angenommen. Damit scheine ich aber eher die Ausnahme zu sein und das muss ich einsehen.
Genau dies ist mein Problem:Sobald man ihnen was aufzwingen will, was so gar nicht deren ist, habe ich die Erfahrung gemacht, daß sie blocken.
Ich muss den Kindern viele Dinge beibringen, die ihnen womöglich widerstreben.
Ich versuche dann, zu erklären, wieso diese Dinge so wichtig sind.
Denn ein "weil ich es so sage" hat mir selbst nie gereicht.
Doch ich mache die Erfahrung, dass die Kinder (manchmal auch die Erwachsenen, gell Kelte) gewisse Erklärungen mangels Erfahrung schlichtwe nicht verstehen können.... oftmals weil die kleinen und weniger kleinen Fürze tatsächlich meinen, Recht zu haben. Und da der Dunning-Kruger-Effekt sie daran hindert, mich zu verstehen, sind Erklärungen manchmal eine Sackgasse.
Trotzdem müssen kleine Kinder lernen, ihren eigenen Popo abzuwischen, später ihre eigenen Wecker zu stellen und bestimmte Techniken und Rituale auf bestimmte Weise zu tun.
Dazu möchte ich erwähnen, dass es mir primär um die Didaktik geht, also um meine Schüler. Diejenigen sind in allen Altersstufen ab 4 Jahren.
Mein "eigener" ist inzwischen 10.
Inoffiziell, weil er nicht meines Blutes ist und mich beim Vornamen nennt und seinen leiblichen Vater mit diesem Titel anspricht.
Das wurde mir sehr schnell abgewöhnt.-vor allem sollte man nicht hauptsächlich von seiner eigenen persönlichkeit und von dem, von dem man meint/weiss, dass es für einen selbst passt/als kind gepasst hat, auf die bedürfnisse des kindes schliessen.
Auch das halte ich für wichtig genug, um es erneut zu zitieren. Sozio-psychologischer Rahmen ist extrem wichtig.- zudem sind auch die zeiten zu berücksichtigen, in denen man lebt, zb
Und das Schlagen von Kindern ist für mich ein rotes Tuch! Insbesondere, wenn ein Erwachsener meint, es hätte ihm "nicht geschadet" und gleichzeitig ist er so verletzt an der Seele, dass er seine Hand gegen ein Kind erhebt....
Die Traditionen erhalten, heisst für mich, stetige Entwicklung.
Deswegen, ich betone es erneut, schäme ich mich nicht, die dümmsten Fragen zu stellen, ich würde ich schämen, Kontakt zu dutzenden Top-Trainern zu haben, ohne aus diesem Pool an Erfahrung zu schöpfen, damit wir alle profitieren können.
Danke allen denen, die mit Mut, Stärke und Liebe antworten.
Kelte, naja, der ist halt ein armer Kerl.
wahrscheinlich wird man beim unterrichten fremder und der erziehung "eigener" kinder in einigen punkten unterschiede machen müssen.
Mein "eigener" ist inzwischen 10.
Inoffiziell, weil er nicht meines Blutes ist und mich beim Vornamen nennt und seinen leiblichen Vater mit diesem Titel anspricht.
könnte mir diese situation erziehungstechnisch nicht unschwierig vorstellen.
der hat m.e. nichts gegen dich persönlich, nur gegen mma.Kelte, naja, der ist halt ein armer Kerl.
gruss
Geändert von zocker (10-01-2017 um 23:24 Uhr)
Ich bin selbst noch voll in der Entwicklung drin, ein guter Kindertrainer zu werden, habe aber das eine recht schnell bemerkt oder mitunter schon vorher mitbekommen (durch eigene Erfahrungen als Kind selber, aber auch in meinem eigenen Training ); wenn auch bei Weitem nicht so viel, wie ich gerne hätte
Ich glaube, daß es hier ganz massiv auf die Art ankommt, wie man die Kids belehrt/ wie sie belehrt werden.
Selbiges mit Rügen.
Mal überspitzt: Einfach stumpf: "Böse!" sagen und das Kind auf die Strafbank setzen, wird weder denen noch dir was bringen.
Ich sage den Kindern gerne, warum sie gerade ermahnt werden - denn immer ist denen das in dem Moment gar nicht bewusst.
Auf der anderen Seite lasse ich das bei Wiederholung sein, weil man mitbekommt, welches Kind genau weiß, warum man ihm was sagt.
Oder auch erklären lassen, warum sie nun pumpen durften: Sie merken, daß man sie "immerhin" ernst genug nimmt, das sie es wissen (was in aller Regel auch zutrifft).
Und mir wurde erklärt, daß genau das wichtig ist und auch der Grund, warum Kinder mich scheinbar mögen: Ich wusste nie (also außerhalb von Training und Sport) viel mit ihnen anzufangen, habe aber immer normal mit ihnen geredet, Fragen beantwortet oder auch mal gesagt, daß ich es nicht weiß.
Das finden Kinder wohl toll.
Keine dumme Babysprache, kein Fragen ignorieren, nicht allwissend sein, sie ganz normal behandeln - das macht einen wohl auch schon bei Kindern echter (ja, das musste man mir vor ein paar Jahren erklären).
Kinder sind nicht dumm und bekommen *sooo* viel mit (das musste man mir *nicht* erklären )
Bei unseren Karate-Kids ist es eine Wonne.
Fluchen ist Tabu und das wissen die auch.
Ein Gespräch aus deren Kabine, vor ein paar Wochen: "Scheiße."
"Du hast scheiße gesagt, du musst zehn Liegestütze machen!"
Dann kam murmeln; das hatten wir Trainer im Thekenbereich nicht mehr verstanden.
Das nächste war dann: "Eins, zwei, ..."
Wir, als Trainer, hatten unseren Spaß zu sehen, wie die sich gegenseitig weiter erziehen!
Warum ich das erwähne: Wir erklären ihnen halt in dem Momenten, warum sie pumpen müssen, sie verstehen es - und geben es sogar weiter, bzw. erziehen sich gegenseitig weiter.
Das ist nun Spekulation, aber ich denke würde wir nur schimpen und sie pumpen lassen, ohne zu erklären oder auch selber zu pumpen, wenn mal was falsch lief, würden die das anders aufnehmen und nicht Ernst nehmen.
Ganz ähnlich gehe ich das mir Belehrungen an: Nicht von oben herab und schon gar nicht ungeduldig, auch wenn es das hunderste Mal ist, sondern immer ruhig bleiben und... "kameradschaftlich" erklären.
Was ich auch gerne mache, nicht nur beim Sport, ist es sie sich selber die Antworten erarbeiten zu lassen.
Aus den Fingern gezogenes Beispiel, nicht besonders gut: "Das ist gut, wenn du nun blocken willst. Aber der Schlag kommt durch oder dir tut der Arm jetzt weh, wo du geblockt hast - wie hättest du das vermeiden können?"
Ab einem gewissen Alter sollten sie dann auf die Idee kommen, das nicht dazustehen/ ausweichen vielleicht eine Möglichkeit wäre.
Wenn man merkt, daß sie die Antwort nicht wissen gibt man Hinweise, in dem man zum Beispiel schon mal einen angedeuteten Schritt des Ausweichens macht.
Da kommt es sicherlich darauf an, was ihnen widerstrebt, warum und auf das Kind selber.
Gestern hatte ich ein Kind, das müde wurde und deswegen kein Bodenrandori machen wollte.
Ich habe ihre Hände genommen, sie an den Gi des anderen Kindes "gesteckt", welches dann angefangen hat - und plötzlich war es toll.
Das war natürlich relativ leicht
Ein andermal hab ich einen Junge dazu gebracht Kihon zu machen, indem ich ihm erklärt habe, daß alle Zombies Kihon machen
Aber ja, das ist bockschwer (mein Zombie-Beispiel hat auch nur für eine Bahn gereicht ) und je nach Alter fast unmöglich und sollte auch nicht sein.
Wir hören jetzt endlich auf, vierjährige Grundschule machen zu lassen; hab ich seit einem halben Jahr versucht wegzubekommen. Stattdessen dürfen sie nun etwas gegen Pratzen schlagen und haben Spaß.
Mir auch nicht. Reicht den meisten nicht, glaube ich.
Ein- oder zweimal bin ich dem auch im Erwachsenen-Training begegnet (obwohl dieser Jemand durchaus in der Lage war, zu erklären warum; ich habe nach dem Training weiter genervt) und geht da auch nicht.
Das sind für mich die Momente, in denen ich ihnen das auch so erkläre.
Das es jetzt vielleicht noch nicht so wichtig oder verständlich sei, je nachdem, es aber mal wichtig sein wird, weil sie sich sonst verletzen (oder was auch immer) können.
Aber das braucht halt dann auch mitunter seine Woche und Monate, da musst du Geduld mitbringen.
Viel Geduld.
Sei einfach froh, wenn sie es lernen wollen, und sei es nur die Hälfte der Zeit.
Wir haben ein, zwei Kinder die haben nicht einmal auf die Spiele Lust - um mal dein ersten Beispiel zu nehmen: Denen würde man auch in fünf Jahren noch den Ar... abwischen
Gute Unterteilung des Alters ist hier wichtig.
Unsere jüngste Gruppe geht von 4-7/8 und schon hier wäre eine weitere Trennung noch wünschenswert.
Himmel, teilweise wünsche ich mir selbst bei den vierjährigen verschiedene Gruppen, weil die so unterschiedlich mitmachen
Bei uns wird halt innerhalb der Gruppe dann noch einmal getrennt; die "kleinen Kleinen" lernen eigentlich nur durch Spiele und auf spielerische Art.
"Richtiges" Techniktraining kann man mit Vierjährigen vergessen.
Tolles Alter, egal für was!
Ignorier ihn hier doch einfach und mache es nicht wie Zocker, der versucht ihn in eine MMA-Diskussion hier zu verleiten.
Macht doch nur das Thema kaputt.
Vielleicht DAS "Geheimnis": Kinder für voll nehmen!
Nicht als große oder kleine Erwachsene, aber als reife, begreifende Persönlichkeiten.
Das kommt IMHO an! (isses zumindest in meinen 12 Jahren Kinder- und Jugendtraining)
P.S.: Und dabei nicht (vor)spielen, sondern authentisch sein. Walk your talk.
Solche oder ähnliche Fragen hab mir auch vor Jahren gestellt.
Oft war ich auch am zweifeln, ob ich das richtig mache.
Jetzt hab ich Ergebnisse, (19, 21) wie war ich/bin ich als Vater, und muss sagen, alles richtig gemacht
Ich denke, wenn man mit gesundem Menschenverstand daran geht, wird es schon klappen.
Gruß
Gerar
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