Zitat Zitat von Royce Gracie 2 Beitrag anzeigen
[...] Ich Spanne im letzten Moment wo die Faust einschlägt die Finger/Faust schon bewusst stärker an.

Das ist nur ein Bruchteil von einer Sekunde.
Aber das ist absolut nötig.
Ich generiere meine komplette Schlagkraft aus einer Explosionsartigen Hüftbeschleunigung die in die Schulter übergeht und den komplett entspannten Arm nach vorne schleudert.
[...]
Das erinnert mich etwas an meine Art zu schlagen, die Kraft kommt ruckartig aus der Hüfte und reißt zuerst Schulter und unter mithilfe der Musculi Pectoralis et Deltoideus Clavicularis dann den lockeren Arm nach vorne. Der Rest der Muskeln arbeitet auch mit, soll heißen sie helfen die Kraft in der Hüfte zu erzeugen (z. b. Musculus Gluteus) und sie richtung Schulter zu übertragen (z. b. Musculus rectus abdominis).

Ich habe eher das Problem dass ich nicht immer so locker bin wie ich gerne wäre, wenn ich verkrampfe funktionierts einfach nicht, ich werde langsamer und der Schlag verpufft einfach relativ wirkungslos.

Umgekehrt muss ich beim auftreffen zumindest teile des Arms anspannen (Musculi Triceps et anconaeus)
um den Arm gerade zu halten, sonst wird die Kraft nicht ins Ziel übertragen weil das Ellbogengeleng einklappt (das ist recht einfach zu verstehen, hoffe ich). Der absolute Kraftaufwand dieser Muskeln ist zwar gering, da der Arm fast gestreckt ist haben sie einen sehr günstigen Hebel.

Falsch wäre es diese Muskeln bereits vor dem Treffen anzuspannen, da muss der Bizeps dann dagegenhalten um zu verhindern dass der Arm am Ellbogengelenk überstreckt wird -> Verkrampft

Ein Muskel der unter voller Spannung steht kann nunmal nicht schnell reagieren, erst recht wenn die Spannung durch den Antagonisten mit entsprechender Kraft "gekontert" wird. Und genau das ist meiner Meinung nach bei vielen das größte Problem: Muskeln die zum Falschen Zeitpunkt angespannt werden, und die somit ihre Antagonisten zwingen dagegen zu Arbeiten um die korrekte Haltung zu bewahren (z.b. siehe vorheriger Absatz Arm). Das ist (zumindest bei mir) die Ursache für das Verkrampfen dass mich langsam und schwach macht. Wenn ich irgendwo langsam/verkrampft bin analysiere ich die Schlag/Trittbewegung genau und denke mir welche Muskeln ich wann anspannen muss. Irgendwann finde ich dann den Übeltäter, ein Muskel der zum falschen Zeitpunkt Angespannt wird, und kann das Problem beseitigen. Bevor ich das so trainiert habe fühlte ich mich immer sehr Langsam/Träge und ich hatte auch nie wirklich verstanden was mein Sensei meinte wenn er sagte "bleib locker" und "nicht verkrampfen".

So wie ich das sehe brauch man nicht zu Disskutieren wann man was bewusst anspannen oder entspannen sollte, das hängt ganz davon ab welche "Fehler" man hat, denn das bewusste entspannen/anspannen einiger Muskeln dient ja dazu diese (die Fehler) zu vermeiden. Da wir aber nicht alle die gleichen Fehler haben, können auch unmöglich die gleichen bewussten an/entspannungen für uns alle funktionieren.

Du hast geschrieben du spannst die Faust kurz an, ich mache das gegenteil, ich konzentriere mich darauf sie lockerer zu lassen, weil sie sonst schon von Beginn der schlagbewegung an verkrampft und mich ausbremst. Kurz vor dem eintreffen höre ich auf die Faust bewusst zu entspannen. Das resultat ist das gleiche wie bei dir mit dem bewussten anspannen, die Unterarmmuskulatur (die für das schließen der Faust zuständig ist) bleibt während dem Schlag locker und spannt sich beim auftreffen.