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Wir reden von einer ganz anderen Trainingsdidaktik. Itosu führte "Techniken" ein und zur Verdeutlichung glich er bestimmte Bewegungen an, damit sie deutlich werden. Gedan-Barai, Age-Uke, etc.

Die ursprüngliche Methode war Lernen über BEWEGUNGSMUSTER mit Anwendungen am Partner. Die Bewegungen waren nicht abgehackt sondern fließend, es gab zu jeder Bewegung mehrere Anwendungen, die klar definiert waren (nicht ausgedachtes "Bunkai"). Diese Anwendungen waren sowohl für den bewaffneten, als auch den unbewaffneten Kontext gedacht.
Es gab klare Bewegungslehre, die sowohl in den Kata, als auch mit Partner geübt wurde.
In authentischen chinesischen Linien wird so noch heute gelehrt. Hände öffnen und schließen sich natürlich und zwar in Abhängigkeit der Bewegungsmuster. Diese Bewegungsmuster sind es dann, die die Anwendung klar machen.

Waffen wurden genutzt um diese Muster besser zu verdeutlichen, bzw. war der bewaffneten Konflikt ja auch das Ziel des Trainings.

Meine ehemalige Karatelinie hatte diese Bewegungsmuster (heute würde ich sagen rudimentär), aber auch bei uns fehlten die traditionellen Anwendungen, daher war ich ja auch lange auf der Suche, bis ich das fand, wonach man, laut unseren mündlichen Überlieferungen, suchen sollte.

Zusammengefasst:
Denken in Bewegungen gab es früher, Itosu machte daraus "Denken in Techniken".

Grüße

Kanken

Edit:
Die Grundlage für das "Denken in Bewegungen" ist die Arbeit mit "Yi", das Arbeiten über Bilder und Ideen. Das hat Itosu auch aus dem Unterricht entfernt, da man es nicht braucht wenn man über "Techniken" lehrt.
das kann man sogar ohne Kenntnisse von Yi und Bildern verstehen
vielleicht guckt Ihr einfach noch einmal in Euren Katakatalog und zählt ´mal die Stöße, die Ihr da so findet, dazu noch die offenen und geschlossenen Hände
macht dann richtig Sinn auf Sandsäcken, Makiwara und Köpfen mit geschlossenen Händen zu prügeln ups sorry zu stoßen

a slash is a thrust, a thrust is a slash, a push is a pull, a pull is a push