Wenn man bedenkt dass über dieses Thema schon seit hundert Jahren philosophiert wird und es auch immer wieder mal für einen 30-seitigen Thread gut zu sein scheint, muss so ein Dan unheimlich viel Wert sein.
Geändert von Eskrima-Düsseldorf (06-04-2018 um 12:44 Uhr) Grund: Tippfehler
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Es geht ja bei dieser Frage wohl nicht darum was so ein Gürtel kostet, es geht m.A. auch nicht um den Gürtel an sich (Funktion), sondern um die Graduierung, und die sollte ja irgendwas bedeuten.
Der Gürtel selbst hat nur eine symbolische Bedeutung.
Ich finde es immer wieder erstaunlich wie oft behauptet wird, so eine Graduierung würde nichts bedeuten, aber kaum jemand ist so konsequent und verzichtet darauf.
Meiner Meinung nach gibt es viele Verbände nur wegen der Graduierungen, das scheint irgendwie der einzige Sinn zu sein.
Man schafft sich einen Rahmen, innerhalb dessen es legitim ist Graduierungen zu vergeben, schafft Strukturen mit Hirarchien und gibt alledem eine Bedeutung, die nur innerhalb dieser Gruppierung existiert.
Meist begründet sich das nicht einmal auf dem besonderen Können eines angesehenen Lehrers, was für mich der einzige Sinn wäre, denn es hat durchaus eine Bedeutung wenn einem so jemand eine Anerkennung in Form einer Graduierung zuteil werden lässt.
Deshalb sollte der, für den es ein Spaziergang ist, auch mehr leisten müssen, als jemand anders, für den die Mühe viel größer ist.Schweiß und Mühe sind sehr subjektiv. Was für den einen eine Last, ist für den anderen ein Spaziergang.
ich hab an insgesamt vier organisationen graduierungen zurückgegeben und von zwei anderen orgas erst gar keine angenommen.Ich finde es immer wieder erstaunlich wie oft behauptet wird, so eine Graduierung würde nichts bedeuten, aber kaum jemand ist so konsequent und verzichtet darauf.
insgesamt halte ich den ganzen zinnober um dan-grade für überzogen.
Sollte jeder für sich selbst entscheiden, was der Schwarzgurt wert ist. Kaum einer, der KK macht, verzichtet auf diese Farbe. Die meisten wollten das Ziel erreichen, den Schwarzen zu haben. Ist auch o. k.
Was ich gelernt habe, seit ich diese Farbe tragen darf, daß man eine Verantwortung trägt und sich entsprechend verhalten soll. Auch wenn es blöde und vllt. unfair ist, wird man oft verglichen und verurteilt Leute, die vermeintlich nicht die Leistzunen eines Schwarzgurtes erbringen. Viele Grade werden leichter erworben, viele aber auch mit harter Arbeit und Schweiß.
Und Graduierungen zurückgeben? Geht doch gar nicht. Man hat sie erworben. Alles andere ist Käse! Was soll das bedeuten? Dass man nicht mehr in irgendeiner Liste mit aufgeführt ist und dass man die Urkunde zurückschickt oder sogar zerreißt?
Ich habe meine Graduierungen bei Sensei abgelegt und bin stolz darauf. Ich gehe davon aus, daß ich durchgefallen wäre, wenn die Leistung nicht gestimmt hätte. Für mich persönlich sind die Graduierungen was wert. Wie das andere sehen, ist mir wurscht und auch nicht wichtig. Deshalb ändert man sich nicht als Mensch.
Wenn aus Graduierungen Profilneurosen entstehen, die Außenwirkung haben, dann ist das für mich mehr als fragwürdig.
(Ernsthafter) Referenzrahmen für jegliche Graduierungen ist -wie so oft schon festgestellt- im Prinzip nur das entsprechende Dojo/Gym (also der Trainer/das Trainer-Team/ der Sensei), maximal ein Team mit mehreren Standorten.
Dazu kommt die eigenen Beimessung des Wertes (wie eben beschrieben).
Ich habe einige Dan- Graduierungen aus verschiedenen Ecken, mein BJJ Purplebelt ist mir aber z.B. persönlich mehr wert, als die Mehrzahl davon.
Das kommt schlicht daher, dass ich aus Prinzip (im Gegensatz zu Tom etwa) alles annehme, was mir angetragen wird.
Warum?- Weil ich schlicht niemanden Beleidigen und/oder auf diese Weise respektlos handeln mag.
Ob ich Graduierungen hingegen "führe", also mich damit schmücke, ist eine ganz andere Frage!![]()
"It‘ s not about who is good or who is bad. It‘ s about who is left.“
Chris Haeuter
@Wong F.
das stimmt wohl, daß viele das Ziel nicht erreichen. Aber die die länger KK betreiben und auch über Jahre oder Jahrzehnte dabei sind, machen die Prüfungen. Ich kenne keine Person, die vehement drauf verzichtet hatte.
Klar meine ich einen bestimmten Sensei. Meiner ist in Okinawa. Dort trainiere ich regelmäßig. Einmal im Jahr kommt er nach Deutschland und gibt Lehrgänge. Und durch ihn berechtigt zu werden selbst Prüfungen im Danbereich abzunehmen, heißt was. Die Prüflizenz bei ihm zu erhalten, ist nicht unbedingt einfach. Und seine Prüfungen bei ihm abzulegen ist auch nicht das einfachste.
Hazelrah
Der da wäre?
Dachte du kommst aus dem JuJu?
Mein Englisch ist zu schlecht. Ich löse das physikalisch!
komme ich auch, ursprünglich, aber mein Zuhause ist Kobudo und Shorin Ryu Karate. Ja und ein bißchen Hanbo
Mein Lehrer aus Okinawa heißt Tamayose Hidemi Sensei.
Hazelrah
Geändert von Hazelrah (19-04-2018 um 07:17 Uhr)
Und die andere Frage?
Mein Englisch ist zu schlecht. Ich löse das physikalisch!
Da habe ich andere Erfahrungen gemacht (bin z.B. selbst so ein Prüfungsmuffel).Zitat von Hazelrah;3643758[...
Ganz abgesehen davon, dass viele KK auch gar kein Graduierungssystem haben.
Grüße
Münsterländer
I'm going through changes
Nach Meinung eines befreundeten mittlerweile zweiten Dan trifft dieser Cartoon den Sachverhalt ganz gut:
Will sagen, es kommt wohl letztlich darauf an, aus welcher Perspektive man auf den schwarzen Gürtel guckt.
Dem Anfänger kommt der Dan- oder auch nur Blau- oder Braungurtträger fast wie ein höheres Wesen vor. Übrigens gilt das nicht nur für Kinder. Auch ich habe seinerzeit als Üffi-Anfängerin ebenso sehnsuchtsvoll wie beinahe (ey, ich sagte beinahe!) ehrfürchtig die Höhergraduierten und ihre Bewegungsabläufe bestaunt. Man muss dazu sagen, ich war nicht nur mittelalt, ich gehöre auch zu den Leuten, die sich Karate richtig hart erarbeiten müssen, weil die Gießkanne mit dem Naturtalent ... nunja, woanders im breiteren Strahl drübergegossen hat.
Inzwischen bin ich es, die sich, während die kleinen Mädchen aus dem Kindertraining kommen, umzieht und die selbst ob des sooo weit entfernten Braungurts bestaunt wird. (Natürlich wird dann auch sofort kundgetan, wessen Papa selbst auch Braun oder Schwarz hat, "aber der hat aufgehört").
Als Braungurt gucke ich natürlich auf dem Gasshuku den Gruppen mit den höheren Danträgern zu. Und ja, da sind Leute drin, die sich schon mal in einer höheren Kata verlaufen. Auch solche, die ... sagen wir ... technisch andere Ansprüche hegen als ich. Was ich persönlich aber ungemein beruhigend finde und was diese "Lichtgestalten" sympathisch menschlich macht.
Und ganz ehrlich: Wenn ich dereinst tatsächlich mal die Danprüfung antreten und bestehen sollte, dann hoffe ich, dass ich mich, solange die Demenz mich verschont, komplett und wahrhaftig daran erinnern werde, wie viel Kraft, Zeit, Schweiß, Nerven, Frust, Schmerzen (meist selbstverschuldet, übertrieben und dann die Quittung bekommen) und was noch alles gekostet hat. Daran, wie oft ich den Gi samt welchfarbigenauchimmer Obi am liebsten in den Ofen geschmissen hätte und es dann eben (bis jetzt) doch nicht getan habe.
Und selbst WENN das alles eines Tages verblassen sollte (gut, sooo viel Zeit ist danach nimmer), dann hoffe ich doch sehr, dass ich gegenüber Niedrig(er)graduierten die Klappe halten kann und nicht so einen platten Spruch raushaue wie "ach weißt du, das mit den Gürtelfarben ist doch unwichtig!" Das ist es nämlich in den unteren Graduierungen NICHT.
Meine Meinung.
Geändert von Ripley (18-04-2018 um 09:29 Uhr)
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