Verstehe, Danke!
siehe unter Bücherliste !!!
Gerne geschehen.
Zu einer anderen Frage: Hagiographie ist die glorifizierende Lebensgeschichte einer - meist adligen - Person, die dann häufig genealogisch auch noch mit anderen berühmten Personen verbunden wird.
Was man aus Büchern lernt? Mmh,
1. Als Anfänger: Gewisse Basics, wenn die Bücher gut gemacht sind und man eine Neigung dazu hat, nach solchen Vorlagen zu lernen
2. Als etwas Fortgeschrittener: Vielleicht das ein oder andere Detail oder auch neue Ideen zu bereits bekannten Dingen, Oder Klärungen, da anders beschrieben, als man es bisher gesehen/gehört hat.
3. Später: Zur Überprüfung der eigenen Ideen, Erweiterung von Gelerntem und eventuell auch zu dem Feld: So sollte man es vielleicht besser nicht machen.
Die Verschriftlichung von Bewegungsabläufen, insbesondere mit innerer Arbeit dazu, ist nicht leicht. Bilder helfen. Und beides zusammen ist nützlich - und wird seit mindestens eineinhalb Jahrhunderten als Einstieg von Leuten genutzt, die sich zunächst nicht zu einem Trainer trauen oder keinen finden. Oder auch noch nicht genau wissen, was sie überhaupt machen wollen. Alle Gefahren, die damit einhergehen sind sicherlich nicht zu verachten, aber ich denke, ohne diese Bücher gäbe es weniger Praktizierende.
Seitdem es das Internet gibt können die Gefahren zum Teil dadurch relativiert werden, dass man die Meinungen anderer Experten - und leider auch Möchtegern-Experten -, dazu lesen kann, um das Gelesene besser einzuordnen. Was gut ist. Oder auch schlecht, wenn man dem Falschen glaubt.
Nun gibt es auch noch Video-Plattformen, wo wir Dinge lernen können - und auch diese werden bewertet. Manche Autoren verknüpfen sogar ihre Buchinhalte mit entsprechenden Videoangeboten. Bei all dem gilt - wie immer beim Lernen: Der Besitz - oder der Zugang zu - Medien macht einen nicht zum Kämpfer oder was auch immer. Das macht nur die Übung. Aber das wissen wir alle. Jedes Mal darauf hinweisen, dass man aus Büchern allein nichts lernen kann - gerade auch bei Seniornutzern hier - kann schon mal ein wenig bevormundend wirken.
Geändert von ErSunWukong (08-08-2019 um 18:03 Uhr)
Mehr Meinungen zu Büchern finden sich auf Sandammeer und Lesezeit hier. Hilfe, die ankommen soll geht an Ärzte ohne Grenzen.
Sicher, aber man kann es anscheinend nicht oft genug sagen.
Die TCMA stehen den Koryu in der Weitergabe ihres Wissens in nichts nach und niemand würde auf die Idee kommen eine Koryu aus Büchern zu erlernen.
In Büchern befindet sich oberflächlicher Schnick Schnack. Sie sind gut für Hintergrundinfos zu einem Stil (Geschichte, Einordnung der Ausübenden in einen historischen Kontextetc.), aber sie sind nicht dazu geeignet Techniken, Abläufe oder gar Anwendungen daraus zu lernen. Die diversen Manuale, die in der Qing Zeit und danach auftauchten muss man halt immer in ihren historischen Kontext einordnen und wissen wen der Autor damit warum erreichen wollte.
Da ging es nicht um tiefe KK, höchstens um massenkompatible Übungen und/oder Gymnastik.
Selbst der offensichtliche Ablauf kann nicht adäquat dargestellt werden, ohne dass einem ein Lehrer die Details zeigt. Vom versteckten, bzw. „natürlichen/neutralen“ Ablauf ganz zu schweigen.
Ein Üben aus Büchern schadet nur, da der Übende falsche Vorstellungen entwickelt und übt. Das zu korrigieren ist schwer genug.
Geändert von kanken (08-08-2019 um 20:38 Uhr)
Nicht ganz der chronologischen Folge des Zitates entsprechend mal ein paar Gedanken meinerseits zu den folgenden Sätzen:
Es gibt halt Bücher und... es gibt halt Bücher... . Es handelt sich ja lediglich um eine schriftliche Fixation von Wissen. Das Format "Buch" sagt an sich nichts über die Qualität des Inhalts. Aber ich verstehe natürlich, worauf Du hinaus möchtest.
https://www.amazon.de/Tenshin-Shoden...gateway&sr=8-2
Nur ein Beispiel von vielen. Dieses Buch von einem herausragenden klassischen (leider bereits verstorbenen) Vertreter der Koryu Katori Shinto Ryu.
Ich denke das hier:
...ist der wesentliche und ausschlaggebende Kritikpunkt; sofern man es denn herausfinden kann. So ein Buch kann auch schlicht helfen, sich an Gelerntes zu erinnern. Die Vorgänge "lernen", "üben" und "(Wissen) speichern" sollten schon unterschieden werden. Manchmal hilft ein Blick in ein Buch auch nur um einen Gedankenanstoß oder eine Erkenntnis zu bekommen.
Wenn es irgendwie weiter bringt im Prozess der eigenen Entwicklung, ist schon gut geholfen.
Einen persönlichen Austausch mit einem Lehrer würde ich niemals mit einem Buch in einen Vergleich stellen!
Man kann Energie investieren, darum zu kämpfen, dass alles so bleibt wie es ist oder um sich Neuem zuzuwenden. Ich jedenfalls werde keine Energie investieren, um dem Pferd von Buddha zu erzählen.
Danke nochmals für alle Beiträge - für alle denen ich zustimme, für alle informativen, und für alle an denen ich wachsen kann!
Und weil die Ausgangsfrage nur zur Befriedigung meiner ganz persönlichen Neugier gedacht war, traue ich mir auch zu, auf der Basis dieses Gedankens ("...dass man aus Büchern allein nichts lernen kann") und auch dieses ("Selbst der offensichtliche Ablauf kann nicht adäquat dargestellt werden, ohne dass einem ein Lehrer die Details zeigt.") manchmal gleicher, und manchmal graduell anderer Meinung zu sein.
Um im Weiteren zwar bestimmt nicht einzig aus Büchern zu lernen, durchaus aber meinen praktischen Lernweg durch Bücher zu ergänzen! Und sie ggf. auch als Sprungbrett für Fragen zu nehmen.
Und, was "Seniorennutzer" angeht, ich für meinen Teil bin immer noch am Lernen, Anfänger hin oder Senior her .
Also Danke nochmal!
P.S. (weil jetzt erst gelesen): Absolut MIT!
Geändert von * Silverback (08-08-2019 um 22:01 Uhr) Grund: P.S.
Also, dieses erste Buch ist ja von Yang Chengfu persönlich. Insofern an alle, die sagen, man könne das nicht aus Büchern lernen: Yang Chengfu selbst hat so ein Buch zum Lernen der Awendungen seiner Form geschrieben. Er meinte also, man könne sehr wohl Nutzen aus so einem Buch bzgl. der Anwendungen ziehen.
Allerdings: Ich hab' das Buch auch, und konnte es leider nicht. Ich verstehe in der englischen Übersetzung einfach nicht, was er mir sagen will ("demonstration narrative").
Dennoch ist es schön, das Buch zu haben. So wie es auch schön ist, das Daodejing im Bücherregal zu haben, auch wenn man es ebenfalls nicht versteht.
Das bisher beste Video, das ich zur Erklärung einiger Anwendungen aus der Yang-Form gesehen habe, wäre dieses (Vorsicht, leider starke Tonschwankungen im Video). Der Typ weiß, was er tut. Was er erzählt, hat wirklich Hand und Fuß. Das muß man erstmal realisieren. Man ist ja vielleicht immer ein bißchen skeptisch bei Leuten auf Youtube. Aber der ist wie gesagt gut. Die Macht ist wirksam bei diesem da.
Das kann man wirklich mal versuchen, nachzumachen und mit Partner zu üben:
https://www.youtube.com/watch?v=two4qe0HxiA
Bei mir hat das allerdings eher dazu geführt, daß ich umgekehrt Tai Chi als Gesundheitsübung mehr zu schätzen weiß. Denn die Anwendungen sind letztlich eigentlich relativ banal und also gar nicht so interessant.
Es sei denn vielleicht, man kann das alles so gut, daß man dahin kommt "Ich mache dies, daraufhin macht er das, deshalb mach ich dann dies, usw.", so wie man es in Kung-Fu-Filmen sieht. Das wäre cool. Aber ein langer Weg dahin.
Geändert von Eistee (08-08-2019 um 23:40 Uhr)
Da fällt mir noch ein: Richtig klasse wäre es eigentlich, wenn jemand, der Yang Chengfus Ausführungen in dem Buch versteht (vielleicht auch das chinesische Original lesen und verstehen kann) und die nötige Video-Ausrüstung hat, sich das Buch mal Seite für Seite, Figur für Figur vornehmen würde, und dann in einem Youtube-Video körperlich zeigen würde, wie das gemeint ist.
So ein Video wäre ein Traum ...
Na ja, das Buch ist von 1934, also 85 Jahre alt. Vielleicht kommt dann in weiteren 85 Jahren das Video. Die Menschheit hat ja Zeit.
Auch ein Video hilft nur bedingt - du musst spüren worum es geht, nicht nur sehen/darüber lesen.
Wie viele "....ja aber dann könnte ich so h noch..." Diskussionen wären obsolet wenn es direkt erfahrbar wäre (erlebe ich beim Unterrichten immer wieder).
Aber das geht nur live 1:1
Gruß aus Tirol,
Günther
Gesendet von meinem SM-A520F mit Tapatalk
Günther
Genau das ist das Problem das aufzuzeigen versucht wurde. Da kommt jemand wie
Eistee und präsentiert jemanden wie den jungen Mann in Video als besonders gut.
Ich will damit gar nicht sagen das er schlecht ist. Bloß sehe ich keine hohe, innere Bewegungsqualität.
Kann natürlich auch an mir liegen. Wenn jemand dessen Urteil ich mehr Vertrauen schenken kann mir
sagt ich irre mich dann schaue ich auch gerne nochmal genauer an.
Bis dahin bleibe ich aber bei meiner Ansicht das sich hier Blinde und Farbenblinde über Farben unterhalten...
Kämpfe nicht gegen jemanden oder etwas -
kämpfe für jemanden oder etwas.
Kurz von rückwärts:
@ Glückskind
Kann nur für mich sprechen: Ein Video (noch dazu ohne Lehrer) kann IMHO nur eine erste (IMHO äußere) Bewegungsvorstellung vermitteln (IMHO: Und nicht mehr). Aber das kann es!Ich will damit gar nicht sagen das er schlecht ist. Bloß sehe ich keine hohe, innere Bewegungsqualität.
@ Günther
Absolut mit! Rest s.o.Auch ein Video hilft nur bedingt - du musst spüren worum es geht, nicht nur sehen/darüber lesen
Grüße nach Tirol (wo ich im Herbst wieder sein werde .... allerdings in Ost-T**** )
@ Eistee
Danke für das Video, das guck ich mir nachher an!
Und auf das Buch bin ich einfach sehr gespannt! Plus: Ich bin mir auch nicht zu schade, mit dem Buch unter'm Arm meinen Lehrer zu löchern, was er zu dem oder dem oder dem sagt (vielleicht ändert sich ja dadurch was, mal schaun).
Danke für die weiteren Denkanstöße!
Man kann Energie investieren, darum zu kämpfen, dass alles so bleibt wie es ist oder um sich Neuem zuzuwenden. Ich jedenfalls werde keine Energie investieren, um dem Pferd von Buddha zu erzählen.
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