Zitat Zitat von shinken-shôbu Beitrag anzeigen


Die Frage, ob Gürtelgrade erlöschen, wenn man einen anderen Kampfsport ausübt (oder vielleicht auch gar keinen mehr?) oder auch einfach nur mal den Verein und/oder den Verband wechselt, lässt sich nicht kurz oder gar allumfänglich beantworten, da gibt es einfach genug Unterschiede in der Handhabung. Man müsste sich folglich also immer das konkrete Beispiel ansehen.

Völlig unabhängig davon kenne ich Niemanden, der sich z.B. selbst als Karateka bezeichnen würde, weil er vor Jahrzehnten als Jugendlicher mal ins Karate reingeschnuppert oder sich auch intensiver mit diesem befasst hat (hieß dann erfahrungsgemäß immer "Ich habe mal Karate gemacht." oder "Ich war mal Karateka."). Ich bin XY-ka ohne weitere Erläuterung suggeriert - ob nun gewollt oder ungewollt - halt immer auch eine gewisse gegenwärtige Aktivität in dem entsprechenden Bereich.
Darf ich noch einmal OT sein, bevor wie wieder Positiv-Konstruktiv werden? Ich finde das Thema einfach ehrlich interessant.
Auf Kajihei bezogen macht die zitierte Erörterung ja nur Sinn, wenn er selbst gesagt (bzw. geschrieben) hat, dass er Kendoka ist. darüber fehlen mir die Kenntnisse. Mir ist eigentlich nur bekannt, dass er sonst reflektiert hat, dass er mal Kendo betrieben hat, bzw. Kendoka war.

Über den Rest kann man natürlich sinnieren. Natürlich bezeichne ich mich z.B. nicht mehr als Kendoka. Es ist Teil meiner Vergangenheit und fast 14 Jahre her. Aber wenn ich mir morgen wieder eine Bogu anziehe und das Shinai richtig rum halte, dann bin ich wieder einer! So schnell kann das gehen. Oder: ich hatte mal ein lieben Kollegen, der in seiner Jugend aktiver Boxer war, das hat man ihm selbst im Alter noch angemerkt und ich habe mir manchmal gedacht: also anlegen möchte ich mich mit dem im Ernstfall nicht! Oder Judo, habe ich in meiner Jugend gemacht Das bis zum Erbrechen Fallen lernen, war durchaus immer wieder mal nützlich.. Oder meine Frau, hat mit 18 Shotokan und dann noch ein paar Jahre Kyokushinkai getrieben. Muss etwa 5 Jahre her sein, da hat sie eine randalierende Großfresse in der Berliner U-Bahn ausgeknockt (richtig mit anschließender Gerichtsverhandlung und allem trara). Ich habe sie 1995 kennengelernt, als sie zu mir zum Kendo wechselte.
Deswegen, wer mal wie oder was gemacht hat, oder noch macht, ist alles Makulatur. Die Frage ist doch, wie man es gelernt hat, was man für sich mitgenommen hat, wie man was durchdrungen hat.
Dir wird niemand den Führerschein aberkennen, weil du 25 Jahre kein Auto gefahren hast. Du hast es gelernt, du wurdest geprüft, was dir fehlt ist Praxis und die entsprechende Regeländerungen der Zwischenzeit.

Wir Bogenschützen haben eine wichtige Regel: es gibt Bogenschützen und den Rest (der Menschheit). Ist man einmal davon infiziert, lässt einem das nie wieder los. Jeder gute Bogenschütze wird dich als seinesgleichen anerkennen, wenn er merkt, dass du weißt von was du redest. Er erkennt die Leidenschaft, das Virus, auch wenn es lange her ist, das derjenige aktiv war. Schade dass das woanders nicht so gesehen wird. Deswegen: es gibt Bogenschützen und den Rest!