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Thema: Yanagi Jutaijutsu Berlin - Eine Betrachtung

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  1. #1
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    Mal eine Frage die zum Thema passt. Wie glaubwürdig ist eigentlich generell die Prämisse dass WW2 Japaner ihren Verbündeten ihre Künste verraten haben? War das Verhältnis von Japan und den "Verbündeten" nicht eher vom Misstrauen geprägt? Schon klar, dass die Japaner, nach dem Krieg den Amerikanern was gezeigt haben, (wenn auch bei weitem nicht alles) aber das war was anders. Als Besiegter konnte man zum Sieger nur schlecht nein sagen. Und in den ersten Nachkriegsjahren war das Geld das die lernwilligen Amerikaner sich auch nicht zu verachten.

    Aber die Geschichte des Italieners erscheint mir sehr unglaubwürdig. Das Mitten im Krieg irgendein Japaner der in einer alten Schule bewandert war, einem Italiener was zeigt ist doch ehr ungewöhnlich, wenn sich die strikten hieratischen Konstrukte der alten Schulen vor Augen führt??

    Selbst heute scheinen manchmal Ausländer noch vor Problemen zu stehen, wie man ja kürzlich im Iaido Thread gelesen hat, und das heutige Japan ist doch wesentlich liberaler als alte militarisierte Kaiserreich.

    Klingt nach einer schönen Geschichte aus der Budo Romantik, scheint aber mit de Realität nicht viel zu tun zu haben. Oder was meint ihr?

  2. #2
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    Zitat Zitat von karate_Fan Beitrag anzeigen
    Mal eine Frage die zum Thema passt. Wie glaubwürdig ist eigentlich generell die Prämisse dass WW2 Japaner ihren Verbündeten ihre Künste verraten haben? War das Verhältnis von Japan und den "Verbündeten" nicht eher vom Misstrauen geprägt? Schon klar, dass die Japaner, nach dem Krieg den Amerikanern was gezeigt haben, (wenn auch bei weitem nicht alles) aber das war was anders. Als Besiegter konnte man zum Sieger nur schlecht nein sagen. Und in den ersten Nachkriegsjahren war das Geld das die lernwilligen Amerikaner sich auch nicht zu verachten.

    Aber die Geschichte des Italieners erscheint mir sehr unglaubwürdig. Das Mitten im Krieg irgendein Japaner der in einer alten Schule bewandert war, einem Italiener was zeigt ist doch ehr ungewöhnlich, wenn sich die strikten hieratischen Konstrukte der alten Schulen vor Augen führt??

    Selbst heute scheinen manchmal Ausländer noch vor Problemen zu stehen, wie man ja kürzlich im Iaido Thread gelesen hat, und das heutige Japan ist doch wesentlich liberaler als alte militarisierte Kaiserreich.

    Klingt nach einer schönen Geschichte aus der Budo Romantik, scheint aber mit de Realität nicht viel zu tun zu haben. Oder was meint ihr?
    Solche "Claims" sind ja nicht neu. Was ihnen allen gemein ist... keiner der Japaner hatte je einen Namen! Schon aus diesem Grund muss man nicht grossartig Zeit verbraten und sich damit auseinandersetzen.
    Inwiefern das nun möglich war? Tja, möglich ist alles. Und es mag durchaus auch naheliegend sein, dass mal Japaner einem Deutschen oder Italiener irgendeinen tollen Griff gezeigt haben (was dann wohl Jûdô war). Aber die komplette Vermittlung einer klassischen Ryûha mit ihrem Curriculum bestehend aus physischen Techniken, philosophischen Aspekten und womöglich noch religiösen Unterweisungen?
    Wie gesagt... Märchenstunde, big time! Und jeder der was anderes behauptet ist zuerst mal in der Bringschuld.
    Hokushin Ittô-ryû Hyôhô - Shibu Schweiz
    schwert|gedanken, ein Blog zu jap. Geschichte, Kultur und den klassischen Kriegskünsten

  3. #3
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    Die Diskussion hatten wir schon mal, oben erwähnter Don Angier mit seinem Lehrer Kenji Yoshida wäre da ein Beispiel und sicher eine Ausnahme. Wobei Yoshida in die USA ausgewandert ist. Hier Angiers Interview.

    https://ejmas.com/jcs/jcsframe.htm (Vorletzter Link von 2001 in "Reprinted Articles")

    Grüße

  4. #4
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    Und es mag durchaus auch naheliegend sein, dass mal Japaner einem Deutschen oder Italiener irgendeinen tollen Griff gezeigt haben (was dann wohl Jûdô war). Aber die komplette Vermittlung einer klassischen Ryûha mit ihrem Curriculum bestehend aus physischen Techniken, philosophischen Aspekten und womöglich noch religiösen Unterweisungen?
    Wie gesagt... Märchenstunde, big time! Und jeder der was anderes behauptet ist zuerst mal in der Bringschuld.
    ryoma:
    Bin deiner Meinung.

    Jigiro Kano, das Kodokan,Dai Nippon Butoku Kai ,haben einige Dan Träger in die Welt losgeschickt um das neue sog. Kano Jiu Jitsu/Judo zu verbreiten.

    Siehe:

    Brasilien --->Mitsuyo Maeda > Gracie Familie(BJJ)

    GB---> Gunji Koizumi,Yukio Tani >http://budokwai.co.uk/ (das Budokwai ist das älteste Dojo in Europa) > Europa......


    USA/Hawaii > Judo Yoshiaki Yamashita und Danzan Ryu Seishiro Okazaki ........usw. https://www.usadojo.com/history-of-judo-in-america/


    Frankreich > Mikinosuke Kawaish > Kawaishi Judo > Europa

    CCCP/UDSSR -- Kodokan Judo Vasiliy Sergeyevich Oshchepkov > Sambo


    etc.

    Viele moderne Ju/Jiu--Jitsu/Jutsu Stile im Westen basieren u.a. auf dem Kodokan Judo/ Kodokan Goshin Jutsu Kata.
    Geändert von Huangshan (06-09-2019 um 13:46 Uhr)

  5. #5
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    nope
    Geändert von Nagonomori (29-09-2021 um 16:17 Uhr)

  6. #6
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    Hier ein Bsp. was unter japanischen Jiu/Ju -Jitsu/Jutsu in GB verstanden wurde:

    In 1918 a 20 year old named James Hipkiss began studying Jiujitsu under Yukio Tani and Gunji Koizumi. Tani was the chief instructor of the British Jiujitsu society, and also of the London Budokwa, Which had been founded by Koizumi in 1918.

    In 1927 James Hipkiss became British open Jiujitsu champion at a tournament held in Blackheath London. Arranged by the B.J.J.S. and in the same year he became Midlands lightweight free style wrestling champion and short listed for the Olympic wrestling team.






    http://www.englishjiujitsufederation.com/about-us/

  7. #7
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  8. #8
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    @huangshan:

    Jigiro Kano, das Kodokan,Dai Nippon Butoku Kai ,haben einige Dan Träger in die Welt losgeschickt um das neue sog. Kano Jiu Jitsu/Judo zu verbreiten.
    da muss ich widersprechen.
    es gibt keine beleg dafür, dass kano jemals judo-lehrer "in die welt losgeschickt hat".

    es gab judoka / judo-lehrer, die "in die welt" gingen und judo unterrichteten, allerdings geschah das nie auf initiative kanos.

    nota bene: es gab nie ein "kano jiu jitsu" ...

  9. #9
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    Zitat Zitat von rambat Beitrag anzeigen
    @huangshan:

    da muss ich widersprechen.
    es gibt keine beleg dafür, dass kano jemals judo-lehrer "in die welt losgeschickt hat".

    es gab judoka / judo-lehrer, die "in die welt" gingen und judo unterrichteten, allerdings geschah das nie auf initiative kanos.


    @Rambat: Ist Deine Aussage wirklich korrekt?

    Ich behaupte genau das Gegenteil: Es ist damals unmöglich gewesen als aktiver Lehrer des Kodokan ohne die Zustimmung von Kano einfach so in die Welt hinauszufahren um Judo zu unterrichten. Kano hat damals tatsächlich Lehrer aus dem Kodokan entsendet zur Verbreitung des Judo in der Welt. Dazu zwei Literaturangaben die das belegen sollen:

    (1) A Complete Guide to Judo by Charles E. Tuttle Co., 1958, comiled and edited by Robert W. Smith,
    Daraus der Artikel: "The Development of Judo in America"

    daraus ein Auszug von Seite S. 131 :

    "Jigoro Kano thougt so highly of America as a potential Judo force that in 1902 he sent his ablest colleague,Y. Yamashita, to teach the sport to various groups on the East Coast. Yamashita's best known pupil was President Theodore Roosewelt."


    (2) Jigoro Kano and the Kodokan, Compiled by the Kano Sensei Biographic Editorial Committee. Edited and Translated by Alex Bennett.
    Daraus zittiert aus dem Abschnitt "Judo's International Spread": S. 173

    "Kano Sent his best Students all over the world to instruct and spread Judo. Yamashita Yoshitsugu went to America from 1902 and instructed Theodore Rossvelt, the twenty-sixth president of the United States, and at various elite educational institutions such as Havard University and the U.S. Naval Academy."

    Viele Grüße.

    judoplayer

  10. #10
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    Heute steht das Jutaijutsu in seiner mittelalterlichen Tradition, erfindet sich aber im Wandel der Zeiten beständig neu.
    (Quelle: https://yanagi.berlin/#geschichte)

    ???

    Bin ich der einzige, der nicht ansatzweise versteht, was uns der Verfasser des Textes damit sagen will oder habt Ihr auch Verständnisprobleme?

  11. #11
    Gast Gast

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    Zitat Zitat von shinken-shôbu Beitrag anzeigen
    (Quelle: https://yanagi.berlin/#geschichte)

    ???

    Bin ich der einzige, der nicht ansatzweise versteht, was uns der Verfasser des Textes damit sagen will oder habt Ihr auch Verständnisprobleme?
    ich denke, das geht uns allen so ...
    lohnt es sich, über diese seltsame truppe zu diskutieren?
    hatten wir doch schon ... es ändert nichts.
    die machen halt ihr LARP-sammyrai-gedöns. nichts davon ist seriös, nichts davon kann man ernstnehmen.

    ich hab vor allem auf deren fallschule geachtet und auf deren würfe.
    was die da machen ist derartig schlecht, dass ich es noch nicht einmal mehr kommentieren möchte.
    was soll's ...

  12. #12
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    nope
    Geändert von Nagonomori (29-09-2021 um 16:17 Uhr) Grund: Typo

  13. #13
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    Zitat Zitat von shinken-shôbu Beitrag anzeigen

    Bin ich der einzige, der nicht ansatzweise versteht, was uns der Verfasser des Textes damit sagen will oder habt Ihr auch Verständnisprobleme?
    Sie passen sich halt dem Zeitenwandel an und versuchem modern rüberzukommen.
    Deshalb tragen sie auch zeitgenössische Kleidung und verwenden die modernsten Waffen, oder bewegen zumindest die Waffen so als handle es sich um Lichtschwerter, auch die Naginata wird bewegt als könne man mit Sensenähnlichen Bewegungen mit einem stehenden Laserstrahl alles wegbrutzeln was im Weg steht

  14. #14
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    nope
    Geändert von Nagonomori (29-09-2021 um 16:16 Uhr)

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