Ohne jetzt etwas von WT/WC zu verstehen, würde ich schon mal behaupten dass es einen Unterschied gibt zwischen "Stehen" und eine Form üben. Ich habe selber einige Zeit ZZ praktiziert und finde es immernoch sehr angenehm ab und zu zu stehen. Erst durch das ZZ habe ich entdeckt wie ich "Entspannung" (Song) in einer Form üben kann. Vielleicht ist das der Grund ZZ auch im WT zu üben ... um herauszufinden was alles in der Form steckt. Nima King ist ein gutes Beispiel.
PS: Das Video ist eine Qual!
Eine Möglichkeit - wobei sich die nächste Frage ergibt, warum benötigen sie eine "fremde" Übung um die verschiedenen Qualitäten ihrer eigenen Form zu erkennen?Vielleicht ist das der Grund ZZ auch im WT zu üben ... um herauszufinden was alles in der Form steckt.
Womit auch beantwortet ist, ob jemand hier zusätzlich zu seinem Wing Chun Training ZZ trainiert. Ein Teil meiner Frage schon durch.Wie war das mit der Kristallkugel?
Fremde Übung??? Wem gehört diese Übung? Wer sagt dass es nicht Teil von WT/WC ist?Eine Möglichkeit - wobei sich die nächste Frage ergibt, warum benötigen sie eine "fremde" Übung um die verschiedenen Qualitäten ihrer eigenen Form zu erkennen?
Ganz grob ein paar Anhaltspunkte zu den Trainingseffekten, die meines Erachtens identisch sind:Vergleichen kannst du dann, wenn du weist, was mit ZZ trainiert werden soll und was mit SNT trainiert werden soll. Da du in beiden Erfahrung hast, solltest du da wenigstens ein paar Anhaltspunkte liefern können.
ZZ:
Stand, Struktur, Stabilität, Position/Ausrichtung der Gelenke, Kraft, Ausdauer, Körpergefühl, Bewegungslehre
Entwicklung insbesondere auch von Zhong Ding Jing und Peng Jing - durch letzteres Entwicklung der Qualität der Kraft
Entwicklung von Ground Force, Sinking Force
SNT:
Stand, Struktur, Stabilität, Position/Ausrichtung der Gelenke, Kraft, Ausdauer, Körpergefühl, Bewegungslehre
Entwicklung insbesondere auch von Zhong Ding Jing und Peng Jing - durch letzteres Entwicklung der Qualität der Kraft
Entwicklung von Ground Force, Sinking Force
Es kommt nicht auf die Bewegungen an die man übt, sondern auf den Fokus den man hat. Im ZXD sind die Übungen nur Werkzeuge. Wenn man nicht weiß wozu und wie man sie üben soll, wird es lange brauchen bis man selbst dahinter kommt. Ich gehe davon aus dass es mit SNT auch so ist. Probier mal aus SNT so langsam zu üben dass du 30 min brauchst um sie einmal zu machen.
PS: Im ZXD üben wir auftragen... polieren... Ohne Spaß!
Genau das frage ich ja. Zumal in der SNT auch noch Wing Chun spezifische Bewegungen und Positionen programmiert werden und der Kraft und Struktur Aufbau auch für Wing Chun spezifisches Bewegen ausgelegt sind. Jedesmal wenn sie also ZZ trainieren, trainieren sie gleichzeitig die SNT und damit die Kernübung für den für Wing Chun so wichtigen Aufbau nicht! Darum auch meine Aussage , dass sie in der Zeit viel lieber drei bis vier mal die SNT üben würden.
Geändert von Gast (15-10-2019 um 21:10 Uhr)
Gleicher Meinung (einerseits)! Und haben wir tatsächlich gemacht, SNT eine halbe Stunde lang. Auch zig mal hintereinander ohne aus dem Stand zu gehen, jeden Satz 12 mal wiederholen, bis der nächste kommt etc...
Andererseits kommt es durchaus auch auf die Bewegung an. Die soll ja auch noch richtig sein.
PS: Auftragen - Polieren kann durchaus als sehr gutes Aufbautraining verwendet werden. Ich kann mir vorstellen, dass man nach ein paar polierten Autos spürt, dass man was gemacht hat. Und Daniel San hatte das Turnier dann ja auch gewonnen!
Na Spass machen sollte das Training schon...PS: Im ZXD üben wir auftragen... polieren... Ohne Spaß!
Geändert von Gast (15-10-2019 um 23:36 Uhr)
Die Frage war - macht sonst noch jemand zusätzlich zur SNT die ZZ
- nicht warum
- nicht wieso macht der das (das weiß er hoffentlich, dann musst du aber ihn fragen)
Und nein, die SNT hat nicht den gleichen Übungseffekt wie die ZZ was Struktur, Stabilität, Song angeht, deshalb dürfen meine Schüler beides trainieren (und je nach Übung davon profitieren).
Wäre ja auch nicht nötig beide unterschiedlichen Übungen zu machen wenn sie das gleiche bewirken würden.
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Günther
ZZ ist eine Übung, die zuerst im Huángdì Nèijīng erwähnt wird, also ab ca. 200 v.Chr. Sie dient der Übung von Yi (guarding the spirit) um den Körper zu harmonisieren:
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In den KK wird „Stehen“ als Übung zuerst am Ende der Ming-Zeit explizit erwähnt, wobei erwähnt wird es würde schon „sehr lange“ praktiziert, allerdings im bewaffneten Kontext. Das macht auch Sinn, da die ersten erwähnten Übungen, im kämpferischen Kontext, um den Geist zu trainieren und den Körper zu harmonisieren, ca. 400 v.Chr. erwähnt werden und sehr ähnlich sind wie die im Huángdì Nèijīng beschriebenen.
Damit ist es noch älter als das Ba Duan Jin (ca. 200 v.Chr.). Da die ersten Erwähnungen aus dem schamanistisch-rituellen Kontext kommen, der ja eng mit den KK verbunden war, wundert es auch nicht dass die Sprache philosophisch ist.
Wenn man es in den heutigen KK anwendet, dann darf man das nicht vergessen, denn es ist eben NICHT stehen, sondern Bewegung in Ruhe.
Die Ausrichtung deines "Gerüstes" in Richtung der wirkenden Kräfte, also Gewicht + ggf. Partner/Gegner. Und zwar über den ganzen Körper und alle Gelenke hinweg. Jedes Gelenk hat eine optimale Stellung, bei dem die beteiligte Muskulatur die größte Kraft entfalten kann. Ein sichtbares Ergebnis solchen Arbeitens ist der sog. "One-inch-Punch".
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