Zitat Zitat von Maddin.G Beitrag anzeigen
Ich glaube durchaus, dass das geht. Für mich besteht halt immer mir die Gefahr vor lauter Traditionstreue den Blick aufs hier und jetzt und die Praxis zu verlieren. Deswegen bin ich bei "zu viel" Theorie immer skeptisch.

Ein durchaus mehr als berechtigter Einwand. Auf dem Gebiet des Waffenlosen Kampfes stimme ich da vorbehaltlos zu. Da kann man durch zu viel Tradition sicher den Blick auf das Wesentliche verlieren.

Beim Umgang antiquierten Blankwaffen stellt sich die Frage aber eher nicht. Da gibt es kein Hier und Jetzt (wird ja dami nicht mehr effektiv gekämpft) und da ist Tradition überaus wichtig um zu lernen. Gibt ja heute keine lebenden Menschen mehr mit Erfahrungen auf dem Gebiet.

Tradition kann einem auch helfen Rückschlüsse über die Effektivität der Techniken bringen. Eine Mischung aus Praxis und Tradtion ist auf dem Gebiet das beste denke ich. Wir auf dem HEMA Gebiet sind nur Praktiker und haben keine lebende Tradition.

Unser "Form Training und das Sparring sind zwar hilfreich um eine ungefähre Vorstellung von den Techniken zu bekommen. Besonders das Sparring lehrt einem treffen und nicht getroffen zu werden. Das macht Spaß und ist für viele HEMA Fechter wohl auch ausreichend.

Ich bin da aber etwas eigenen und denke weiter. Auch wenn ich nicht das Bedürfnis habe jemanden mit einem Schwert zu verletzen und ich das wohl auch Gott sei Dank nie tun muss, so interssiert es mich doch aus reinem akademischen Interesse schon ob meine Techniken effektiv wären und wie man die Techniken am effektivisten in einem kriegerischen Kontext einsetzt.

Im Sparring trifft man sich zwar, aber niemand stellt sich die Frage ob der Treffer was ausrichten würde oder nicht. Da wären tradionelle Überlieferungen von Vorteil die sich mit dem Thema den Gegner richtig treffen um zu gewinnen von Vorteil. Natürlich in Verbindung mit praktischen Schnitttestes von Tatamimatten oder was vergleichbarem.