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Die Centers for Disease Control and Prevention in den USA, die Weltgesundheitsorganisation (WHO), unzählige Wissenschaftsorganisationen und Wissenschaftler haben sich angeblich verschworen, den Zusammenhang zwischen der MMR-Impfung und Autismus zu vertuschen. Wakefield selbst sieht sich als Opfer dieser Verschwörung und als wackerer Kämpfer auf Seiten der Impfgeschädigten. Verschwörungstheorien haben eine ganz eigene Anziehungskraft. Sie erklären die Welt und teilen die sie in Gut und Böse. Es sind tolle Geschichten, die alle etwas von einem mitreißenden Krimi haben. Man kann ihnen auch sehr schlecht widersprechen, denn jeder Widerspruch wird einfach als Teil der Verschwörung gedeutet.
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Die single study fallacy kommt nicht von ungefähr. Ich denke, es hat viel damit zu tun, wie Wissenschaft kommuniziert wird. Immer wieder liest man in den Medien: „In einer neuen Studie haben Wissenschaftler gezeigt, dass…“. Das ist ja auch irgendwie verständlich. Sollen Journalisten schreiben: „In einer neuen Studie haben Wissenschaftler einen kleinen Mosaikstein beigetragen, der sich eventuell mit der Zeit in ein Gesamtbild einfügen wird“? Wohl kaum.
Besser finde ich es aber, wenn Wissenschaft in größeren Zusammenhängen dargestellt wird. Und wenn dabei auch beschrieben wird, wie Wissenschaft entsteht und welche Irrwege sie manchmal geht. Das passiert ja auch, aber es könnte noch mehr sein – damit nicht der Eindruck hängen bleibt, eine einzelne Studie sei ein wasserdichter Beweis.