[QUOTE=Seemann;3721095]Hallo Gürteltier,
ein paar Richtigstellungen:
Der Schutz durch die Mutter greift nur in den ersten Lebensmonaten des Kindes. Danach ist das Kind ungeschützt, manche können auch gar nicht geimpft werden.
Genau so hatte ich es auch oben gemeint.
Oben genannte Komplikation ist aber bei weitem nicht die einzige. Du sprichst davon, dass eine durchgestandene Infektion auf jeden Fall den besseren Schutz (vs Impfung) bedeutet. Das ist hier ebenfalls nicht zutreffend. Eine durchgemachte Maserninfektion wirkt sich über Jahre negativ auf die Fähigkeit des Immunsystems aus, sich einmal erkannte Erreger zu "merken" (immunologische Amnesie). Das ist nocht nicht so lange bekannt.
Hab ich auch gelesen - aber bloß in der Züricher. Da müsste ich mich dann schon aufraffen, die jeweiligen Studien selber zu wälzen.
Das beste Seminar zu (statistischer) Methodenlehre hatte ich im Psychologiestudium bei zwei Medizinern. Die sagten, sie hätten sich so fit gemacht darin, weil die meisten ihrer Kollegen es nicht seien.
Später habe ich meine eigene Diplomarbeit (Katamnesebestandteil) im Suchtbereich sehr interdisziplinär geschrieben. Und nach den med. Doktorarbeiten meines Themas Spaßeshalber auch andere gelesen.
Seitdem verstehe ich den Uniinsider : " Sind sie ein echter Doktor oder bloß Arzt ?" viel besser.
Dass Masern eine Krankheit sind, die wir potentiell ausrotten können, das wissen wir, weil es Länder gibt, die durch strenge Impfprogramme frei von Masern gewesen sind, bis diese wieder eingeschleppt wurden.
Wie gesagt, die Studie selber muss her. Bin faul. Wenn ihr schon was habt, faul und dankbar.
Wundstarrkrampf wäre ein weiterer Vertreter, wo das Durchmachen der Erkrankung nicht den besseren Schutz bietet, abgesehen davon, dass jeder 4te an der Krankheit stirbt und zwar bei uns, mit unseren medizinischen Möglichkeiten.
Sehe ich auch so. Aber das ist eben das Prinzip : Die Musterbeispiele ziehen das Konzept durch.
Bei den Maserntoten/Folgen eines Jahres könnte man auch die Verkehrstoten/Unfallfolgen eines Jahres dagegen stellen. Maserninpfung her, Autos weg ?
Unser Hirn denkt nicht statistisch, glaubt es aber.
Leider war der andere Thread schon zu, ich hätte mich da gerne geäußert, besonders zu einem Punkt, den du hier auch aufgegriffen hast. Die Autismusstudie (gemeint ist die Arbeit von Wakefield, nehme ich an) war eine Fälschung. Ihm konnte nachgewiesen werden, dass er sich bezahlen ließ, um eine falsche Studie in Umlauf zu bringen. Er verlor dafür seine Approbation, das Pubilaktionsorgan, dass die Studie veröffentlicht hat, hat umgehend eine Richtigstellung publiziert.
Genau das meinte ich mit Bärendienst. Für BEIDE Seiten.
Was meinst Du denn zu Adjuvantien auch in der Kontrollgruppe ? Zur Schwierigkeit, etwaige seltene Impfschäden als solche anerkannt zu bekommen ?
Zum Fehlen einer finanzierungswilligen Lobby für Forschung in diese Richtung ?
Danke für die Gedanken ( an alle Antworter ):
Das Gürteltier
Geändert von Gürteltier (31-12-2019 um 12:07 Uhr)
"We are voices in our head." - Deadpool