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Thema: Aikido: Kaiten Otoshi?

  1. #106
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    Zitat Zitat von Inryoku Beitrag anzeigen
    Der physikalische Fehler liegt u.a. hier, die physikalischen Größen Kraft und Impuls werden da etwas durcheinandergebracht:

    Zitat Zitat von Pansapiens
    Allgemein gilt: Wenn eine Kraft auf einen Körper wirkt, dann fließt Impuls in den Körper.
    Das ist eine Aussage wie: Wenn ich einen Apfel esse, dann kommt Apfel in meinen Körper.

    Nach einer kurzen Googlesuche kann ich nicht erkennen, was an der Aussage falsch sein soll. Ich habe aber festgestellt, dass das Thema ordentlich in den Bereich der Kontinuumsmechanik eintaucht, und da werde ich sehr interessiert deine Diskussion mit Pansapiens verfolgen .

    Zitat Zitat von Inryoku Beitrag anzeigen
    Lustig, die Übung die Toby Threadgill hier zeigt, erinnert mich an mein erstes Probetraining in einer WT-Schule vor ich weiß nicht wie vielen Jahren, der Trainer damals wollte mich damit verblüffen.
    Ich weiß schon, dass das für viele keine große Sache ist und irgendwer sagte, mit ein paar Kurzerklärungen wäre das in kürzester Zeit hinzubekommen. Erklärungen wurden dazu keine geliefert, ich finde es aber interessant, wie die Übung (mit beiden Beinen auf dem Boden) im Lauf der Zeit bzw. des Übens immer besser klappt.

    Grüße
    Geändert von Nick_Nick (28-01-2020 um 19:11 Uhr)

  2. #107
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    Zitat Zitat von Inryoku Beitrag anzeigen
    Komplexen Systemen wie Schnitzeln und Steinen?

    Lassen wir doch mal einen Experten zu Wort kommen, daher hier mal ein kleiner Absatz aus der Dissertation eines forensischen Biomechanikers zu diesem Problem (Stefan Michael Bremer aus München, 2008) .
    Diese Dissertation zum Dr. med. hab ich doch hier im Board schon mal gesehen und überflogen.
    Damals hab ich mir gedacht: "Na klasse, mit dem Ding kann sich der Autor nun als "Experte" in Biomechanik ausgeben..."
    Und nun willst Du mir den als "Experten" verkaufen?
    Oder bezieht Du Dich auf den von ihm als Quelle angegebenen Sportwissenschaflter, der auch Mathe studiert hat?

    Zitat Zitat von Inryoku Beitrag anzeigen
    Es wird also sehr deutlich gesagt, dass die newtonsche Mechanik schon bei der Betrachtung eines normalen Faustschlags versagt, geschweige denn dazu taugt Vorgänge wie die in diesem Thread angesprochenen ausreichend zu beschreiben.
    Da stellt sich die Frage, ob diese Aussage von dem Arzt stammt, oder dem von ihm als Quelle angegeben Sportwissenschaftler.
    Davon abgesehen, habe ich, wie schon mehrfach erwähnt, nicht den Anspruch, die exakten konkreten Vorgänge im Inneren eines Aikidoka zu beschreiben, der meint, er könne angesichts einer horizontal an seinem Körper angreifenden nennenswerten Kraft unbewegt bleiben, ohne einen "Groundpath" aufzubauen, also ohne, dass sich durch die an ihm angreifende Kraft, die Kraft von ihm auf den Boden verändert.
    Ich mache im Wesentlichen nur Aussagen über die Wechselwirkung des Aikidoka mit seiner Umgebung.
    Dazu steht in Deinem zweiten Zitat:

    Die äusseren Kräfte stellen die kinetische Interaktion
    zwischen Mensch und Umwelt nach dem
    ”Actio-Reactio-Prinzip“ dar,

    Ich glaub, das ist von Newton.
    Tatsächlich misst der Autor doch auch nur äußere Kräfte (z.B. Bodenreaktionskräfte) und Geschwindigkeiten, will mir scheinen?
    Geändert von Pansapiens (29-01-2020 um 05:00 Uhr)
    Don't armwrestle the chimp.

  3. #108
    carstenm Gast

    Standard

    Zitat Zitat von Aiki5O+ Beitrag anzeigen
    Mein Fazit der Diskussion der letzten Seiten ist auch, dass "Kraft auflösen" und "Kraft weiterleiten" keine präzisen physikalische Begriffe sind sondern unscharfe, umgangssprachliche Begriffe und bildhafte Vorstellungen.
    Es handelt sich einfach nur um ein anderes Sprachspiel. Es geht in diesem Sprachspiel nicht um die physikalisch korrekte Formulierung, sondern um Formulierungen, die ein effektives Üben ermöglichen.

  4. #109
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    Zitat Zitat von Inryoku Beitrag anzeigen
    Der physikalische Fehler liegt u.a. hier, die physikalischen Größen Kraft und Impuls werden da etwas durcheinandergebracht:


    Zitat Zitat von Pansapiens Beitrag anzeigen
    Allgemein gilt: Wenn eine Kraft auf einen Körper wirkt, dann fließt Impuls in den Körper.
    Das ist eine Aussage wie: Wenn ich einen Apfel esse, dann kommt Apfel in meinen Körper.

    Ich weiß jetzt nicht, was an meiner Aussage, oder der Apfelaussage falsch sein soll.

    Zitat Zitat von Inryoku Beitrag anzeigen
    Wenn eine Kraft über eine Zeit Δt auf einen Körper wirkt, dann ändert sich durch den erfahrenen Kraftstoß der Impuls (p=m*v), der Körper wird beschleunigt, entweder wird er schneller, oder seine Richtung ändert sich.
    und wenn der Körper ein Widerlager hat, bzw. von einem weiteren Körper abgebremst wird, fließt der Impuls weiter, so wie bei den mittleren Kugeln in kankens Managerspiel / Newtonpendel:



    Das entspricht dann dieser Aussage hier:

    Zitat Zitat von Pansapiens Beitrag anzeigen
    Entweder wird sich die Bewegungszustand (von Teilen) des Körpers ändern oder der Impuls fließt irgendwo wieder raus, z.B. in den Boden.
    Dann wirkt dort wieder eine Kraft (und überall dazwischen, wo Impuls von einem Bereich in einen anderen fließt).

    Zitat Zitat von Inryoku Beitrag anzeigen
    Ein "fließender" Impuls, also ein Impulsstrom, ist eine Kraft.
    Die Impulsstromstärke durch eine Referenzfläche ist eine Kraft.

    Der Impulsstrom ist ein reales Transportphänomen, die Kraft nur eine Messgrösse bezüglich eines ausgewählten Körpers
    eine Kraft ist eine Impulsstromstärke bezüglich eines Körpers

    https://systemdesign.ch/wiki/Impuls,...nd_Kraft#Kraft

    Wenn ich das in meinen obigen, von Dir kritisierten Satz, einsetze, steht da:

    Allgemein gilt: Wenn eine Impulsstromstärke auf einen Körper wirkt, dann fließt Impuls in den Körper.

    Da kann man sich nun über mögliche bessere Formulierungen streiten, aber ich sehe nicht, was daran nun so falsch sein soll, dass die von mir getroffenen Folgerungen darunter leiden.
    Da fließt eine Erhaltungsgröße in einen Körper. Wenn die nicht irgendwo wieder raus fließt (wo dann wieder eine Impulsstromstärke und somit eine Kraft auftritt), dann bleibt die drin, und das heißt nach Deiner eigenen Aussage, dass der Körper solange seine Geschwindigkeit ändert, solange Impuls in ihn rein fließt (Kraft auf ihn wirkt).
    Geschwindigkeitsänderung und stehen bleiben beißt sich irgendwie, findest Du nicht auch?

    Entsprechend einer Empfehlung der deutschen physikalischen Gesellschaft, in der newtonschen Mechanik Kräfte nicht als Impulsstromstärke/Impulsströme zu bezeichnen, kann ich natürlich auch sagen:

    Allgemein gilt: Wenn eine Kraft auf einen Körper wirkt, dann ändert sich der Impuls des Körpers.

    Der Impuls ist eine Erhaltungsgröße und solange keine weitere Kraft (z.B, aus dem Boden) auf den Körper wirkt, ändert sich der Impuls des Körpers nicht und er kann inbesondere seinen ursprünglichen Bewegungszustand nicht wiedererlangen.
    Das ist in Übereinstimmung mit Deiner Aussage:

    Zitat Zitat von Inryoku Beitrag anzeigen
    Eine Impulsänderung pro Zeiteinheit Δp/Δt ist die Ableitung des Impulses, also die Kraft, F=m*a.
    Wo ist jetzt der physikalische Fehler?
    Dass ich sage, der Impulserhaltungssatz gilt nicht nur für Punktmassen und Schnitzel, sondern auch für Tensegrity-Strukturen und Aikidoka?
    Geändert von Pansapiens (29-01-2020 um 05:07 Uhr)
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  5. #110
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    Zitat Zitat von kanken Beitrag anzeigen
    Die erster Form der „Impulsverarbeitung“ ist das, was man „6 Harmonien“ nennt. Man muss dafür lernen sich sehr weich und natürlich zu bewegen und seinen Körper sehr fein wahrnehmen können. So etwas ist weder kraftlos noch schlapp. Im Gegenteil.
    Danke für den lehrreichen Beitrag. Zu lernen, "sich sehr weich und natürlich zu bewegen" und sich (und den Partner/Gegner) zu spüren, ist auch für mich und meine Aikido-Lehrer ein zentrales Übungsziel. Den Begriff "6 Harmonien" habe ich in meinem Unterricht noch nicht gehört, nur was darüber gelesen - in Ellis Admurs "Hidden in Plain Sight" gibt es ein Kapitel dazu.

  6. #111
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    Zitat Zitat von Nick_Nick Beitrag anzeigen
    Mit Umleiten meinte ich im Fall des Schiebens, dass die horizontal angreifende Kraft vom Körper im Bodenkontakt der Füße eine senkrecht wirkende Reaktionskraft bewirkt. Wenn nicht fällt man eben um. Im Sinne von actio = reactio muss das aber schon im Boden messbar sein. Sprich wenn man den Geschobenen in diesem Bild



    auf das Balanceboard in Beitrag 72 stellt, wird das nicht weggeschoben, dafür aber stärker belastet (selbstredend fällt der Geschobene auch nicht nach vorn, falls der Schiebende plötzlich loslässt).
    Da stellt sich die Frage, was passiert, wenn der Herr auf einem leicht beweglichen Skateboard (natürlich nicht auf der Matte) steht.
    (muss kein Skateboard sein: in Turnhallen gibt es doch im Geräteraum mitunter so Transportwägelchen, oder vielleicht hat jemand so einen Möbelroller zu Hause. Muss man natürlich eventuelle Bremsen vor dem Versuch lösen.)
    Und dann vielleicht mit einem veränderten Setting, dass nicht gegen die Hände geschoben wird, was eine Manipulation der Richtung der einwirkenden Kraft IMO wesentlich erleichtert, sondern eben gegen Mitte Brustkorb, und der Geschobene hat keinen sonstigen Kontakt zu dem Schiebenden, mittels dessen er Einfluss auf ihn nehmen könnte.
    (Oder zwischen den beiden wird eine nur horizontal verschiebbare Wand gestellt, der Schiebende, schiebt gegen die Wand und der Geschobene wird von der Wand geschoben, so dass sicher gestellt ist, dass die Kraft wirklich horizontal auf ihn wirkt.)
    Man kann auch ein Gedankenexperiement machen:
    Wenn der Schiebende auf einem fahrbaren Untersatz steht, und drückt gegen eine Wand, wird er sich wegschieben, weil er, wie IMO übrigens auch von kanken beschrieben, einen Gegenkraft im Boden, in dem Fall dem Wägelchen aufbauen muss.
    Wenn der Schiebende nun genauso, auf einem fahrbaren Untersatz stehend, gegen einen anderen auf einem fahrbaren Untersatz schiebt, der es schafft, Kraft aufzulösen, oder zumindest so in seinem Körper "umzuleiten", dass da keine horizontale Komponente auf den Boden (den fahrbaren Untersatz) wirkt, würde er sich der Schiebende wegdrücken, und der Geschobene am Ort bleiben.
    Was passiert nun, wenn beide auf dem gleichen fahrbaren Untersatz stehen?
    Dann würde ja der Schiebende auf den Untersatz eine Kraft nach hinten ausüben, so wie bei den vorangegangenen Versuchen.
    Diese Kraft würde nicht durch eine Gegenkraft des Geschobenen in Gegenrichtung kompensiert, da er ja keine horizontalen Kräfte auf den fahrbaren Untersatz ausübt.
    Müsste sich dann, nach den Ausführungen von Inryoku (eine Kraft bewirkt eine Geschwindigkeitsänderung) nicht auch wieder der Wagen von dem Schiebenden aus gesehen, nach hinten bewegen?
    So ähnlich wie Münchhausen, der sich (samt Pferd) am eigenen Schopf aus dem Sumpf gezogen hat?
    Geändert von Pansapiens (29-01-2020 um 05:46 Uhr)
    Don't armwrestle the chimp.

  7. #112
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    Zitat Zitat von Nick_Nick Beitrag anzeigen
    Mit Umleiten meinte ich im Fall des Schiebens, dass die horizontal angreifende Kraft vom Körper im Bodenkontakt der Füße eine senkrecht wirkende Reaktionskraft bewirkt. Wenn nicht fällt man eben um. Im Sinne von actio = reactio muss das aber schon im Boden messbar sein. Sprich wenn man den Geschobenen in diesem Bild



    auf das Balanceboard in Beitrag 72 stellt, wird das nicht weggeschoben, dafür aber stärker belastet (selbstredend fällt der Geschobene auch nicht nach vorn, falls der Schiebende plötzlich loslässt).
    Kraft ist eine Vektor-Größe, deren Richtung nicht (im physikalischen Sinne) "umgeleitet" werden kann, in einem statischen Gleichgewicht nur durch gleich starke (und gerichtete) Gegenkräfte ausgeglichen werden kann und muss.. In horizontaler Richtung kann der Geschobene nicht mehr Kraft absorbieren als die Reibungskraft Fuß/Matte zulässt. Das gilt (im Bild) natürlich auch für den Schiebenden. Deswegen wäre schon eine einfache Variation barfuß Schiebender gegen geschobenen Strumpfträger auf glattem Hallenboden als real sehr einfach ausführbares Experiment interessant.

  8. #113
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    Zitat Zitat von Pansapiens Beitrag anzeigen

    Wo ist jetzt der physikalische Fehler?
    Wenn man diesen Unsinn mit den fließenden Impulsen weglässt, ist es richtig.
    Wer davon redet, dass Impulse "fließen", der kann auch von sich auflösenden Kräften reden. denn Impulse sind genauso wenig ein Fluid, wie Kräfte sich wie Zucker "auflösen" können, das sind beides gleichermaßen bildhafte Beschreibungen.

    Wohin aber diese ganze Impulsbetrachtung führen kann, zeigt der Text den ich hier verlinke:

    https://www.erziehungswissenschaften...latteis-fuehrt


    Ansonsten sind solche Aussagen wie:
    "Wenn es regnet, fällt Wasser vom Himmel", oder "wenn es kälter wird, ändert sich die Temperatur"
    halt wenig hilfreich.

    Zitat Zitat von Pansapiens Beitrag anzeigen
    Dass ich sage, der Impulserhaltungssatz gilt nicht nur für Punktmassen und Schnitzel, sondern auch für Tensegrity-Strukturen und Aikidoka?
    Was die Schnitzel und gebastelten Modelle angeht, so ist doch wohl klar dass die nicht tun können was menschliche Körper können, sie besitzen weder ein Hirn, noch ein Rückenmark oder ein motorisches System.
    Ihnen fehlt also völlig die Möglichkeit, innere, mental gesteuerte Bewegungen auszuführen. Diese inneren Bewegungen der Muskeln haben ja auch Impulse, die allerdings nicht von außen generiert werden, sondern durch elektrische Reize ausgelöst werden (letztendlich doch von außen, da dem Körper ja Nahrung zugeführt werden muss, in Form von Äpfeln zum Beispiel).
    Was vielleicht letztendlich auch dazu führen kann, dass Impulse sich da zu null addieren lassen, die Impulserhaltung also trotzdem gilt. Aber da kommt man eben in Bereiche, die durch die newtonsche Mechanik nicht beschreiben lassen.

  9. #114
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    Zitat Zitat von Inryoku Beitrag anzeigen
    Aber da kommt man eben in Bereiche, die durch die newtonsche Mechanik nicht beschreiben lassen.
    Könnte man schon, nur würde das extremst komplex werden durch die Komplexheit der kraftaufnehmenden Systeme des Körpers.

  10. #115
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    Zitat Zitat von Pansapiens Beitrag anzeigen
    Da stellt sich die Frage, was passiert, wenn der Herr auf einem leicht beweglichen Skateboard (natürlich nicht auf der Matte) steht. ...
    Ich unterstelle mal, dass einige hier die Übung auf dem Bild hinbekommen. Die könnten ja was sagen.
    Wichtig ist bei der Übung, als Geschobener sozusagen eine Wand zu sein und nur die Reaktionskraft zu liefern, heißt, nicht aktiv zu drücken. Die ganzen Gedankenexperimente sollten praktisch dann auch genau entsprechend diesem Prinzip funktionieren, der Schiebende schiebt sich auf seinem Wagen weg, jedenfalls erheblich mehr als der Geschobene.

    PS: Schieben gegen den Brustkorb funktioniert auch, irgendein Systema-Mann hatte es mal auf Youtube gezeigt. Mit einem starren Brett dagegen, hm ...

    Zitat Zitat von Aiki5O+ Beitrag anzeigen
    Kraft ist eine Vektor-Größe, deren Richtung nicht (im physikalischen Sinne) "umgeleitet" werden kann, in einem statischen Gleichgewicht nur durch gleich starke (und gerichtete) Gegenkräfte ausgeglichen werden kann und muss.. In horizontaler Richtung kann der Geschobene nicht mehr Kraft absorbieren als die Reibungskraft Fuß/Matte zulässt. Das gilt (im Bild) natürlich auch für den Schiebenden. Deswegen wäre schon eine einfache Variation barfuß Schiebender gegen geschobenen Strumpfträger auf glattem Hallenboden als real sehr einfach ausführbares Experiment interessant.
    Die Übung funktioniert aber tatsächlich eben nur, wenn der Schiebende den Geschobenen in den Boden drückt, das spürt man als Geschobener auch. Kein Mensch kann nur mittels Reibkraft unter den Füßen stehenbleiben, der Hebel ist viel zu groß. Ein kleiner Rest Horizontalkraft kann m.E. allerdings noch bleiben.
    Die biomechanische Begründung wäre interessant zu wissen.

    PS: Wenn man sich die Stellung der Unterarme anschaut sieht man natürlich auch schon, dass ein guter Teil der Kraft in den Boden geht.

    Zitat Zitat von Inryoku Beitrag anzeigen
    Wenn man diesen Unsinn mit den fließenden Impulsen weglässt, ist es richtig.
    Ich hatte mich auch gewundert über Pansapiens "Impuls fließt durch den Körper". Ist aber eben tatsächlich eine Beschreibung der Kontinuumsmechanik.

    https://books.google.de/books?id=AWD...physik&f=false

    Grüße
    Geändert von Nick_Nick (29-01-2020 um 15:13 Uhr)

  11. #116
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    @Pansapiens: Was kann ich mir für die Inkompetenz Punkte kaufen? Wie sind die einzulösen?

  12. #117
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    Zitat Zitat von Nick_Nick Beitrag anzeigen
    Die Übung funktioniert aber tatsächlich eben nur, wenn der Schiebende den Geschobenen in den Boden drückt, das spürt man als Geschobener auch. Kein Mensch kann nur mittels Reibkraft unter den Füßen stehenbleiben, der Hebel ist viel zu groß. Ein kleiner Rest Horizontalkraft kann m.E. allerdings noch bleiben.
    Ich denke, das ist ein Trugschluss. Wir sind es im Alltag nur gewohnt, dass die horizontal wirkende Reibungskraft mit Druck von oben (hier vertikale Kraft pro Fläche) zunimmt. Deswegen können wir schräg von oben einwirkende Kräfte "in den Boden ableiten" bzw. mit dieser Vorstellung die gewünschte Wirkung erzielen. Es gibt aber auch jedem bekannte Situationen, wo das nicht mehr der Fall ist, zum Beispiel (19:37-19:47).

    P.S.: Das mit dem "Druck von oben" ist ein Fehler von mir. Richtig wäre gewesen:
    "dass die horizontal wirkende Reibungskraft mit der vertikalen Kraft von oben zunimmt."
    Siehe auch: https://de.wikipedia.org/wiki/Haftre...er_Haftreibung
    Geändert von Aiki5O+ (31-01-2020 um 16:22 Uhr) Grund: P.S. hinzugefügt

  13. #118
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    Zitat Zitat von Inryoku Beitrag anzeigen
    Wohin aber diese ganze Impulsbetrachtung führen kann, zeigt der Text den ich hier verlinke:

    https://www.erziehungswissenschaften...latteis-fuehrt
    Ja, wohin denn?
    Don't armwrestle the chimp.

  14. #119
    Gast Gast

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    Zitat Zitat von Pansapiens Beitrag anzeigen
    Ja, wohin denn?
    Hast dus nicht gelesen?
    Aufs Glatteis, wohin sonst?

  15. #120
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    Zitat Zitat von Inryoku Beitrag anzeigen
    Hast dus nicht gelesen?
    Doch.
    Aber da ich nicht Du bin, kann ich durch Lesen des Textes nicht wissen, was Du meinst, was der Text bezüglich dessen, "wohin aber diese ganze Impulsbetrachtung führen kann" zeigen soll.
    Wenn zwei Leute die gleiche Zeichenfolge lesen, können ja ganz unterschiedliche Bilder, Bewertungen und Meinungen in ihrem Geist entstehen.

    Zitat Zitat von Inryoku Beitrag anzeigen
    Aufs Glatteis, wohin sonst?
    Ach, das war ein Witz?
    Oder hast Du nicht mehr als die Überschrift gelesen?
    Ja, den Autor haben seine ausführlichen Betrachtungen zu der Frage, wo denn der Drehimpuls eines Mühlrades herkommt, immerhin schon auf Seite 6 in Gedankenexperimenten auf's Glatteis geführt. Also nicht im übertragenen Sinn, sondern im tatsächlichen, sofern man in Bezug auf Gedankenexperimente von "tatsächlich" sprechen kann.
    Du warst ja schon auf Seite 5 der vorliegenden Diskussion auf dem Glatteis angekommen:

    Zitat Zitat von Inryoku Beitrag anzeigen
    Kann man doch, manche können das auch angeblich auf Eis stehend, habe ich allerdings selbst noch nicht gesehen oder probiert. Bei uns ist es einfach nicht kalt genug...
    Die Ausrede mit dem Klimawandel zählt natürlich nicht mehr, nachdem ich in Beitrag #111 die Leute (in Gedanken) auf Möbelransportwagen gestellt habe.


    Zitat Zitat von Pansapiens Beitrag anzeigen
    Man kann auch ein Gedankenexperiement machen:
    Wenn der Schiebende auf einem fahrbaren Untersatz steht, und drückt gegen eine Wand, wird er sich wegschieben, weil er, wie IMO übrigens auch von kanken beschrieben, einen Gegenkraft im Boden, in dem Fall dem Wägelchen aufbauen muss.
    Wenn der Schiebende nun genauso, auf einem fahrbaren Untersatz stehend, gegen einen anderen auf einem fahrbaren Untersatz schiebt, der es schafft, Kraft aufzulösen, oder zumindest so in seinem Körper "umzuleiten", dass da keine horizontale Komponente auf den Boden (den fahrbaren Untersatz) wirkt, würde er sich der Schiebende wegdrücken, und der Geschobene am Ort bleiben.
    Was passiert nun, wenn beide auf dem gleichen fahrbaren Untersatz stehen?
    Dann würde ja der Schiebende auf den Untersatz eine Kraft nach hinten ausüben, so wie bei den vorangegangenen Versuchen.
    Diese Kraft würde nicht durch eine Gegenkraft des Geschobenen in Gegenrichtung kompensiert, da er ja keine horizontalen Kräfte auf den fahrbaren Untersatz ausübt.
    Müsste sich dann, nach den Ausführungen von Inryoku (eine Kraft bewirkt eine Geschwindigkeitsänderung) nicht auch wieder der Wagen von dem Schiebenden aus gesehen, nach hinten bewegen?
    So ähnlich wie Münchhausen, der sich (samt Pferd) am eigenen Schopf aus dem Sumpf gezogen hat?
    Ich kann das noch weiter führen:
    Wenn ich eine Wand auf den fahrbaren Untersatz stelle, und schiebe ganz normal dagegen, dann drücke ich die Wand von mir weg, aber dennoch kommt das Wägelchen nicht in Bewegung, da die Wand auf dem gleichen Boden steht wie ich und ich, um gegen die Wand schieben zu können, eine Gegenkraft auf den Boden ausübe.
    D.h. ich schiebe das Wägelchen gleichzeitig mit den Händen nach vorne und mit den Füßen nach hinten.
    Wäre es tatsächlich möglich, die Kraft, die beim Schieben gegen die Wand auf mich zurück wirkt irgendwo in der mechanischen Kette "aufzulösen", müsste ich ja gegen die Wand schieben können, also eine Kraft auf die Wand ausüben, ohne, dass ich mit den Füßen eine Gegenkraft auf den Boden ausübe.
    Dann würde ich mit den Händen den Wagen (vermittelt über die Wand) nach vorne schieben, aber mit den Füßen nicht zurück.
    Untern Strich müsste sich also der Wagen nach vorne bewegen.
    Dass man einen Wagen, auf dem man steht, durch Schieben gegen den Wagen - ohne sich sonstwie an der Umgebung abzustoßen oder mitgeführte Dinge wegzuwerfen - beschleunigen können soll, finde ich schon etwas merkwürdig.
    Wenn man das Ganze in den Weltraum verlagert, eröffnen sich neue Möglichkeiten:
    Anstatt Massen mitzuführen (oder mühsam im doch recht leeren Raum einzusammeln), die man dann für Beschleunigungen in die Gegenrichtung der gewünschten Bewegungsänderung wegwirft, könnte man einfach von innen gegen die Wand einer Raumkapsel drücken und das Ding so durch die Schwerelosigkeit schieben.
    Wenn man so etwas behauptet, oder etwas, was darauf hinaus läuft, sollte man IMO doch mit einer etwas genaueren Erklärung, wie das denn gehen soll, aufwarten können, als der wohlfeile Hinweis auf die Komplexität der involvierten Systeme.
    Außer man fühlt sich auf dem Niveau jener Homöopathieanhänger wohl, die auf die offenen Fragen der Wissenschaften, (Was ist dunkle Energie?, Gibt es auf subatormarer Ebene Einhörner, die Regenbogen pupsen?) hinweisen, um zu motivieren, dass es doch sein könnte, dass.....

    Schaun wir mal:

    Zitat Zitat von Inryoku Beitrag anzeigen
    Was die Schnitzel und gebastelten Modelle angeht, so ist doch wohl klar dass die nicht tun können was menschliche Körper können, sie besitzen weder ein Hirn, noch ein Rückenmark oder ein motorisches System.
    Ihnen fehlt also völlig die Möglichkeit, innere, mental gesteuerte Bewegungen auszuführen. Diese inneren Bewegungen der Muskeln haben ja auch Impulse, die allerdings nicht von außen generiert werden, sondern durch elektrische Reize ausgelöst werden (letztendlich doch von außen, da dem Körper ja Nahrung zugeführt werden muss, in Form von Äpfeln zum Beispiel).
    Was vielleicht letztendlich auch dazu führen kann, dass Impulse sich da zu null addieren lassen, die Impulserhaltung also trotzdem gilt. Aber da kommt man eben in Bereiche, die durch die newtonsche Mechanik nicht beschreiben lassen.
    Ja, innere Bewegungen "haben" auch Impulse bzw. gehen mit Geschwindigkeiten von Massen einher.
    Wenn in dem betrachteten System allerdings vorher in der Summe kein Impuls da war, ist auch hinterher keiner da.
    Daher haben die meisten Muskeln ja mindestens zwei Enden, die irgendwo befestigt sind.
    Wenn der Muskel nirgendwo befestigt ist und kontrahiert, bewegen sich die beiden Enden aufeinander zu, ohne dass sich der Gesamtimpuls des Muskels ändert.
    Das Gleiche gilt auch für komplexere Bewegungen:
    Wenn Du Deine Faust nach vorne beschleunigst, beschleunigst Du gleichzeitig Deinen Körper zurück. Nicht im gleichen Maße sondern umgekehrt proportional zur Masse gemäß der von Dir geposteten Gleichung F = m*a
    Das merkt man im Alltag vielleicht nicht, weil man es gewohnt ist, sich irgendwo abzustoßen.
    Du führst Deinem Körper durch Apfelessen keinen wesentlichen Impuls zu, sondern Energie, die in chemischen Verbindungen gespeichert ist.
    Diese Energie kann von Deinem Körper in Bewegungsenergie umgewandelt werden. Dabei gewinnen auch Teile Deines Körpers an Impuls, aber in unterschiedliche Richtungen und in Summe bleibt der Impuls null.
    Don't armwrestle the chimp.

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