mir geht es gar nicht so um die Zahlen, eher um die Differenzierung.
Ein Berater Obamas sagte Sinngemäß 'zu Krisenzeiten lassen sich Massnahmen durchdrücken, die sonst undenkbar wären'. Mal abwarten was noch kommt.
gruss
mir geht es gar nicht so um die Zahlen, eher um die Differenzierung.
Ein Berater Obamas sagte Sinngemäß 'zu Krisenzeiten lassen sich Massnahmen durchdrücken, die sonst undenkbar wären'. Mal abwarten was noch kommt.
gruss
Andreas Rebers: Provinz ist da, wo der Lehrer zu den Intellektuellen zählt.
https://interaktiv.morgenpost.de/cor...land-weltweit/
11.3: 1.565 (+27,9 %)
Zunahme in vier Tagen: 227,1 %
(Edit: Korrektur: die Zunahme beträgt nur 127,1 %, der Wert am 11.3 ist der 2,27-fache des Wertes am 7.3)
Geändert von Pansapiens (12-03-2020 um 02:09 Uhr)
Don't armwrestle the chimp.
Ja, warum stellst sich keiner hin, und sagt: "Vielleicht wachen wir morgen auf und haben alles nur geträumt?"
Focus hat jetzt wieder einen in die andere Richtung rausgehauen![]()
In der Altersgruppe ab 65 Jahren fürchtet Christian Drosten,
Chef-Virologe der Charité eine Sterberate von bis zu 25 Prozent.
Top-Virologe: Bis zu 25 Prozent Sterberate bei Senioren - warum sie geschützt werden müssen
hier kann man nachlesen, was Drosten wirklich gesagt hat (Manuskript 9): https://www.ndr.de/nachrichten/info/...avirus102.html
Es gibt eine große internationale Zusammenfassung
von Sterblichkeiten. Das ist die Altersgruppe über 80
Jahren, wo man diese hohe Sterblichkeit hat. Da geht‘s
eben in diese Bereiche 20 bis 25 Prozent, hatte ich
gesagt. Dann bei zwischen 70- und 80-Jährigen ist man
im Bereich von sieben, acht Prozent. 60- bis 70-Jährige,
da ist man so bei drei Prozent ungefähr.
Geändert von Pansapiens (11-03-2020 um 02:35 Uhr)
Don't armwrestle the chimp.
-
Genau, und es dauert auch eine Weile, bis man daran stirbt.
gut, das ist auf die Verstorbenenzahlen nicht übertragbar, zeigt aber, wie fragil das System ist, und wir haben, zumindest was die Tests angeht, ja nach Drosten noch eines der Leistungsfähigeren (im Vergleich zu Italien oder Iran).
Wer sind denn "diese Leute"?
Die Gesamtbevölkerung?
Ideal* wäre es natürlich, jeden Infizierten zu isolieren, bis er negativ getestet ist.
Aber richtig isolieren.
"Durch" ist jemand ja nur, falls er wirklich infiziert war.
Wenn man eine nicht infizierte Kontaktperson 3 Wochen in Quarantäne steckt, kann die sich am Tag nach der Quarantäne gleich irgendwo anstecken und den Virus weiter verbreiten.
=========================================
*) zumindest im Sinne von "Ausbreitung stoppen"
Geändert von Pansapiens (11-03-2020 um 03:21 Uhr)
Don't armwrestle the chimp.
Bestätige Fälle im Vergleich zur Gesamtbevölkerung bei Tagesanfang
7.3: 0,001
8.3: 0,001
9.3: 0,001
10.3: 0,001
11.3: 0,001
"It's not the size of the dog in the fight, it's the size of the fight in the dog." M. Twain
"Whoever said one person can’t change the world never ate an undercooked bat..."
Gestern habe ich 2 sehr informative Artikel über COVID19 gefunden die ich hier mal posten will.
Ich kopier einfach meinen Text aus dem anderen Forum, da auch beide Artikel in englisch sind.
Insbesondere die Statistik im 2 Artikel aus China sollten zu Denken geben.
1st is from an italian doctor who describes how the virus came over the like a tsunami. Just read it and think what those problems would mean in your health system!
https://news.sky.com/story/cor…reak-...e-war-11954229
2nd Article is from National Geographics and gives a very detailed info about statistics from COVID19 that are based on the chinese cases and underlying conditions that make the virus worse in case you have them!
https://www.nationalgeographic…-are-...singly-common/
beide links gehen nicht.
gruss
Andreas Rebers: Provinz ist da, wo der Lehrer zu den Intellektuellen zählt.
Der Text von dem italienischen Arzt erklärt sehrt gut warum deren Letalität so groß ist:
Sie haben nicht genug Personal um die Kranken zu betreuen. Wenn Urologen oder Augenärzte auf einmal 70+-jährige Patienten mit differenzierter Beatmung betreuen müssen (habe ein Foto gesehen auf dem ein 80-jähriger in Bauchlage mit 38/15 und einem FiO2 von 1,0 beatmet wurde). Das sind Beatmungswerte die eines intensivmedizinisch erfahrenen internistisch oder anästhesistischen Facharztes bedürfen, oder zumindest eines Assistenten in fortgeschrittner Weiterbildung. Außerdem muss da auch eine intensivmedizinisch erfahrene Pflegekraft ran.
Wenn die dort jedoch Urologen diese Patienten betreuen lassen müssen, dann ist der in 8 Stunden, spätestens, tot. Die haben mit so etwas einfach keine Erfahrung, von differenzierter Katecholamintherapie und Behandlung der Begleiterkrankungen mal ganz zu schweigen.
Solche Patienten bekommen dann häufig noch eine bakterielle Infektion oben drauf und dann geht die Sepsisspirale los, inklusive Multiorganversagen, CVVH (Dialyse). Das auf eine bestehende Herzinsuffizienz und man hat ein riesiges Problem.
Alleine die Versorgung mit Trachealkanülen, die man bei längerfristiger Beatmung bekommt (meistens spätestens am 3. Tag), wird die dort an den Rand der Kapazitätsgrenzen bringen, da das halt auch nur jemand mit Erfahrung machen kann.
Wenn der Arzt schreibt er hat bis zu 20 Aufnahmen auf die Intensivstation am Tag, alles alte Menschen, dann kann man sich mal ausrechnen was das alleine an Kapazität bindet wenn die aufgenommen, und instrumentiert werden müssen (Versorgung mit Zugängen).
Ein erfahrener Facharzt braucht ca. 5-10 Minuten für eine Intubation, 5-10 Minuten für einen ZVK und ca. 5-10 Minuten für einen arteriellen Zugang. Also ca. 20-30 Minuten. Dann noch mal 2-5 Minuten für ein orientierendes Herzecho um die Herzfunktion zu kennen.
Dokumentation und (digitale) Medikamentenkurve schreiben noch mal 15 Minuten.
Im Idealfall ist man also mindestens 45 Minuten damit beschäftigt „den Patienten ankommen“ zu lassen. Das ist aber nur die ärztliche Seite. Die pflegerische Seite muss bei den Zugängen assistieren, die Beatmung anschließen, Perfusoren vorbereiten, der MTA beim Röntgen helfen etc.
Jede Neuaufnahme auf eine ITS bindet also einen erfahrenen Arzt und eine Pflegekraft für mindestens eine Stunde. Wenn 20 Neuaufnahmen kommen dann ist ein Team alleine nur damit beschäftigt.
Wenn man aber einmal so krank und „verkabelt“ auf einer ITS liegt, dann werden die entscheidenden Werte mindestens stündlich gescheckt und es wird drauf reagiert.
„Ideal“ ist eine Versorgung von 10 Intensivpatienten und einem erfahrenen Arzt mit 5 Pflegekräften. Realistisch ist heute 12-14 Patienten auf 1 Arzt und 3-4 Pflegekräfte.
Außerdem ist es ja nicht so dass man nur wegen Covid-2 auf eine ITS muss. Herzinfarkte, andere Infektionen, Schlaganfälle, Unfälle etc. gibt es ja auch weiterhin.
DAS ist der Grund warum wir „die Kurve abflachen“ müssen.
Man hat im Gesundheitssystem immer weiter gespart und Bedingungen geschaffen unter denen keiner arbeiten will (sowohl pflegerisch als auch ärztlich). Gerade, und vor allem, in Häusern der Maximalversorgung. Das wird sich jetzt rächen, wenn es wirklich zu einer großen Krankenwelle kommen wird. Die wird es ja nicht nur bei den Patienten geben, sondern auch bei ärztlichen und pflegerischen Personal.
Gerade die erfahrenen Fachärzte sind eben nicht mehr da, die fliehen aus dem System so schnell sie können. Die sind es aber die den jungen Assistenten eigentlich die Sachen zeigen sollen, damit die es lernen. Unser System hat ein Fachärztemangel sondergleichen. Man kann eben nicht mit Anfängern und Gastärzten ein flächendeckendes Hochleistungssystem fahren. Die paar Fachleute, die es im System gibt, werden dann für die noch k******en ITS Patienten gebraucht, also die die an die ECMO müssen (wenn man die Lunge „auschschaltet“ und das Blut außerhalb des Körpers mit Sauerstoff anreicher, quasi eine „Lungendialyse“) und evtl. sogar eine maschinelle Herzunterstützung brauchen.
Der Stundenlohn eines Facharztes am Haus eines Maximalversorgers (Uniklinik) liegt bei 36 Euro, wenn er denn wirklich nur 42 Stunden pro Woche arbeiten würde. Tut er aber nicht, es sind in der Regel mindestens 48-54, eher mehr. Überstunden werde da gerne nicht erfasst, da man ja „forscht“, „lehrt“ und irgendwann mal Oberarzt werden will, der dann für 46 Euro die Stunde noch mehr machen darf, da er ja noch die Verwaltungsaufgaben hat und Personalverantwortung und, und und.
Geändert von kanken (11-03-2020 um 08:43 Uhr)
Der letzte Satz hat es in sich. Die Privatisierung und Kapitalisierung der Gesundheitsversorgung trifft zuerst die MitarbeiterInnen, dann die PatientInnen. Was du beschreibst kenne ich aus meinen letzten Aufenthalten aus der Notaufnahme.
Grapple&Strike
BJJ//MuayThai//MMA//Boxen//Ringen
Der Stundenlohn des Klempners, der neulich bei mir war, lag übrigens (inklusive Anfahrt), bei ca. 80 Euro.
Solange wir die Klempner besser als die Ärzte bezahlen muss man sich nicht wundern, denn selbst wenn ich 50% Kosten wegen der Selbstständigkeit abziehe bin ich bei 40 Euro Stundenlohn des Klempners, was immer noch 4 Euro mehr ist als der Facharzt und 13 Euro mehr als der Jungassistent (der bekommt nämlich nach mindestens 6 Jahren Studium 27,60 Euro die Stunde).
Wir haben ja schon bei den Hamsterkäufen gesehen wie wichtig uns das Klo ist. Mal schauen ob die Leute in Italien jetzt wieder ein wenig anders auf die Ärzte gucken werden, die dort teilweise 16 Stunden durcharbeiten, in der Klinik schlafen um die Familie nicht anzustecken und dann 16 Stunden weiterarbeiten...
Der Kollege, der den Artikel geschrieben hat, hat seine Familie seit 2 Wochen nicht gesehen...
Geändert von kanken (11-03-2020 um 08:49 Uhr)
Kann man für diesen Notfall nicht eine kompakte Schnellinstruktion zusammenstellen, wo wenigstens die wesentlichen Parameter und Entscheidungskriterien/-bäume klar aufgelistet sind ? Die Zeit für eine ausführliche Ausbildung ist ja jetzt nicht mehr da, aber die meisten auch der älteren Ärzte in Italien wird lesen können. Wenn man drei Werte genannt bekommt mit einer Pi-mal-Daumen-Abschätzung wann welcher Wert genommen wird, sinkt die Fehlerquote zumindest erheblich, und die Leute sterben nicht mehr nach 8 Stunden weil der Arzt gar keinen Wert kannte.
"Man kann Leuten nicht verbieten, ein ***** zu sein." (Descartes)
Nein, das funktioniert nicht. So etwas kann man nicht „nach Kochbuch“ machen. Dazu bedarf es eigner Erfahrung und vor allem der Anleitung durch einen erfahrenen Intensivmediziner.
Auf eine ITS kommt man während der Facharztausbildung auch frühestens erst nach 1-2 Jahren Berufserfahrung in der inneren Medizin oder Anästhesie. Man muss ja auch sicher intubieren können und zentrale Zugänge legen können. Das geht auch nicht „mal eben“.
Das „System Mensch“ ist extrem komplex und hat viele Stellschrauben. Ein Intensivpatient ist „ein rohes Ei“. Da muss man alleine schon gucken und einschätzen können wie viel Flüssigkeit der braucht. Ein Erfahrender guckt auf die arterielle Monitorkurve und kann an der Schwankung erkennen wie viel Flüssigkeit der in der nächsten Stunde wohl mehr braucht, damit man Katecholamine einsparen kann. Von Beatmungserfahrung reden wir noch nicht. Erfahrene Leute (auch und gerade die Pfleger) können anhand des Gefühls der manuellen Beatmung (also wenn man den Beatmungsbeutel in der Hand hat und nicht die Maschiene machen läßt) sagen wie man man Besten beatmet. Auch wenn moderne Beatmungsmaschienen sehr gute Computeralgorithmen haben kommen die an erfahrene Leute nicht ran.
Da liegt aber das zweite Problem: Die jungen Ärzte werden so kaum noch ausgebildet und verlassen sich immer mehr auf Apparate, die alles vorgeben. Und auf einmal muss man wieder Patienten betreuen die an einem ganz rudimentären Beatmungsgerät liegen, weil nix anderes mehr da ist...
Geändert von kanken (11-03-2020 um 08:56 Uhr)
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