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Thema: Coronavirus - es wird langfristig einen Engpass bei Gesichtsmasken geben

  1. #1186
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    27.07.2009
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    Zitat Zitat von ThomasL Beitrag anzeigen
    ...
    Letztlich wird wie immer am Schluss abgerechnet. Dann wird man sehen welche Maßnahmen zu welchen Zeitpunkt die besten Ergebnisse brachten.
    ...
    Sehe ich auch so. Mit einigen Maßnahmen ist es natürlich so, dass sie nur zu bestimmten Zeitpunkten Sinn machen. Frühere Absagen
    von (Massen-) Veranstaltungen wie Karneval und Fussball etc. z.B hätten wohl durchaus noch mehr gebracht und sind jetzt unumgänglich.
    Und entweder erfolgte es nicht füher, weil die Prognose der die Politik beratenden Experten falsch war oder sie gab es- hinter verschlossenen Türen-
    und die Politik/Administration hat gescheut sie früher umzusetzten (würde nicht ausschliepßen, dass das mind. partiell so war.
    siehe den Arzt in der ersten Illner Sendung - sozusagen im Anschluss nach der ersten RKI-PK) wenns so war und kommt sowas raus, gibts mindestens Gesprächstbedarf.... (Bin gepannt wer dann den whistle blower spielt, am besten noch kurz vor der Wahl, macht an ja auch in den USA gerne).

  2. #1187
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    Zitat Zitat von Nymphaea Alba Beitrag anzeigen
    Das klingt zwar gut, dass man da einfach emotionsfreier sei und daher vernunftgeleitet die gescheiteren Abwägungen zum Wohl der Gemeinschaft treffen könne, in deinen Ausführungen (auch an andere) verkürzt du meiner Meinung nach jedoch ein paar Gedankengänge. Bei der Triage oder dem Krisenmanagement geht es zwar irgendwann auch darum, das kleinere Übel zu finden.

    Was hier in diesem Faden meiner Meinung nach wiederholt passiert ist, allgemein, ist dass diese Triage-Situation rhetorisch vorweggenommen (und argumentativ verkürzt) wurde, um zu untermauern,
    Das ist halt auch ein Problem bei Diskussionen im Internet - der eine geht davon aus, dass eine eigentlich logische Schlussfolgerung von den anderen Usern dann auch anhand verkürzter Darstellungen selbst getroffen werden kann und keiner expliziten ausführlichen Erklärungen bedarf. Da will ich mich gar nicht von ausnehmen, bestimmte Dinge die für mich selbstverständlich sind scheinen für andere eben nur schwer bis gar nicht nachvollziehbar zu sein.


    Bevor man aber an diesen Punkt gelangt, gilt es die Wahl zwischen den Übeln tunlichst zu vermeiden bzw. eine Krisensituation so zu steuern, dass möglichst viele Alternativen offen bleiben und man sich nicht in einer solchen ethischen Zwickmühle wiederfindet. Denn ob du es selbst für eine hältst oder nicht, ist erst mal irrelevant.
    Soweit korrekt - es hat hier glaube ich auch kein einziger User behauptet es gäbe keine Viren (wir haben da ja durchaus den ein oder anderen Kandidaten hier im Board), oder das bestimmte Verhaltensweise deswegen jetzt übertrieben oder unsinnig seien. Es ist aber eben auch nicht so, als wäre Dinge wie Handhygiene, Abstand etc. pp. jetzt alles komplett brandneue Erfindungen die es vor Corona nicht gegeben hätte (wobei wenn man sich hier gerade die Herren den Schöpfung und den Umgang mit dem Wasserhahn nach dem Toilettengang vor Corona anschaut...). Sowas sollte (nicht nur) in Grippe / Erkältungszeiten eigentlich eine weitere Selbstverständlichkeit sein. Fast schon traurig bis erschreckend, dass es hier offensichtlich doch in breiten Teilen der Bevölkerung erst derartige Hinweise bedarf.

    Nur ist es eben auf der anderen Seite dann wenig sinnvoll bis hilfreich wenn gleichzeitig irgendwelche komischen Rechnungen angestellt werden bei denen die Lethalitätsrate künstlich hochgerechnet wird etc. pp..


    dass die aktuelle Krisensituation gar nicht so bedrohlich sei (was irgendwie an sich schon paradox ist - eine Situation, die so hohes Potential besitzt, in einem solch unguten Szenario zu enden, ist nicht schlimm oder bedrohlich): "Ja mei, es sterben zwar so und so viele Hunderte täglich, aber schaut euch den Altersdurchschnitt an, so schlimm ist die Bedrohung nicht." Für wen ist die Bedrohung nicht schlimm? Und wer versucht mit dieser recht einseitigen Behauptung seine Emotionalität/sein Stresslevel zu regulieren?
    Ich schrieb (glaube ich schon bevor WHO und Regierung das böse Wort in den Mund nahmen) von einer Pandemie. Allein das Wort reicht aber offenbar schon aus, damit bei vielen Menschen der Verstand erstmal kurzzeitig aussetzt. Ja wir haben eine Pandemie aber Nein das bedeutet nicht zwangsläufig das Ende der Welt. Der Verweis auf andere "Pandemien /Epidemien" (auch wenn diese dann nicht global sondern national o.ä. sind) ist daher primär nicht als Relativierung eines möglichen Bedrohungspotentials zu verstehen, sondern um denen die sich am Rand einer Hysterie bewegen oder unnötige Panik erzeugen einfach mal aufzuzeigen wie irrational ihr aktuelles Verhalten eigentlich tatsächlich ist und die "Bedrohung" einfach mal realistisch einzuordnen.



    Nehmen wir noch mal die vielfach zitierte Grippewelle (Epedimie) aus 2017/18:

    https://influenza.rki.de/Saisonberichte/2017.pdf

    Um die 9 Millionen in DE waren wegen einer grippalen Erkrankung beim Arzt (Dunkelziffer derer die zwar auch infiziert waren aber nicht zum Arzt gegangen sind darf sich jetzt mal jeder selbst ausrechnen) - 5,3 Mio. Krankschreibungen, 334K labordiagnostisch bestätigte Fälle, 60K Hospitalisierung, 25K Tote in einem Zeitraum von 16 Wochen bzw. ca. 4 Monaten.

    Heißt also unterm Strich wenn man das jetzt einfach mal stumpf auf die Dauer umlegt 6.250 Tote pro Monat. (Und wir reden hier über einen Virus für den es grds. eine Impfung gegeben hätte.) Auch bei der Grippe ist die Lethaltiätsrate bei den Risikogruppen analog jetzt zu Corona höher als im Rest der Bevölkerung.

    Soviel zum nackten Zahlenwerk.


    Und jetzt schaut man sich mal die (mediale) "Reaktion" dazu an:

    ...

    Vielleicht gab es in den Medien mal ein paar mehr Berichte, Hinweise auf Handhygiene etc. aber sonst? Kein Diebstahl von Desinfektionsmitteln, keine Hamsterkäufe, keine Themenstränge im KKB. Allgemeines Achselzucken könnte man sagen. Die "Bedrohung" war jetzt deswegen aber nicht wirklich kleiner - auch hier waren Alte und Personen mit geschwächtem Immunsystem besonders gefährdet und auch hier sind Personen aus Nicht-Risikogruppen verstorben.



    Jetzt nehmen wir dagegen mal Corona - in China hat das Virus in 2,5 Monaten 3.218 Tote gefordert (gehen wir mal davon aus, dass die Zahlen sehr "optimistisch" sind und verdoppeln einfach mal) - 6.500 Tote in 2,5 Monaten macht 2.600 Tote pro Monat. Zur Erinnerung: Grippetote in DE 17/18 pro Monat = 6.250 also 60% mehr.

    Wir haben Stand heute 26 Todesfälle in 14 Tagen - das lässt sich natürlich nur sehr bedingt hoch skalieren, aber selbst wenn die Todesfälle deutlich ansteigen, dann hätten wir in einem Monat vielleicht 500 Todesfälle - also nicht mal 10% dessen was eine ordinäre Grippewelle ausrichten kann.

    Italien hat innerhalb eines knappen Monats derzeit 2.500 Tote zu beklagen, auf einen Monat gesehen dann evtl. 50% dessen was die Grippe 17/18 in DE im Monat ausgemacht hat.


    Nur um das noch mal klar zustellen:

    Ja Corona ist ein Problem und Nein Corona ist deswegen nicht weniger "schlimm" oder man sollte jetzt hingehen und alle angeordneten Maßnahmen unterlaufen.



    Ebenfalls ist klar - aufgrund der schnelleren und massiveren Verbreitung des Virus sind hier anders als bei einer "ordinären" Grippe Handlungen gefordert, die die Ausbreitung verlangsamen.

    Verlangsamen - nicht stoppen!

    Wenn jetzt wirklich massiv (schwere) Fälle auftreten werden die Todeszahlen hochgehen - ja auch bei uns. Aber auch das ändert eben nichts daran, dass letztendlich fast jeder irgendwann mit dem Virus in Kontakt kommen wird - nicht heute, nicht morgen, aber irgendwann.

    Und da sind wir dann wieder an dem Punkt: Wenn etwas eh nicht zu verhindern ist - warum dann panisch reagieren? Warum Angst haben?

    Die Anzahl der Todesopfer wird sich nicht durch im Keller gehortete Klopapierrollen ändern. Ob die Letalitätsrate dann in der Nachbetrachtung bei 0,X % 1 % oder 2 % liegen wird hängt nicht davon ab, dass irgendwer Desinfektionsmittel geklaut hat.

    Nach bisherigem Kenntnisstand verläuft die Infektion für die allermeisten ohne große Probleme, ob ich mich als Nicht-Risikogruppe heute mit dem Virus infiziere (und davon nichts merke) oder in 6 Monaten spielt somit keine Rolle. Riskant wird es in dem Moment, wo Patienten aus Nichtrisikogruppen schwer Verläufe bekommen und hospitalisiert werden müssen die vorhandenen Kapazitäten dann aber ausgereizt sind, so das diese dann nicht ausreichend versorgt werden können und ggf. versterben was bei einer normalen Auslastung eben nicht der Fall wäre.

    Wenn Ärzte jetzt davon berichten, dass Patienten ohne offensichtliche Symptome sie in Klinken anschreien, weil sie keinen Test bekommen - welchen Sinn macht das? Sind wir dann wieder bei dem Punkt den ich auch schon mal ausgeführt hatte: "Ich will es jetzt wissen - damit ich schon mal man Handtuch auf die Beatmungsliege legen kann?"

    Was bringt es mir persönlich, ob ich es weiß (begründete Fälle wo es dann um Quarantäne geht außen vor) oder nicht. Wer glaubt er könne Corona haben kann sich ja auch ohne behördliche Anordnung in Quarantäne begeben und seine sozialen Kontakte einschränken. Erst in dem Moment wo der Virus tatsächlich schwere Verläufe verursacht muss ärztlich gehandelt werden. Niemand kann vorsorglich schon mal an die Maschine angeschlossen werden für den unwahrscheinlichen Fall, dass er / sie vielleicht einen schweren Verlauf bekommen könnte.

    Um den Bogen zur Grippe zu schlagen - wie gesagt einem Virus gegen das man sich impfen lassen kann - wie viele Leute aus Nichtrisikogruppen lassen sich denn tatsächlich impfen - die Quote liegt bei 35%? Ist ja "nur" eine Grippe. Rest siehe oben. Und da passt eben das Verhältnis des Verhaltens vielfach einfach nicht zusammen. Auf der einen Seite wird die Grippe mehr oder minder ignoriert - bei Corona wird dagegen durchgedreht.

    https://www.aerzteblatt.de/nachricht...quote-vorgehen


    Insofern ist es kein "Stellt euch nicht so an - so schlimm ist es nicht..." sondern vielmehr ein "Hinterfrage doch mal bitte Dich und Deine Reaktion im Vergleich zu anderen Dingen die objektiv betrachtet jetzt auch nicht ungefährlicher sind."

    Von daher muss ich persönlich damit auch kein Stresslevel o.ä. regulieren. Ich werde irgendwann infiziert werden (oder war es vielleicht schon und habe es nicht gemerkt). Sollte es mich treffen ist die Wahrscheinlichkeit sehr hoch, dass die ganze Kiste ohne Probleme auch wieder vorbeigeht (und nach neuesten Ergebnissen dann auch eine Immunität gegeben ist). Erwischt es mich und ich habe einen schweren Verlauf kann ich nur hoffen, dass dann noch ein Bett für mich im KH frei ist. Ist zu diesem Zeitpunkt das Gesundheitssystem kollabiert habe ich die A-Karte und ein massives Problem.

    Nur kann ich dieses potentielle Problem oder die damit verbundene Bedrohung nicht verringern indem ich Letalitätsraten berechne oder Klopapier bunkere. Ich kann sie dadurch verringern in dem ich den Kopf einschalte, mich entsprechend verhalte und ansonsten schauen kann (auch dazu hatte ich schon was geschrieben) in wie weit ich mich selbst ggf. sinnvoll einbringen kann, damit es eben nicht erst so weit kommt.

    Da DRK und Co. auch von den Sperren betroffen sind, sind öffentliche Blutspenden aktuell problematisch (man arbeitet an einer Lösung). Unser Klinikum hat auf der Webseite ein Formular wo man sich als Spender registrieren kann und dann bekommt man Info wann und wo. Solche Sachen halt.
    "It's not the size of the dog in the fight, it's the size of the fight in the dog." M. Twain

    "Whoever said one person can’t change the world never ate an undercooked bat..."

  3. #1188
    SalvaMea Gast

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    Mich nerven vor allem die unterschiedlichen Informationen, die aus allen Ecken kommen. Statt Fragen zu beantworten, werden immer mehr Fragen aufgeworfen.

    Aktuell werden überall Leute angeprangert, die sich im Park treffen, statt sich zu hause einzuschließen. Die werden als "unsozial" bezeichnet, es ist nur ein kleiner Schritt zu "asozial".

    Dabei hat Dr. Christian Drosten (Virologe Berliner Charite) noch letzte Woche den Aufenthalt im Freien empfohlen, weil "die Virus-Tröpfchen nur kurze Zeit in der Luft seien und dann zu Boden fallen":

    https://www.mopo.de/news/panorama/co...erfen-36414290

  4. #1189
    * Silverback Gast

    Standard

    Zitat Zitat von SalvaMea Beitrag anzeigen
    ...
    Aktuell werden überall Leute angeprangert, die sich im Park treffen, statt sich zu hause einzuschließen. Die werden als "unsozial" bezeichnet, es ist nur ein kleiner Schritt zu "asozial".

    Dabei hat Dr. Christian Drosten (Virologe Berliner Charite) noch letzte Woche den Aufenthalt im Freien empfohlen, weil "die Virus-Tröpfchen nur kurze Zeit in der Luft seien und dann zu Boden fallen":
    ...
    Hat er, habe ihn reden gehört; er hat aber NICHT von "Treffen" gesprochen! Ist ein Unterschied!

  5. #1190
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    Diese Krise wird verschiedenen Forschungszweige massig Untersuchungsmaterial geben, nicht nur medizinisch, auch soziologisch, psychologisch,
    natürlich ökonomisch, philosophisch, politisch etc. etc..

    Ich z.B fände es spannend später einmal Analysen und Beschreibunge zu sichtem, wie verschiedene Staaten/Bevölkerungsgruppen mit der Situation
    umgegangen sind. Ob sich da welche besonders solidarisch, umsichtig, enagiert gezeigt haben oder eher das Gegenetil. Es heißt ja immer dass in der Krise sich der Charakter zeigt. Denke da ist was dran. Obs da - bei allen nötigen Differenzierungen- hier und dort Tendenzen gibt? Könnte spannend werden, wenn die Zeit gekommen ist, Rückschau zu betreiben.

  6. #1191
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    Hatten wir diese Simulationsseite schon?

    http://covidsim.eu/

  7. #1192
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    Zitat Zitat von Kusagras Beitrag anzeigen
    Hatten wir diese Simulationsseite schon?

    http://covidsim.eu/
    Ergänzung: Seite kam von :

    https://www.bild.de/ratgeber/gesundh...4874.bild.html

    Dort auc ein paar Hinweise auf deutsch.

  8. #1193
    * Silverback Gast

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    Mal was Positives, zum Thema soziales Engagement in der Krise:
    Medizinstudierende im Kampf gegen Covid-19

  9. #1194
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    Ausbreitungsanimationen mit verschiedenen Randbedingungen: https://www.kampfkunst-board.info/fo...67#post3730867
    Hap Ki Do - Schule Frankfurt - eMail - 합기도 도장 프랑크푸르트 - Daehanminguk Hapkido - HECKelektro-Shop
    ...Dosenbier und Kaviar...

  10. #1195
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    Zitat Zitat von OliverT Beitrag anzeigen

    Zitat von Esse quam videri Beitrag anzeigen
    Geld its genug da und wenn es einen Zeitpunkt zum Ausgeben gibt dann jetzt.
    Wo das denn?
    Na hier z.B.

    Und mancherorts laufen die Geschäfte durchaus. (da ist mir grade dere Link abhanden gekommen. Wird ggf. nachgereicht.) Ich denke, dass vieles, was wir als "falsche Entscheidungen" bezeichnen, auch daher kommt, dass für eine Reihe von Akteuren gar nicht die Bekämpfung der Krankheit im Vordergrund steht, sondern die Frage, wie sich das beste Geschäft damit machen läßt.

  11. #1196
    Seemann Gast

    Standard

    Zitat Zitat von Nick_Nick Beitrag anzeigen
    Weißt du Genaueres? Machen die gar nichts?
    Kann ja sein, dass mein Eindruck täuscht, aber es wirkt, als würde genau das Gegenteil angestrebt. Wie in China die Zahl der Neuinfektionen auf 0 zu bringen. Was derzeit sicher auch nicht die schlechteste Idee ist.
    Die ursprüngliche Strategie bei denen sah so aus, Infizierte wohl zu isolieren, sonst aber nichts zu unternehmen, um eine Ausnreitung zu verlangsamen, eben mit dem Ziel möglichst schnell eine Durchseuchung und folgend Immunität in der Bevölkerung zu erreichen. Nachdem Hochrechnungen ergeben haben, dass ein konsequentes Verfolgen dieser Strategie zu hunderttausenden Toten führen könnte ist selbst der dortigen Regierung klar geworden, dass sich das ungünstig auf die nächste Wahl auswirken könnte.

    https://www.imperial.ac.uk/media/imp...16-03-2020.pdf

  12. #1197
    carstenm Gast

    Standard

    Zitat Zitat von SalvaMea Beitrag anzeigen
    Aktuell werden überall Leute angeprangert, die sich im Park treffen, statt sich zu hause einzuschließen. Die werden als "unsozial" bezeichnet, ...."
    Das IST unsozial.

    Dabei hat Dr. Christian Drosten (Virologe Berliner Charite) noch letzte Woche den Aufenthalt im Freien empfohlen, weil "die Virus-Tröpfchen nur kurze Zeit in der Luft seien und dann zu Boden fallen":
    Und er hat sich dagegen ausgesprpchen, sich "im Park zu treffen".
    Ich empfehle den Podcast von heute. Da kann man dann mal überlegen, was einem wichtiger ist ...

  13. #1198
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    Zitat Zitat von ThomasL Beitrag anzeigen
    Deshalb finde ich es auch vermessen und mehr als fragwürdig wenn zur Zeit schon darüber gestritten wird ob zu spät die Zwangsmaßnahmen angeordnet wurden
    Um noch mal kurz darauf zurückzukommen ...
    Ja, klar, das wird man hinterher bewerten. Können. Und natürlich WIRD es bewertet werden. Politisch sowieso.

    Aber es ist natürlich schon auch Fakt, dass die ganzen offiziellen Stellen bis hoch zur Bundesregierung nicht so irre viel Gelegenheit hatten, das "richtige" Vorgehen zigfach einzuüben. Jup, es gibt Pandemiepläne. Es gibt aber auch eine Menge komplexer Wechselwirkungen zwischen den vom Pandemieplan vorgesehenen Maßnahmen und anderen Stellgrößen (Wirtschaft, Gesellschaft...). Und auf die muss dann auch mal flexibel eingegangen werden.

    Und wenn ihr mich fragt, sollten wir die Bewertung dieser oder jener Maßnahme oder Entscheidung vielleicht wirklich erst mal hintanstellen und lieber gucken, wo wir, jeder von uns, was dazu beitragen können, dass wir alle mit möglichst wenig Schrammen aus der Nummer wieder rauskommen.

    (Ich muss die ganze Zeit an "Sully" denken: Ja, klar, wenn man im Simulator den teuren Vogel übungsweise 17 x crashen kann, dann landet man ihn beim 18. Mal auch aufm Ausweich-Flughafen, statt ihn im Hudson zu versenken. Aber ...)

  14. #1199
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    5.355

  15. #1200
    Gast Gast

    Standard

    ich stelle das mal unkommentiert hier rein:

    https://www.welt.de/wirtschaft/artic...Strategie.html

    In ganz Deutschland wird das öffentliche Leben heruntergefahren. So will die Regierung Zeit gewinnen, um die Pandemie zu bekämpfen. Ein Fehler: Denn wenn sich junge und aktive Menschen gezielt anstecken würden, könnte man die wahren Risikogruppen viel besser schützen.
    613

    Im Kampf gegen das Coronavirus verfolgt Deutschland – genauso wie nahezu alle anderen Staaten – die Strategie des Zeitgewinnens. Priorität hat die Absicht, die Verbreitung so weit wie möglich zu verlangsamen. Sollten zu viele Personen zu schnell und zu schwer erkranken, stehen in den Krankenhäusern nicht genug Kapazitäten zur Verfügung, um alle Schwer- und Schwersterkrankten mit der medizinisch gebotenen Intensität zu behandeln.
    Die Strategie des Zeitgewinnens verfolgt die Absicht, den Fallzahlen die Spitze zu brechen und die Anzahl der Fälle über einen weit längeren Zeitablauf zu verteilen. Anstatt zu Beginn mit möglicherweise zu vielen Schwer- und Schwersterkrankten in kurzer Zeit Intensivstationen zu überfordern, will man Ansteckung und Erkrankungen möglichst nach hinten schieben.

    Nicht zuletzt ist damit die Hoffnung verbunden, dass in der gewonnenen Zwischenzeit ein Impfstoff entwickelt wird, der gegen das Coronavirus immunisiert. Aus einem Zeitverlauf der Erkrankungsfälle, der dem Matterhorn entspricht, also steil nach oben an- und ebenso steil nach unten absteigt, soll ein Vulkankegel werden – also ein langsamer, flacher und entsprechend zeitlich längerer Auf- und Abstieg.
    Um die Strategie des Zeitgewinnens umzusetzen, hat man sich dafür entschieden, das öffentliche Leben nahezu lahm zu legen. Wer nicht beruflich unbedingt raus muss, soll zu Hause bleiben. So soll verhindert werden, dass bereits mit dem Virus infizierte Personen andere Menschen anstecken.

    An der Stelle zeigt sich der Pferdefuß dieser Strategie. Die beschlossenen Maßnahmen müssen nämlich solange aufrechterhalten werden, bis entweder alle heute bereits Infizierten ihre Ansteckungsgefahr für andere verloren haben oder bis ein Impfstoff gegen das Coronavirus gefunden worden ist.
    ich weiß ehrlich nicht, was ich davon halten soll - mir fehlt da einfach das fachwissen.

    Ist es angesichts dessen tatsächlich zynisch, unmoralisch und damit völlig daneben, die Ökonomik einzusetzen, um Wirkungsweisen verschiedener Strategien im Kampf gegen das Coronavirus nüchtern zu vergleichen und zu bewerten? Oder ist es nicht eher so, dass es gerade in Krisenzeiten erst recht der Ökonomik bedarf, um mit der gebotenen Sachlichkeit aufzudecken, ob und wieweit Politik wirklich dafür sorgt, dass trotz einer Pandemie möglichst viele Menschen möglichst lange, gesund und gut leben?
    Denn nach heutigem Kenntnisstand dürften beide Optionen – Impfstoff oder Verlust der Ansteckungsgefahr – eher in weiter Ferne liegen und nicht innerhalb kurzer Frist realisierbar sein. Aller angeordneten Notschließungen zum Trotz wird sich das Coronavirus, zwar verlangsamt, aber dennoch über Monate weiter ausbreiten. Zu erwarten ist, dass sich im Laufe der Zeit 60 bis 70 Prozent der Menschen in Deutschland infizieren werden.

    Wenn die in der Virologie übliche Annahme korrekt ist, dass jeder Infizierte im Durchschnitt drei andere Menschen ansteckt, kann die Weiterverbreitung des Coronavirus erst dann gestoppt werden, wenn zwei Drittel der Bevölkerung bereits immunisiert und damit „nicht mehr ansteckbar“ sind und eben nur noch ein letztes Drittel tatsächlich infiziert werden kann. Bis aber – gerade der Strategie des Zeitgewinnens wegen – 55 Millionen Personen in Deutschland immunisiert sind, wird es dauern. Lediglich ein hoffentlich bald gefundener Impfstoff kann hier zeitnahe Abhilfe schaffen.
    Das bedeutet im Klartext, dass der Kollaps des öffentlichen Lebens keine Sache von Wochen, sondern bestenfalls Monaten, wohl aber noch deutlich längerer Zeitläufe sein wird. Werden Schulen und Universitäten, Sportstadien und Fitnessstudios, Kinos und Theater nämlich auch nur einen Tag zu früh wieder für den Normalbetrieb freigegeben, werden alle vorherigen Anstrengungen beim Kampf gegen Ansteckung und Erkrankungen wiederum auf die Stunde null zurückgeworfen und alles würde wieder von vorne losgehen.

    Spätestens nach dieser nüchternen Feststellung ist es doch nicht Zynismus oder Kaltherzigkeit mindestens zu hinterfragen, ob nicht das Ziel der Minimierung von Leid und Todesfällen in einer Gesellschaft durch eine ganz andere und eben bessere Alternative als der Strategie des Zeitgewinnens erreichbar wäre.

    was sagen denn die hier mitlesenden und mitschreibenden mediziner dazu?
    Geändert von Gast (18-03-2020 um 18:03 Uhr)

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