
Zitat von
DatOlli
Im Moment sehe ich im Forum und in den Medien eine stärker werdende "Rettet die Wirtschaft, scheisst auf die Toten"-Mentalität.
Sehe ich ganz anders, man sieht vielmehr vollkommen berechtigte Forderungen danach, dass die Politik jetzt anfangen muss eine "Exit-Strategie" zu entwickeln, da eigentlich jedem klar sein
sollte, dass der momentane Zustand so nicht aufrecht erhalten werden kann ohne das es massive Probleme geben wird.
Und - da kann man mal sehen wohin Corona führt - ich hätte nie gedacht, dass ich der US-Haartolle da mal zustimmen muss: Wenn die Heilung langfristig mehr kaputt machen würde als die Krankheit, dann muss man sich da eben andere Optionen überlegen. (Und nein, inhaltlich bin ich da nicht bei Hr. Trump, was er derzeit veranstaltet ist unverantwortlich, was aber nichts daran ändert das die Aussage im Kern richtig ist.)
Die ganze Nummer wurde offensichtlich von vielen Verantwortlichen unterschätzt, im nachhinein hätte man schon viel früher reagieren sollen (wenn nicht müssen) und hätte sich damit eine Menge Probleme ersparen können. Ob man die eigene "Leistungsfähigkeit" bei Diagnose und die Wirkung von (Einzel-)Quarantäne überschätzt hat oder was auch immer, da können sich gern hinterher die Experten drüber streiten.
Jetzt hat man als (Panik-)Reaktion dann eben den Laden dicht gemacht, die Bevölkerung & Unternehmen ziehen (bis auf wenige Ausnahmen) hier ja auch noch mit. Nur gerade deshalb ist es eben notwendig, dass man eben zeitnah dann auch Lösungen erarbeitet und präsentiert und nicht meint man könne das jetzt einfach für eine beliebige Zeit erweitern und damit aussitzen. Und gerade deshalb müssen sich da Hr. Spahn und Co. eben mal auf den Hosenboden setzen und schnell tragfähige (Übergangs-)Lösungen präsentieren und nicht irgendwas davon schwafeln, dass man "bis Ostern Lösungen" erarbeiten will - Nö die Lösungen müssen jetzt erarbeitet werden, damit sie nach Ostern dann umgesetzt werden können sonst hat man vielleicht eine bessere Todesfallstatistik als Italien aber den (wirtschaftlichen) Karren dafür dann vollends vor die Wand gefahren.
Ist ja nun auch nicht so als müsste man hier das Rad völlig neu erfinden, die möglichen Optionen wie z.B. Schutz der Alten & Risikogruppen bei sonstiger Rückkehr in zumindest halbwegs Normalität für den Rest der Bevölkerung sind ja längst bekannt.
Und Nein, damit ist eben nicht gemeint: "Egal wie viele Tote wir bekommen, die Wirtschaft muss laufen..." so wie Hr. Trump es derzeit propagiert. Nur ist das Virus eben nun mal da und wird auch nicht einfach so wieder weggehen, wenn wir uns einfach nur lange genug "einmauern". Und ja da muss man nichts beschönigen, es wird (leider) Tote geben - wenn allerdings eben von "der Wirtschaft" gesprochen wird sind wir das eben auch alle. Ich schrieb ja schon mal - wenn man es ganz überspitzt ausdrücken wollen würde: Schön wenn wir jetzt den 85jährigen (oder auch 40jährigen damit es nicht gleich wieder heißt man würde nur auf die Alten abstellen) retten, blöd nur wenn der dann in 6 Monaten nichts mehr zu essen hat.
Insofern gilt es hier vernünftige Entscheidungen zu treffen, bei denen es ein ausgewogenes Verhältnis hinsichtlich der möglichen Risiken und Folgen gibt. Nicht einfach, keine Frage - aber genau das muss die Politik jetzt eben liefern.
Geändert von Little Green Dragon (26-03-2020 um 08:39 Uhr)
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