
Zitat von
Seemann
Woher weißt du, dass das nicht geschehen ist?
Wobei du China durchaus als Beispiel anführen könntest. Ich nehme auch an, dass deine Sicht auf die Südkoreanischen Maßnahmen sehr geblendet ist. Der Unterschied zwischen Südkorea und China ist, dass erstere nicht Zeit dadurch verloren haben, das Problem erstmal zu leugnen. Dann hat Südkorea eigentlich ziemlich das gemacht, was wir auch gemacht haben. Also Infizierte samt Kontaktpersonen identifizieren und isolieren. Der erste Fall in D war bei uns in Bayern und da wurde es exakt so gemacht. Und im Prinzip wird es noch immer so gemacht, reicht momentan als Maßnahme aber nicht aus.
Wir hatten dann zudem das Pech, dass das Virus durch Urlauber von Ischgl aus im Prinzip in ganz Europa weiter verteilt wurde und wir hatten den Karneval in NRW als Brandbeschleuniger. Vergleichbare Brandbeschleuniger hat es in Südkorea vllt aus reinem Glück nicht gegeben.
In Südkorea war vor allem die Stadt Daegu stark betroffen und die sind dort verfahren, wie wir. Schließung von Schulen, Universitäten,öffentlichen Einrichtungen, Verschiebung des Semesterbeginns, zudem gab es Hausdurchsuchungen und Handy tracking, wo wir wahrscheinlich eher mit der Nase rümpfen würden.
Ich bin mir ziemlich sicher, wenn Südkorea flächendeckend betroffen wäre, dann würden die auch die Maßnahmen weiter ausweiten. Wir sind halt flächendeckend betroffen, waren vllt auch wegen der Entfernung zu China weniger sensibel.
Man kann schon der Meinung sein, wir hätten alle Reisenden testen sollen etc. ich bin mir aber relativ sicher, dass damit das Problem nur verschoben worden wäre und ich denke, dass manche Zurückhaltung seitens der Politiker in wirtschaftlichen - also den falschen Erwägungen begründet gewesen ist.
Die Situation jetzt ist aber, wie sie eben ist und nicht vergleichbar mit z.B. Südkorea, vorausgesetzt, die haben ein ausreichend präzises Bild der Lage. Da wir aber flächendeckend betroffen sind, frage ich dich, der vom Abwägen von Alternativen spricht, welche das bitte sein sollten.
So, und jetzt kommt der größte Scheixx:
So, woher nimmst du bitte diese Zahlen?! Wir retten ein paar Tausend und opfern dafür zehntausende? Das ist mit Abstand der größte Quatsch, den ich hier bisher gelesen habe und das will wirklich was heißen. Dafür muss man schon Anlauf nehmen.
Es gibt Hochrechnung, was passiert, wenn ein Land nichts unternimmt. Das sind ein paar hunderttausend Tote. Also retten wir im Prinzip nicht ein paar Tausend, sondern vermutlich eher ein paar hunderttausend Menschen. Um deine Zahlen dazu wieder in Relation zu setzen müsste uns das, wegen wirtschaftlicher Einbußen ein paar Millionen (Leben) kosten. WTF?!
Kann durchaus sein, dass ein paar Leute jetzt sich entscheiden aus wirtschaftlichen Gründen aus dem Fenster zu springen. Die Leute, die an Covid sterben - ich übersetze mal, die ersticken, die entscheiden sich nicht dazu, sondern denen passiert es.
Mich kotzt es langsam wirklich an, dass manche Menschen selbst in so einer Situation nicht in der Lage sind über ihre kleine, lächerliche Wirtschaftsperspektive hinauszudenken und dann auch noch völlig hahnebüchene Pseudoargumente anführen, um diese zu stärken. Und das, wo genau diese Denke überhaupt erst ein grundsätzlicher Teil des Problems ist. Klar tut das der Wirtschaft weh, aber je länger ich hier mitlese, desto mehr denke ich, dass das vllt ganz gut so ist. Vllt rückt das in manchen Köpfen wieder was zurrecht und die Leute merken, dass es einen grundsätzlichen Unterschied zwischen ihrer wirtschaftlichen Existenz und ihrer tatsächlichen Existenz gibt.
Es ist sicherlich richtig, dass das die wirtschaft härter treffen wird, als andere Krisen. Aus wirtschaftlichen Gründen hat man aber aus anderen Krisen auch kaum Konsequenzen gezogen.
Doch.
Das ist eindeutig falsch, siehe oben. Tests hochfahren ist eine Parallele, aber bei weitem nicht die einzige. Siehe Schließung von Schulen, Unis, öffentlichen Einrichtungen....
Ach tatsächlich? Hausdurchsuchungen, Handytracking etc sind harmlose Eingriffe in die Grundrechte? Glaube ich kaum.
Ich fasse es nicht. Die Leute jammern hier rum, sie müssen doch tatsächlich zu hause bleiben, bloß um ein paar tausende Menschen zu retten. Und zu hause bleiben heißt, dass man weiter ganz normal draußen Sport machen kann, zum Einkaufen gehen kann etc. Wirklich eine prima Solidargemeinschaft sind wir.
Was passiert eigentlich, wenn mal wirklich was passiert? Großes Erdbeben, ein Einschlag etc. "Och kacke, das ist aber jetzt wirklich ungünstig für die Wirtschaft" Lächerlich