
Zitat von
Alfons Heck
Wir fahren die Beschränkungen langsam zurück. Wenn die Bettenkapzität für Covid 19 Patienten eng wird, wird die letzte Lockerung zurück genommen. So schaukeln wir uns langsam auf ein normales Niveau zurück.
Darauf wird es wohl auch hinaus laufen - beinhaltet eben aber auch, dass man Neuinfektionen und auch Tote nicht wird verhindern können.
Nur wäre es dann auch wünschenswert, wenn man das auch so in aller Deutlichkeit mal von Seiten der Bundesregierung kommuniziert.
Die derzeitig ausgegebene Maxime weckt ja offensichtlich eine völlig falsche Erwartungshaltung plus teilweise doch grenzwertiges Verhalten (siehe andere Strang) wenn es darum geht wie manche glauben, dass sich der Rest der Bevölkerung zu verhalten hätte.
Ja Kinder werden auf dem Spielplatz nicht den Abstand einhalten und ja Jugendliche werden sich in der Schule mit High-Five oder Umarmung begrüßen. Das ist halt nun einfach menschlich.
(Und Nein - das ist nicht wie bei Peter Pan, dass deswegen dann für jeden High-Five eine Fee ähm eine Oma stirbt.)
Ja - es ist ein Risiko, aber wie der ehemalige Präsident des BVerfG es auch treffenderweise sinngemäß formulierte:
„Es gibt ein allgemeines Lebensrisiko - vor dem kann einen auch der Staat nicht schützen.“
Corona ist nun mal zum Teil dieses Lebensrisikos geworden - ob wir wollen oder nicht. Und auch wenn die Angst die mancher jetzt evtl. aufgrund seiner Tätigkeit hat ebenso menschlich ist wie der kindliche Drang nach Gesellschaft - hier muss man sich halt einfach mal hinterfragen, wie sehr diese Angst jetzt alles andere um einen herum beeinflussen kann oder sollte und wie hoch das Risiko im Fall einer Infektion tatsächlich ist.
Keiner wird wohl freiwillig schreien: „Hier ich!“ wenn es darum geht Infektionen abzubekommen. Und keiner wird wollen, dass ältere Angehörige oder Freunde schwer erkranken oder versterben.
Persönlich wäre ich, sofern ich vor die Wahl gestellt werden würde „Corona oder 200 Kinder für die nächsten 1,5 Jahre in sozialer Isolation“ durchaus bereit mich auf ersteres einzulassen.
Ja ich bin in keiner Risikogruppe weshalb die Chancen für mich da sehr überschaubar sind - andere würden das sicher anders bewerten. Allerdings habe ich durchaus auch schon von einigen aus der potentiellen Hochrisikogruppe der Ü70 jährigen Ähnliches gehört. Sie nehmen ein höheres Risiko einer Ansteckung in Kauf - dafür das es den Enkel besser geht.
Zitat einer rüstigen Dame mit 82:
„Jetzt lasst die Kinder doch wenigstens wieder auf die Spielplätze - wenn es mich deswegen erwischt, dann ist es halt so...“
Sehr pragmatische Einstellung wie ich finde. Und davon kann sich sicherlich der ein oder andere aus der Nicht-Risikogruppe mal eine Scheibe abschneiden, wenn es um eine realistische Einschätzung der Gefahr für einen selbst geht.
"It's not the size of the dog in the fight, it's the size of the fight in the dog." M. Twain
"Whoever said one person can’t change the world never ate an undercooked bat..."