Ich sehe das als Mitbestimmung von anderen wenigen Privilegierten (Adligen), welche sich gewissermaßen gegenüber noch stärkeren zentralistischen Tendenzen gegenüber zur Wehr setzen konnten. Die Mehrheit der Bevölkerung waren ja Sklaven, Leibeigene oder Arbeitsvieh. Das würde ich jetzt nicht als eine Vorstufe des Föderalismus unserer Zeit sehen, wo ja die Bevölkerung die Landesregierung wählt. Deshalb kann ich auch nicht erkennen, inwieweit das als Argument taugt, dass der heutige Deutsche einer starken Führung gegenüber mehr oder weniger aufgeschlossen ist. (Zumal der deutsche Nationalstaat mit dem deutschen Bürger ja sowieso ein Kunstprodukt ist.) Und der Föderalismus der Nachkriegszeit wurde ja vermutlich auch mit der Absicht der Alliierten entwickelt, nicht zu viel Machtbündelung zuzulassen.
Oder, zurück zum Anfang:
Hypothese Maddin: "Der Deutsche mag starke Führung."
Gegenargument Pansapiens: "Nein, denn der Deutsche hat ja Föderalismus."
Das würde aber nur zutreffen, wenn der Föderalismus die Staatsform darstellt, die sich die Mehrheit der Deutschen wünscht, oder nicht? Wohingegen doch die Umfragen während der Corona-Zeit anscheinend eher darauf hinweisen, dass die Leute ein einheitliches und starkes Vorgehen gut finden.
Oder wo habe ich dich falsch verstanden?





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