Es scheint sogar so zu sein, dass, wenn man sich die Legenden der Kampfkunst anschaut, dort überdurchschnittlich viele Tänzer vertreten zu sein scheinen. Das prominenteste Beispiel muss ich jetzt sicher nicht nennen; jeder weiss wer gemeint ist. Aber ich habe auch mal gehört (für diese Info lege ich allerdings nicht meine Hand ins Feuer!) dass Antonio Ilustrisimo (eine Figur in der Geschichte der Kampfkunst, die zu studieren sich meiner Meinung nach für jeden Kampfkünstler lohnt, gleich welcher Stilrichtung) auch ein leidenschaftlicher Tänzer gewesen sein soll. Darüberhinaus lebte und praktizierte Ilustrisimo auch in hohem Masse die Mystik der Kampfkunst, was dann nochmals den Bogen zu Kankens Punkt schlägt.
Interessant, dass Du den Begriff "Spielen" noch mit reingebracht hast; zuvor war mir das nicht bewusst, aber ich denke die enge Verbindung zum Spielen ist beim Kämpfen und beim Tanzen ganz deutlich; so dass vielleicht unter bestimmten Voraussetzungen alles etwas ineinanderfliessen kann. Das Thema Kampfkunst und Tanz hatte ich mal mit einem Anthropologen, dessen Spezialgebiet Kampfkunst darstellt, angeschnitten. Er hat mir erklärt dass in den primitiveren Dorfstrukturen Süd- Ost Asiens, wo Silat entstand, es ja keine Generationentrennung gab und bis heute auch nicht wirklich gibt. Wenn die Jungen das Kämpfen trainieren, gesellen sich ältere Generationen dazu Bewegen sich mit; weniger intensiv; die jüngeren lernen jedoch aus Erfahrung, die, nochmal älteren gesellen sich auch aus Spass dazu und bewegen sich mit; nicht mehr kämpferisch, sondern tänzerisch- abstrakt. In gewisser weise gibt es da eine Parallele zu Lindybeiges kluger Idee, dass man Tanzen auch als Abstraktion des Kämpfens sehen kann.




Mit Zitat antworten
Klasse! Dass das ein "Supernerd" ist, das kommt glaube ich in seinem Kanal schon ziemlich deutlich rüber, aber ich finde den Typ irgendwie unglaublich sympathisch und irgendwie würde ich fast schon sagen goldig. Irgendwie habe ich aber auch das Gefühl dass er einen IQ von 180 oder so etwas hat; bei dem Tempo, bei dem er (anscheinend) ohne Skript redet und bei den Ideen die er entwickelt. Ich habe überhaupt kein Problem dem eine Stunde am Stück zuzuhören; das mache ich viel lieber als irgend einen Film zum Zeitvertreib anzuschauen.
... ich denke aber dass uns allen der Kern der Sache klar ist. Eine Aufferderung einer Dame in Begleitung zum Tanz
in Deutschland ein durchaus denkbares Szenario; in den wahrscheinlich meisten Teilen der Welt der sicherste Weg den Abend recht intensiv und kurzweilig zu gestalten


). Überdurchschnittlich intelligent und eloquent sind die meisten davon auch. Schwieriger wird's bei der Kombination von praktischen Fähigkeiten (insbesondere der realistischen Einschätzung derselben...) und theoretischem Wissen. Sprich, Lindy ist ganz sicher nicht der Typ, an dem man die Effizienz der Kombination von Tanz und Kampf illustrieren würde - vielleicht ist er dadurch besser geworden, aber ganz ehrlich, das hätte er mit Tischtennis auch geschafft. Die Unterhaltungen mit HEMA-Leuten erinnern meiner Erfahrung nach eher an akademische Debatten als z.B. an Unterhaltungen mit Ring- oder Boxtrainern - meistens geht es darum, wie cool oder interessant jemand irgendwas findet, nicht darum, wie man Kämpfe gewinnt.
)