
Zitat von
Kensei
Schriftliche Befragungen digital oder analog sind doch eine völlig gängige Forschungsmethode.
Solange man dann mit den Ergebnissen derartiger "Forschungen" auch umzugehen weiß spricht da nichts gegen. Mit einem Onlinefragebogen wo jeder Hans und Franz dann einfach irgendwas eintragen kann (insbesondere wenn es ggf. darum geht "Symptome" an sich selbst festzustellen) dann zu derartigen Erkenntnissen zu kommen:
"The findings from a national sample of adolescents and young adults show that electronic cigarette use and dual use of electronic cigarettes and cigarettes are significant underlying risk factors for coronavirus disease 2019. Health care providers, parents, schools, community-based organizations, and policymakers must help make youth aware of the connection between smoking and vaping and coronavirus disease."
halte ich persönlich jetzt eher für gewagt denn für seriöse Forschung - gerade in dem Kontext von Corona. Das ist dann ja eher die Kategorie Familienduell "Wir haben 100 Leute gefragt...".
Wenn man sich das Zahlenwerk da mal anschaut was präsentiert wird stellt man fest, dass in der ohnehin schon relativ kleinen Bezugsgruppe die (nach eigener Auskunft) positiven Corona-Fälle eh jetzt überschaubar sind - ja bei der rauchenden Gruppe ist die Zahl höher, aber das ist im Endeffekt dann die Frage welche Aussagekraft das nun wirklich hat. Da gab es doch mal den Fall das in UK vor der Einnahme der neuer Version einer Anti-Baby-Pille gewarnt wurde, weil die Gefahr Nebenwirkungen zu bekommen im Vergleich um 100% gestiegen sei. Das führte zu 13.000 zusätzlichen Abtreibungen - denn das die 100% Steigerung von 1 Person in Version A zu 2 Personen in Version B bestand hat man da irgendwo nicht mit kommuniziert.
Aus der Tabelle bzw. den Zahlen kann man sich im Prinzip so ziemlich alles rausinterpretieren - wenn man denn möchte. Da kommt man dann zu dem Ergebnis, dass untergewichtige Personen der LGBTQ deren Mutter als höchsten Abschluss ein Highschoolzertifikat hat mit einer XY % Wahrscheinlichkeit weniger oft an Corona erkranken als vergleichsweise die übergewichtigen Hispanics deren Mutter aufs Collage gegangen ist.
Leitet man daraus dann ab, dass health care providers jetzt hier auch tätig werden und Personen aus der ersten Gruppe auf mögliche Risiken hinweisen?
Und wenn man dann noch dazu nimmt, dass bei den Autoren dieser Umfrage (Studie würde ich das gar nicht nennen) einige Veröffentlichungen zu Buche stehen die sich in der Vergangenheit schon kritisch mit E-Zigaretten beschäftigt haben - na dann wundert das "Ergebnis" hier noch weniger.
Es mag durchaus sein, dass es einen Zusammenhang gibt. Würde man sich der Sache seriös nähern würde man diese Umfrage vielleicht als erste Grundlage nehmen um zu sagen "Hey das sollte man sich mal genauer anschauen...". So wie es aber präsentiert wird ist das wohl eher etwas aus der Kategorie "Kann man getrost vernachlässigen...".
"It's not the size of the dog in the fight, it's the size of the fight in the dog." M. Twain
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