Ja, die Prävalenz ist als Annahme gekennzeichnet.
Die von Dir behauptete Wahrscheinlichkeit, bei einem positiven Testergebnis negativ zu sein, ist aber nicht nur eine Funktion der Prävalenz, sondern eine Funktion von
Prävalenz, Sensitivität und Spezifität.
Dadurch, dass Du nur die Prävalenz als Variable angibst, deren Wert Du schätzt, behauptest Du implizit Kombinationen von der anderen beiden Variablen Sensitivität und Spezifität.
Und Spezifität = 1 - FPR
Für was?
Für die Prävalenz?
Nur wenn repräsentativ getestet wird. Solange es eine Vorauswahl von Verdachtsfällen gibt, denen man eine größere Wahrscheinlichkeit unterstellt, positiv zu sein, ist das wohl nicht der Fall.
Für die FP-Rate?
Nur, wenn man sicher ist, dass keine der Proben tatsächlich positiv ist.
Ansonsten kann es nur eine obere Grenze für die FPR sein.
Und da man bei über einer Million Tests weniger als 0,6% positive Ergebnisse hatte, ist wohl die reale FP-Rate unter 0,6%.
Tja, daraus kann ich jetzt nur den Schluss ziehen, dass Du nicht verstehst, dass die von Dir in dem Zitat behauptete Wahrscheinlichkeit, bei einem positiven Testergebnis in Wirklichkeit negativ zu sein, eine Funktion von der Falschpostivenrate ist.
Das erklärt den Diskussionsverlauf, da Du dann natürlich meine Argumentation nicht verstehen kannst.