Ich kann hier nur begrenzt folgen: im Boxen MIT Handschuhen wirken grössere Kräfte und folglich grössere Beschleunigungen auf das Gehirn, nachdem es dieses nicht wirklich interessiert, ob die Haut aufplatzt oder nicht, sondern nur welche Kräfte auf den Kopf wirken (siehe dazu auch unten). Zudem wird dort nicht nur härter, sondern auch ÖFTER zum Kopf geschlagen. Ergo hätten wir mehr Energie + höhere Frequenz = höhere Wahrscheinlichkeit von Gehirnschäden. Das wäre konform mit dem, was im Bericht steht, und auch konform damit, wie selten im Barknuckle KOs durch Schläge zum Kopf waren. Der klassische KO-Punkt im Bareknuckle war "the mark", d.h. der Solar Plexus.
Das Bandagieren von Händen ist nicht das, worum es im Bericht ging; dort war dezidiert vom "klassischen" Bareknuckle die Rede. Bareknuckle mit Bandagen befürworte ich nicht, da ich den Sinn nicht sehe.
Diese Aussage sollte man überdenken, weil sie nicht für boxerische Kenntnise spricht. KO-Schläge hinterlassen in der Regel keine Cuts, und Cuts verursachen in der Regel höchstens ein TKO. Der Grund ist, dass Cuts (zumindest bei Schlägen mit der Hand) am leichtesten durch sog. Glancing Blows entstehen, also Schläge, deren Energietransfer primär am Kopf vorbeigeht und die "nur" periphär "vorbeischrammen" und dabei eben die Region um die Augen erwischen. Für KOs ist dagegen maximaler Energietransfer von Vorteil, primär auf Regionen, wo Cuts extrem unwahrscheinlich sind. Also: nein. Cuts und KOs stehen in keinem klar definierbaren Zusammenhang zueinander, ob mit oder ohne Handschuhe.
Period.