Muss es aber nicht. In den TCMA gibt es halt einfach zwei verschiedene Arten der Herangehensweisen. Für den Anfänger gibt es die (Waffen-) Anwendungen die man am Partner übt und dann als Soloübungen ein schleift, da man so einfach auf eine höhere Wiederholungszahl kommt.
Ergänzend dazu gibt es funktionales Krafttraining (Pole Shaking, Gewichte, extra schwere Waffen). Letzteres jedoch erst wenn man die Bewegungen der Anwendungen verinnerlicht hat. Muss man über die noch nachdenken, dann macht Krafttraining einen nur steif und wäre kontraproduktiv.
Wenn man dann mehr Zeit in die KK investieren will, dann guckt man sich halt die Bewegungen bewußt an und erforscht die zu Grunde liegenden Prinzipien der Bewegung. Die werden dann halt mit den Ideen und Bildern des soziokulturellen Kontextes erklärt. Dies führt dann dazu dass die Anwendungen effektiver werden, da die Bewegungen, durch das bessere Verständnis, harmonischer werden.
Parallel dazu guckt man sich natürlich auch die Prinzipien der Interaktion zwischen zwei Kämpfern an und legt auch dort das soziokulturelle Verständnis darunter. Beide Prinzipien (Bewegungen generell und Interaktion, bzw. Bewegung in Raum und Zeit) legt man dann übereinander.
Das führt dann dazu dass es sehr abstrakt wird (Stichwort “Understanding Reality”), da der Buddhismus und der Daoismus dann sehr stark involviert sind.
Letztlich muss man sich aber mit diesem tieferen Verständnis von Bewegung und Wahrnehmung erst dann beschäftigen wenn die Anwendung (bewaffnet wie unbewaffnet) verinnerlicht sind. Im Bagua fällt dieses Verinnerlichen unter “Hand work”.
Ich würde mal behaupten das Lernen der Prinzipien hat damals für 99% der Leute, die das Zeug wirklich angewandt haben, absolut keine Rolle gespielt.
Der essentielleste Teil im Unterricht ist eh der wo man die Bilder der Anwendungen mit den Bildern der Körperarbeit übereinander legt. Da stößt man dann die Tür zu “understanding nature” auf. Ist jedenfalls so im Yiquan und Bagua, das ich lerne.






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